Fast 4 und noch Windeln

Hallo zusammen,

ich verzweifle langsam… mein Sohn wird Ende Oktober 4 Jahre alt und liebt seine Windel…

Er macht überhaupt keine Anstalten sich mit der Unterhose oder dem Klo anzufreunden.

Er weiß schon wann er pippi machen muss. Er steht z.b. im Bad, weil wir baden wollen und sagt er muss Pippi machen aber wartet dann bis er im Wasser ist… er sagt auch, wenn er sein großes Geschäft in die Windel macht… sämtliche Versuche ihn dann aufs Klo oder Töpfchen zu locken scheitern…

Er hat auch 20 kg, sodass die Windel für ihn eigentlich gar nicht mehr richtig passen…

Ich weiß nicht, was ich noch tun soll…

Vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Liebe Grüße Nadine

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Wir haben ein ähnliches Problem, allerdings nur mit dem großen Geschäft. Wir haben mit dem Kinderarzt und den beiden Erzieherinnen gesprochen, das Fazit ist bei allen: Man kann nicht wirklich viel machen, bis das Kind es selber eklig findet. Jegliche Versuche hier sind gescheitert - das Kind könnte, will aber einfach nicht. Es ist furchtbar frustrierend und es wird merklich schwerer, die nötige Geduld aufzubringen. Wir geben der Sache noch bis zum 4. Geburtstag (Ende Oktober) und haben dann mit dem Kinderarzt vereinbart, zu einem Kinderpsychologen zu gehen. Vermutlich wird der auch nichts anderes sagen, aber eventuell hat er noch ein, zwei gute Tipps. Vor allem, damit wir selber nicht den Verstand verlieren ;-)

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Mach dir da keinen Stress.
Mein Sohn hat auch noch bis zum 4. Geburtstag Windeln benutzt. Er wollte partout nicht aufs Klo.
Kurz nach dem 4. Geburtstag gings dann plötzlich und er war Tag und Nacht gleich trocken und hatte kaum Unfälle.
Warte einfach noch 3-4 Monate ab, das wird schon.
Psychologen brauch man da keinen, nur Geduld.

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Bei uns war es auch so spät. Zuerst hat mit ca 3,5 Jahren das große Geschäft geklappt. Das fand er selbst wohl eklig in der Windel und konnte auf der Toilette besser drücken.

Immer und immer wieder habe ich versucht ihn an die Toilette zu gewöhnen. 1-2 Mal am Tag habe ich ihn auch auf die Toilette gesetzt, zB morgens nach dem Aufstehen. Manchmal kam was, manchmal wars schon zu spät, weil er es in die Windel gemacht hat.

Der Kindergarten hat auch Druck gemacht, es wäre Zeit. Aber ich war noch recht entspannt, da es ja nur noch Pipi Windeln waren. Ich denke es war ein großes Stück Faulheit bei ihm. Oder die Angst es zu spät zu merken und es wird alles nass. Also habe ich mit ihm vereinbart, dass die Windel zum 4. Geburtstag wegkommt. Das hat Prima geklappt. Unfälle gab es wenige. Nachts hat es noch einige Wochen gedauert. Aber nach ca 3 Monaten war er da auch trocken. Wir hatten bis heute kaum Unfälle.

Für uns war es richtig es so langsam zu machen. Der Kinderarzt war auch entspannt und sprach mal von 5 Jahren als "Grenze". Aber nur um zu schauen, ob organisch alles in Ordnung ist.

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Guten Morgen,

was habt ihr denn bisher unternommen?

Meine Erfahrung: entweder führt man Töpfchen und Co am besten schon vor dem 2. Geburtstag als festen Bestandteil im Alltag mit ein oder man muss eben warten, bis das Kind von ganz allein auf den Trichter kommt - und das kann eben bei manchen Kindern länger dauern.
Mit Druck erzeugst du leider nur Gegendruck und der bedeutet, dass er das Klo noch mehr ablehnt und mit vielen negativen Emotionen verbindet. Und je negativer er an die Sache rangeht, desto schwieriger und langwieriger wird es.

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Wir haben schon seit dem 2. Geburtstag ein Töpfchen. Es hat auch letztens Jahr im Sommer mal geklappt, dass er sich drauf gesetzt hat aber richtig begeistert war er davon nicht. Wir haben alles mögliche daheim aber er weigert sich. Wird regelrecht aggressiv sobald man sagt, es gibt bald keine Windel mehr

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Ihm anzudrohen, dass es bald keine Windel mehr gibt, ist halt leider auch weit entfernt von Druck rausnehmen. Er wird aggressiv - das ist genau das, was ich mit Gegendruck meinte.

Ausscheidungen gehören zu unserem Leben genauso essenziell dazu wie schlafen und essen. Beides lässt sich nicht erzwingen und endet in einer Katastrophe, wenn es mit Zwang und Druck passieren soll. So verhält es sich nun auch bei deinem Sohn beim Thema Klo.

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Der Kleine meiner Freundin ähnlich. Und er wusste ganz genau wie es geht.

Sie hat sie ihm irgendwann regelrecht entzogen und ihm permanent nicht mehr angezogen. Sie hat sicherheitshalber überall Handtücher liegen gehabt. Auto. Bett. Couch. Es ging nur noch 2 x daneben. Das war's.
Er weinte regelrecht nach der Windel. Es war echt, wie ein Entzug.

2 Wochen und er war die Windel los. Ich fürchte, dass es bei uns auch darauf hinauslaufen wird.

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Bei uns war es ganz genauso. Sohnemann wird im September 4 und hat bis vor gut anderthalb Monaten rein gar keine Anstalten gemacht, trocken zu werden oder sich für Töpfchen und Co zu interessieren.

Wir hatten alles mögliche schon versucht: Töpfchen mit verschiedenen Motiven; Kinder-Toilettensitz, Belohnungssystem mit Stickern; Belohnung in Aussicht stellen, Schimpfen...hat alles nichts gebracht außer viel Frust auf beiden Seiten.

Wir haben es dann einfach nicht mehr thematisiert und ihm im Sommer wann immer es ging nackig laufen lassen. Begründung war, dass es heiß ist und ihm dann nicht so warm ist. Töpfchen wurde einfach gut sichtbar aufgestellt mit dem Hinweis "hier falls du musst". Es gab anfangs ein paar (auch unerfreuliche) Unfälle, aber nach ein paar Wochen wurde das Töpfchen zuverlässig genutzt, beim Anziehen wollte er aber unbedingt eine Windel, die er auch bekam. Das ging ca. 3 Monate so. Und vor gut 1,5 Monaten hat es plötzlich "klick" gemacht und er wollte beim Anziehen keine Windel mehr. Die ersten zwei Tage wollte er sie dann noch im Kindergarten tragen, dann auch dort nicht mehr, und nach weiteren zwei Tagen wollte er auch nachts keine Windel mehr.
Die ersten zwei Wochen gab es noch ein paar Unfälle und wir haben ihn öfters mal erinnert, seitdem klappt es tags wie nachts unfallfrei.

Bei uns kam es also einfach so, ohne dass wir groß was gemacht haben. Die Zeit war einfach reif. Vertrau deinem Kind, vom Alter ist er noch voll im Rahmen und irgendwann wird es bei ihm auch kommen