Trotzphase, Autonomiephase

Unser Sohn ist 1,5 Jahre und war bisher zwar ein anstrengendes, weil er alles entdecken und erkunden möchte, aber alles in allem normales Kind. Seit ein paar Wochen fängt er an sich körperlich zu wehren wenn ihm etwas nicht passt. Wickeln ist ein riesen Drama, er schlägt uns mit den Füßen in den Bauch/an den Brustkorb sodass wir regelrecht blaue Flecken haben. Eigentlich wollte ich mein Kind nie mit Medien ruhigstellen, aber Wickeln geht nur mit Kindervideos. Wenn ihm etwas nicht passt wird gehauen, gekratzt und an den Haaren gezogen. Gestern waren wir auf dem Spielplatz und er wollte noch nicht gehen, ich habe ihm mehrmals angekündigt, dass wir demnächst gehen müssen. Irgendwann musste ich ihn dann zwangsweise im Kinderwagen festschnallen. Dabei hat er mir ein Haarbüschel ausgerissen und mir in den Bauch getreten. Das waren richtige körperliche Schmerzen und dann kann ich auch nicht mehr ruhig bleiben. Ich bin ebenfalls ausgerastet, hab zurückgebrüllt und ihn zwangsweise und sehr ruppig angeschnallt. Steinigt mich dafür...
Ich weiß, dass das nicht richtig ist, ich bin ja die Erwachsene, aber wenn es mit richtigen körperlichen Schmerzen verbunden ist kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Mindestens einmal am Tag kommt es dazu, dass ich richtig laut werde. Er ist bis 14 Uhr in der Kita in Betreuung, ohne Kita wäre ich schon lange zusammengebrochen bzw. würde ab morgens 10 Uhr nur noch brüllen. Laut Erzieherinnen macht er das in der Kita nicht, er geht dort auch sehr gerne hin und möchte manchmal nicht gehen. Da haben wir dann schon in der Garderobe Wutanfälle und ich denke mir "wäre ich doch nur im Büro geblieben". Ist das die "normale" Autonomiephase oder habt ihr Tipps was ich tun kann?

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Ich würde sagen ja, das ist normal. Natürlich wie bei allem, sind Kinder da sehr unterschiedlich.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn ab und zu das Fass einfach voll ist. Ich flipp auch mal aus, ich bin auch nur ein Mensch. Am Ende ist das authentisch. Ich entschuldige mich bei meinem Kind, wenn etwas nicht angebracht war.
Ich nehme mir vor, es beim nächsten Mal anders zu machen, geduldiger zu sein, ruhig zu bleiben. Tatsächlich wird man da auch immer besser drin, je länger diese herzerwärmende Phase dauert.
Ich sorge dafür, dass mein Kind mich nicht treten oder mir Haare austeißen kann. Ich halte ihn davon ab, ich erkläre immer wieder. Wenn möglich und sinnvoll, biete ich Alternativen an. Ich begleite seine Gefühle sprachlich, wenn die Wut abgeebt ist. Spricht man mit ihm während des Wutanfalls, bringt das eh nichts oder macht es nur noch schlimmer. Überwiegend bin ich einfach nur da und er kommt in meine Arme, wenn er so weit ist.
Ziemlich schnell hat man ja auch raus, an welcher Stelle man bestimmte Wutanfälle einfach leicht vermeiden kann. Das tu ich dann auch. Mach den Joghurt nicht einfach auf, sondern frag vorher, wer den aufmachen soll 🤗
Frag wo gewickelt werden soll.
Das wichtigste ist Zeit und Geduld. Kinder wollen grundsätzlich kooperieren. Und wenn sie viel mit einbezogen werden, dann ist die Bereitschaft tendenziell höher. Und auch, wenn man ihnen in einer Situation einfach Zeit lässt.
Aber: auch hier gibt es Handy und TV, wenn es einfach schnell und unkompliziert gehen muss. Das ist ja einfach die Realität - man kann nicht immer alles perfekt machen.

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PS: ich finde das Trotzphasenbuch vom gewünschtesten Wunschkind super, um ein Kind besser zu verstehen. Auch die Bücher von Jesper Juul (im Besonderen "dein kompetentes Kind" oder "Aggression").

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Klassiker. Müssen wir alle durch oder stecken mitten drin. Herrlich.

Die Tatsache,dass er sich in der Kita benimmt, liegt daran, dass er dort unter Fremden ist. Da könnte ihm ja seine Ausraster schaden. Zuhaus ist er sicher. Fühlt sich immer geliebt. Da darf man alle Gefühle zeigen. Mama hat mich trotzdem lieb. Etc....

Du hast richtig gehandelt. Ankündigen. Mehrfach. Und dann eben Grenze aufgezeigt. Schreien ist natürlich nicht sinnvoll. Denn mit Schreien wird dein Kind dir dann auch erwiedern. Was Mama darf, darf ich dann auch. Daher ist Gewalt in Wort und Tat unangebracht. Deine Reaktion ist dennoch total menschlich und ganz normal. Mach dir kein schlechtes Gewissen. Sicher dachten viele "Au Mann. Kenn ich"

In Zukunft noch mehr Zeit einplanen. Alternative anbieten. Nicht aus dem Spiel final raus reißen. Sagen, dass er fertig spielen soll, dann gehen wir. Grenzen aufzeigen. "nicht treten. Das tut mir weh. Aua. Stopp"

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Wenn ihr auf drm Spielpkatz seid versuvh doch mit ihm zusammen sein Spiel zu.beenden. Zb wenn er gerade eine Sandburg baut sag ihm das du es verstehst wir wichtig das ist und du hilfst novh schnell ihm dabei zb Blumen zu besorgen

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Diese Phase ist echt anstrengend 😅 aber es wird besser, das kann ich dir versichern und auch du wirst mit jedem Mal ruhiger. Das ist nicht nur für deinen Sohn, sondern auch für dich ein Lernprozess.

Mein erster Impuls bei Schmerzen ist auch immer laut aufschreien 😅 bei vorhersehbaren Situationen hab ich immer versucht die Kraft des "Anschlags" zu mildern, indem ich Beine oder Hände festgehalten habe oder einen Schritt zurück gegangen bin. Abwarten, bis die Wut verpufft ist und dann immer wiederholt: Du bist wütend /sauer/traurig. Das ist OK. Aber wir tun uns nicht weh!

Es braucht viele Wiederholungen und das Aufzeigen von Alternativen in einem ruhigen Moment. Mein Sohn ist jetzt 3,5 und er tut uns nur noch selten weh.
Und im Kiga verhält er sich immer anders. Da gelten andere Regeln und die Kinder müssen "funktionieren". Zuhause kann er dann alles raus lassen, was sich über den Tag angestaut hat. Ganz normal 😊

Wir sind alle nur Menschen und irgendwann reißt der Gefuldsfaden 🤷🏻‍♀️ wenn sich alle beruhigt haben, entschuldigen und sagen was man anders machen möchte beim nächsten Mal. Wenn er älter ist, gemeinsam überlegen, was ihr anders machen könnt. Empathie schenken! Bewirkt bei uns Wunder und wenn es ganz schlimm war bei uns (sprich er und ich ausgerastet): kurz innehalten und ein "ich hab dich lieb" sagen. Das hat meinen Sohn enorm beruhigt und mich auch. Dann haben wir uns erstmal umarmt. Danach konnten wir nochmal von vorne anfangen und haben die Situation in Frieden lösen können.

Ansonsten: choose your battles wisely 😉
Mach es dir nicht schwerer als nötig. Dann schaut er halt zur Ablenkung ein Video beim Wickeln. Oder ihr wechselt mal den Platz, haben wir auch alles durch. Mal auf dem Boden, mal im Stehen. Am Ende wieder zurück zum Wickeltisch, weil besser für mein Kreuz 😅

Das Buch "das gewünschteste Wunschkind..." kann ich übrigens auch empfehlen!

Bearbeitet von NewMom20
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Weis was du meinst zu gut🙄🤣 meine auch so "anstrengend" alles erkunden und immer hoch hinaus klettern aber tatsächlich fand ich es von ca 22 monaten bis 29 Monaten hier am schlimmsten. Wickeln haben wir nen Kompromiss gefunden wickeln im stehen ist cooler 🤣 sonst spielplatz verbot wen nicht gehört wird eiskalt dafür waren wir dann halt mehr spazieren in der feldmarkt mit roller oder sowad dann. Zähneputzen war dafür hier gefühlt eine phase der Entgegner da half nur orte suchen wo sie es dann ok fand und in der not video oder Fotos gucken. Habe sie aber auch eiskalt bestraft also ihr handeln hatte auch mal doofe folgen zb liebt sie ihre Toniebox über alles wen ganichts brachte mit reden war sie dann mal nen tag oder länger weg so fang sie sich recht schnell immer wieder. Jetzt grade ist es zwar wieder bisschen schlimmer aber eher neue Situation weil große schwester geworden ist. Neue Situation reagiert sie auch mit trotz drauf

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Strafen, die weder inhaltlich noch zeitlich miteinander zu tun haben, sind nicht sinnvoll. Du kannst das so machen, aber empfehlen würd ich das nicht. Konsequenzen sollten logisch und für ein Kind verständlich sein. Es wird noch sehr lange dauern, bis ein Kind überhaupt verstehen kann, wieso es nun kein Fernsehen schauen darf, wenn es nicht vorher das Zimmer aufgeräumt hat.
Vor allem macht ein Kind sowas ja nicht aus bösem Willen heraus, oder weil es grad einfach keinen Bock hat. Das macht vielleicht ein Teenager, aber kein Kleinkind. Ein Kleinkind steht für sich ein, hat Schwierigkeiten mit Übergängen, ist überfordert, müde, braucht Nähe, braucht spielerische Herangehensweisen, Kompromisse oder einfach nur einen Moment Zeit oder oder. Es braucht kein Spielplatzverbot.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Komisch hier zieht es aber super und sie weis genau wen wir gehen weil es sage das es so ist und das war erst 2 mal in 1 jahr ao das es gestrichen haben und seit dem nie mehr probleme damit denke schon das sie es verstanden hat sie weis auch ihre grenzen und testet sie immer mal an aber bricht es ab wen merkt das es ärger geben könnte.

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Ja, das ist normal, wir hatten das vor allem bei unserem kleineren Sohn genauso. So mit 2 war das kein Thema mehr, sobald er sich verbal gut verständlich machen konnte und uns verstanden hat. Ab da konnten wir im Voraus absprachen treffen, Alternativen besprechen etc. und die Frustration war nicht mehr so gross. Ich kann mich aber an die Ohnmacht und die aufsteigende Wut sehr gut erinnern. Sei gedrückt!