Trocken werden - windelfrei nur in der Kita

Hallo zusammen,

Achtung, es wird lang 🙈

Mein Sohn ist Ende Juni drei Jahre alt geworden. In seiner Krippengruppe sind jetzt fast alle Kinder im Mai/Juni drei geworden und die meisten Kinder fangen nun an, trocken zu werden.
Laut den Erzieherinnen hat auch mein Sohn wenige Tage vor seinem Geburtstag den Wunsch geäußert, in der Kita auf Toilette gehen zu wollen, also sollte ich ihm Unterhosen und Wechselkleidung mitgeben.

In der Kita klappt es seitdem auch echt gut. Natürlich gab es die ersten 2-3 Tage noch vermehrt Unfälle, aber relativ schnell hatte er es raus, sich rechtzeitig bemerkbar zu machen, sodass er es geschafft hat, Pipi in die Toilette zu machen.
Wenn ich ihn dann abhole, klappt es auch zu Hause meist toll und er bekommt erst abends wieder eine Windel an, wenn er bettfertig gemacht wird.

Bis hierhin läuft es also wirklich super.
Jetzt kommt das Aber:

Morgens besteht er darauf, eine Windel anzuziehen. Er wolle erst in der Kita die Unterhose anziehen, weil da die anderen Kinder auch Unterhosen tragen und auf Toilette gehen.
Ok, dachte ich mir, warum nicht.
Wochenends haben wir dann aber das gleiche „Problem“, was (mangels Kita am Wochenende) dazu führt, dass er das ganze Wochenende über Windel trägt. Ich frage ihn morgens und manchmal auch beim wickeln, ob er vielleicht eine Unterhose anziehen möchte, was lauthals mit NEIN beantwortet wird.

Leider hatte er nun 2 Wochen Kita Ferien und trug währenddessen auch nonstop Windeln. Seit einer Woche geht er wieder in die Kita und trägt dort, wie vorher auch, ab dem ersten Wickeln Unterhosen und geht in der Kita und anschließend zu Hause auf die Toilette.

Ich habe die Situation schon mit den Erzieherinnen besprochen und wir sind alle der gleichen Meinung: keinen Druck aufbauen und ihm die Windel lassen, wenn er die Unterhose verweigert.

Jetzt frage ich mich aber trotzdem, woran es liegen könnte, dass er erst in der Kita auf die Windel verzichtet. Ist es die Gruppendynamik? Das „mit den großen Kindern auf Toilette gehen wollen“ ?
Ich würde ihn da gerne irgendwie unterstützen, denn ich habe manchmal das Gefühl, dass er die Windel aus Bequemlichkeit anzieht. Er fragt zu Hause auch oft, ob er eine Windel oder Unterhose anhat und wenn ich dann sage, dass er eine Windel trägt, wir aber trotzdem aufs Töpfchen/Toilette gehen können, verneint er das und macht in die Windel.

Pipi Windeln lässt er sich auch nie gerne wechseln (beim großen Geschäft hingegen meldet er sich sofort), sodass ich dann schon immer sage, dass, solange er Windeln trägt, diese auch regelmäßig gewechselt werden müssen. Möchte er das nicht, könne er auch Unterhosen anziehen.

Ist das schon zu viel Druck? 🤷‍♀️
Bin ich zu ungeduldig? Kann ich den „richtigen“ Zeitpunkt zum Trockenwerden verpassen? Oder ist er tatsächlich einfach noch nicht soweit, obwohl es ja eigentlich schon ganz gut klappt?!

Ich freue mich auf eure Erfahrungen.

Liebe Grüße
Niesi

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Ich weiß, dass ich ziemlich alleine dastehe mit meiner Meinung… Ich sag sie trotzdem: Lass die Windel einfach weg. Er kann es ja, er ist nur zu faul.
Natürlich nicht die Nachtwindel, sondern, wenn du die Windel am Morgen abmachst, gibt es einfach tagsüber keine mehr. Ende der Diskussion.

Er will es ja einfach nur nicht, weil es für ihn bequemer ist in die Windel zu pieseln, statt aufs Klo zu gehen, aber, und das ist das Entscheidende: Er kann seine Ausscheidungen bewusst kontrollieren und das ist eben der Punkt, an dem das Kind keine Windeln mehr braucht. Es ist nur eine Umstellung, dass man halt jetzt für‘s Geschäft jedes Mal zur Toilette gehen muss.

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Danke für diese Antwort.
Ich sehe es ja eigentlich genauso. Also, dass er es schon „kann“, weil er ja durchaus merkt, ob er muss. Wäre da nicht immer dieses fürchterliche Theater morgens beim anziehen. Er strampelt wie wild, rennt weg etc, wenn er merkt, dass ich ihm eine Unterhose und nicht die Windel anziehen will 😏
Zudem befinden wir und gerade auf der Spitze der Autonomiephase (ich hoffe, es ist die Spitze und wird nicht noch schlimmer 😅🙈), was die ganze Sache noch mal anstrengender macht.

Vielleicht muss ich da wirklich mal eine neue Strategie entwickeln, um ihn eher dazu zu bewegen, die Unterhose anzuziehen.

2

Mein Sohn ist auch gerade frisch windelfrei und morgens braucht es auch oft etwas Überzeugungsarbeit, bis er eine Unterhose anzieht. Einmal hat er sich auch erst bei der Tamu wieder dazu bereiterklärt, zu Hause wollte er partout nicht. Dann zwingen wir ihn auch nicht. Aber meistens finden wir einen Weg. Denn eigentlich klappt es gut und ich denke tatsächlich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, und den möchte ich nicht verpassen.
Heute haben wir ihn morgens zum Beispiel noch eine Weile unten ohne rumlaufen lassen und Unterhose und Hose nur in die Nähe gelegt. Dann wollte ich zum Bäcker, da will er immer mit, und da hab ich ihm eben gesagt, dass er sich dazu anziehen muss. Das hat er dann auch ganz schnell gemacht.
Also ich forciere es nicht, wenn er nicht möchte, aber ich zieh auch nicht beim ersten Widerwillen gleich wieder eine Windel an. Der Mittelweg klappt meistens ganz gut.

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Ok, auch wenn ich es eigentlich weiß, aber es ist ein guter Punkt: nicht sofort kleinbei geben… das mache ich nämlich meist, weil ich nicht schon früh morgens einen Machtkampf austragen möchte. Und zwingen möchte ich ihn auch nicht. Dennoch denke ich, dass er eigentlich jetzt bereit dazu ist und möchte, wie du, den Zeitpunkt nicht verpassen.

Ich werde gleich morgen früh mal etwas mehr Zeit einplanen und ihn versuchen, zum Anziehen der Unterhose zu bewegen 👍

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Hi,

Ich denke, dass die Windel ihm noch Sicherheit gibt und er es deswegen nicht möchte. Also nicht wegen Faulheit oder Bequemlichkeit sondern eher aus Angst vorm groß werden. Denn das kann ganz toll sein und gleichzeit Angst machen.

Ich würde ihm das einfach noch lassen und warten. Juni ist ja nun auch noch nicht soo lange. Warte doch ab bis zum Herbst und dann kannst du ja vielleicht auch mit Ner Ausrede kommen "wir haben nur noch ganz wenig Windeln, die brauchen wir für nachts. Die Geschäfte sind geschlossen" oder du führst selber eine windelfee ein. Es gibt ja auch schnullerfeen. 😁

Sonst vielleicht Bücher kaufen wo das Thema trocken werden behandelt wird. Ich würde jedenfalls auch kein Druck ausüben. Ich kann mir vorstellen, dass das Kind eher rückschitte macht.

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Danke für deinen Input.
So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber er hat im Januar einen kleinen Bruder bekommen und spielt jetzt gerne immer mal wieder „Baby“. Sehr gut möglich, dass die Windel ihm da aktuell noch ein gewisses Gefühl von Sicherheit gibt.

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Du schreibst ja selber, dass ihr mitten in der Autonomiephase steckt. Das ist aufreibend auch für die Kinder und du wirst ja bestimmt schon festgestellt haben, dass es da auch wechselt zwischen Anhänglichkeit und Selbstbehauptung. Es ist eigentlich ein tolles Zeichen, dass er sich in der Kita so wohlfühlt, dass er sich dort ausprobiert.

Zu Hause würde ich ihn häufiger mal auch unten ganz ohne laufen lassen. Vielleicht könnt ihr ihn auch fragen, warum er zu Hause eine Windel möchte? Oder ihn fragen, ob er vielleicht einen Hocker vor der Toilette haben möchte? Oder zu Hause doch ein Töpfchen ganz für sich? Geht zusammen Pipi Helden Unterhosen kaufen?

Unsere Tochter macht es genau umgedreht, zu Hause windelfrei aber in der Kita geht alles in die Hose...

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„Ich frage ihn morgens und manchmal auch beim wickeln, ob er vielleicht eine Unterhose anziehen möchte, was lauthals mit NEIN beantwortet wird.“


Wieso fragst du überhaupt? Unterhose anziehen und fertig.