Herdschutzgitter - must-have?

Hi, Frage steht oben.

Wie handhabt ihr das?
Ich bin dagegen, da ich der Meinung bin, das es unsere Aufgabe ist auf unser Kind zu achten und ihm beizubringen, das der Herd tabu ist.
Mein Mann will unbedingt eins haben, wegen der Sicherheit.

Motte läuft mittlerweile frei, kommt an die Knöpfe und kann sie auch drehen und kann auch oben auf den Herd greifen. Stiele und Messer drehen ich nach innen bzw. lege sie hinten an die Wand

Was habt ihr gemacht?


LG Ghost mit ❤️ 14 Monate

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Ich arbeite im Krankenhaus. Wir haben ständig Kinder hier, die sich große Flächen ihrer Körperoberfläche schwer verbrannt haben, weil die Eltern "nur ganz kurz" nicht aufgepasst haben, was ich bei den meisten für absolut glaubhaft halte.

Es reicht halt meist ein kltizekleiner Moment, eine kurze Unachtsamkeit und man hat einen wochenlangen Krankenhausaufenthalt und lebenslange Narben.

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Ich bin in vielen Dingen entspannt, aber das war für mich ein absolutes must-have. Mein Sohn hat sich schon mit 11 Monaten eine scharfe Metallplatte quer aufs Gesicht gezogen, war dann das erste Mal Notfallaufnahme (es sollten noch einige solche Besuche erfolgen), er war immer von der quirligen, sehr neugierigen Sorte. Und mit 12-18 Monaten ist das Verständnis für Regeln nun mal sehr begrenzt. Ich habe in der Familie richtig verbrannte Menschen, die sich als Zweiährige einen heissen Topf übergezogen haben, also habe ich da gar nicht gezögert. Ich habe das Gitter jetzt mit 3,5 J abmontiert...

Übrigens, bei einem weiteren Notaufnahmebesuch haben wir ein Kind kennengelernt, das sich eben am Herd schlimm verbrannt hat. Er wurde stationär aufgenommen und hing am Tropf.

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Meine Cousine musste letztens einen 5 jährigen behandeln, er kam auf die Idee kochendes Nudelwasser mit dem Strohhalm zu trinken. Es ist fürcherlich wie schnell Unfälle im Haushalt passieren.

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Wir hatten praktisch nichts von diesem Sicherheitskram, ausser eine Kindersicherung an einem Putzschrank, den wir von den Vormietern übernommen hatten. Ich würde sagen, dass es auch etwas darauf ankommt, wie gross der Leidensdruck ist. Unsere Tochter war und ist immer noch eher der vorsichtige Typ und hat Warnungen immer ernst genommen, bisher hat sie sich nie verbrannt. Ich kenne auch Kinder, die ein paar Mal im Spital waren, trotz Eltern, die nach meinem Dafürhalten viel besser aufpassen und viel besser die Dinge absichern als ich es bei unserem Kind je getan habe. Hätten wir so ein Kind, hätten wir auch mehr Sicherungen angebracht.

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Ich hatte bei keinem meiner 4 Kinder ein Herdschutzgitter und es ist nie was passiert.

Sie durften am Lernturm beim Kochen zugucken, ich habe immer und immer wieder erklärt, was heiß bedeutet, Töpfe/Pfannengriffe wurden immer nach hinten gedreht, Herd selber ist Induktion.
Muss allerdings sagen, dass wir ne hohe Unterschränke/Arbeitsplatte haben.

Waren die Herdplatten an und ich musste kurz die Küche verlassen, kam das Kleinstkind mit.

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Ich gehe beim kindersicher machen danach, wie schlimm es wäre, wenn doch was passiert. Ich habe meinen Kindern zugemutet, dass sie lernen müssen, sich in Schubladen nicht die Finger einzuklemmen und von Anfang an haben sie richtiges Geschirr gehabt, das zu Bruch gehen konnte. Aber für mich wäre es ein Horrorszenario, wenn das Kind an einem Topf mit kochendem Inhalt zieht und sich über den Kopf gießt. Meines Wissens nach kann sowas tödlich enden.
Jetzt mit zwei Kindern ist das Herdschutzgitter richtig super. Das ältere Kind kann im Topf rühren, ohne dass ich Angst haben muss, dass der aus Versehen runterfällt (schlimmstenfalls auf das am Boden stehende Geschwisterchen) oder dergleichen.

Also mit einem Kleinkind war es noch nicht so relevant. Ich habe meist die hinteren Platten genutzt und geschaut, dass das Kind nicht zu nah dran steht. Aber mit zwei Kindern ist einerseits die Gefahr höher, dass man doch mal abgelenkt ist, außerdem nutze ich gerne beim gemeinsamen Kochen die vorderen Platten, damit der 4-Jährige gut mitmachen kann.

Ich sehe im Herdschutzgitter auch keinen Schaden. Alle möglichen technischen Geräte haben Schutzvorrichtungen (auch für Erwachsene), damit das Risiko gefährlicher Verletzungen soweit wie möglich gesenkt wird. (Z.B. geht der Rasenmäher aus, wenn man den Griff loslässt.) Das ist doch einfach sinnvoll.

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War für mich ein absolutes Must have, sogar wenn du daneben stehst, ist der Topf in einer Sekunde runtergezogen.
Und überlege, willst Du den Topf dann auffangen? Dann seid ihr beide verbrüht.
War eines der wenigen Sicherheitssachen, die ich hatte. Sonst nur noch die Türsicherung am Putzschrank.

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Hatten wir bei Kind 1 nicht. Küche immer zu, zum Kochen nutze ich i.d.R. die hinteren Platten und ich hab auch wenig bis gar nicht mit Kind gekocht. Herd selbst ist Induktion, da hab ich mir zumindest beim Thema drauf fassen keine Sorgen gemacht, das ist unangenehm, aber keine Gefahr, das man sich ernsthaft verbrennt. Kind 1 gehörte aber auch zur vorsichtigen Sorte. Mal sehen wie es bei Kind 2 wird

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Wir hatten für wenige Monate eins, leider hat unser Sohn sehr schnell rausgehabt, wie man das öffnet und damit waren die Drehknöpfe wieder erreichbar. Er hat beim Kochen meistens im Lernturm gestanden und mit Schalen oder anderen ungefährlichen Küchenutensilien gespielt. Jetzt ist er älter und hilft beim Kochen mit.
Ich denke, dass es sehr davon abhängt, wie sich dein Kind beim Kochen so benimmt. Letztendlich ist es ja nur eine begrenzte Zeit, in der man so ein Gitter nutzt und daher kann man es sicher verschmerzen, wenn eins angebracht ist.

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Wir haben kein Herdschutzgitter, unser Sohn ist nun fast zwei Jahre alt. Ich habe auch ein gutes Gefühl dabei, und meine Frau auch.
Aber wenn es deinem Mann solche Sorgen macht, würde ich an deiner Stelle eines anschaffen. Du kannst deinem Kind ja trotzdem beibringen, dass es da nicht dran soll, auch wenn im Endeffekt nichts passieren könnte. Es entsteht ja kein Schaden, wenn ihr ein solches Gitter einbaut, und ich würde da sein Gefühl, dass er sich unwohl fühlt, wohl ernst nehmen.