Kind hat vor NICHTS Angst 😧

Hallo,

Das Verhalten meines Kindes 16 Monate, macht mir etwas Sorge.
Falls das wichtig ist - ich war von Anfang an möglichst entspannt im Umgang und hatte nie Probleme damit ihn jemand anderem auf den Arm zu geben oder Omas und Opas mal ein paar Stunden aufpassen zu lassen um zb arbeiten zu gehen. Jetzt fürchte ich langsam, dass ich ihn damit zur Unachtsamkeit erziehe.

Mein Sohn hat ein sonniges Gemüt und immer gute Laune. Er geht auf jeden wildfremden Menschen zu und lächelt, spielt und plappert munter drauf los. Er lässt sich von Fremden zwar nicht auf den Arm nehmen, aber würde an der Hand problemlos mitgehen.
Er schaut nie wo ich bin. Wenn wir unterwegs sind stiefelt er einfach drauf los ohne zu schauen wo Mama oder Papa ist. Er geht einfach weg 😅 ich kenne wirklich kein Kind bei dem das so ist, alle Kinder haben immer Mama und Papa im Blick.
Eingewöhnung Kita? Was für ne Eingewöhnung 😂 ihm war es pupsegal ob ich da war oder nicht. Er blieb ab Tag 1 ohne zu Murren oder mich zu suchen. Das ist doch nicht normal. Wenn ich da war kam er zwischendrin um mir schnell ein Küsschen zu geben aber danach direkt weiter spielen.

Mir macht dieses Verhalten langsam echt Sorgen, was habe ich falsch gemacht, dass er so dermaßen unachtsam ist? Wie soll das erst werden wenn er größer ist? Evtl kennt das jemand und kann mir Tipps geben was ich ändern könnte.

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Das ist einfach Charaktersache. Der Sohn einer guten Freundin war genauso. Er hat sich zu jedem auf den Schoß gesetzt und wäre mit jedem mitgegangen. Als er älter wurde, wurde das anders. Er ist jetzt vier und hat eine normale Skepsis gegenüber Fremden entwickelt und würde auch nicht einfach mitgehen. Unser Sohn war das Gegenteil, Team Vorsicht. Er hat, wie der andere Junge, mit seinen vier Jahren eine gesunde Skepsis, ist aber weniger ängstlich als früher.

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Meine zweite Tochter ist genauso 😅 Die Erzieher meinten einfach, dass sie ein unendlich großes Urvertrauen hat. Sie stürzt sich nämlich darüber hinaus auch aus allen Höhen runter und verletzt sich dabei schon recht übel. Platzwunden waren einige Zeit an der Tagesordnung.

Ich wüsste aber nicht, was du ändern kannst. Ich sehe im Vergleich zu einem anderen Kind, was alles überdenkt, echt Vorteile, denn mein sorgenfreies Kind ist wesentlich glücklicher und sorgenfreier als mein Ernstes, überlegtes Kind. Dafür ist sie halt anstrengender, weil wir mehr aufpassen müssen. Alles was mir einfallen würde, lehne ich aus pädagogischer Sicht ab, weil es auch als „Angst machen“ bezeichnet werden kann. Das will ich nicht. Ich will ja kein sonniges Gemüt so klein kriegen, dass es Angst bekommt.

Edit: Sie wurde um den 18. Monat schon skeptischer, aber würde auf dem Spielplatz oder auch auf großen Festen dennoch mit fremden Familien mitgehen. Wir witzeln immer, dass sie auf der Suche nach einer neuen Familie ist 😉

Bearbeitet von KeineAhnung3
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Ist hier auch meistens so, meine Tochter läuft in der Stadt einfach weg. Ich mache mir keine Sorgen, bin nur froh dass ich nur ein Kind hab 😅 ich find das auch praktisch, dass sie zb problemlos bei den Omas bleiben kann. In dem Alter lass ich sie ja eh nicht allein. Und bis sie allein in die Schule geht, wird noch viel Zeit vergehen und dann kann man ihnen ja auch beibringen, dass man nicht mit Fremden mitgeht 😉
Was genau macht dir denn Sorgen?

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Meine Sorge ist, zumindest für jetzt, dass er sich verletzt. Er würde überall runter springen ohne zu gucken und solche Späße.

Für später ist meine Sorge, dass er zu großes Vertrauen in fremde Menschen hat.

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Das ist normal. Es wird schon noch einbisschen anders werden, wenn er grösser ist und mehr versteht.

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Ich wunder mich immer wieso ich nicht eingewöhnt wurde, oder meine Geschwister. War wohl nicht nötig und so wird es auch eher bei meinem Kleinen sein. Der hat keine Angst sondern Lust auf's Leben :)

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Mein Sohn ist auch so ein Ausreißer. Er sieht irgendwo etwas zb ein Vogel der 200m weiter vorne sitzt und denkt an nichts mehr, nur dass er dort hin will. Wo Mama und Papa sind ist ihm in den Moment egal. Aber er ist jetzt schon 2,5 Jahre und durch meine Erklärungen (immer und immer wieder) besonders wenn wir irgendwo sind, wo viele Menschen sind und er mit dem Verhalten leicht verloren gehen könnte, versteht er es immer besser dass das nicht geht. Mittlerweile ist er etwas disziplinierter, wenn er immer wieder erklärt bekommt und die Gefahr des weglaufens versteht.
Also ich denke mit dem Alter wird es sowieso besser, denn viele Gefahren (besonders Straßenverkehr) kann ein kleines Kind noch nicht einschätzen.

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Ach, ja das ist wirklich anstrengend wenn die Kinder so klein sind. Aber dafür sind sie halt viel früher selbstständig.

Meine Tochter ist früher mit 1-2Jahren gerne mal am See ins tiefe Wasser reingelaufen, hat mit 2Jahren fremde Spaziergänger gefragt, ob sie bei deren Pitbull "Ei, ei" machen darf und ist mit 3Jahren vom 1m Brett gesprungen und mit Bungeesicherung von einer 9m hohen Kletterwand im Hotel...
Und sie hat natürlich jedem dahergelaufenen Fremden ihre Lebensgeschichte und sämtliche Details der Familie erzählt ;-)
Aber: Sie ist jetzt 8Jahre und erfreut sich immer noch bester Gesundheit.

Es war zwar wirklich sehr stressig als sie kleiner war, aber ab einem gewissen Alter hat es sich total als Vorteil entpuppt.
Sie hat z.B. mit 6Jahren schonmal Hilfe geholt (bei fremden Erwachsenen) als ein anderes Mädchen in der Dusche nach dem Schwimmkurs ohnmächtig wurde. Sie traut sich auch schon lange z.B. nach dem Weg zur Toilette zu fragen und alleine dorthin zu gehen, oder sich alleine Eis ect. zu kaufen, was den Alltag schnell einfacher machte.
Mit 4Jahren ist sie z.B. im Indoorspielplatz alleine zur Info gelaufen und hat gesagt, dass sie ihren Papa nicht mehr findet...
Mit 5Jahren ist sie beim Skikurs verloren gegangen und einfach alleine zu einer Hütte gefahren und hat dort andere Skilehrer angesprochen, dass sie ihre Gruppe sucht;-)
Also ihre Unerschrockenheit und Aufgeschlossenheit haben in den letzten Jahren auch dazu geführt, dass ich das gutes Gefühl habe: Sie weiß sich zu helfen.
Sie wird nicht aus Schüchternheit oder Angst irgendwo untergehen oder irgendwas verpassen und kann sich im Notfall an andere Leute wenden. Gerade das finde ich total wichtig!
Natürlich mache ich mir schon manchmal Gedanken, ob sie zu naiv und vertrauensselig ist, aber der überwiegende Teil der Menschheit ist ja nicht soooo böse sondern eher hilfsbereit.
Zudem hat sie extra Selbstbehauptungskurse besucht, wo es speziell darum ging, anderen nicht alles zu glauben oder z.B. bei Fremden mitzugehen.
Da sie viel Mut hat, macht es mit ihr z.B. auch viel Spaß in Freizeitpark zu gehen, weil sie da eben alle Achterbahnen (die sie darf) voll auskostet und genießen kann.

Also ich wünsche dir, dass du die anstrengende Zeit gut überstehst und dafür die nächsten Jahre dich entspannt zurücklehnen kannst, weil dein Kind dann eben schon viel ohne dich kann:-).