Hilfe! 12 Monate und KEIN Essen, nur Pre (Wahrnehmungsstörung im Mund)

Hallo zusammen,

mein Sohn ist letzte Woche ein Jahr alt geworden und ich mache mir immer mehr Sorgen was seine Ernährung angeht. Vielleicht hat jemand hier mal Ähnliches erlebt und einen Rat für mich.

Er hat bisher nie wirklich Freude an Essen gehabt und selbst zu seinen besten Zeiten lediglich eine halbe Portion Mittagsbrei verdrückt. Nun versuchen wir es schon eine Weile mit BLW und so gaaanz langsam scheint er zumindest etwas Interesse zu entwickeln. Er führt das Essen immer häufiger zum Mund und „probiert“ auch etwas, aber sobald ein Stück davon im Mund landet, wird es schnell mit der Zunge wieder hinaus befördert. Die Konsistenz ist dabei egal, das läuft immer so ab.

Wir sind bereits bei einer Logopädin in Behandlung und sie sagte er sei hochsensibel und habe eine Wahrnehmungsstörung. Bisher gibt es aber keine Besserung durch die Sitzungen und die Logopädin möchte es unbedingt weiterhin mit Brei versuchen, wo mein Sohn sich gegen weigert und wegdreht, sobald er den Löffel nur sieht.

Der Kleine kann sich doch nicht mit seinen 12 Monaten noch weiterhin ausschließlich von der Pre Milch ernähren. Laut KiA befinden wir uns schon längst mitten in einer Essstörung. Meine Nerven machen das wirklich nicht mehr lange mit. Ich versuche seit über einem halben Jahr, meinen Sohn fürs Essen zu begeistern.

Gibt es jemanden, der auch ein solches Problem hatte? Wie ging es dann weiter und wann hat es sich endlich zum Positiven entwickelt?

Danke für jeden Kommentar 🤗

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Die Tochter einer Bekannten wurde 15 Monate vollgestillt. Beikost hat sie wehemenz abgelehnt. Von heute auf morgen hat sie normal gegessen und wollte dann auch schnell keine Milch mehr.

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Danke für die schnelle Antwort. Also sie hat vorher wirklich auch so gar nichts gegessen? Und hatte keine Mangelerscheinungen oder so? Der KiA und viele in unserem Umfeld machen solchen Druck, ich werde noch wahnsinnig 😢

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Ganz genau weißt ich es nicht aber die Bekannte hat mal erzählt, dass der Kinderarzt recht entspannt war, da das Kind sehr fit und zufrieden war.
Es wurde gar kein Druck gemacht, sondern nur am Tisch mit angeboten. Das Essen kam vom heute auf Morgen von selbst.
Von einem Mangel oder Essstörung war nie die Rede.

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Solange er fit und gesund ist ansonsten ist alles gut noch. Meine Tochter hat in dem Alter zwar grundsätzlich gegessen. Aber sehr wenig und wurde auch fast ausschließlich gestillt. Gesund und gut entwickelt ist sie dennoch und hat Spaß am Essen.
Der Kinderarzt hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Essstörung... Sie hat offensichtlich eine Wahrnehmungsstörung. Ich würde an eurer Stelle Mal vielleicht eine zweite Logopädin zu Rate ziehen. Eine Zweitmeinung einholen. Dass die Logopädin auf Brei besteht finde ich problematisch. Es geht ja erstmal darum, dass über Haupt gegessen wird. Und wenn Fingerfood zwar ausgespuckt wird aber immerhin überhaupt im Mund landet sollte man eher da ansetzen.
Warum man unbedingt auf Brei bestehen muss erschließt sich mir nicht.

Habt ihr Mal so Hirsestangen etc probiert? Die lösen sich im Mund praktisch auf und sind dadurch eigentlich sehr schön für sowas.
Vielleicht kommt das ja gut an. Und von da kann man schrittweise immer festere Sachen anbieten.
Ansonsten würde ich neben der Behandlung dem ganzen Zeit lassen. Was zu einer Essstörung führen kann ist das was euer Arzt im Prinzip macht. Nämlich Druck. Es gibt ja einen offensichtlichen Grund der behandelt wird. Das braucht Zeit und Geduld.
Er muss die jeweiligen Konsistenzen vielleicht einfach sehr sehr oft probieren bevor er sich mehr traut.
Ich würde da vor allem immer eine Konsistenz einige Male hintereinander anbieten damit er sich dran gewöhnen kann.

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das Problem ist auch, dass mein Sohn sehr dünn ist, habe ich vergessen zu erwähnen. Also er wiegt nur knapp 9 kg auf an die 80 cm. Und motorisch ist er auch nicht so gut dabei, dafür sind wir ebenfalls in Behandlung und er macht immerhin kleine Fortschritte. Ich werde wohl nächste Woche nochmal mit der Logopädin sprechen, dass es mit dem Brei meiner Meinung nach nicht mehr sinnvoll ist. Solche Maisstangen und Hirsekringel haben wir auch schon ausprobiert, aber da ist das Interesse nicht sonderlich groß leider 😞

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Wie wäre es in dem Fall vielleicht von der Pre auf eine 1er oder 2er Milch umzusteigen?
Da ist ja dann auch die Zusammensetzung anders. Pre ist halt für die Kleinen. Wenn Beikost dazukommt, reicht die Pre auch weiterhin. Aber wenn es ja Probleme mit dem Gewicht gibt, ist die Pre vielleicht dann doch nicht mehr das richtige.

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Hallo

ich kann dich so gut verstehen. Unseren Jüngsten habe ich auch sehr lange voll gestillt.
Gemüsebrei wollte er überhaupt nicht, hat er ständig gewürgt. BLW hat ihn nicht interessiert, nur gematscht.
Was langsam ging waren Quetschies mit Löffelaufsatz. Später dann Linsen-Reis Kringel, Hirsekringel und Nudelsuppe.
Mit einem Jahr hat er auch nur 9 Kilo auf 75cm gewogen.
Es wurde stetig besser.
Lass dich von niemandem verunsichern, solange er genug nasse und volle Windeln hat, Fidel und super drauf ist.
Jetzt isst unser Sohn fast alles und auch gut, er ist 2.
Immer wieder probieren lassen, nicht zwingen.

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Bitte Gib ihm keine pre sondern die 2 er Milch. In der pre ist überhaupt nicht genug Eisen drin für seinen bedarf. Vor allem wenn er nur Milch dringt braucht er dringend die Milch die für sein Alter angedacht ist. Pre ist für Säuglinge. Die bewegen sich nicht und brauchen nicht viel. Les die Mal die Packungen hinten durch dann siehst du denn Unterschied

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Hallo,

also von Essstörung zu sprechen, wenn ein Kind mit 1 Jahr noch nichts essen mag, finde ich schon etwas übertrieben.

Unsere Tochter wurde 11 Monate komplett voll gestillt. Sie wollte vorher auch nichts essen und war auch einfach noch nicht beikostreif. Sie hat das Essen auch immer mit der Zunge hinausgeschoben.

Die klassische Beikosteinführung haben wir daher auch nie gemacht bzw. hab ich das ganz schnell aufgegeben. Das erste was sie tatsächlich gegessen hat, waren Quetschies. Wir haben einen geschenkt bekommen und waren ganz überrascht, dass sie den mochte. Als nächstes kam dann Toast dazu. Als sie einmal angefangen hat zu essen, ging es dann auch recht zügig weiter mit anderen Lebensmitteln.

Bedenklich fand das unsere Kinderärztin nie. Ich hatte auch bei der U6 wegen Eisen nachgefragt. Sie meinte aber, solange ich mich normal ernähre, sieht sie keinen Handlungsbedarf zu untersuchen, ob ein Mangel besteht.

Ich kenne mich mit Flaschennahrung nicht aus, aber in der Pre sollte doch grundsätzlich alles notwendige drin sein. Vielleicht kannst du noch auf 1er oder 2er Milch umstellen, wenn ihr Probleme mit dem Gewicht habt?

LG Nenea

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Habe 3 Jungs und alle 3 haben bis über 12 Monate nur probiert. Mehr als 3 Löffel waren es nie. Keiner unserer Ärzte sah das je als Problem und ich als Ärztin auch nie.

Unser Jüngster ist jetzt 13 Monate. Zu Hause wird er zu 90% gestillt, er isst so gut wie gar nichts und die 6 Stunden, wo er in der Kita ißt, da ißt er ein paar Löffel Joghurt und 2-3 bissen Mittagessen. Es stört niemanden und er ist quietsch fidel.

Würde mir da keine Essstörung einreden lassen. Vielleicht einfach mal mit 1er oder dickerer Pre probieren, wenn Du die Kalorienzahl etwas erhöhen willst. Ansonsten weiter zuwarten😊Wird bestimmt!

Unsere großen Jungs sind jetzt 6 und 9 Jahre und alles gut. Die haben erst mit 2 bzw. 4 Jahren nachts abgestillt und waren tagsüber schlechte Esse bis sie so knapp 2 Jahre alt waren.

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Meine Tochter wollte 14 Monate nur Milch. Ein Quetschie unterwegs ging auch mal und Weintrauben. Erst als sie mit 14 Monaten in den Kindergarten kam, hat sie angefangen richtig zu essen.
Sie ist bis heute keine gute Esserin. Ich habe mich daran gewöhnt. Sie hat zwar Untergewicht, aber unsere Kinderärztin findet es unbedenklich, weil meine Tochter sehr groß für ihr Alter ist und wohl alle Energie in das Wachstum steckt.
Meine Tochter ist übrigens nicht wählerisch. Sie isst alles, aber meistens ist sie nach 3 Löffeln satt oder hat generell zu einer Mahlzeit keinen Hunger 🙄
Allerdings gibt es Phasen, wo sie mehr isst als sonst. Vermutlich wächst sie da gerade und holt sich, was sie braucht 😊

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Hey!

Ich bin verwundert und erschrocken über die Diagnosen- Wahrnehmungsstörung bzw Essstörung.
Unser Kind hat auch alles ab dem 8. Monat abgelehnt, bei festem Essen auch kurz nach dem 1. Geburtstag gewürgt. Einmal war sogar der Notarzt da, weil es Essen eingeatmet hat.
Alle blieben dennoch tiefenentspannt, auch die KiÄ, weil das Kind dennoch gut wuchs.
Im 13. Monat ging es in die Kita und damit änderte sich alles- es isst nun komplett am Tisch der Kita mit. Nun ist es 15 Monate alt und hat sich heute zum ersten Mal einen Puffreiskeks genommen und die Hälfte gegessen.

Ich würde das Kind das essen lassen, was es mag und keinen Druck machen. So sorgst du für Essstörungen.

Wann geht dein Kind denn in die Kita? Unseres hat sich sehr an anderen Kindern orientiert.


Liebe Grüße
Schoko

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Hallo,
meine große Tochter hat eine taktile Wahrnehmungsstörung und in der Folge auch eine frühkindliche Eßstörung entwickelt.

Aber was mich wundert - dass es bei deinem Sohn so früh schon diagnostiziert wurde. Du schreibst ja, dein Sohn ist jetzt ein Jahr alt und ihr (oder dein Arzt?) seht seit 6 Monaten schon ein Problem beim Essen.
Mit einem Jahr waren wir eigentlich noch der Meinung, das wird schon noch werden bei unserer Tochter. Mit anderthalb Jahren hat auch unsere KiÄ langsam zugegeben dass das Essverhalten nicht mehr normal ist und bis wir eine sichere Diagnose und Therapie hatten, war fast nochmal ein dreiviertel Jahr um. Mit Füttersprechstunde an der Uniklinik, Kinderpsychatrie und dann Entwicklung des Therapieansatzes über die Logopädin der Uniklink.

Nicht alle Logopäden haben damit Erfahrung, hat euch euer Arzt dahin überwiesen, weil sie eine Zusatzausbildung hat? Hat sie allein die Diagnose gestellt oder waren da weitere Experten, Ärzte eingebunden - Stichwort Füttersprechstunde, die gibt es ja deutschlandweit an größeren Kliniken.

Wie läuft die Therapie so ab?
Druck ist echt kontraproduktiv. Der erste Schritt "unserer" Therapie an der Kinderpsychatrie war eigentlich, dass wir als Eltern den Druck rausnehmen sollten und die Essens-Situation entspannen und für das Kind angenehm machen sollen. Und zwar egal ob das Kind was isst oder nicht. Das war die wichtiste Aussage: Dem Kind wird etwas angeboten, aber es entscheidet selber, ob und wieviel es davon isst!! Kein Zwang.
Und selbst nach 2,5 Jahren extrem einseitiger und praktisch vitaminfreier Ernährung hatte sie KEINE Mangelerscheinungen. Milch hat sie nämlich getrunken - teils Kuhmilch, teils Kindermilch (ja ich weiß, für "gesunde" Kinder ist die überflüssig, in unserem Fall wurde es empfohlen).
Erst als die Essensituation entschärft war, ging es bei einer spezialisierten Logopädin weiter (Ergotherapeuten bieten das z.T. auch an). Und auch da ging es gar nicht mit dem Thema Essen los und der Mund wurde überhaupt nicht angefasst. Denn zunächst musste die Wahrnehmungsstörung an und mit den Händen behandelt werden. Mit verschiedenen pieksigen oder glitischen oder sonst interessanten Materialien, mit matschen, Hände anmalen, kneten usw. Das konnte sie vorher nämlich überhaupt nicht ertragen.
Nach 3-4 Monaten schwenkte sie langsam aufs Thema essen um und nochmal etliche Wochen später kamen langsam erste Erfolge, dass sie mal irgendwas probiert hat.

Natürlich ist unsere Tochter schon wesentlich älter als dein Sohn und da kann man schon viel mehr machen in der Logopädie.
Aber nach allem was wir gelernt haben, macht es auf keinen Fall Sinn, deinem Sohn weiterhin den Brei aufzuzwingen. Das hilft ihm doch nicht dabei, die Wahrnehmungsstörung zu überwinden. Im Gegenteil, mit einem Jahr hat er schon einen eigenen Willen und ihr verfestigt das Problem im Zweifel, wenn ihr weiter mit Druck arbeitet.

Bitte mach dich doch nochmal schlau, ob es in eurer Nähe noch andere kompetente Ansprechpartner für das Thema Eßstörungen gibt und lasst euch beraten. Wenn euer Kinderarzt schon das Problem sieht, solltet ihr ohne Probleme eine Überweisung bekommen. Im Zweifel zahlt ein Erstgespräch privat, das ist es auf jeden Fall wert.

Ich wünsche euch alles Gute!

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Hallo,

ich finde die Diagnose auch sehr früh. Klar, es ist selten, dass Kinder in dem Alter kein Interesse an Nahrung zeigen, kommt aber doch vor.

Unsere Tochter hat bis sie 18 Monate alt war praktisch nichts gegessen außer ab und zu ein paar Löffel Joghurt, etwas Avocado oder Obst. Ein normaler Tag vom Essen her bestand in der Regel aus zb einem halben Becher Joghurt und 5 Weintrauben. Pre hat sie aber geliebt und war daher fit und das Gewicht normal.

Wir haben uns viele Sorgen gemacht, die Ärztin war aber immer entspannt.

Mit 18 Monaten hat es angefangen, dass sie ab und zu wirklich gegessen hat. Noch immer kein gekochtes Essen aber zb Porridge oder Müsli.
Mit zwei Jahren kam warmes Essen dazu.

Jetzt, mit 2 1/2 ist sie aufgeschlossener, isst richtige Mahlzeiten und fragt sogar nach Essen bzw kann kommunizieren, dass sie Hunger hat.

Ich kann nicht sagen woher diese Verzögerung kam, das Problem hat sich aber durch Zeit und Geduld gelöst.