Wohin mit der Wut

Hallo zusammen.

Meine Tochter ist nun an dem Punkt angekommen, wo sie ihren eigenen Willen kennenlernt. Dazu gehören natürlich auch Wutausbrüche, mal mehr und mal weniger stark.

Manchmal haut sie uns, wir sagen ihr dann im ernsten Ton, dass sie das nicht machen darf. Aber man kennt es von sich selbst.. Wut anstauen ist ja Gift. Wie lasst ihr eure Kinder damit umgehen?

Kuscheltier /Kissen hauen?

Ne Bekannte und ich hatten es letztes mal darüber. Sie meinte, würde man den Kind zeigen, dass es in so nem Moment ein Kuscheltier hauen darf, würde es auch andere hauen. Dabei sollte es doch schon unterscheiden können?


Ich möchte ihr nichts falsches beibringen 🙈 ich selbst haue zwar auch auf weiche Sachen, wenn ich wirklich wütend bin und nicht weiss wohin mit dem ganzen Druck. Aber das passiert meist auch eher im Alleinsein.

Liebe Grüsse!

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Ein Wutkissen finde ich total in Ordnung... manchmal muss man wohl platzen bzw. Platzen dürfen...

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Das Kind platzt ja schon, in dem es brüllt (sich eventuell auf den Boden wirft, SPielzeug umschmeisst etc). Hauen lasse ich nicht zu, aber ansonsten bringe ich ihm in dem Alter nichts aktives bei, dafür ist es einfach zu früh, meiner Meinung nach.

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Wir sagen hier, dass auf den Boden geschlagen/gestampft werden darf oder dass ein Ball geworfen wird, statt Spielzeug zu werfen. Meistens klappt es.

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Kissen, Sofa und Decken können bei uns gehauen werden. Es darf auch gerne geschrien oder gestampft werden.
Kuscheltiere, Puppen, sich selbst oder andere finde ich nicht gut.
Aber die Phase war von sich selbst hauen bis zu ins Kissen hauen, dauerte so 2 Monate. Dann klappte das wunderbar.

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Ich habe dazu keine psychologischen Belege, würde aber vom Gefühl her die Wut nicht extra in "körperliche" Bahnen lenken, d.h. kein Schlagen von Gegenstände zulassen. Das ist zwar eine Methode, die ich bei älteren Kindern (Grundschule) anwende - aber erst wenn nichts mehr geht, also die Kinder anderweitig gewalttätig und aggressiv sind. Dann gibt es Wutkissen und Boxsack.
Wenn dann vielleicht einen Streßball zum Kneten anbieten, hüpfen oder schnell rennen als Alternativen, wenn es wirklich schlimm ist.
Ansonsten würde ich es als Prozess sehen, dass die Kinder und Eltern diese "Anfälle" aushalten. Ich habe bei meiner Großen meist "einfach" nochmal erklärt warum die Situation ist wie sie ist, bin dann aber auch konsequent und bestimmt gewesen und habe sie "wüten" lassen und habe z.B. den Raum verlassen. Immer mit der Option, dass sie zu mir kommen kann.

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Danke für deine Antwort!

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Ich habe mal von dem Wutmonster gelesen. Das Kind gibt dem Monster einen Namen und beschreibt wie es aussieht und was es macht. Am Ende wird das Monster weggesperrt.
Fand ich auch eine ganz süße Idee.