Überfordert mit Kleinkind

Hallo zusammen,

wie der Titel schon sagt bin ich überfordert mit meinem kleinen. Er ist ein wundervolles Kind, mutig, aufgeschlossen, neugierig aber er akzeptiert keinerlei Grenzen. Ganz egal, wie diese kommuniziert werden. Und glaubt mir, ich habe alles probiert und allem Zeit gegeben. Er ist 15 Monate und dass er nicht inhaltlich erfassen kann, was ich von ihm möchte, ist mir klar. Aber nach 30 Male Nein und erklären und zeigen und ablenken muss er doch verstehen, dass er das eben nicht machen soll . Ich habe keinen Platz mehr, wo ich Dinge (gefährlich, wertig etc.) Vor ihm in Sicherheit bringen kann. Kindersicherungen haben bei ihm kaum eine Chance. Ich erwarte ja auch nicht, dass er aufs Wort gehorcht - um Gottes Willen. Aber so ein paar Sachen in denen wir klare Grenzen setzen. Ich Dreh mich um und er hat sich den Stuhl an den Ofen geschoben um an die Blume oben drauf zu kommen... Nur so als Beispiel. Und wenn es mein einziges Kind wäre könnte ich mir ja diese Menge an Zeit und Aufmerksamkeit für ihn nehmen und diese laaaange Phase durchleben aber ich habe noch ein anderes Kind, welches schon wirklich sehr sehr genügsam ist und viel zurücksteckt... ja, MEIN Mann nimmt seine Vaterrolle auch ernst und übt sie aus und auch wenn er mit beiden Kids alleine ist, geht es ihm so. Wisst Ihr was ich meine? Irgendwann muss ich auch Haushalt machen und mich auch mal um den anderen kümmern. Oder einfach mal Pipi machen und duschen und so...

Bitte um Ratschläge, Tipps oder auch nur etwas Trost und gute Aussichten 😉.

Danke und liebe Grüße,

Olga

2

Aber er ist doch erst 15 Monate 😳

Kinder in dem Alter fassen einen Plan und können noch keine Alternativen erfassen/annehmen. Das kann das Hirn nicht. Wenn er also an die Blume will, dann hat er sich einen Plan zurecht gelegt und überhört dein Nein einfach. Da hilft nur handeln.

Nein sagen, hingehen, wegnehmen. Eine Userin hier beschreibt es immer richtig toll: immer auf die gleiche Art! Kinder testen Grenzen. Manche 10 mal, andere brauchen 100 Wiederholungen oder mehr.

Ja es ist anstrengend. Mit noch einem Kind sicher noch mehr. Aber du wirst einen Weg finden! Motte binde ich mit in den Haushalt ein. Ja, da dauert alles 10 mal so lange, aber es ist erledigt. Ich mache jeden Tag ein bisschen was. Manchmal bleibt auch was bis zum Wochenende liegen, aber das ist selten.

Also, mein „Tipp“ (das, was mir geholfen hat): über die Autonomiephase (Trotzphase) informieren, denn so bringt man mehr Verständnis auf, kann eher einschätzen, was Kinder überhaupt leisten können und sich danach Strategien zurecht legen.

Und ein Ja-Umfeld schaffen, so gut es geht. In dem Alter gehen noch nicht viele Neins. Motte darf theoretisch an alle Schubladen in Reichweite und diese ausräumen. Sie macht es seltener, als man denkt. Die 2 Schubladen, die zu sind, sind aber meeeeega interessant und an denen wird oft gerüttelt 😂😂 also, je weniger Neins es gibt, desto besser.

Ansonsten wünsche ich dir gute Nerven und gaaaaanz viel Schoki.

3

Kann ich total bestätigen, wir haben damals auch alles so gesichert, dass es wenige nein‘s geben musste und die richtigen wurden dann mMn besser akzeptiert weil ich nicht den ganzen Tag ‚nein dies‘ ‚nein jenes‘ sagen musste. 😄👍

LG

5

Danke Cherry. Ja, das hat bei meinem ersten auch alles super funktioniert und entsprechend naiv bin ich in die zweite Runde gegangen - im Rheinland sagt man so schön: jeder Jeck ist anders 😅

weitere Kommentare laden
1

Das kommt mir sooo bekannt vor, könntest unseren Kleinen (13 Monate) beschreiben 🙈 Dem ist ein Nein bzw. die Konsequenz so etwas von egal, auch 100x infolge 🙄 (die Große ist auch ein komplett anderer Typ). Lese gerne mal mit, welche Erfahrungen hier so geteilt werden 👍

15

Unser Kleiner war auch so ein Kaliber. Zwischen 1 und 2 Jahren war ich gefühlt nur mit ihm beschäftigt. Er ist überall blitzschnell hochgeklettert, waren wir draußen ist er einfach weggelaufen (ich konnte auf keinen Spielplatz ohne Zaun, nicht mit ihm einkaufen gehen...). Er ging überall dran, hat alles aus und umgeräumt, im 5-Minuten-Takt die Wohnung komplett verwüstet.
Wenn ich mal kochte oder etwas anderes im Haushalt erledigen musste, hatte ich danach richtig viel aufzuräumen oder er hat etwas anders angestellt (von oben bis unten eingecremt, Blumentöpfe ausgeräumt, etwas umgeworfen, etwas kaputt gemacht...). Ich musste bei allem abwägen, was mir nun wichtiger war.
Die Große war gefühlt kaum mehr im Fokus, was mir auch so leid tat. Hat sie mir etwas erzählt oder gezeigt, war ich mit einem Ohr schon wieder beim Kleinen, was er in dieser Zeit wohl anstellt.
Wir haben dann oft Exklusivzeit mit ihr eingerichtet, wo ich mich voll und ganz auf sie konzentrieren konnte. Manchmal kam sogar von ihr: „Mama, schau mal lieber nach... ich erkläre es dir später 🙈.“
Er war furchtlos, hat sich grenzenlos selbst überschätzt, war wild, hat vor Energie gestrotzt, hat nicht gehört, war sehr fröhlich und lustig dabei und war einfach sehr anstrengend!
Ab 2 Jahren wurde es einfacher. Da hat sein Gefahrenbewusstsein zugenommen. Er wurde ängstlicher und vorsichtiger und hat manchmal gehört;)
Sorge für Entlastung (lass mal den Papa übernehmen, unternimm etwas alleine oder mit Freunden um Kraft zu tanken, unternimm etwas mit deinem großen Kind alleine und regelmäßig), koche vor und große Portionen für den nächsten Tag (das Stressigste war mit Abstand das Kochen!!), kauft euch einen Saugroboter, leistet euch eine Putzhilfe, räumt Sachen weg, welche immer wieder zu Konflikten führen.
Ich wünsche euch gute Nerven. Gewiss ist, dass es besser wird und vorbei geht.

16

Du arme das ist ja auch mega anstrengend gewesen, manche sind echte Wirbelwinde die lassen sich nicht gleich baendigen😅 Ich versuche die Ruhe in Person zu bleiben und hoffe auch das es sich mit dem Alter legt bzw bessert mit dem hoeren😂

18

Ich hab Tränen in den Augen bei dem Satz Deiner Großen, denn der kommt von meinem Großen auch regelmäßig. Mir blutet dann so das Herz.
Der kleine ist nun bei einer Tagesmutter sodass ich den großen hier und da mal aus dem Kiga lasse um mit ihm etwas zu Unternehmen oder aber auch einfach mal mich mit ihm in Ruhe zu unterhalten.

Und der Rest den Du beschreibst - genau so ist es! Also wirklich genau so.

Es ist schön zu hören, dass es woanders auch so ist/war UND BESSER WURDE. Danke dafür!

Wir halten durch! Danke :)

weiteren Kommentar laden
17

Also ich kann dir nur einen guten Ratschlag geben - hör auf mit diesen Neins, denn es bringt in diesem Alter garnichts

Wenn meine Motzeline Quatsch macht dann zeige ich ihr einfach nicht dass sie was schlechtes gemacht hat was sie nicht darf, denn dann will sie umso mehr weitermachen

Ich nehme sie da weg und lenke mit etwas anderem ab, es klappt dann viel besser

Und sie ist auch wie dein Kleiner ne harte Nuss - ich krieg oft von anderen Müttern Sprüche zu hören, „oh sie ist aber sehr aktiv“, „ ein kleiner Tornado“, „sie hält euch aber auf Trapp“ usw 😅

23

Aber was machst Du denn, wenn Du gerade den großen Tröstest, weil er sih weh getan hat und der kleine geht zum 100 mal an diesen blöden Kabelkanal unter der balkontür, hinter dem Vorhang versteckt und zieht ihn voller Freude samt Kabel raus? Mir geht es nicht um Nichtigkeit und das er ein braves gut erzogener Kind ist. Sowas will und brauch ich nicht. Aber ein paar Grenzen gibt es bei denen er echt "hören" bzw. reagieren sollte weil es einfach Momente gibt, in denen ich nicht am Mann bin. Oder wenn er auf die Straße rennt während ich kurz zum großen gucke, weil er auf den fahrrrad stürzt . Versteht Ihr, was ich meine? Wie gesagt, er darf sich ausprobieren und entdecken, er darf beim Essen Latschen und auch Experimente machen, er darf mit Wasser experimentieren. Ich versuche seine Bedürfnisse und die Entwicklungsphase zu berücksichtigen und auf ihn einzugehen. Aber diese paar wenigen Grenzen muss ich durchsetzen aber ich weiß nicht wie. Wie gesagt, wegnehmen findet er lustig, laut werden (Ja, ich werde laut vor Ohnmacht und ja das ist nicht so clever etc. Aber bin auch nur ein Mensch🙈),erklären und und und hilft alles einfach nicht.

Ach ja, ich halte durch und der Rest der Mannschaft auch. Bleibt nichts anderes übrig und das sind ja Gott sei Dank Momente und nicht die ganze Zeit (obwohl schon 70 % der Zeit 😅).

25

Meine Tochter ist vor kurzem 4 geworden und ich frage mich an manchen Tagen ob ich einfach nur zu dämlich bin oder ob das normal ist...gefühlt 1000000000 mal habe ich in den letzten Jahren Dinge gesagt wie "nimm das Messer nicht in den Mund" "Halt die Katze nicht fest wenn sie weg will" "beim Roller fahren nach vorne sehen" "kein Wasser aus der Wanne kippen" "kein Blödsinn beim Essen" "nicht an die Tür hängen" "nicht die Eingangstüre gegen die Zimmer Tür knallen" "die Schranktüren normal zu machen nicht zu schmeißen" usw usw usw. Heute war mal wieder ein Tag an dem ich echt dachte WANN HÖRT DAS AUF??? Es kann doch nicht normal sein dem Kind eine Million Mal das selbe zu erzählen. 🤷‍♀️ Keine Ahnung, ehrlich, ich weiß es nicht. In vielen Dingen ist sie schon so weit, klug, denkt oft unheimlich komplex, ist logisch und merkt sich Dinge die man ihr nur einmal erzählt hat und dann wieder führt sie sich auf wie ein Baby, nörgelt wegen Kleinigkeiten, nimmt alles in den Mund, piselt in die Hose obwohl sie seit 2 Jahren trocken ist, macht eben Dinge (wie Messer in den Mund) von denen sie weiß (und ich bin mir sicher das sie dass weiß) dass sie gefährlich sind usw.
Bei uns war es aber andersrum, als Baby total pflegeleicht und genügsam wird sie von Jahr zu Jahr anstrengender. Ich glaube ja es liegt an Langeweile, der Kindergarten fordert sie nicht mehr genug. Sie versteht 3 Sprachen, schreibt ungefähr 15 Wörter, rechnet schon kleine Aufgaben auch motorisch, sie taucht und schwimmt z.b unheimlich gut, fährt alles was Räder hat und klettert sehr gut. Von daher sind manche Tage so anstrengend mit ihr, vorallem eben wenn wir nicht richtig auslasten "können" weil es z.b regnet oder wir zuhause zu tun haben. Mit ihr muss ich nach dem Kindergarten mindestens noch 2 Stunden was unternehmen um sie aus zu Powern. Zuhause dann nochmal ne Stunde "Kopftraining" Räzelbücher, Memory, Buchstaben lernen usw DANN ist sie zufrieden und entspannt.
Ist es bei euch vielleicht eine Möglichkeit? Unterforderung? Mein Mann z.b war als Kind bei mehreren Schulpsychologen weil die Lehrerin meinte er wäre so schrecklich anstrengend im Unterricht und macht nur Unsinn. Seine Mama hat ihn dann rausgenommen, eine andere Schule gewählt und war bei einem Kinder Psychologen, der stellte fest das mein Mann nur Unterfordert ist und in der neuen Schule ging es ihm dann auch viel besser.
Vielleicht braucht euer Sohn einfach mehr "Input"? Nur eine Idee. Unsere kommt jetzt dann auch in eine Kinder Kletter Gruppe, die gibt es hier erst ab 4 und ich freu mich schon das es bald los geht, sie braucht wirklich viel zu tun um entspannt zu sein.

weitere Kommentare laden
19

Bei uns ist es nicht so extrem, aber Krümel akzeptiert es teilweise auch nicht und macht es immer wieder mit einem Grinsen im Gesicht. Ich versuche ruhig zu bleiben. Und sage wirklich immer mit strenger Stimme "Nein" und setze ihn woanders hin. Und das auch 100x. Wenn es Dimge sind, die ich ihm abnehmen kann, dann mache ich es auch. Irgendwann wird er es dann hoffentlich verstehen 🙈