Ess/Trinkverhalten eurer 1 Jährigen?

Hallo ihr Lieben 😊
Ich wollte mal nach euren Erfahrungen fragen, denn hier ist es momentan wirklich anstrengend 😕
Ich renne meiner Tochter gefühlt den ganzen Tag hinterher damit sie isst und trinkt. Bei der U6 war sie nur noch auf der 4. Perzentile und ich mache mir echt Sorgen das es noch weiter abwärts geht. Sie war schon immer eine zierliche und hatte nur 2670g Geburtsgewicht. Sie wird nie ein "Speckbaby" werden, aber untergewichtig muss ja nun auch nicht sein!
Der Beikoststart war gut, da gab es keine Probleme. Seit paar Monaten braucht sie auch immer viel Animation und Bespaßung das ich die Hauptmahlzeiten ganz rein kriege. Ich weiß das das wahrscheinlich nicht so toll ist, aber was soll ich machen?! Länger im Hochstuhl sitzen findet sie total doof. Momentan mag sie am meisten nur so Quetschies und Fruchtriegel, was auf Dauer auch nicht das gelbe vom Ei ist. Auch mit dem Trinken ist sie sehr mäkelig und das bißchen an PRE reißt es auch nicht wirklich raus.
Mich stresst dieses ganze Thema zur Zeit wirklich ganz schön 😕 immer wenn ich denke sie muss doch hungrig oder durstig sein, aber sie schüttelt nur mit dem Kopf und stößt alles von sich weg...
Wie seit ihr mit solchen Situationen umgegangen? Soll man darauf vertrauen das sie sich schon holt was sie braucht? Könnte es wieder am Schub liegen oder weil sie wieder zahnt?
Ich bin für jeden Tipp dankbar.
LG, Marli mit Mia

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Ich kann dich verstehen, dass du dir wegen dem Gewicht Sorgen machst. Unsere Maus ist laut BMI gerade auch an der Grenze zum Untergewicht und hat es auch noch nie über die 10. Perzentile hinaus geschafft.
Dennoch gibt es für mich wichtigeres als das momentane Gewicht. Und das ist, dass sie einen gesunden Umgang mit Essen lernt. Dazu gehört für mich, dass es geregelte Mahlzeiten am Tisch gibt. Nicht ständig zwischendurch eine Kleinigkeit essen. Wir essen zu 80-90% gesund Lebensmittel. Sie entscheidet wie viel und was sie davon essen will. Wenn sie nichts davon isst, dann ist das ok, aber es gibt dann eben auch nicht ständig was zwischendurch.

Unsere würde auch viel lieber den ganzen Tag quetschies und Fruchtriegel essen und auch wenn ich das ab und zu nicht schlimm finde, lernt sie dadurch eben „Falsches“ Essen kennen.

Das Gewicht ist mir bei all dem echt egal. Es gibt nun mal sehr schlanke Menschen und da scheint sie dazu zu gehören. Umso besser für sie. Ich hatte schon immer das andere Problem und weiß wie schrecklich das sein kann. Das will ich ihr ersparen.
Auch unsere Kinderärztin hat uns vorgewarnt, auch bei ihr sehr auf das Essen zu achten.
Sie hat wohl ständig Jugendliche in ihrer Praxis, die als Kleinkinder sehr, sehr schlank waren. Daher haben Eltern, Großeltern usw nie auf die Ernährung geachtet und oft süßes gegeben. „Das Kind kann es ja vertragen“
Das Ergebnis sind dann sehr häufig Sehr übergewichtige Jugendliche, die nie gelernt haben sich richtig zu ernähren. Und auch wenn sie sich mega viel bewegen solange sie klein sind, irgendwann wird das einfach weniger und dann setzen sie an. Erlerntes Essverhalten wieder umzulernen ist verdammt schwer.

Also nimm den Druck raus! Ermöglich deinem Kind selbst zu entscheiden wie viel es essen möchte. Setzt euch gemeinsam an den Tisch. Kein ständiges Snacken zwischendurch. Essen ist ja nicht nur Nahrungsaufnahme. Ablenkungen weglassen. Sie soll mitkriegen was und wieviel sie isst. Biete ihr eine gesund ausgewogene Ernährung an.
Wenn sie wirklich Hunger hat, weil sie nicht schon drei Fruchtriegel kurz vorm Essen hatte, dann wird sie bestimmt auch essen.

Und ja, die kleinen essen immer mal mehr oder weniger. Als 6 Zähne auf einmal kamen hat unsere 3 Wochen nur ihre Pre getrunken. War hat so. Solange sie fit ist, mache ich mir da keine Gedanken. Ich vertraue auf sie. Sie weiß intuitiv was und wie viel sie braucht. Da möchte ich so wenig wie möglich eingreifen, damit sie sich das lange erhalten kann.

Und ganz wichtig: kein Kind verhungert freiwillig!

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Vielen Dank für deine Zeilen 🙏 du hast wirklich sehr Recht mit dem was du schreibst! Ich bin da ja eigentlich auch ganz bei dir und merke gerade das wir wirklich etwas vom Kurs abgekommen sind, das versuche ich wieder zu ändern.
Hast du vielleicht noch einen Tipp für mich wie ich damit umgehen soll wenn sie nicht sitzen bleiben mag? Soll ich die Mahlzeit für sie dann erstmal beenden und es später nochmal mit ihr am Tisch probieren?

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Ja, ich kenne das nur zu gut. Wir waren vor kurzem auch irgendwie falsch abgebogen, weil die Oma ständig mit Kuchen und Keksen vorbeikam. Aber wenn das erste was ein 1,5 jähriges morgens sagt „Keks..Kuchen“ ist, dann merkt man, dass man dringend was ändern muss. Die erste Woche war etwas hart für uns alle, aber inzwischen klappt es schon wieder sehr gut.
Solche Phasen kommen also wohl immer wieder und man muss häufig reflektieren, ob das so noch passt und gegebenenfalls anpassen.

Unsere Maus ist beim Essen noch angeschnallt. Sonst würde sie wahrscheinlich keine 2 Minuten ruhig sitzen 🙈 wobei sie sich inzwischen auch selber anschnallt 🥳 Aber sie versucht dann auch sich zu drehen oder fängt an Essen auf den Boden zu schmeißen. Dann gibt es erst nur die Bitte, dass sie es sein lassen soll. Wenn sie es wiedermacht wieder die bitte mit dem Hinweis, dass beim nächsten mal das Essen weg ist und beim dritten Mal ist das Essen dann eben auch weg. Die kleinen müssen merken, dass es konsequent immer gleich abläuft. Das gibt Sicherheit und so können sie es lernen. Bei uns funktioniert das super.
Bei meinem Neffe habe ich es auch so gemacht wenn sie ständig beim Essen aufgestanden sind. Irgendwann war halt der Teller weg. Bis heute bleiben beide bei uns beim Essen sitzen. Zuhause rennen sie ständig rum 🙄

Ich wünsche dir gute Nerven und vor allem viel Gelassenheit und innere Ruhe 🍀

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Hallo :)
Ich verstehe deine Sorgen nur zu gut. Allerdings würde ich diese Zwischenmahlzeiten mal weglassen, damit sie zu den Hauptmahlzeiten besser isst. Quetschies und Fruchtriegel finde ich für ein 1 jähriges Kind ohnehin nicht gut 😬
"Nur, damit sie irgendetwas isst" würde ich ihr das nicht geben. Besser wenig dafür gesund und ausgewogen, als mit Fruchtriegel satt essen. Nein, ich weiß, dass du ihr das bestimmt nicht täglich gibst 😉 - aber ich würde es wirklich ganz weglassen.
Es kann natürlich an einem Schub liegen, oder an den Zähnen, oder sie ist einfach generell eine "schlechte Esserin" - gibt es ja auch.
Unsere Tochter ist so eine 🙃 es wird nicht besser und sie ist mittlerweile 2,5 Jahre alt. Keine Ahnung, wo sie mit 1 Jahr in der Kurve war, aber es muss schon recht weit unten gewesen sein. Jetzt mit 2,5 Jahren ist sie glaube ich auf der 3. Perzentile.
Ich achte mittlerweile nicht mehr darauf, wie viel sie isst, denn bei einem Bissen Brot am Morgen und 5 Nudeln Mittags mache ich mich nur verrückt. Ich achte vielmehr darauf was und wann sie isst. Gesund und ausgewogen, nicht ständig Kleinigkeiten zwischendurch anbieten sondern gemeinsam zu den Hauptmahlzeiten essen. Sie wird davon nicht dicker 😅 aber es hilft mir sehr, das Ganze gelassener zu sehen und meine Tochter ist mir bestimmt dankbar, dass ich hier keinen Druck ausübe 😉

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Hallo 😊 sie hat solche Snacks von uns als Eltern tatsächlich noch nie bekommen gehabt, aber zu ihrem 1. Geburtstag waren da einige bei einem Geschenk dabei und ich dachte, komm probierst es mal aus und brauchst die Dinger auf...und schwupps, schon ist es passiert 🙈
Ein Bissen vom Brot und 5 Nudeln sind auch wirklich nicht viel, da fragt man sich wo sie trotzdem die Energie her nehmen! Super das du damit so gelassen umgehen kannst 👍

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Das fragt man sich wirklich 😅
Ja, mittlerweile schon ... hat eh gedauert, aber nun akzeptiere ich es - bleibt mir ja nichts anderes übrig 🙂 ich sehe ja, wie gut sie sich entwickelt und dass sie nirgends hinterherhängt.
Schau einfach auf den Allgemeinzustand deiner Kleinen :) ist sie weiterhin fit, gut gelaunt - dann wird es schon passen und sie holt sich bestimmt was sie braucht.

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Ich würde ihr nix „reinzwingen“ und sie animieren.

Ich war auch so ein Kind, meine Eltern haben ähnlich wie du reagiert. Abgelenkt, hinterher gewesen, ich MUSSTE aufessen, fürs aufessen gab es Belohnungen...

Ich hab ein super ungesundes Verhältnis zu essen 😔

Wenn sie sonst gesund ist, alle Blutwerte stimmen und sie keine Unverträglichkeiten hat - wird sie nicht freiwillig verhungern oder verdursten!

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Zwingen tun wir sie natürlich nicht, wenn sie wirklich nicht will dann macht sie uns das schon mehr als deutlich klar 😅 das akzeptieren wir dann natürlich auch.

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Hi meiner ist jetzt 13 Monate. Der Beikoststart war schwierig und schnell stellte sich raus das er lieber selbst essen will. Gläschen mochte er nur 3 Sorten und selbstgemachten Brei auch nicht. Also hab ich sehr schnell gemüsesticks und Fleisch so gegeben. Er wog bei Geburt 2620gr 47cm jetzt hat er ca 8300gr und 73cm. Ich hab mich und ihn auch unheimlich gestresst. Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum er nicht gerne gefüttert wird. Ich habe akzeptiert das: er mal Phasen hat wo er wenig oder normal ist. Wieviel da denk ich nicht mehr drüber nach. Er entscheidet das. Ich Stille ab und zu als Zwischenmahlzeit und/oder es gibt Obst Stück Pfirsich, Brombeeren bis vor kurzem Kirschen und mal ein kleinen Kecks dazu. Heute morgen hat er eher schlecht gegessen nur halbe bananen und sehr kleines Stück bananen Pfannkuchen. Dafür mittags viel (3/4 kl.) Rinderbratwurst halbe kl Möhre und halbe kl Kartoffel. Keine Ahnung ob das zuviel zuwenig ist. Für das was er sonst ist ist es viel. Ich möchte aber gerne ändern mehr Fleisch freie Gerichte zu kochen. Das fällt mir etwas schwer. Mein Mann und ich sind recht schlank obwohl wir auch mal gerne häufiger schnucken. Ab besten keinen Druck ausüben. Lg