Angst vor allem was laut ist.

Hallo, meine maus hat mit ca 6 monaten angefangen vor allem was laut ist angst zu haben.
Ob die polizeisirene, Staubsauger, fön, mixer , Motorrad, LKW , baustellen und ihr eigenes Spielzeug. Also eigentlich alles was "plötzlich " angeht.
Sie bricht regelrecht in panik aus. Zittert und schreit. Feuerwehr und co geht so langsam. Aber wehe ich hole den mixer aus dem Schrank. Oder ich vergesse ihr Spielzeug auszustellen. Wenn sie ihr Spielzeug an haben möchte sagt sie mir bescheid und selbst dan erschreckt sie sich manchmal noch.

Ich habe das lange akzeptiert weil sie ja nichts verstanden hat. Aber sie wird Anfang november 2 umd versteht mittlerweile sehr gut.

Habt ihr vielleicht noch einen tipp? Wir leben in einer Großstadt und ich höre x mal am Tag von ihr das sie angst hat. Das muss einfach nicht sein.
Aber es ist keine Besserung in sicht. Selbst auf den arm nehmen oder mit ihr zusammen dinge zu machen hilft nicht.

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Hey 👋🏻 das war bei meinem Sohn (2 jahre) auch so und zum Teil ist er manchmal jetzt noch schreckhaft, aber dein Kind lernt immer mehr Geräusche kennen und wird sich sicher nach und nach dran gewöhnen.

Wenn er zb Angst vor unserem Thermomix hatte (das war beim pürieren/zerkleinern oft so), habe ich ihn derweil auf den Arm genommen und gesagt, er kann den Knopf drücken. So hat er sich nach und nach an alle Geräusche gewöhnt :)

Ansonsten trösten, ernst nehmen, aber nicht unnötig dramatisieren. :)

Lg juju

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Das kennen wir auch, unser großer ist fast 3 und springt aus dem buggy und klammert sich an mich bei jedem motorrad das vorbei fährt. Er war auch schon immer schreckhaft es wird besser mit der Zeit aber es dauert, er ist 2 1/2 mittlerweile 😉

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Ich dachte nur uns geht’s so 😅

Mein Sohn damals war absolut nicht schreckhaft, egal bei was ( er ist jetzt 12)

Meine 3 jährige dafür 🤭

Wirklich alle möglichen Geräusche machen ihr Angst...
Rasenmäher...Flugzeug...Hubschrauber....Mixer....Staubsauger...Fön....und und und und 😅😅

Sie kann zb nicht alleine im Garten sitzen im Sandkasten, immer ist irgendwas vor was sie Angst hat


Ich hoffe einfach dass es besser wird mit dem Alter...? 🤷🏻‍♀️

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Das war bei meiner damals auch so.
Ich habe ihr Zeit gelassen. Bei allem was nicht sein musste, gewartet.
Die Situationen, wo es nicht vermeidbar waren, waren schon heftig genug für sie.

Bei Geräten, die ich verwenden musste, habe ich ihr vorher gezeigt, dass ich sie verwenden werde.

Nach dem Erschrecken und heftige Angst haben, kam die Phase, dass sie rausgegangen ist aus dem Raum.
Dann kam ein Entwicklungsschub und es war vorbei.

Ich selbst habe ihr immer Trost geboten, aber mich nicht aufgedrängt. Ich war in der Nähe und sie durfte sich so nah an mich rankuscheln, wie sie es brauchte/wollte. Ein Fels in der Brandung.
Dabei habe ich nicht auf sie eingeredet und auch nicht aktiv irgendwas gemacht. Ok, Arm um sie gelegt schon, aber erst, wenn sie schon ganz nah dran war. Oder leises summen probiert. Mein Part war eher passiv. Da, wirklich da. Nur nicht extra Aufmerksamkeit und auch keinen "Entzug".

Als Kind hatte ich selbst Ängste vor plötzlichem und lautem. Auch die magische Phase war sehr emotional.
Obwohl oder gerade WEIL ich vom Kopf her sehr viel verstanden hatte, hatte ich umso mehr Angst. Je mehr versucht wurde diese wegzureden oder "du verstehst doch" "du musst keine Angst haben" "das habe ich dir doch erklärt", machten es schlimmer. Dann hatte ich nicht nur die Angst, sondern fühlte mich auch alleine gelassen und unverstanden.

Umgekehrt habe ich es als Kind gehasst, wenn ich einfach nur fühlte und erwachsene versuchten mir Angst einzureden oder mich dabei bedrängten.

Am meisten geholfen hat es mir, wenn Erwachsene einfach stabil da waren, mich in den Arm nahmen, wenn ich es signalisierte. Nicht auf mich einredeten. Wenn sie mir zeigten: deine Angst ist ok, die Welt geht nicht unter, ich bin da.
Irgendwann waren meine Ängste weg. Zumindest alle, bei denen ich einfach so akzeptiert wurde, wie ich bin, mit meinen Gefühlen.
Bei jenen, wo auf mich eingeredet wurde oder erwartet wurde, dass ich es (doch endlich mal) verstehe, wo ich doch sonst so klug bin, habe ich heute noch. Da weiß ich wo sie hingehören und aus welcher Zeit sie stammen. Es nervt. Sie beeinträchtigen mich nicht. Aber es ist lästig, wenn ich mich dann immer wieder selbst tröste. Also selbst das für mich bin, was ich eigentlich als Kind gebraucht hätte. Die Angst ist da, ja es ist nervig. Die Welt geht nicht unter, ich bin einfach da. Man kann es auch Entspannung nennen oder einfach Atmen ohne Wörter. Es ist eher ein fühlen.

Wie lange es bei meinem Kind gedauert hat, weiß ich nicht. Ihre Lösung war eine Zeit lang aus dem Raum zu gehen. Was sie nicht sieht und nicht hört, macht ihr keine Angst. Und eines Tages fragte sie selbst , ob sie das Gerät nutzen darf.


Bei Freunden hat es funktioniert, dass die Kinder selbst den Staubsauger anmachen durften.Das gab ihnen ein Stück selbst Einfluss nehmen und nicht ausgeliefert sein.
Fand meine furchtbar.
Natürlich nur unter Aufsicht und ohne etwas damit vorzuhaben. Da war es dann so, dass der Staubsauger einige Tage lang sehr interessant war und es ein und aus gemacht wurde. Unter Aufsicht natürlich.

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Hey, bei uns ist das auch an der Tagesordnung.
An sich finde ich es immer noch einfacher als Kinder die keine Angst haben und auf Straßen rennen oder sonst was für waghalsige Dinge tun 😄

Unsere Erzieherin in der Kita hat neulich den Verdacht geäußert dass der kleine Mann vielleicht hochsensibel ist. Habe mich dann informiert. Die psychologische Theorie besagt dass diese Menschen (geschätzt bis zu 20% der Bevölkerung) einfach viel mehr Reize gleichzeitig aufnehmen und dann auch schneller "voll" sind. Entsprechend brauchen sie oftmals mehr Auszeiten oder Ruhephasen.
Im Internet und auch in der Bibliothek habe ich Infos gefunden und auch einen Test gemacht. Ein Kriterium dass immer genannt wird ist Angst oder Schreck vor lauten plötzlichen Geräuschen. Auch zum Beispiel Überempfindlichkeit bei speziellen Stoffen, Licht, etc ist ein Anzeichen.
Meist sind die Kinder auch sehr empathisch.

Vielleicht möchtest du dich auch darüber Mal informieren. Das hilft das Kind besser zu verstehen und geeignet drauf einzugehen.

LG