Komische Verhaltensweisen - Kind (3) möchte alles was nicht (oft) erlaubt ist.

Bei meinem Großen (3,8 Jahre) sind mir mehrere komische Verhaltensweisen aufgefallen. Ich achte bei meinen Kindern sehr auf gesunde Ernährung, gebe zwischendurch nur frisches Gemüse, zum trinken Wasser und es gibt sehr selten Süßes. Wir erklären natürlich warum man nicht so viele Süßigkeiten essen darf, dass man davon krank wird usw. Wir erlauben natürlich ausnahmsweise Kuchen/Torte zb wenn jemand Geburtstag hat. Was dann damit endet dass er das Stück Kuchen/Torte mit zitternden Händen isst in wenigen Minuten, ein zweites Stück verlangt, irgendwann auf Bauchschmerzen klagt und trotzdem noch mehr verlangt. Das essen sieht dann so aus als wäre er am verhungern, was natürlich nicht der Fall ist, er isst gut und alles und wiegt ganz normal für sein Alter (knapp 16 kg). Oder wir sind mal an ner Eisdiele vorbeigelaufen und mein Sohn meinte er hat Hunger, ich habe gesagt wir gehen gleich nach Hause und essen was, dann meinte er aber er möchte ein Eis, ich habe natürlich erklärt dass Eis nur eine Süßigkeit ist und kein Essen. Musste dann mit einem schreienden Kind durch die Stadt gehen. Ich kann mir nicht erklären woher die Zuckersucht kommt, da wir eigentlich Zuhause nichts bsw sehr selten Süßes geben sondern lieber was gesünderes Obst, Reiswaffeln oder diese Hirseteilchen aus der Babyabteilung. Er hat schon oft gesagt "Wenn ich groß bin, esse ich nur Schokolade/Brezel/Würstchen/Saft (oder sonstige ungesunde Sachen)". Er kennt auch kein Stop bei Süßigkeiten sondern stopft es einfach in sich rein bis er Bauchschmerzen bekommt und möchte dann trotzdem weiter "essen".

Das bezieht sich auch nicht nur auf ungesundes sondern auch auf den Medienkonsum. Natürlich lassen wir mal alle paar Wochen etwas schauen aber nicht täglich und unser Fernseher solange die Kinder nicht schlafen ist aus. Aber zb wenn wir zu Besuch sind und er einen Fernseher sieht dann schaut er so ohne ansprechbar zu sein und möchte nicht nach Hause. Wenn wir mal am WE etwas zusammen schauen (was nicht oft vorkommt) fängt er an zu weinen sobald der Film/Serie zu Ende ist.

Seit kurzem passiert das auch mit dem Handy. Sobald ich mein Handy nehme kommt mein Sohn und möchte kuscheln (in Wirklichkeit setzt er sich daneben und schaut was wir am Handy machen). Ich lege dann natürlich mein Handy zur Seite und wir machen was zusammen. Wir gehen auch täglich raus und machen was gemeinsam.

Ich kann mir diese Sucht nach Zucker und Medien echt nicht erklären.

Woher kommt das?

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Du trollst doch oder?

Ich weiß auch nicht warum Kleinkinder Dinge, die evolutionär das Belohnungssystem anschalten (Zucker und bewegte, bunte Bilder) so dermaßen toll finden. Ein Rätsel - ganz komisch. Vorallem wenn es selten ist.

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Natürlich weiß ich dass Kinder gerne Süßes essen. Aber es sich ohne Grenzen reinzustopfen ist ja nicht normal. Zb vor der ganzen Corona Zeit waren wir bei den Schwiegereltern eingeladen zum Geburtstag er hat einen ganzen Teller gegessen und hat danach ein Stück Torte bekommen, hinterher ohne meine Erlaubnis ein Zweites hat während dessen gesagt er hätte Bauchschmerzen und wollte seine Torte immer noch fertig essen. Zuhause hat er sich übergeben. Sorry aber das finde ich nicht normal.

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Im Ernst? Reiz des verbotenen. Entspannt euch mal!!!!

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Es tut mir leid, dass du hier so doofe antworten bekommst. seltsam manchmal, wie gerade Frauen sich gegenseitig behandeln.

Und auch wenn es stimmt, dass menschen wohl süßes bevorzugen, ist es besorgniserregend, wenn ein kind kein ende findet, obwohl ihm schon schlecht wird. ich würde das essen von süßem an deiner stelle begrenzen und ihn erinnern, dass er dolle Bauchschmerzen hatte und deshalb heute bitte nur anderthalb stücke isst.

elektronische Medien sind einfach gift für Kinder, eben weil sie so attraktiv und zugleich schädlich sind. hier kannst nur du wieder grenzen setzen.

wie geht es ihm sonst so? sozial-emotional? kann er sich gut beschäftigen? hat er freunde? wie ist seine Stimmung? kompensiert er durchs essen irgendwas?

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Ich denke genau das Gegenteil.

Wenn er schon so krass auf Süßigkeiten reagiert zeigt das, dass er für sich selbst ein großes Bedürfnis danach empfindet, das nicht oder nur selten gestillt wird. Bekommt er dann mal was, wird es ausgeschöpft bis zur Neige, auch wenn man Bauchweh bekommt, völlig egal, wer weiß wann es mal wieder etwas gibt!

Dieses Verhalten trainiert man ihm durch Dein Verhalten oder auch das Verhalten der TE an. Es besteht die Gefahr, dass er nie lernt, mit Maß und Ziel zu essen, und wenn er mal älter ist, wird er aller wahrscheinlichkeit erstrecht jede Möglichkeit nutzen, Süßes in sich hineinzustopfen. Übergewicht und eine ungesunde Lebensweise scheinen vorprogrammiert. Er hat ja nie lernen können, sich zu regulieren.

Ich würde ihm täglich eine kleine Menge Süßigkeiten zur Verfügung stellen. Vielleicht in einem kleinen Schüsselchen, das er sich selbst aussuchen darf. Das wird morgens gefüllt, und das darf er essen, egal wann. Ist es leer, gibt es für den Tag auch nichts mehr. Anfangs wird er es einatmen, aber dann wird er merken, dass es ja für den Tag vorbei ist, und wenn er mittags zum Nachtisch etwas mochte oder nachmittags beim Spielen, gibt es halt nichts. Nach und nach wird er vielleicht lernen, es sich einzuteilen, sich zurückzuhalten, sich zu regulieren. Was, glaubst Du, ist so schlimm daran, regelmäßige kleine Mengen Süßigkeiten zu konsumieren? Was soll denn dann passieren?

Gleiches gilt für den TV Konsum. Was ist so schlimm daran? Was ist "Gift"? Was glaubst Du passert, wenn das Kind täglich das Sandmännchen sehen darf, oder meinetwegen ein oder zwei Folgen Caillou? Was genau soll dann passieren?

Jedes Extrem ist meiner Meinung nach schädlich. Zu viel TV, zu viele Süßigkeiten, sind schädlich, keine Frage. Aber ab und an, daran kann ich nichts Schlimmes finden. Das Kind freut sich und genießt es. Mal eben im Ort ein Eis essen? Meine Güte. Ich hätte mich mit dem Kind gefreut und hätte mir nebenbei auch eins gegönnt. Dann hätte ich mich mit meinem kleinen Feinschmecker auf die Bank in die Sonne gesetzt und wir hätten geschlemmt. Genießt das Leben, diese Verbissenheit tun niemandem gut.

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Wow - megagut geschrieben 👍
Sehe ich genau so

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"Ich kann mir nicht erklären woher die Zuckersucht kommt, da wir eigentlich Zuhause nichts bsw sehr selten Süßes geben"

Meine Geschwister und ich wurden sehr stark reglementiert. Nur gesund, nur wenig. Wenn Ausnahme, dann mit dem Hinweis, dass es soooo ungesund ist.

Das mti den zitternden Händen und Nachschub wollen, ist bei einem meiner Geschwister, Anfang 50, heute noch so.

Dieses nicht dürfen, nicht sollen, hat so sehr Spuren hinterlassen, dass es noch heute ein "Stopf in dich rein, was nur geht, es könnte das letzte Mal sein" ist.

Maß und Ziel? Keine Chance.


Bei meinem Kind habe ich es anders gemacht. Wobei sie es mir auch leicht macht, da sie eher deftig ist.
Für mich selbst wende ich es allerdings auch an, da ich den "geier so viel du kannst, es könnte in einer Minute schon verboten sein" Drang auch habe.


- es ist erlaubt
- gesundes Essen gibt es mehr
- ungesundes Essen ist ausgewogen erlaubt
- ausgewogen heißt: ungesundes darf im Ernährungsplan mit dabei sein, nur seltener

- Süßigkeiten sind NICHT für Hunger
- aber sie dürfen in Maßen zwischendurch auch mal sein.

Wenn mein Kind Hunger hat, biete ich konsequent keine Süßigkeiten an.
Wenn sie aber satt ist und ein Stückchen Süßigkeit möchte, sehe ich kein Problem.

Wird das satt zu größeren Süßigkeitsportionen umgewandelt, werde ich wieder strenger. Das kam aber so noch nicht vor bei meiner.

Erst alles gesunde aufessen müssen, damit es Nachtisch gibt, führt bei o.g. Geschwister heute noch zu: erst die komplette Gasthausportion komplett aufessen, damit noch ein Nachtisch (groß) gegessen werden darf.

Ich selbst habe mir den Druck rausgenommen. Kleine Gasthausportion tut es auch. Nachtisch nur, wenn es noch Platz hat. Es gibt sättigende und nicht sättigende.
Bin ich pappsatt und habe zwei Stunden später Lust auf eine Kugel Eis, dann gönne ich mir diese. Auch dann, wenn ich die Hauptmahlzeit nicht geschafft habe.

Die Grenze ziehe ich bei: Hauptmahlzeit kaum angerührt, will aber was sättigendes anderes direkt danach.
Da frage ich inzwischen vorher wie groß der Hunger ist. Im Zweifel bestellt sich mein Kind was Kleineres.

Zu Hause ist es ähnlich.
Ich gebe vor, was es gibt und koche nur einmal.
Sie entscheidet was sie von was isst und wie viel.

Kaum gegessen, dann aber sättigenden großen Nachtisch ist nicht.
Kleinigkeit darf auch mal sein.


Allerdings gilt bei uns auch: wer Theater macht, bekommt nichts extra.
Also schreien und auf den Boden schmeißen um mehr zu bekommen, sichert ihr, dass sie es nicht bekommt.

Dafür bin ich lockerer, wenn sie zwischendurch fragt.


Im Gegensatz zu meinen Geschwistern und mir kannte mein Kind schon sehr früh, wann sie genug hat und wann nicht.
Ich selbst musste es im Erwachsenen Alter erst neu lernen.

Die Angst, es könnte nichts mehr geben, ist bei mir stärker ausgeprägt, als bei meinem Vater, der im Krieg geboren wurde.

Was ich für mich ablegen konnte: das ständig schlechte Gewissen, etwas verbotenes zu tun, mir selbst das Leben zerstören, wenn ich ein Stück Schokolade esse.

Bei meinem Geschwister führt das schlechte Gewissen zur Sucht.
Es ist sooo lecker, soooo verboten, schadet. Um das schlechte Gewissen zu betäuben, wird gestopft und gefressen. Dazu die Angst, es könnte nichts mehr geben oder erst wieder wenn.... dabei sich nicht erwischen lassen usw.




Die etwas andere Variante, wenn Erziehung offen ist, verlässlich und kein Maß und Ziel machbar:

dann würde ich ggf. auch mit dem Kinderarzt sprechen und Blutwerte, Stoffwechsel prüfen lassen.

Sucht nach süß kann auch ein Hinweis sein, dass im Körper etwas schief läuft.

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Hey 👋🏻 also mein Sohn (fast 2 Jahre) würde auch 2 Stücke Kuchen essen wenn ich ihn lassen würde. Finde das ganz normal, schmeckt ja auch :)

Manche Kinder gehen vll mehr darauf ab, als andere aber grundsätzlich normal.
Was heißt denn er bekommt selten Süßigkeiten? Nur wenn ihr eingeladen seid oder auch mal so zwischendurch?
Vielleicht reizt es ihn auch so, weil er das sonst nur sehr sehr sehr selten bekommt?
Mein Sohn bekommt auch überwiegend eigentlich so Baby Dinkel kekse oder sowas aber alle paar Tage mal ein paar Leibniz Kekse, Fruchtriegel oder sowas find ich ok. Er isst trotzdem gern Obst und Gemüse. Lediglich wenn er die gesunden Sachen dann nicht mehr essen würde, würde ich die Süßigkeiten ganz weg lassen.

Ich kann mich noch an ein Kind aus meiner Kindheit erinnern, sie hat zuhause so gut wie keine Süßigkeiten bekommen und wenn sie bei uns war und es stand was rum, wurde sie richtig gierig und hat nicht genug bekommen können.
Damit will ich nicht sagen: gebt euren Kindern so viel wie sie wollen, dann interessieren sie sich irgendwann nicht mehr dafür, aber zu streng würde ich es nicht halten.

Lg juju :)

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Wenn ihm häufiger schlecht wird, würde ich das auch mit dem Kindearzt absprechen.

Z.B. kann eine Unverträglichkeit das verstärken.

Gemein ist, wenn man nicht darf, was man lecker findet. Sich dann schon bei kleinen Mengen überfrisst.

Sich selbst das reglementiert (ich und Erdbeeren, weil ich weiß, dass ich sie nicht vertrage),
damit noch mehr Appetit darauf bekomme
und dann vor Heißhunger darauf mich kaum zurück halten kann (und aus der anerzogenen Angst: leckeres gibt es nur zu besonderen Anlässen und ist eigentlich verboten/nicht erwünscht)

dann wird mir schlecht
- weil ich es nicht so gut vertrage
- weil ich nicht darf so richtig Appetit bekomme
- weil ich mich selbst stresse
- weil ich den Druck des Verbots wieder spüre (Erdbeeren waren immer erlaubt, aber ich darf ja nicht, also löst es das gleiche aus wie früher mit Süßigkeiten)
- weil ich mehr will und nicht solle
- weil ich mehr will und Angst habe, dass es so schnell nicht gibt
- weil ich nicht weiß ob aufheben sinnvoll ist
- weil meine Geschmacksnerven alles in mir auf "lecker, gib mir" einstellt
- weil mir von leerem Magen schlecht wird (der auf lecker vorbereitet ist)
- weil mir von Erdbeeren sehr schlecht wird.
- weil ich dann hektisch werde und eher schlinge: und schlingen die Übelkeit auslöst.

Da hilft mir nur: mir den Druck rausnehmen.

Das, was ich kann mir den Genuss erlauben,
mir selbst zugestehen, dass es jederzeit Nachschub geben kann. Nicht erst zu Fest x, sondern auch mal zwischendurch.

Dass mir kleinere häufigere Mengen gut tut.
Besser als selten und dafür viel.

Dass es zwar ungesund ist, aber ausgewogen, wenn das Gesamtpaket stimmt.


Und falls ihm häufiger schlecht wird, würde ich nicht sofort auf Zucker oder so tippen,
sondern eher auf Laktose oder anderes.

Z.B. können manche Menschen mit Unverträglichkeit jeden Tag ihr Schälchen Müsli mit Milch frühstücken. Das klappt super. Schlecht wird ihnen, wenn sie dann einen Kakao oder eine Sahnetorte dazu essen.

Nicht, weil das ungesund ist, sondern weil dann die Tagesration Lactose überschritten ist.

Bei mir ist es Fructose.
Esse ich Obst zum Frühstück ins Müsli, sollte ich mir Obstkuchen, Obst zum Naschen etc. verkneifen.
Habe ich morgens nichts mit Fructose gegessen, kann ich mir auch Obstkuchen oder Vollkornbrot gönnen.

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Hallo ehrlich gesagt glaube ich das es genau von den nur seltenen Ausnahmen kommt.

Meine große ist mittlerweile schon 12 sie durfte sich als kind immer 1x die woche beim Einkauf eine Süßigkeit aussuchen völlig egal was und das durfte sie auch essen bis auf die grundregel nicht direkt vor dem essen und nur wenn gut mittaggegessen wurde.

In 12 Jahren gab es bei uns nie theater nach Süßigkeiten.

Sie ist heute teilweise wochenlang nichts Süßes weil kein interesse.

Sie wollte am Nachmittag ein keks hat aber sonst anstandslos und gut gegessen alles klar kein problem.

Auch die kleine nun 1 Jahr und 5 Monate bekommt was süßes ab wenn es kuchen gibt darf sie auch probieren genauso wenn jemand ein eis isst.

Der reiz des verbotenen ist riesig.

Lg

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Letztlich muss jeder selbst entscheiden.

Aber was verbotenes reizt eben immer.

Ich finde täglich was süßes nicht schlimm. Zum Beispiel ein Riegel Schokolade oder so. Aber eben nicht 10. Oder täglich 15-30 Minuten was im Fernsehen.

Das macht es zu was alltäglichem und somit ist es nix mehr besonderes und es gibt so Dramen.

Motte ist 1, wir gucken durch aus mal was im Fernsehen (grade zum Beispiel :D) und es interessiert sie nach 2 Minuten nicht mehr. Sie bekommt auch durchaus mal nen Keks (am Wochenende essen wir nachmittags gerne Kuchen, entweder bekommt sie was vom Kuchen ab oder einen Keks, wenn der Kuchen nicht geeignet ist). Wenn sie dann 2-3 (je nach Größe, aktuell haben wir so kleinere Butterkekse mit Dinkel) gegessen hat, ist auch gut und sie weint auch nicht.

Obst und Gemüse liebt sie trotzdem :)

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Du erklärst deinem Kind, dass es von Süßigkeiten krank wird und wunderst dich, dass er Bauchweh während des Essens hat? Du legst möglicherweise gerade den Grundstein für Adipositas, den ein gesunder Umgang mit (allen!) Lebensmitteln sieht definitiv anders aus.

Du solltest dich wirklich nochmal mit dem Thema auseinandersetzen und gerade bei Kindern ist ein normaler Umgang wichtig. Und da gehört auch mal ein Eis dazu.

LG

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Ja, die Aussage "Süßigkeiten machen krank " haben mich auch schockiert.

Das ist schlicht falsch. Die Dosis macht das Gift

Was aber definitiv krank macht ist eine eventuelle Essstörung, weil man Essen mit Zwang und Verboten verbindet. Essen ist etwas Lebensnotwendiges. Wenn man das in irgendeine Richtung so überbewertet kann das nur unnatürlich und ungesund sein.