Unser Kind bestimmt den (All)Tag

Hallo,
ich möchte gerne mal unsere Situation schildern und freue mich auch über Tipps und Ratschläge. Unser Sohn ist 3,5 und bestimmt unseren Tag. Er sagt was er will und wenn das nicht passiert, schreit er uns die Bude zusammen und der Tag ist gelaufen. Beispiel: ich will zum Bäcker fahren (Auto oder Fahrrad) und er möchte mit dem Trettraktor fahren. Er lässt sich von seiner Idee dann nicht abbringen, ich kann ihm hundert mal erklären, dass ich (aus bestimmten Gründen) mit dem Auto fahren will, es kommt nicht bei ihm an. Er sagt so lange „ich will Traktor fahren, ich will Traktor fahren, ich will Traktor fahren“ bis ich nachgebe. Denn mach ich es nicht und setze ihn einfach ins Auto, schreit er. Und zwar stundenlang! Beim einkaufen oder wo auch immer wir hin fahren, er schreit und weint und beruhigt sich nicht. Und so ist das bei vielen Situationen. Mein Mann sagt, dass das nicht mehr normal ist... ich denke schon, dass kleine Kinder sich so verhalten und eben auch Grenzen testen. Habt ihr Tipps für mich außer geduldig und ruhig zu bleiben? Nicht immer nachgeben? Aber was dann? Das Geschrei ertragen? Help 😃

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Nja ich möchte dir jetzt nicht zu nahe treten aber wenn du es dauernd mit dir machen lässt dann musst du dch eigtl nicht wundern🤨.woher soll er es denn können das grenzen akzeptieren? Der punkt wo es,ich sag jetzt mal "einfach" gewesen wäre ihm grenzen nahe zu bringen habt ihr irgendwie verpasst. Und nein ich habe kein kind das alles akzeptiert und immer brav ist. Allerdi gs steht und fällt deine erziehung und das verhalten deines kindes mit deiner erziehung und konsequenz. Wenn ihr immer wieder nachgebt weil uhr das dauerhafte gebrüll nicht ertragt,dann wird es sich auch nicht bessern. Da hilft nur ausharren,nicht abweisem sondern emotionalen beistand leisten wenn möglich auch durch körperliche nähe und ansonsten konsequent bleiben und einer linie folgen und nicht 5.

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Ich habe von dieser Situation gesprochen und nirgends geschrieben, dann ich immer nachgebe. Warum muss man immer gleich so angreifend werden?
Trotzdem danke für deine Antwort

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Du hast geschrieben:
"Nicht immer nachgeben? Aber was dann? Das Geschrei ertragen? "

Das liest sich doch so, als ob du immer nach gibst, weil du dir das Geschrei ersparen willst. Also bekommst du auch den Rat, nicht nachzugeben und das Geschrei hält zu ertragen!
Nicht nachgeben ohne das er Schreit, geht ja anscheinend schlecht! Sonst hättest du das Problem nicht.

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Oh, da hänge ich mich gern mal ran und lese gerne die Antworten mit 😊 Das haben wir zu Hause auch ab und zu. Aber nicht so extrem wie bei euch.
Vor kurzem gab es bei meinem Sohn (nächste Woche 3 Jahre alt) eine Phase: er wollte nicht mehr selber laufen. Auch nicht in der Wohnung. Er hatte keine Schmerzen oder so. Er wollte einfach immer von mir getragen werden. Hab ich das nicht gemacht, wurde gebrüllt und geweint. Da ich ihn nicht den ganzen Tag von einem ins andere Zimmer tragen will (und körperlich nicht kann) habe ich ihm immer wieder angeboten, ihn an die Hand zu nehmen. Ich hab gesagt: Wenn du meine Nähe brauchst, setzen wir uns hier hin und kuscheln aber du musst anschliessend selbst laufen. Ich geb dir meine Hand.
Das Ganze mehrmals täglich für ca. 2 Wochen. Das war sehr anstrengend weil er es natürlich am Anfang nicht akzeptieren wollte.
Nach den 2 Wochen war aber wieder gut.

Was ich damit sagen will: ja, du darfst nicht immer nachgeben und das Gebrüll aushalten. Irgendwann akzeptiert er es dann. Früher oder später.

Aber wie gesagt, ich freue mich auf andere Antworten 😊

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Ich finde, dass du das super gelöst hast 👍.

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Hey!
Wir haben auch so ein willensstarkes Exemplar hier. Er ist auch 3,5 Jahre.
Ich bin keine Expertin und weiß oft auch nicht, ob wir das so richtig machen, aber ich gebe bei sowas nicht nach. Er bekommt wann immer es geht Entscheidungsspielraum eingeräumt, aber es gibt einfach Dinge, die er nicht entscheiden kann. Dies führt zu multiplen Tobsuchtsanfällen. Das ist dann hakt so. Ich versuche ruhig zu bleiben und biete ihm Nähe an. Mittlerweile beruhigt er sich auch deutlich schneller.
Ich schicke dir starke Nerven!

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Danke 😊

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Mach mal was total absurdes, wenn er brüllt leg dich auf den Boden und halte dir die Ohren zu, oder winke ins leere, habe ich auf Kur gelernt und funktioniert manchmal, vielleicht hört er auf zu schreien und schaut irrietiert und du sagst dann wollten wir nicht los mit dem Auto? Versuchen kann man es ja mal #rofl

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Ja normal ist es schon, dass sie Grenzen testen. Aber dass er dann stundenlang (!) schreit, finde ich doch ungewöhnlich.

Es ist ja so, dass er sich einen Plan zurecht gelegt hat und der klappt dann nicht, das frustriert (zurecht). Aber wenn er es auch mit deiner Hilfe nicht schafft, aus diesem Frust rauszukommen (und das mehrere Stunden!) finde ich es schon ungewöhnlich.

Natürlich darfst du nicht immer (also eigtl gar nicht) nachgeben. Mit 3,5 kann man ja eigtl schon erste Kompromisse finden (wir fahren jetzt ne Runde Traktor, aber danach geht es mit dem Auto zum Bäcker oder so).

Wenn du immer nachgibst, ist das natürlich kontraproduktiv, da er dann deine gesetzten Grenzen nicht versteht. 🤷‍♀️

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Hört auf, ihm alles 100 Mal zu erklären und allem nachzugeben. Erklär es einmal und gut ists. Und dann halte das 3. aus. Zumindest bei Sachen, die wichtig sind und bei denen es keine Alternativen gibt oder mach weiter so und leb damit.

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Das sollte heissen, halte das Geheule aus.

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Ich hatte auch so ein Kind. Um mal ein Beispiel zu nennen, er wollte die von ihm 10cm entfernte Flasche von mir überreicht bekommen, nachdem ich das nicht gemacht habe, brüllte er 4 Stunden durch.

Ja, dass kostet Nerven. Aber was hat dein Kind aus eurem Verhalten gelernt? Ich brülle so lange bis ich es bekomme.

Generell ist es so, dass Kinder in diesem Alter mit zuvielen Entscheidungen schnell überfordert sind. Möchtest du dies oder das? Was sollen wir machen? Welche Farbe darf es denn sein? etc.
Natürlich sollte man sein Kind auch Dinge entscheiden lassen, aber eben nicht alles und damit meine ich auch die Tagesstruktur. Den Rahmen oder die Regeln gebe ich vor, nicht ein dreijähriger. In diesem Rahmen gibt es einen gewissen Spielraum, aber den Umfang bestimme auch ich.
Du hast im Moment den vermeintlichen Luxus ein Kind zu haben. Stell dir mal vor es wären mehrere, da würde euer Vorgehen gar nicht mehr funktionieren.

Und damit kommen wir zum nächsten Punkt. Du hast geschrieben "zum hundertsten mal erklärt", natürlich ist das überspitzt, aber du merkst ja selbst das diese Erklärungen überhaupt nicht ankommen. Da kannst du dich noch so oft wiederholen.
Ich habe es auch, wie eine andere Userin es auch schon geschrieben hat, 3x erklärt. Nicht öfter. Weitere 100 Wiederholungen bringen auch nicht den gewünschten Effekt.

Bei diesen Trotzanfällen blieb ich immer beim Kind, bereit zu trösten, odet evtl abzulenken aber nicht bereit nachzugeben. Das kostet Nerven, ändert sich auch nicht von heute auf Morgen, aber irgendwann kommt es doch im Kinderhirn an.

LG

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Hallo, unsere Rebellin ist auch bald 3,5. Selbstverständlich herrscht hier auch manchmal Untergangsstimmung. Manche Dinge, müssen so gemacht werden, wie wir Eltern es sagen. Das wird auch kindgerecht erklärt, bei Bedarf den Wutanfall begleitet. Wir schließen aber auch viele Kompromisse.
Mal wird mit dem Auto zum Bäcker gefahren, weil es schneller geht, mal mit ihrem Roller, wenn wir mehr Zeit haben.
Liebe Grüße