Fehlende Erziehung oder Bedürfnissorientiertes Handeln

Hallo ihr lieben, schon mal ein großes "Sorry" für den kommenden langen Text aber ich weiß mir aktuell nicht zu helfen! Thema Essen!
Meine Tochter wird im April 2 und sie war bisher immer eine gute Esserin aber das leider seit einigen Monaten nicht am Tisch, sondern auf dem schoß, beim Laufen oder draußen während dem Spielen :(
Wenn wir, morgens mittags abends am Tisch sitzen und essen, will sie nichts essen nur laufen, hoch und rubzer vom Stuhl dann wieder einen kleinen Haps in den Mund oder von unseren Tellern mit essen. Eigenes Besteck und Teller wo sie experimentieren kann hat sie auch. Wir machen auch von anfang an BLW, ich Stille sie nur noch zum einschlafen und manchmal morgens... Ich schaue auch das sie zum frühstück Hunger hat. Aber sie alles andere an Müll ess nur nicht das was ich koche. Und wie geahaz das Thema Essen am Tisch ist was uns am meisten nervt. Wir können nicht in Ruhe essen, auch wenn wir sie beschäftigen, keine Chance, sie will dann runter und rum laufen und unsere aufmerksamkeit beim versteck Spiel hinter den Stühlen..... Wenn wir sie ignorieren bekommen wir irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn wir ihren Teller wegnehmen, weiß ich, daß sie eine Stunde später wieder ihren Apfel will oder so, aber sie kleinen brauchen doch ihre zwischenmahlzeite, oder?
Vielleicht komme ich grade wie eine unfähige Mama rüber, aber ich weiß grad nicht welches Handeln richtig oder falsch wäre oder ob sie einfach zu jung für Regeln, weil jeder meint, sie würde das ja noch nicht verstehen, aber uns nervt das ungemein diese Situation! Bitte sagt mir mal was ich machen soll.... Erziehen und sie schmollen bzw hungern (zu dem Zeitpunkt) lassen oder nach ihrem Bedürfnis handeln und dieses spielchen mitmachen..... Danke und sorry für das auskotzen!

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In den Hochstuhl setzen und dann gibt es was zu essen.
Wer nicht sitzt kann nicht ordentlich essen.

Kein gesundes Kind verhungert am gedeckten Tisch.

Beim Laufen essen gibt es gar nicht mehr.

Spätestens am Abend hat sie es begriffen.
Ihr müsst konsequent sein und bleiben

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Ich denke mal, da müsst ihr sehen was für euch besser passt.

ich würde mir dieses Verhalten definitiv nicht gefallen lassen. Da würde ich durchdrehen und das wäre dann für keinen schön.
Wir machen ebenfalls BLW und Knirps ist fast zwei Jahre alt. er hat auch schon immer gut gegessen, aber es gab durchaus Phasen wo alles andere interessanter war.
Wenn er zu den Mahlzeiten nicht essen will, ist es in Ordnung, aber er bekommt dann sein Mittagessen zu einem späteren Zeitpunkt noch mal vorgesetzt.
Schließlich müssten sie irgendwann mal was vernünftiges Essen.

Wenn ein Teil des mittagessens gegessen wurde, darf er auch Apfel haben.

habt ihr sonst vielleicht mal versucht euren tageslauf anzupassen?
bei uns funktioniert z.b. frühstücken direkt nach dem Aufstehen gar nicht. Er muss immer erst ein bisschen spielen und dann können wir in Ruhe essen. Ebenso nach dem Mittagsschlaf. dann gibt es Mittagessen halt erst um 14:30 Uhr 🤷🏻‍♀️

Liebe Grüße Katze 🐈 mit Schnuck 👨‍👩‍👦 an der Hand (fast 21 Monate alt 🥰)

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Hey 👋🏻 ich kann dir mal sagen, wie es bei uns ist (unser Sohn ist 21 Monate alt), aber das ist sicher nicht der Idealfall 😅 vorab: wir sind eigentlich in anderen Belangen ziemlich konsequent und es gibt Regeln sowie Strukturen bei uns. Und das Wort "bedürfnisorientiert" steht bei mir ziemlich weit oben auf der Liste für das Unwort des Jahres 😁, sorry meine Meinung.

Beim Essen ist es allerdings so, dass unser Sohn auch kein richtiges Interesse hat, lange am Tisch zu sitzen, mit dem Essen zu experimentieren oder sich gerne mit Besteck ausprobiert. Es ist bei uns so, dass er den Hauptteil der Mahlzeit am Tisch einnehmen soll und das tut er auch idR wenn er wirklich Hunger hat. Danach darf er aufstehen, das ist meistens so nach 10-15 min der Fall würde ich sagen. Wir sitzen dann noch und essen und er spielt.
Dabei darf er allerdings zu uns an den Tisch kommen und sich zb einen Löffel in den Mund stecken lassen aber nicht mit dem Essen in der Hand durch die Gegend laufen.

Idealer wäre sicherlich wenn er brav sitzen bleiben würde und ordentlich essen würde und dann aufsteht, aber bei uns hat sich das hier sehr bewährt. Im Restaurant übrigens bleibt er ohne Probleme sitzen und rennt nicht durch die Gegend.

Denke es kommt auch aufs Kind an. Unser Sohn ist kein Junge, der nicht still halten kann oder sehr wild ist, aber ruhig am Tisch sitzen mag er halt auch nicht. Wäre er jetzt dann super wild, würde ich vielleicht daran arbeiten, dass er sich zum Essen mal die Zeit nimmt und sitzen bleibt, um zur Ruhe zu kommen. Aber so spielt er dann recht ruhig und lieb, kommt sich einen Löffel abholen und das wars. Finde ich nicht dramatisch.

Hoffe, ich konnte dir mit unserer unperfekten Lösung einen Einblick geben 😅

Lg
Juju

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Hey also mein großer ist jetzt 2 jahre und 4 monate... Meiner hat noch nie richtig gut gegessen und bei uns ist jede Mahlzeit harte Arbeit.... Er schaut beim Essen buch oder schaut ein Video dabei (ja ich weiß, pädagogisch echt richtig mies)
Ansonsten würde er überhaupt nix essen.
Wenn er aufstehen will dann darf er dass, aber wir erklären ihm dann dass er dann alleine spielen muss weil Mama und Papa noch essen. Und selbst wenn er dann Aufmerksamkeit will erklären wir dass einfach wieder und wieder... Irgendwann is es dann angekommen und er spielt in seinem Zimmer und wartet bis wir fertig sind, oder will dann plötzlich doch lieber wieder an den Tisch und was essen...

Ich finde mit 2 verstehen die Kids ganz schön viel, ihr müsst sie ja nicht ignorieren, aber ihr sagen dass sie jetzt warten muss wenn sie runter will.... Ich würde ihr auch erklären dass das jetzt ihr essen ist und fertig... Also dass sie nicht in ner Stunde dann was anderes gemacht bekommt.
Ich bin dafür dass die Kinder entscheiden dürfen was möglich ist, aber ein paar Grenzen sind nicht verkehrt....

Was bei unserem immer wahre Wunder bewirkt ist wenn er mitkochen darf, dann isst er wirklich auch oft mal ohne bespaßung mit uns zusammen.

Lg

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Also, Erziehung finde ich in dem Bereich echt wichtig, dieses Rumgehampel beim Essen oder gar das im Spiel hin und wieder nen Löffel holen ist einfach kein gesundes Essverhalten, das hat nix mehr mit "bedürfnisorientiert" zu tun. Wie soll das Bedürfnis denn lauten? Das von Natur gegebene, existentielle Bedürfnis den Spieltrieb auch während der Narhrunsgaufnahme ausleben zu können? Gut, macht meine Katze ab und zu auch, aber sonst gibt es das nicht in der Natur.
Es gibt 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten zu festen Uhrzeiten, und je komplizierter die Kinder sind umso strikter wären in meinen Augen die Regeln. Und es wird nicht abgelenkt, Nahrungsaufnahme ist etwas was bewusst passieren sollte.

Wo ich allerdings bei Euch hellhörig werde: Erst schreibts du was von irgendeinem Müll den sie zwischendrin isst und dann kommt ein Beispiel mit einem Apfel. Du solltest Dir viel mehr die Frage stellen, wenn es um bedürfnisorientierung geht, ob das was Du kochst den Bedürfnissen Deines Kindes entspricht, vor allem wenn sie nach einem Apfel fragt. WIr haben unser Essverhalten inzwischen komplett verändert. Bei uns gibts nicht mehr das klassische "Fleisch, Beilage, Gemüse" sondern oft gibt es auch z.B. Kartoffengratin und einfach ne bunte Rohkostplatte aus der jeder fischen kann was er will. Wer kein verkochtes Gemüse mag bekommt halt ne Paprika auf den Teller. Oft kocht man nicht wirklich ausgewogen und ein Kind im Wachstum hat andere Anforderungen an Nährstoffe als ein Erwachsener.

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Also wenn sie zu den Hauptmahlzeiten nichts isst würde ich auch nichts dazwischen geben, vielleicht isst sie dann ja besser wenn sie richtig Hunger hat oder was meinst du mit Zwischenmahlzeiten?

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Hey,

bleib da einfach konsequent und hab kein schlechtes Gewissen.
Bei uns wird am Tisch gegessen, hat jemand gerade keinen Hunger (was selten vorkommt) gibt es das Essen eben später, aber am Tisch. Gegessen wird im Sitzen. Und wenn meine Tochter jetzt um 18 Uhr statt 18:30/19 Uhr Hunger bekommt, ziehe ich das Abendessen eben vor. Fragt sie schon um 17 Uhr, muss sie warten. Ist aber auch schon 3,5.
Mein konsequentes "essen am Tisch" hat jetzt sogar dazu geführt, dass sie auch bei einem Stück Schokoladen am Tisch sitzt :-D

Aber ich setze mich auch immer hin und schieb mir nicht zwischendurch im gehen/stehen was zwischen die Zähne :-)

Und bekommt sie zwischendurch Hunger, darf sie natürlich auch einen Snack haben oder auch mal was schnuckern.

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Beim Thema essen gibt es für mich keine Diskussion. Das "Gehampel", dass du beschreibst ist einfach auch gefährlich.

Ich geh mal davon aus, dass dein Kind nicht stark untergewichtig ist. Dann solltet ihr wirklich konsequenter sein. Kein Kind verhungert, wenn am Tag 3-5 Mahlzeit (3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten) angeboten werden. Ich würde es wirklich durchziehen: Gegessen wird am Tisch oder nicht. Wenn sie nichts isst, dann bekommt sie erst zur nächsten Mahlzeit etwas. Das wird ein paar Tage stressig und sicher muss man abwägen, damit es keine Qual wird aber Schritt für Schritt würde ich es ändern...

Zum Stichwort bedürfnisorientiert: Überleg einfach mal, was hier das Bedürfnis ist. Gesund ernähren, um zu wachsen und zu "gedeihen".

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Kann es sein, dass deine Tochter einfach keinen richtigen Hunger hat? Kein Kind verhungert vor einem vollen Teller.

Ich bin nicht der Meinung, dass alle Kinder Zwischenmahlzeiten zwingend brauchen.
Mein Kind ist 20 Monate alt und bekommt zb zwischen Frühstück und Mittagessen keine Zwischenmahlzeit. Einfach aus dem Grund, dass er dann sein Mittagessen nicht mehr wirklich isst. Hunger hat er dazwischen keinen, würde aber trotzdem Obst oder Kekse (etc.) essen, wenn man es ihm anbieten würde. Klar, würde ich auch, einfach weil es lecker ist 😂

Im vorbeigehen füttern würde ich ihr ganz schnell abgewöhnen. Das hat absolut nichts mit Bedürfnisorientiert zu tun. Bedürfnisorientierte Erziehung heißt nicht, dass alle Bedürfnisse des Kindes gestillt werden.