Eingewöhnung

Hallo,
meine Tochter ist 14 Monate alt und geht seit Dezember in die Krippe bzw sind wir in der Eingewöhnung.
Die Krippe gewöhnt nach dem Münchener Modell ein, d.h. ich war die ersten 7 Tage immer mit ihr zusammen dort für ca. 1,5 Stunden. Danach folgten die ersten Trennungen. Die ersten beiden für 20 und dann 30 Minuten. Ab montags dann für 1 Stunde. Meine Tochter ist ein sehr sensibles Kind, das sehr an mir hängt und ich bat von Anfang an um eine sanfte Eingewöhnung. Nun ist es die, dass sie die eine Stunde, die sie dort ist, sich kaum ablenken lässt und viel weint. Sie lässt sich zwar von der Erzieherin auch wieder beruhigen, aber glücklich ist sie nicht. Die Erzieherin meint das wäre normal und wir sollten so weiter machen. Ich habe dabei leider gar kein gutes Gefühl...was meint ihr? Gibt es ähnliche Erfahrungen?

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Gib Ihr Zeit, es ist alles neu und viele Kinder Lärm und Trubel, sie merkt auch sicher das du auch verunsichert bist.

Einen wirklichen Rat habe ich leider nicht, da meiner das absolute Gegenteil ist von deiner, er war mit 13 Monaten dort unsere Eingewöhnung ging 2 Stunden und an Tag 2 War er komplett dort heulte dann eben wenn ich kam um ihn zu holen #kratz

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Du bist doch jetzt erstmal 2x länger weg gewesen - oder?
Natürlich ist das für deine Tochter neu und natürlich verunsichert sie das.
Ist doch toll, dass sie sich von den Erzieherinnen beruhigen lässt.

Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, DU musst positiver an die Sache heran gehen. Dass für dich die Trennungen schlimmer sind, als für deine Tochter.

Wenn ich da falsch liege - sorry.

Aber ich glaube du musst dir klar machen, dass sie die Trennung anfangs immer blöd finden wird. Egal ob 5 Minuten, 30 Minuten oder 120 Minuten.

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Danke für deine Antwort.
Ja, es kann schon sein, dass ich von Anfang an eher skeptisch war, weil ich meine Tochter kenne und sie, wenn es gegangen wäre, auch noch ein paar Monate länger zu Hause betreut hätte. Trotzdem habe ich versucht mir nichts anmerken zu lassen und war auch bei den Verabschiedungen meiner Meinung nach sehr "klar", auch was die Körpersprache betrifft.
Dass sie bei den Trennungen weint, wäre auch nicht das Problem. Mir geht es eher darum, dass sie ja wohl auch zwischendrin immer wieder anfängt zu weinen, nicht ins spielen kommt und ja eigentlich nur am Trauern ist. Sollten dann nicht eigentlich die Eltern wieder geholt werden und man müsste vielleicht nochmal einen Schritt zurück machen? Die Erzieherin meint dazu nein, aber ich bin eben am zweifeln und habe Sorge, dass das meiner Tochter nicht gut tut.

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Ich weiss wie einem das in der Seele weh tut....
Aber (!): ich finde man muss auch realistisch sein und auch den Erzieherinnen vertrauen.

Deine Tochter wird begreifen, dass du immer wieder kommst. Und dann wird sie auch locker werden und sich dem Spielen widmen.
Ihr aktuelles Verhalten ist doch 1000%ig nachvollziehbar. Ihre Bezugsperson Nr.1 geht einfach ohne sie weg. Also wartet sie und trauert dir nach.... lässt sich von neuen netten Menschen helfen.... bemerkt mit der Zeit dass du aber immer wieder kommst, lernt die anderen immer besser kennen....
usw.

Und ehe du dich versiehst, wird es Geschrei geben beim Kita verlassen....

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Hallo Lilafee,

Ich komm gleich mal auf den Punkt :)

MUSS deine Kleine in die außerfamiliäre Betreuung? Bzw hast du andere Optionen?

20 Minuten für die erste Trennung finde ich pwrsönlich zu viel. Ich selber fange immer mit einem 5 Minuten Gang aufs Klo an. Das hilft erstmal um generell die Reaktion des Kindes kennenzulernen und einzuschätzen.

Wie verhält sie sich denn dann Zuhause?

VG Chris

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Danke für deine Antwort.
Es gibt auch noch die Grosseltern (Eltern meines Freundes) die einen guten Kontakt zu ihr haben. Allerdings hätte ich eigentlich eine Krippe vorgezogen, einfach um gewissen "Abhängigkeiten" von den Schwiegereltern vorzubeugen.
Meine Tochter hängt wie gesagt sehr an mir. Es war anfangs sogar schwer, sie alleine bei ihrem Papa zu lassen, obwohl die beiden natürlich einen guten Draht zueinander haben. Aber wenn ich weggehe, ist das einfach schon immer ein Thema gewesen. Sie braucht eine gute Beziehung, um die Trennung von mir gut überbrücken zu können. Das hat mit den Schwiegereltern jetzt auch gut funktioniert, weshalb wir eigentlich auch optimistisch waren, dass es auch mit der Krippe gut funktionieren könnte.

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Das mit der Abhängigkeit kann ich gut nachvollziehen. Krippe ist natürlich auch flexibler.
Das Problem an einer Krippe ist aus meiner Sicht die komplette Reizüberflutung und mangelnde emotionale Nähe und Bindung aufgrund der Kinderzahl. Gerade bei sensiblen, reizoffenen Kindern kann das schnell überfordern.

Deine Tochter ist noch sehr jung. Sie versteht das Prinzip von Mama kommt ja wieder null. Wenn du weg bist, bist du weg egal ob es 5 Minuten oder 50 sind. Ihre Sicherheits- und Bindungsperson ist weg. Da wird das kindliche Überlebenssystem aktiviert und das bedeutet nach Mama weinen und schreien.

Man steinige mich jetzt, aber meiner Meinung nach sind viele Kinder in dem Alter noch nicht bereit für die Art Krippenbetreuung, wie sie in Deutschland praktiziert wird. Vor allem mit diesen Eingewöhnungssystemen. Also geh nochmal in dich und versuche herauszufinden, was für DICH und deine Tochter der beste Weg ist. Und ja du darfst verd.... nochmal ein Problem mit der Trennung von deiner Tochter haben. Das ist natürlich und ein Schutz für jedes Bindungssytem. Du musst dir nur die Frage stellen inwiefern du bereit bist Kompromisse einzugehen und wie weit du dir diese Kompromisse "leisten" kannst.

Und nein es ist nicht verwerflich einen Schritt zurück zu gehen und deine Tochter wieder in der Gruppe zu begleiten. Manchmal muss das sein, um wieder positiv ein paar Schritte nach vorn gehen zu können.

Ich hoffe das hat dir einen weiteren Blick auf die Angelegenheit geben können.

VG Chris

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Eine sehr schwierige Situation, zumal du schreibst, du hast kein gutes Gefühl.
Ja, der Trennungsschmerz ist nunmal da. Das müssen sowohl die Kinder, als auch die Eltern bewältigen. Und dann gibt es die unterschiedlichsten Kinder. Manche weinen die ersten Wochen gar nicht, und holen das später nach wenn Alltag einkehrt. Andere weinen direkt, und lassen sich nach kurzer Zeit beruhigen. Und dann gibt es die Kinder wie deine Tochter, die sich von ihren Gefühlen immer wieder übermannt werden.
Bis ein Kind wirklich eingewöhnt ist, vergehen minimum 3 Monate, ich würde sagen eher 4-5. Solange brauchen die Kinder, bis sie alles verstanden haben, bis sie emotional stabil angekommen sind. Bis sie die Regeln und den Tagesablauf kennen und sich wirklich wohl fühlen.

Ich würde vielleicht an deiner Stelle um ein Gespräch mit den Erziehern bitten. Nicht zwischen Tür und Angel, sondern ein geplanter Termin. Vielleicht hilft dir das dabei, ein besseres Gefühl zu bekommen.
Ja, man könnte evtl. die Zeit in der sie ohne dich ist, verkürzen. Die Frage ist, wie sieht deine Kapazität aus? Gehst du arbeiten? Gibt es "Zeitdruck"?
Oft ist es ja so, dass Eltern nach der Elternzeit mit Urlaub starten in dem die Kinder dann eingwöhnt werden. Da bleibt dann der Kita und dem Kind nur 2 Wochen um das ganze "durchzuziehen". Hast du mehr Zeit, kann man vielleicht etwas zurück gehen.
Aber grundsätzlich würde ich nicht empfehlen, dass du wieder dort bleibst. Gerade sensible Kinder gewöhnen sich sehr schnell daran, dass die Bezugsperson in der Kita bleibt. Dann wird das Ganze nur herausgezögert und am Ende für das Kind noch schwerer.

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Vielleicht kannst du auch mit den Erziehern vereinbaren, dass du anfangs nach kurzer Trennungszeit anrufst du fragst wie es ihr aktuelle geht. Das hilft dir vielleicht, und ihr könnt dann direkt vereinbaren, wie lange die Trennung an dem Tag geht.

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Hallo, ich arbeite in einer Kita und gewöhne jedes Jahr Kinder ein. Hat deine Tochter ein Kuscheltier oder irgendwas vertrautes was sie in die Krippe mitnehmen kann? Die meisten Kinder weinen am Anfang und das ist völlig normal. Wenn deine Tochter sich von den Erziehern beruhigen lässt ist das doch super. Versuche den Erziehern zu vertrauen, Kinder sind ganz sensibel und spüren jede kleinste Unsicherheit der Eltern und dies überträgt sich auf die Kinder. Wenn ein Kind sich überhaupt nicht beruhigen lässt rufen die Erzieher an (so ist es auf jedenfall bei uns).

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Hey!

Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Bei uns geht es nach dem Berliner Modell und mir war es eigentlich auch zu schnell schon am 4. Tag, den Raum zu verlassen. Unsere Kleine hat auch furchtbar geschrien, hat sich erstmal nicht anfassen und auch nicht beruhigen lassen. Wir sind jetzt in der 4. Woche (eine Woche haben wir wegen Krankheit ausgesetzt). Eigentlich wollte ich nach der Erkrankung nochmal eine Woche mit rein, die Erzieher meinten aber, je länger ich dabei bleibe, desto schwerer würde ihr dann die Trennung fallen. Sie hat dann nach der Erkrankung sogar anfangs geweint, obwohl ich 2 Tage noch eine halbe Stunde mit im Raum war.
Ab der 3. Woche wurde es viel besser. Nun weint sie nur noch direkt beim Abgeben.
Sie hat aber eher aus Wut geschrien und nicht so viele Tränen vergossen. Es war aber wirklich schrecklich für mich das schreiende Kind zurückzulassen und ich hab auch schon überlegt alles abzubrechen.
Bei uns war es aber so, dass sie gerne noch dageblieben wäre, als ich wieder gekommen bin. Mittlerweile spielt sie immer schön, wenn ich komme und sie würde auch noch länger bleiben. Heute durfte sie erstmals mitessen, das hat super geklappt.

Wie sind denn die Erzieher? Ich habe an sich ein sehr gutes Gefühl, sie sind sehr liebevoll und es geht dort sehr ruhig zu.

LG und halte noch etwas durch. Ich hatte mir gesagt, wenn es nach 4 Wochen nicht viel besser ist, entscheide ich weiter...
Man weiß auch nicht, wie ein Kind mit 2-3 Jahren reagiert (unsre ist jetzt 1,5)...

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Achso ja, nachdem sie ihr Kuscheltier ab Ende der 2. Woche dabei hatte, war es besser. Sie trägt es auch immer mit sich rum, obwohl sie daheim nicht so der Kuscheltier Typ ist.
Das ist ein sehr guter Tipp!

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Was fuer ein Betreuungsschluessel habt ihr? Wir hatten 4 Erzieher und 1 Koechin fuer max 12 Kinder. Eine einzelne Gruppe in dem Gebaeude. Du schreibst ich muss mein Kind betreuuen lassen. Dein sensibles Kind spuert das. Ganz sicher. Nimm dein Kind raus und finde eine andere Loesung. Ich habe mich fuer mein 1. Kind gefreut. Nun darf er familienaehnlich in einer kleinen Gruppe mit anderen Kindern zusammen sein.