Wie richtig "schmipfen"?

Guten Morgen,

unser Sohn wird im Januar 2 Jahre alt.

Zur Zeit kann ich nicht mal aufs Klos gehen, ohne dass er irgendwas anstellt.

Am Wochenende hat er sich aufs Fensterbrett gesetzt und Erde aus dem Blumentopf durchs gesamte Wohnzimmer geworfen.
Am nächsten Tag hat er eine Zimmerpflanze umgeworfen und dort die Erde verteilt...

Das sind jetzt nur mal 2 Beispiele aber genau bei diesen wusste ich nicht, wie ich mich verhalten soll...
Er macht/probiert zur Zeit NUR Sachen, die er nicht darf. Irgendwo hochklettern steht dabei ganz hoch im Kurs. Seine Spielsachen sind komplett uninteressant...

Er versteht viel, spricht aber selbst nur einzelne Wörter. Somit bin ich mir oft nicht sicher, ob er versteht wenn ich ihm ruhig erkläre, dass er etwas falsch gemacht hat oder nicht tun darf.

Ich weiß ja, dass er es nicht böse meint und das ganze ein langwieriger Lernprozess ist. Nur, wie gehe ich das richtig an? Wie zeige ich ihm - nach dem fünften mal ruhig erklären - dass Zimmerpflanzen tabu sind?

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Ob das richtig ist, weiß ich nicht, aber ich erzähl dir mal, wie wir das machen. Unsere Große war nicht halb so anstrengend im Quatsch machen, wie der Kleine (2) jetzt. In dem Alter und natürlich auch heute noch, kann ich ihn auch keine 5 Minuten aus den Augen lassen, sonst wird Essen aus dem Kühlschrank geräumt, das Müsli am Boden verteilt, Klo-/Küchen-/Tesa- und Geschenkpapierrollen abgewickelt, Wasser gepritschelt usw. Und das hat nicht mit fehlender Erziehung zu tun, das ist einfach charakterabhängig (siehe mein großes Vergleichskind). Ich „liebe“ ja die Aussagen anderer Mütter mit einem Kind, die ganz geringschätzig sagen, „also MEIN Kind, macht sowas nicht“, vielleicht noch mit dem Zusatz „das erlaube ich gar nicht“ (🤣). Soviel dazu.
Wir sagen von Anfang an streng „nein“ und es folgt eine kurze Erklärung, warum man das nicht darf. Fertig. Jetzt ist der Kleine schon 27 Monate alt und versteht alles und nun bin ich dazu übergegangen dass er dazu noch das Chaos mit aufräumen muss, dass er sieht, dass es mühsam ist, es wieder in Ordnung zu bringen. Tatsächlich ist es ein Durchhalten, bis die Kinder 3 sind. Dann wird so vieles leichter. Gute Nerven wünsch ich dir!

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Jaa ich komm mir teilweise echt unfähig vor, vor anderen Eltern, deren Kindern das nicht mal einfallen würde was er alles macht #heul

Danke für deine Antwort.
Dann habe ich ja nur noch gut ein Jahr vor mir ;-)

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Laut dem Ratgeber, den ich grad lese deutlich "nein" sagen und das Kind aus der Situation nehmen. Positive Formulierungen nutzen, weil das Kind das "nicht" im Satz "ich möchte nicht, dass Du auf das Fensterbrett kletterst" nicht verarbeiten kann. Und Geduld haben. Ich übe noch...

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Also die Zimmerpflanzen habe ich hier an unerreichbare Orte gestellt, als meine Kleine mit krabbeln anfing.
Wenn sie sonst irgendwas macht, was sie nicht darf, sage ich nein, begründe es und nehme sie weg, wenn sie nicht aufhört und versuche, sie mit etwas anderem abzulenken. Meine Tochter ist eigentlich lieb, aber wenn sie sich langweilt, macht sie nur Mist. 😅 Da hilft es, ihr auch mal kleine Aufgaben zu geben (irgendwas holen oder wegbringen, aufräumen, beim Tischdecken helfen... sowas).

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Ich dachte eigentlich, dass das Fensterbrett unerreichbar ist #schmoll
Tja, da hat er mich wohl eines besseren belehrt ;-)

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Meine zwei machen am meisten Quatsch, wenn sie zu wenig Bewegung hatten.
Wenn ich merk ich Schimpfe nur noch, dann gehen wir raus. Wir haben Laternen und Taschenlampen um in der dunklen Jahresueitdtaußen zu sein.
Das Schimpfen bringt hier auch nix. Ich glaub sie verstehen das noch nicht.

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Rausgehen ist auch hier immer die beste Lösung :)

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Also in dem Alter verstehen sie noch nicht wirklich, wenn du ihnen irgendwas erklärst - den Atem kannst du dir sparen.
Das Ding mit dem schimpfen ist folgendes: sie können vllt nicht deine Gründe nachvollziehen (Gleiches Ding wie mit den Erklärungen), aber sie sehen, Mama ist not amused - also keine gute Idee. Das ist für sie ganz klar verständlich. Natürlich kannst du gewisse Dinge einfach aus dem Weg räumen, alles geht aber nicht. Und da finde ich es nicht verkehrt, wenn Kind sieht, das Mama das nicht so geil findet.
Meine Söhne sind 2 1/2 und 1 Jahr alt, die beiden machen auch gerne Unfug. Aber die haben den Bogen schnell raus und wissen, was nicht okay ist. Ich hab aber auch kein Problem damit, wenn sie im Kinderzimmer mal auf ihren kindertisch klettern oder auf unserem ehebett rumtoben. Tupperwareschrank steht auch frei zur Entdeckung. Man muss halt ein gesundes Mittelmaß finden zwischen entdeckungstour und chaos :)

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Ja das stimmt. Er checkt das auf jeden Fall wenn ich not amused bin.
Sonst würde er die Dinge nicht machen, kaum das ich aus dem Zimmer bin...

Mein Mann sagt schon immer, dass ich ihm zu viel erlaube in Bezug auf hochklettern und Schränke ausräumen. Und wenn ihm das zu langweilig wird, fängt er eben mit anderen Dingen an.

Ich wird dann mal kontinuierlich dran bleiben, ihm zu zeigen, dass ich es nicht toll finde.

Das letzte Mal musste er auch vorm Wohnzimmer warten bis ich seine Sauerrei weggeputzt hatte. Aber genau hier bin ich mir eben nicht sicher, ob er sowas versteht.

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Zu viel erlauben? So nach dem Motto "kleiner Finger und er will jetzt die ganze Hand"? Das glaube ich nicht, weil Kinder die Dinge, die sie tun, nicht nach solchen Maßstäben aussuchen. Fakt ist Kinder klettern und räumen aus. Die einen mehr und die anderen weniger. Sie lernen irgendwann, WAS sie erklettern und ausräumen dürfen und was nicht und bis dahin muss man Geduld haben oder Dinge sichern/ verschwinden lassen.
Nur solltest du natürlich konsequent sein und Dinge nicht mal erlauben und mal nicht.

"Ich wird dann mal kontinuierlich dran bleiben, ihm zu zeigen, dass ich es nicht toll finde."
Ich würde grundsätzlich versuchen diese Situationen schon im VORHINEIN zu verhindern statt abzuwarten, dass sie passieren und dann zu schimpfen.

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Hallo,
ich finde es wichtig, wenn man nein sagt, auch zu sagen (sofern das geht natürlich), was das Kind STATTDESSEN tun soll/kann.
Die haben in dem Alter irgendeine fixe Idee im Kopf und dann kommt einer und sagt einfach nein. Kinder werden dann für einen kurzen Moment handlungsunfähig oder geraten direkt in eine starke Frustration. Ich sage immer: Ich will nicht, dass du xy aber wie wäre es, wenn du z.
Vielleicht hat dein Sohn gerade Interesse daran mit Erde (oder ähnlichem Material) rumzuprobieren. Kannst du ihm das vielleicht in einer anderen Form erlauben?

Was konkrete Wortwahl beim Schimpfen angeht... sage ich grundsätzlich sowas wie: ich will nicht, dass du xy machst/ bitte lass den Topf stehen / das ärgert mich /o.ä., weil.... so habe ich nicht das Kind als Person kritisiert sondern sein handeln, kann eine kurze Erklärung anbringen und habe es auf persönlicher Ebene gesagt (anstatt allgemeine "man tut sowas nicht"-Regeln). Grundsätzlich hingehen und falls nötig tatsächlich mit dem Kind vom Schauplatz weggehen. Von weitem Schimpfen wird in dem Alter oft noch als interessantes Ereignis beobachtet ohne, dass die Message ankommt.

Was ich persönlich auch bemerkt hab ist, dass "das kannst du nicht machen!" oder "das geht nicht!" nichts bringt, weil Kinder diese Formulierung anders verstehen als Erwachsene. "Du kannst doch nicht die ganze Nutella aufm Boden verteilen. Das geht doch nicht!" -- "Äh doch, hab ich doch gerade gemacht." Das nehmen die einem einfach nicht ab.

Und keine Sätze mit "nicht" zu verwenden ist mit fast 2 Jahren vor Allem dann eine gute Idee, wenn das Kind den eigentlichen Quatsch noch gar nicht gemacht hat. Schaut es z.B. gerade in den Mülleimer und man sagt "Nicht den Müll ausräumen", bringt man es nur auf eine hervorragende Idee.
Meine Mutter macht das ständig... #augen und natürlich macht das Kind dann genau das!

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Schwer zu sagen. Jeder hat eine eigene Erziehungsstil..

Erste Frage: Warum erklärst Du dein Kind zum 5.Mal in eine ruhigen Ton dass es etwas absolut nicht machen darf? Alleine das Du die Sache ständig wiederholen muss beweist das dein Kind eine ruhige Erklärung nicht versteht oder sagen wir Mal nicht ernst nimmt. Dann muss Du leider strenger und konsequenter werden. Überall hoch zu krabbeln kann auch irgendwann gefährlich werden.

Als meine Tochter 2 Jahre alt war, habe Ich ganz ehrlich nicht großartig Sachen erklärt die sie absolut nicht machen dürfte. Ich denke nicht dass 2 Jährige Kinder viel mit irgendwelche längere Erklärungen anfangen können.. Wenn meine Tochter Sachen gemacht hat, die gefährlich werden könnte oder Sachen angefasst hat die kaputt gehen könnte etc. habe Ich sofort ein strengeren Ton drauf gehabt. Ich habe klar und deutlich Nein gesagt in ein strengeren Ton. Eine kurze Erklärung folgte dann aber Ich habe nicht großartig erklärt. Wenn es um Sachen ging, die ein absolutes No Go waren, hat sie sofort an meinen Ton gemerkt dass sie diese Sache nicht machen sollte.. Hat sie es trotzdem wieder versucht oder gemacht wurde mein Ton noch strenger.. Es hat bei uns super funktioniert.. Muss natürlich nicht heißen dass es bei deinen Kind auch funktioniert.

Wenn es um Sachen geht die absolut zu unterbinden sind, glaube Ich nicht dass man weiter kommt, wenn man immer ganz ruhig bleibt und in ein liebevollen Ton erklärt dass es so nicht geht.. Du siehst ja das es so nicht funktioniert..

Ab und zu muss man auch um das Kind im Zukunft zu schützen, halt konsequent und ja auch streng sein. Es geht leider nicht anders..