Erste Hilfe leisten müssen mit eigenem Kleinkind dabei

Hallöchen,

aus gegebenen persönlichen Anlass mache ich mir manchmal über folgendes Thema Gedanken. Besonders beim Autofahren.
Ich hoffe, ich kann es gut beschreiben.

Wenn ich mit meinem Kleinkind unterwegs bin, frage ich mich manchmal, wie ich angemessen handeln könnte, wenn man als Ersthelfer über einen Unfall oder Notfall drüber zu käme. Inwieweit könnte man erste Hilfe leisten, ohne sein eigenes Kind in Gefahr zu bringen?
Klar, Notruf absetzen steht hier ausser Frage.
Mein Kind (2Jahre) könnte ich bspw ja nicht einfach im Auto zurück lassen, während man erste Hilfe leistet?
Mitnehmen auch nicht wirklich vorstellbar, je nach schwere und Art des Verunfallten. Man braucht ja in so einem Moment seine volle Aufmerksamkeit für den Verletzten.
Natürlich sofort weitere Helfer herbei holen, aber was wäre, wenn diese gar nicht da sind?
Ich finde es manchmal beängstigend.
Ich weiß, dass es nicht DIE Lösung geben wird, da es zig verschiedene Situationen sein können, aber trotzdem frage ich mich das manchmal. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich zuhause einmal in diese Situation geraten bin, mit Kleinkind bei einem Notfall helfen musste. Aber zuhause ist es schon etwas anders als unterwegs.
Bin über eure Gedankengänge und Anregungen gespannt.
Danke.
LG Luckymamiii

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Wo ist denn die Gefahr fuer dein Kind wenn es angeschnallt im Auto sitzt? Findet es sicher nicht so toll aber wenn es bei jemandem um Leben oder Tod geht... was ist denn da ein weinendes Kind im Autositz? Verstehe ich irgendwie nicht.
Und wenn man kein Auto dabeihat sondern n Kiwa gilt dasselbe.

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Ich sehe eigentlich auch nur auf der Autobahn ein Problem. Das Kind im Auto auf dem Standstreifen wäre für mich definitiv nicht sicher. Wie oft ist da schon ein Folgeunfall passiert?! Aber gut, dieses Szenario (allein auf der Autobahn als Ersthelfer) ist ja doch echt unwahrscheinlich. Sobald noch jemand mehr vor Ort ist, entweder die Person mit Kind hinter die Leitplanke schicken oder selbst gehen, wenn der andere übernimmt.

Ansonsten kann ich mir keine Situation vorstellen, wo man keine Sicherung für das Kind findet 🤔

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Ok ja, klar, einsame Autobahn und ein oder zwei oder mehr gecrashte Autos ohne Leute die schon helfen....gut, das ist in der Tat ein Szenario was dann ein Problem ist- jedoch wie unwahrscheinlich ist das denn? Ich finde im Alltag tausend solch potentiell problematische Szenarien aber im Leben wuerde ich mir da keine so gedanklichen Probleme machen dass ich es hier poste fuer antworten. Das heißt ja es beschäftigt mich schon mehr oder weniger intensiv. Mit Kind passieren Unwägbarkeiten- vllt mehr als ohne Kind. Aber mei, wenn man dann in eine solche Situation gerät wird man als Mutter wohl so entscheiden dass dem Nachwuchs nix passiert...

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??? Ich verstehe ehrlich gesagt nur Bahnhof?! Was genau wolltest du mir jetzt sagen? 🤔

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Huhu,

ich verstehe nicht, wieso sich manche hier über deine Frage echauffieren. Wer entscheidet denn, welche Fragen in einem öffentlichen Forum gestellt werden dürfen? Wenn es dich halt beschäftigt, ist es dein gutes Recht, hier nach Meinungen oder Erfahrungen zu fragen. Wen es nicht tangiert, der muss ja nicht antworten...

So, nun zum Thema. ;) Ich habe mir auch schon solche Gedanken gemacht. Neulich im Supermarkt hatte ein älterer Herr wohl einen Herzinfarkt. Es war relativ leer im Laden und in näherer Umgebung nur zwei noch ältere Damen mit Rollator. Habe erst 112 angerufen, dann mein Kind (20 Monate) im Buggy angeschnallt. Fand er zunächst nicht so toll und hat gezetert, aber da musste er leider durch. Dann hat er wohl irgendwie gemerkt, dass es ernst ist und war still; vielleicht fand er auch nur spannend, was da passierte, ich weiß es nicht... Dann hab ich dem Herrn geholfen (Oberkörper erhöht gelagert, Jacke und Hemd geöffnet, beruhigt). Gottseidank hatte er keinen Kreislaufzusammenbruch, bevor der Notarzt da war - ob ich Beatmung und Herzmassage noch richtig hingekriegt hätte, weiß ich ehrlich gesagt nicht...

Nach diesem Erlebnis kreiste mir diese Frage auch ein paar Tage lang durch den Kopf und ich bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Ich denke, so würde ich immer wieder vorgehen, egal welcher Art der Notfall ist. Erst Notruf, dann Kind sichern, dann helfen. Wenn es wirklich keine Sicherungsmöglichkeit für den Kleinen gäbe (was ich für unwahrscheinlich halte), würde ich versuchen, so schnell wie möglich andere Helfer zu finden bzw. zu motivieren. In letzter Konsequenz gilt für mich: So leid es mir tut, aber mein Kind geht vor! Wobei ich es, wie gesagt, für unwahrscheinlich halte, in so eine Situation zu geraten, wo dieser Grundsatz zum Tragen käme...

Viele Grüße

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Danke, ich denke auch, dass es die "netten" Damen hier gern überlesen dürfen, ohne mir zu Antworten...
Ich teile deine Ansicht auch voll und ganz. Für mich steht auch Eigenschutz an erster Stelle, hat man auch so gelernt im Erste Hilfe Kurs
Ich finde deinen Ansatz für mich persönlich gut.
Danke

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Es gibt für die Erste Hilfe was das angeht eine ziemlich klare Regel. Erst den Eigen - und Fremdschutz sicherstellen, dann helfen. Das heißt, wenn du dein Kind gefahrlos im Auto angeschnallt lassen kannst oder im Buggy anschnallen kannst, dann kannst du helfen. Sollte dein Kind gefährdet werden, weil es zum Beispiel auf die Straße laufen oder ähnliches, dann kannst du nur den Notruf absetzen und versuchen mit deinem Kind auf dem Arm Hilfe zu holen.

Szenarien wie "Helfen auf der Autobahn" sind sowieso mit ganz großer Vorsicht zu genießen. Dabei bringen sich Ersthelfer häufig in sehr große Gefahr, weil es immer wieder Vollidioten unter den Autofahrern gibt.

Auf der Landstraße stellt man eigentlich sein eigenes Auto als "Rambock" vor den Unfall. Aber eben nicht mit dem eigenen Kind drin. das würde man eher weit hinter die Unfallstelle stellen.
Erste Hilfe ist immer sehr situativ. Das heißt immer erst dich und andere sichern und dann helfen. Sonst ist am Ende keinem geholfen. Manchmal ist mehr als ein Notruf und andere um Hilfe bitten leider nicht möglich.

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Ich glaube dass du dir über so etwas gar keine Gedanken machen brauchst, weil du im Ernstfall, wenn jemand deine Hilfe braucht, automatisch handelst (hoffe ich zumindest).
Letztens hatte eine ältere Dame gegenüber der Straße einen Fahrradunfall und eine stark blutende Platzwunde am Kopf. Da bin ich dann ganz automatisch mit meinem 2 Jährigen auf dem Arm hingelaufen, habe ihn auf den Boden gesetzt und der Dame Aufstehen geholfen und den Notarzt gerufen. Dann waren auch schon andere Helfer da. Hätte mein Kleiner Anstalten gemacht wegzulaufen (immerhin war es eine 4 spurige Straße, hätte ich ihn am Arm festgehalten und mit dem anderen Arm Hilfe zum Aufstehen angeboten. Was eben möglich ist mit Kind dabei. Du handelst automatisch (zum Glück).

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Hey

Also ich selbst war mal in so einer Situation, hab mir davor nicht wirklich Gedanken gemacht und auch währenddessen nicht.

Ich war alleine mit meiner Tochter unterwegs, wir fuhren Richtung KiA.
Wir fuhren etwas langsamer da es etwas glatt war. Plötzlich sauste an uns ein Motorradfahrer vorbei und knallte mit dem Motorrad vor mir hin. Motorrad lag auf seinem Bein und der Mann schrie.

Hab warn blinker reingehauen und bin aufgestiegen, meine Tochter saß angeschnallt hinten im Auto. Was hätte ich machen sollen? Den Mann schreien lassen?
Hab dann mit aller Kraft die Maschine (die mortsmäßig schwer war) bissl angehoben das er das Bein rausholen konnte.

Nachdem kamen noch paar andere zum helfen, die dann übernahmen. Hab mich dann verabschiedet und gesagt das meine Tochter im Auto ist.

In wiefern meinst du in Gefahr bringen?

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Ich war vor drei Wochen in so einer Situation. Innerorts ist ein Autofahrer links abgebogen und hat einen entgegenkommenden Motorradfahrer die Vorfahrt genommen. Ich war genau hinter dem Autofahrer. Hinter mir waren andere Autos und hielten ebenfalls an. Es hat sehr laut geromst. Mein Baby hat sich erschreckt und fing an zu schreien. Ich habe sofort den Notruf gewählt und bin aus dem Auto zu dem Motorradfahrer gelaufen. Mein Baby war für mich in dem Moment im Auto sicher, da der Verkehr komplett gestoppt hatte. Ich blieb noch bis Notarzt und Polizei da waren. Dann bin ich gefahren.

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Hey, also ich selbst war letztens in einer ähnlichen Situation. Ich war mit meinem Sohn (2 Jahre) mit dem Kinderwagen unterwegs und bemerkte eine ältere Dame an der Bushaltestelle die leicht schwankte im sitzen. Da es sehr früh war, war sonst niemand anderes da, und wir mussten mit der Bahn fahren die auf der anderen Straßenseite war. Ich beobachtete als ich gerade näher kam wie die Dame plötzlich umkippte und bewusstlos auf der Bank lag. Ich bin also hin hab mein Sohn angeschnallt und ihn etwas zur Seite hingestellt und nach der Frau gesehen. Da nicht ansprechbar hab ich 112 gerufen. Die Frau in stabile Seitenlage, dabei den Mann vom Notruf am Telefon. Mein Sohn verhielt sich relativ ruhig, hatte ihn so hingestellt das er nicht unbedingt alles mitansehen muss, man weis ja nie in wie weit die Kinder das verstören könnte. Hatte ihn dabei auch komplett im Blick.
Zum Glück kamen dann auch noch 2 andere Damen dazu.
Ich denke solange man sich und sein Kind nicht gefährdet kann man durchaus Hilfe leisten. Natürlich hätte ich meinen Sohn trotzdem nicht aus den Augen gelassen oder ihn gar frei rumlaufen lassen.
Denke mal in solchen Ausnahmesituationen kann man auch das Kind mal weinen lassen angeschnallt im Auto. Natürlich nicht unbedingt auf der Autobahn auf dem Standstreifen.

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Hallo. Ich kann dir da helfen. Ich bin krankenschwester und wir hatte das Thema letztens erst. Also du bleibst bei deinem Kind im Auto und lässt es nicht aus den Augen. Du setzt den Notruf ab und wartest auf die Leute vom rtw. Du hast nichts davon,wenn du erste hilfe leistest und dein Kind sich in deinem Auto z.b. stranguliert. Kinder sind unberechenbar. Und wenn du so handelst machst du dich auch in keinster Weise strafbar. Also immer erst an sein eigenes leben und das Leben seines Kindes denken


P.s. das gleiche gilt wenn man stark demente Leute im Auto hat 😉

Lieben Gruß und schönen Abend