3 jährige verlangt permanent Aufmerksamkeit

Unsere Tochter verlangt Rund um die Uhr Aufmerksamkeit. Sie bezieht uns ständig in ihre Rollenspiele, ist permanent an unserer Seite. Glücklicherweise fordert sie mittlerweile nicht nur mich, sondern auch meinen Mann :|
Sie ist Einzelkind, es hat sich von Beginn an eingependelt dass sie nichts alleine macht, ich hatte sie also immer bei mir. Auf meinem arm war sie immer zufrieden, hat alles mitbekommen.
Seit 1 Jahr geht sie in den Kindergarten, der Abschied fällt ihr gelegentlich schwer, auch im Kindergarten würde sie viel beobachten, gerne bei den Erziehern sein. Sie ist verbal sehr fit, neigt zum bestimmerischen Ton.
Unser einziges Ziel war immer ein glückliches Kind, wir wollten ihr nie als "überlegene Bestimmen" entgegen treten. Was ihren Befehlston angeht haben wir noch doch einen etwas anderen Weg eingeschlagen, lassen sie nicht ständig betlstimmen, gehen aber nach wie vor Kompromisse ein. Ich denke im Kontakt zu anderen Kindern wird sie wohl oder übel erfahren, dass sie da mal an ihre Grenzen stoßen wird. Alles kann man eben nicht über's kognitive Erklären lösen..
Dazu kommt, dass sie seit kurzem verstärkt in der autonomiephase ist, es aus diesem Grund hin und wieder Konflikte gibt. Denke das ist normal, wir waren immer ein zufriedenes und nicht - weinendes Kind gewohnt..
Ich muss zugeben, dass ich in letzter Zeit leider von ihrem penetranten Spiel, ihrem "keine Ruhe geben" und mich ständig einbeziehen genervt bin. Dass sie nach dem Kindergarten den Tank an Aufmerksamkeit von mir aufladen muss ist verständlich, aber sie hört nicht auf. Bis sie ins Bett geht, am Wochenende oder im Urlaub von morgens bis abends.
Genau jetzt, wo ich genervt bin oder ihr auch sage dass ich jetzt nicht mit ihr spiele weil ich...zu tun habe wird es irgendwie noch schlimmer..

Kann mir jemand Ratschläge, Ideen oder Tipps geben?

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Bei uns ist das auch so. Meine beiden sind auch 3 und sobald ich ausm Zimmer geh wird sich gestritten..alles verwüstet oder es wird sofort nach mir gebrüllt.

Da sie nun gerne Spiele spielen habe ich nun angefangen mit "Mama macht erst xy und hat dann in 10min Zeit zum spielen".. und in den 3 Wochen Ferien immer mehr ausgedehnt.. jetzt mit kiga spielen wir erst zusammen..dann ziehe ich mich raus (meist mache ich Haushalt..oder Einkaufszettel schreiben etc) ..es geht meist ganz gut. Mal kommt einer und zeigt was oder kurz Hilfe benötigt wird.. aber so 45-60min ohne aktiven mitspielen geht nun überwiegend. Arbeiten beide vollzeit.. entsprechend muss ich auch was im Haushalt machen wenn Kinder da sind

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Wie reagierst du denn im Moment, wenn sie deine Aufḿerksamkeit fordert, du aber nicht möchtest? Wie sagst du ihr "Nein"? Da gibts ja viele Arten, indem du zB mit "Ich will gerade nicht" antwortest oder mit "Siehst du nicht, dass ich zu tun habe?" oder "Ich würd ja so gern, muss aber noch xy erledigen"..

Also ich hatte meinen Sohn auch immer und überall dabei, er ist Einzelkind und er spielte schon richtig früh sehr viel allein - klar hat man einerseits auf Einiges Einfluss, aber ein Teil ist auch immer Charaktersache, ist im Nachhinein wohl eh schwer zu sagen, warum ein Kind nun so geworden ist wie es ist. Aber seit 4 Woche ist mein Sohn auch so eine Klette :-[#sorry Sobald ich 2min aus dem Raum bin kommt auch schon "Mamaaaa, kommst du mal?" ... da muss ich manchmal auch tief ein- und ausatmen und bis 5 zählen, damit ich nicht völlig genervt antworte.
So gesehen kann ich dich glaube ich schon etwas verstehen, auch wenn ich weiß, dass es bei uns nur eine Phase ist. Ich bin ja ein Fan von: "Wenn nichts hilft, versuchs mit der Wahrheit."
Wir führten dann in etwa so ein Gespräch: "Du möchtest eigentlich, dass ich die ganze Zeit hier bei dir bleibe und mitspiele, stimmts?" - "Ja" - "Okay. Ich möchte aber einfach nicht so viel spielen. Ich möchte auch Zeit nur für mich und ich möchte Dinge erledigen. Daher werde ich manchmal mit dir spielen und manchmal werde ich auch Nein sagen." - "Okay"
Klar ruft er weiterhin oft nach mir. Aber wenn ich dann Nein sage, sieht man richtig, wie er sich an das Gespräch erinnert und das Nein dann für den Moment akzeptiert. Ich suche auch mit ihm zusammen nach Lösungen, schlage zB. vor dass er mir bei dem was ich gerade tue helfen kann oder dass ich einen Wecker stelle und so lange mein Zeug mache und dann zu ihm komme. Klar es ist alles kein Aus-Knopf für sein Bedürfnis, aber für uns ist es so der beste Weg, dem gerecht zu werden.

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Ich glaube ihr Verhalten ist normal und eben auch Charaktersache.
Meine ist 3,5 Jahre alt und es klingt sehr ähnlich.
Sie möchte auch ständig dass ich oder mein Mann dabei sind und mit ihr zusammen spielen.
Und sie ist kein Einzelkind.

Ich lasse mich großteils darauf ein. Ich muss halt aber auch immer schauen, dass die Kleine bespaßt ist.

Irgendwann ist aber auch bei mir die Luft raus. Derzeit geht sie nicht in den Kindergarten, sie wechselt die Einrichtung und ich wollte ihr 4 Wochen Urlaub gönnen.

Wenn ich wirklich nicht mehr mag, dann sage ich es auch.
Das wird nicht immer kommentarlos akzeptiert. Von weinen bis wüten ist da dann alles dabei. Aber ich bleibe dann bei meinem Standpunkt.
Manchmal biete ich ihr dann an noch ein Buch zu lesen und dann könne sie ja was in ihrem Zimmer spielen.

Klappt soweit ganz gut und ist Tagesform-abhängig. Bei uns beiden.

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Hört sich nach meinem Sohn an.
Ich denke aber, dass du das genau richtig machst. Wichtig ist aber, dass du deine persönliche Grenze ziehst und das auch so sagst.
Ich versuche bewusst darauf zu achten, dass ich mich aus dem Spiel entziehe.
Oft klappt es ganz gut, wenn ich im Zimmer was anderes mache. ZB er spielt, ich falte die Wäsche. Oder ich wische den Staub.
Das wird meist akzeptiert. Blöd ist es wenn ich einfach entspannen will.
Aber auch dass versuche ich durch zu setzen. "Ich möchte mich jetzt auf der Couch ausruhen und du kannst hier neben mir ein Buch anschauen"
Oder wir gehen raus, wenn ich etwas ausspannen will. Auf dem Spielplatz zieh ich mich komplett zurück. Es wird nichts kommentiert und auch sonst nur in Notfällen eingemischt. Oder ich organisiere Spieltreffen. Auch da kann ich ganz gut entspannen.
Immer öfter sage ich es auch klar " ich möchte dass du jetzt selbstständig spielst und ich meine Sachen erledigen kann. Danach können wir zusammen spielen." Das klappt Mal mehr, Mal weniger gut.
Ich kann es aber auch verstehen. Es ist eben langweilig alleine.

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Hallo,

puh und ich dachte schon es wäre nur bei mir so. Mein Sohn wird im Oktober 3 Jahre alt und möchte immer mit mir spielen, Bücher schauen usw.. sobald ich aufstehe und nur zur Toilette will gibt es ein riesen Drama.

Er hält auch permanent meine Hand beim Spielen und lässt mich nicht mehr los.

Nächste Woche startet der Kindergarten und ich ahne böses... er wird mich wohl nicht gehen lassen. :D Ich hoffe die Phase hält nicht so lange an.

LG

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Ist wie mit Paaren,wo Sie ihm alles hinterherträgt und nach Jahren angefressen ist,weil Sie plötzlich feststellt er soll doch bitte auch etwas machen und er wundert sich was mit dem Frauchen plötzlich los ist....
Habe ich nie verstanden, warum Mütter da zu Kletten werden und Ihre Kinder an sich binden auch ich habe 6 Kinder großgezogen und Sie haben alle Aufmerksamkeit erhalten die gebraucht wird aber bitte mit Grenzen...
Diese Kinder werden eher grenzenlos weil sie immer alles einfordern.
Und wo sind eigentlich immer all die Väter?
Wir haben uns die Erziehung,Haushalt&Co wirklich partnerschaftlich aufgeteilt und ich habe mich nie alleine aufreiben müssen.
Jetzt hilft nur nich liebevolle konsequent sein damit das Kind noch eine Chance hat im Kindergarten soziales Verhalten zu lernen was es in der Schule braucht....
Alles Gute

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Ich habe eigentlich den gleichen Anspruch an meine Erziehung. Ein glückliches Kind, das mitbestimmen darf. ABER: Du machst dein Kind nicht glücklich indem sie immer alles bestimmen darf, denn wie du schon richtig erkannt hast wird sie im Kiga und im späteren Leben damit zurechtkommen müssen, dass andere Menschen eben auch Bedürfnisse und Wünsche haben. Das wird sie ziemlich aus der Bahn werfen.

Ich halte es mit meinen Kindern (2&4) schon immer so:
Jeder darf Wünsche und Bedürfnisse haben (ich übrigens auch!) und wir hören uns die Bedürfnisse an und machen Deals (Kompromisse) Wir begeben uns auf die Suche nach einer Lösung mit der wir alle gut Leben können. Das bedeutet aber auch das JEDER mal etwas zurückstecken muss. Aber die Erfahrung lehrt den Kindern das das nicht das Ende der Welt bedeutet und das Umwege auch zum Ziel führen und durchaus sehr lustig sein können und gleichzeitig Mitmenschen respektiert und wertgeschätzt werden.

Alles Gute für Euch!

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Ich finde es schwierig einem Kind etwas zu versagen was es nicht anders kennt und vor allem wurde es ihr so anerzogen. Mein Mann merkt das auch gerade. Wann immer die erste Tochter was wollte, ist er hingesprungen. Heute ist sie 3,5 und lässt keine Minute von ihm ab. Bei mir macht sie das nicht. Vielleicht kann man versuchen sich Stück für Stück etwas zurück zuziehen. Mal kurz rausgehen und dann die Zeit steigern. Mein Mann ist schon an dem Punkt angekommen das er nur mal daneben sitzt und dann geht für 10 Minuten. Natürlich spielt er auch noch mit ihr.