Nachbarn beschweren sich über Kindergeschrei während Abstillen

Hallo zusammen,

ich bin gerade fix und fertig mit den Nerven, ich freue mich über konstruktive Lösungsansätze bin aber gerade wirklich ziemlich dünnhäutig und wäre froh, wenn Kritik nicht ganz so harsch formuliert würde. Danke!

Folgende Situation: mein Sohn ist 25 Monate alt. Er war schon immer etwas "anstrengender" als die anderen Kinder in meinem Umfeld, also eher kein Anfängerbaby. Wir habe uns aber von Anfang an die größte Mühe gegeben, auf seine Bedürfnisse einzugehen. Seit kurz vor seinem zweiten Geburtstag bockt er zudem enorm, so dass er auch mal 40 Minuten lautstark auf dem Supermarkt-Parkplatz Theater macht, weil er nicht ins Auto einsteigen will (und ich ihn da ohne rohe Gewalt auch nicht hineinbekommen würde), oder er schreit wie am Spieß, weil er keine Hose anziehen möchte, oder gerade nicht Zähneputzen, oder weil er gerade kein Eis essen will... Hab ich mich inzwischen auch drauf eingestellt und sehe das als seinen Weg in der Trotzphase. Ist anstrengend, aber kann ich mich mit arrangieren.

Was langsam aber wirklich nicht mehr geht, ist das Stillen. Ich hatte nie geplant, so lange zu stillen, aber abstillen war mir bisher einfach nicht möglich, obwohl ich es seit gut einem Jahr immer mal wieder auf "sanftem" Weg versucht habe. Jegliche Ersatzangebote (Schnuller, Milch, Wasser, Kuscheln, Papa) wurden verweigert, bzw. wurden mal kurz angetestet aber dann wurde doch wieder nach der Brust verlangt. Und das mit einem Geschrei bis zur gefühlten Besinnungslosigkeit. Ich habe es mit Gordon probiert, keine Chance. Es gab Zeiten, da wurde das Stillen etwas weniger. Aber noch im April hatten wir nach einem heftigen Magen-Darm-Infekt einen "Rückschlag", so dass er auf einem auch tagsüber wieder ständig gestillt werden wollte.
Jetzt schaffe ich das aber partout nicht mehr und habe beschlossen, es endlich durchzuziehen und abzustillen.

Hinzu kommt, dass wir letztes Jahr eine gescheiterte Kitaeingewöhnung hatten, wo mir die Leiterin der Betreuung nach mehreren Wochen erfolglosen Versuchen sagte, sie würde jetzt den Vertrag kündigen, das Kind kann nicht eingewöhnt werden, und da ich noch stille sei das ja auch kein Wunder. Jetzt soll Ende August die Eingewöhnung im neuen Kindergarten starten, und vorher möchte ich auf jeden Fall abgestillt haben.

Mittlerweile haben wir es geschafft, dass wir tagsüber komplett abgestillt haben. War nicht ganz einfach, aber ok. Außerdem schafft er es jetzt, abends ohne Brust neben uns einzuschlafen, was auch schon mal super ist. Fehlt also noch das Abstillen in der Nacht., der härteste Teil. Letzten Freitag habe ich dazu den ersten Versuch unternommen, quasi als harten Entzug, weil ich es wie gesagt, mit sanften Mitteln bisher nicht weiter gekommen bin. Wenn er jetzt nachts wach wird, tobt er zunächst ordentlich. Ich bin dann mit ihm nach draußen gegangen und eine Runde um den Block. Auch da hat er noch ordentlich geschrien aber längst nicht so schlimm, wie zu Hause. Ich habe ihn auf dem Arm an mich gekuschelt und leise mit ihm geredet, bis er sich durch irgendwas hat ablenken lassen. Als er wieder ruhig war, sind wir zurück ins Haus, er hat ein Glas Wasser oder Milch getrunken und dann versucht wieder einzuschlafen. In der Nacht von Freitag auf Samstag ging das zwei Mal so gegen 2:00 und 5:00 nachts, in der Nacht von Samstag auf Sonntag einmal gegen 5:30. Von So auf Mo weiß ich nicht mehr so genau wann, aber da war er einmal nachts wach. In der Nacht von Mo auf Di passierte etwas sehr unerwartetes, mein Sohn schlief abends allein ein und schlief dann gut 11 Stunden am Stück durch und wurde morgens vergnügt wach. Ich konnte es kaum glauben, ging auch davon aus, dass das ein Einzelfall war, hab mich aber dennoch gefreut. Dann letzte Nacht, von Di auf Mi, war er gegen 2:30 und 5:30 wach. Wie gesagt, ich gehe mit ihm nach draußen, weil es da für ihn leichter ist, sich zu beruhigen. Er ist auch da laut, aber längst nicht panisch und wie besessen, wie wenn er im Haus (und in Reichweite unseres Familienbettes) ist. Ich habe es nicht genau gemessen, würde aber sagen, dass er nie länger als 30 Minuten geweint hat, manchmal auch nur ca. 10.

Wir wohnen in einer Reihenhaussiedlung, um uns nur andere Familien mit Kindern. Den direkten Nachbarn habe ich neulich kurz erklärt, was los ist, die sagten, sie hätten bisher nichts mitbekommen. Heute morgen um 5:30 während wir draußen umhergehen, steht dann eine andere Nachbarin in der Eingangstür und schaut uns vorwurfsvoll an. Es könne ja kein Mensch mehr in Ruhe schlafen, alle würden gestört. Ich war erstmal baff. Habe erklärt, warum wir das machen. Und bekomme als Antwort sinngemäß sowas wie "ich dachte, er wäre krank oder so. Aber das man auf so eine Weise abstillt ist schon krass". Ich hab nichts mehr gesagt und bin mit dem immer noch weinenden Kind weiter gegangen. Und hab dann erstmal selbst angefangen zu heulen.
Meine Nerven sind eh angegriffen, es tut mir Leid, dass ich es meinem Kind nicht einfacher machen kann und ich möchte es nicht so leiden sehen. Aber dass nun auch noch die Nachbarschaft auf uns sauer ist und, da sich der Grund für unsere nächtlichen Wanderungen sicher bald rumspricht, dass man mich jetzt für eine Rabenmutter hält, die ihr Kind quält, gibt mir gerade den Rest.

Ich weiß gerade nicht so recht, was ich jetzt machen soll. Ich habe das Gefühl, mit dem Abstillen sind wir eigentlich auf einem guten Weg, die Proteste werden weniger drastisch und sind inzwischen draußen auf einem Level, das vergleichbar ist mit dem Protest beim Einsteigen ins Auto (ok, auch das mag noch lauter sein als das Durchschnitts-Kind. aber auf unserer persönlichen Schrei-Skala ist noch deutlich Luft nach oben). Es tut mir ja auch Leid für die Nachbarn. Ich habe überlegt, mich per Email (wir haben einen Nachbarschaftsverteiler) bei allen zu entschuldigen, aber eigentlich habe ich auch nicht die Lust alle in unsere Stilldetails einzuweihen. Für heute Nacht werde ich mich wohl mit Kind bei meinen Eltern einquartieren, und schauen, wie es da läuft. Mehr fällt mir gerade nicht ein, außer ggf. noch meine Hebamme oder eine Stillberaterin zu kontaktieren.
Hat jemand eine Idee?

Danke für's Lesen. Sorry, dass es so lang geworden ist.

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Ich finde auch, du kannst nicht mit einem schreienden Kind regelmäßig mehrmals pro Nacht um die Häuser ziehen. So viel Verständnis kann man auf Dauer nicht von den Nachbarn verlangen, gerade jetzt wo wirklich jeder mit offnem Fenster schläft. So machst du dir wirklich keine Freunde und dass dann hinter deinem Rücken geredet wird, ist kein Wunder.
Das würde ich sofort einstellen. Wenn er schreit, dann bitte zu Hause bei geschlossenen Fenstern.

Was ich aber nicht verstehe ist folgendes: Dein Sohn wurde noch im April Tag und Nacht gestillt. Das habt ihr jetzt ganz erfolgreich auf nur nachts begenzt. Jahrelang ist stillen bei Bedarf okay und jetzt muss er von jetzt auf gleich komplett abstillen. Das ist doch eigentlich immer ein allmählicher Prozess. Warum lässt du ihn nicht erst einmal nachts weiter stillen? Für den Kindergarten passt das doch so...
Erzwungenes Abstillen mitten in der Trotzphase ist eh nicht so die beste Idee, vielleicht gehts in ein paar Monaten deutlich leichter?

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Ja, danke für den Denkanstoß. Ich sehe ja ein, dass die Nachbarn eine Ruhepause brauchen und suche seit heute früh genau dafür eine Lösung.

Was deine Frage angeht. Er wurde nicht "noch" im April Tag und Nacht gestillt, sondern im April "wieder" Tag und Nacht gestillt, nachdem es vorher bereits mehrfach Phasen gab, wo es einige Zeit nur abends zum Einschlafen und nachts war. Wenn man so will läuft der allmähliche Prozess bei uns jetzt seit gut einem Jahr, ohne dass ich das Gefühl habe, an ein Ende zu kommen oder wirklich nennenswerte Fortschritte zu machen. Ich habe jetzt, wo es tagsüber so gut klappt und sogar endlich auch das Einschlafen abends ohne Brust, die Sorge, dass mit einer blöden Erkältung, einem Magen Darm Infekt, oder den letzten fehlenden Zähnen demnächst alles wieder auf Null zurückgeworfen wird, wenn ich es jetzt nicht ganz zu Ende bringe. So war es leider bisher immer.

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Naja viel machen kannst du ja nicht, da musst ihr wohl beide durch. Wenn die Nachbarn sich beschweren würde ich einfach erklären woran das liegt, sollte man ja verstehen. Vielleicht meinen sie es nicht böse, sondern denkenden sie ihr sperrt ihn ihm Zimmer ein und lässt ihn schreien weil er nicht schlafen will. Wenn du erklärst dass ihr gerade abstillt, sollte ja jeder verständlich reagieren!

Ach ja und die Trotzphase wird besser, das schlimmste ist um den zweiten Geburtstag herum🤯. Wir hatten auch solche Probleme beim Wickeln und Zähne putzen, das war aber nur ne kurze Phase😉.

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Danke dir!
Ich dachte ja auch, dass die Erklärung, dass wir abstillen, verständlich sein sollte und habe das extra als Grund genannt. War aber leider nicht so. Auch wenn ich die genauen Worte nicht weiß, so war die Nachbarin doch recht deutlich, dass sie das nicht als Grund erwartet hätte und dass sie meint, dass man auf so eine Weise nicht abstillen sollte.

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Na, dann hat diese Nachbarin ja auch sicher DEN ultimativen Tipp, wie es klappt..!
Ich kann verstehen, dass dich das belastet. Versuch, es nicht so an dich ranzulassen. Solche Leute können sich in die Situation einfach nicht reinfühlen... LG und alles Gute!

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Der Kinderarzt hat mal bei einer Beratungsrunde gesagt, dass das anfallen nachts der Vater übernehmen sollte. Der hat keine Brust, die man verlangen kann. Sprich du müsstest doch für ein paar Nächte ausquartieren und den Papa machen lassen.

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Anfallen = abstillen (doofes Handy)

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Danke! Ja den Tipp haben wir auch schon bekommen. Hatten es auch mal kurz probiert. Sowohl mit Papa als auch mit Oma, die beide in der Kinderbetreuung eine große Rolle spielen. Aber sehr schnell wieder abgebrochen, da die Reaktion noch schlimmer war als bei mir. Unser Sohn scheint von der Sorte zu sein, die den zusätzlichen Verlust der Mama in der Situation als noch größere Strafe ansehen.

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Mir tun meine Nachbarn unfassbar leid. Unser Sohn brüllt auch mit deutlich über 1 Jahre immer noch die Nächte quasi komplett durch. Unsere Nachbarn lächeln alle immer nur wenn ich mich entschuldige und sagen, dass sie ja gaaaar nichts hören (Haha, ich höre selbst wenn der Mieter unter uns die Spülung betätigt oder das Telefon klingelt. Und unser Sohn ist extrem laut und extrem ausdauernd, ohne wirkliche Aussicht auf Besserung). Sie sind alle über 80, vielleicht sind die auch irgendwie taub. Ich gehe eher davon aus, dass alle höflich sind. Mir ist es mega unangenehm - aber ändern kann ich es ja auch nicht.
Doof, dass deine nicht so nett sind. Ich kann deinen Tränenausbruch verstehen - ein brüllendes Kind zehrt extrem an den Nerven und blöde Sprüche, wenn man sich eh noch schuldig fühlt, können da einem echt den Tag versauen. Das mit dem Nachbarschaftsverteiler finde ich eigentlich eine gute Idee.
Gar nicht mit Stillen, sondern eher, dass es dir leid tut und dein Sohn gerade nachts eine schwierige Phase durchmacht und du gerne mit Ohropax aushilfst.
Es ist viel einfacher, über eine Person und deren Umstände zu ätzen, wenn man sie gar nicht kennt, als wenn es die todmüde Lisl mit dem brüllenden Kind ist.
Guten Schlaf ;-)

P.s.: Und noch einen Tipp: Vielleicht solltest du einfach ohne deinen Sohn zu deinen Eltern fahren. Als ich abgestillt habe (13 Monate) war ich 4 Tage auf Geschäftsreise. Mein Mann hat in der Zeit auf unseren Sohn aufgepasst. Bei dem hat er die Milch nämlich nicht vermisst, solange ich nicht in der Nähe war. Nach den 4 Tagen haben wir es einfach nicht thematisiert und mein Sohn hatte es auch schon vergessen, obwohl er vorher bestimmt 15-20x gestillt wurde. Das Abstillen vorher ist nämlich gescheitert, weil es total fies ist für das Kind, nebem ihm mitsamt Milchbar im Bett zu liegen, den Geruch zu riechen - und nicht dran zu dürfen. Alles Gute :)

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Ich muss dir ehrlich sagen...ich kanns verstehen das der nachbar sich ärgert. Mich würde ein extrem schreiendes kind um die uhrzeit. Das ist auch nicht böse gemeint aber wenn ich gegen 7 oder so der qecker geht und ich um halb sechs aus dem schlaf gebrüllt werde,dann werd ich echt eklig.

Nun kannst du aber an der situation nicht wirklich was ändern außer das du vllt guckst das du schnell von den häusern etwas abstand gewinnst beim spazieren. Eine email würde ich tatsache nicht schreiben, denn es ist eure privatsphäre.
Und das mit deinem sohn...ich würds auch echt aussitzen, anscheinend geht es ja nicht anders.

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Danke! Ja, ich verstehe ja auch, dass den Nachbarn ihr Schlaf wichtig ist und es tut mir wirklich Leid. Ich probiere auch jeweils von den Häusern Abstand zu nehmen. Vorausgesetzt, mein Sohn lässt das zu, manchmal muss er partout in eine bestimmte Richtung, sonst wird alles noch schlimmer. Ich dachte aber eigentlich, dass ich nie allzu lange am gleichen Fleck war und mich halbwegs gut in Richtung Feld und Landstraße absetzen konnte - aber ggf. hab ich das im Trancezustand nicht mehr so ganz genau mitbekommen.

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Ach herrje. Mir tun gerade alle Beteiligten leid.
Es ist für niemanden einfach. Klar fühlen sich die Nachbarn gestört, aber da müssen sie einfach durch.

Eine Frage an dich.
Bist du dir im Innersten ganz ganz sicher dass du Abstillen möchtest?
Denn wenn du nur die kleinste Ambivalenz zeigst, spürt das dein Kind und wird zusätzlich verunsichert.
Denn es ist ja ein Ritual dass du nun brichst.
Also solltest du ein neues Ritual schaffen.
Vllt könntest du (vorerst) mit dem Kompromiss leben, dass er deine Brust hält? Also dass er einfach seine hand drauflegt und dann weiterschläft?
So habe ich es mit meiner Tochter gemacht. Sie wurde 24 Monate gestillt und ich konnte nicht mehr wegen erneuter Schwangerschaft und Schmerzen.

Vllt findest du darüber einen Weg.

Ich bin sonst niemand der diesen Ratschlag gibt, denn ich bin generell dafür auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Aber auch die Bedürfnisse der Eltern müssen respektiert werden.
Wenn es also dein Innerster Wunsch ist und es keinen anderen Weg gibt, ihn "sanft" abzustillen, würde ich überlegen, ob du vllt Mal 2-3 Tage verreist.
So dass du einfach gar nicht da bist.
Aber das wäre für mir der letzte weg.

Wünsche dir und euch alles Gute

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Danke dir!
Ich bin mir ganz sicher, dass ich das durchziehen möchte. Mein Mann steht auch hinter mir und bietet mir wo er kann Hilfe und Entlastung an. Aber das wichtigste: bis zu dem Zusammentreffen mit der Nachbarin hatte ich wirklich das Gefühl, dass es ja insgesamt schon gut vorwärts geht.
Ich habe den Eindruck, dass mein Sohn seit wir tagsüber nicht mehr stillen, in dieser Zeit auch generell etwas gelassener ist und sich z.T. besser beruhigt, vielleicht weil er merkt, dass er sich auch ohne Brust als Hilfsmittel entspannen kann. Dass er das nachts im Halbschlaf noch nicht so abrufen kann, scheint mir auch nachvollziehbar. Dennoch habe ich ja auch da das Gefühl, der Protest wird bereits etwas weniger heftig und insgesamt bin ich der Meinung, dass es für uns an der Zeit ist, abzustillen.
Danke für den Rat, ich werde versuchen, ein neues Ritual zu finden, das ihn ablenkt und uns nicht durch die ganze Nachbarschaft treibt.
Ja, das mit der Reise hab ich auch überlegt. Morgen muss ich noch ins Büro, daher bleibe ich heute Nacht erstmal "nur" bei meinen Eltern. Aber ab morgen Abend könnte ich theoretisch ins Wochenendhäuschen der Schwiegereltern auswandern. Ich muss nur schauen, ob meinem Sohn der Tapetenwechsel gut tut, oder ihn noch zusätzlich stresst.

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Was auch wichtig ist, ist dass du dich Mal in einer ruhigen Minute mit deinem Kind hinsetzt.
Also nicht wenn er sich irgendwie in Rage geschrieen hat (oder direkt danach), sondern wenn ihr gerade Mal ein Buch angeschaut habt oder ähnliches.
Und ihm dann Mal ganz offen sagen, wie es ist.
Dass du ihn lieb hast, dass du müde bist und dass ihr heute Nacht/Abend zum letzten Mal stillt.
Kinder verstehen schon viel mehr als wir denken. Ich habe meiner Tochter damals auch gesagt, dass es jetzt am morgen das letzte Mal ist und wir am Abend nicht mehr stillen. Dass sie aber stattdessen eben die Hand auf die Brust legen darf wenn sie das möchte.
Es ging bei uns auch nicht ganz ohne Tränen, aber so heftig wie bei dir war es nicht.
Sie hatte dann am Abend kurz geweint, ist dann mit hand auf Brust eingeschlafen. Nachts kamen auch nochmal ein paar Tränen und ab da war es gut.
Sie hatte dann zwar nochmal gefragt aber geweint nicht mehr.

Also reden. Das ist auch wichtig. Und ihm wie gesagt ein neues Ritual schaffen.
Nicht dass er sonst dass nächtliche umherlaufen als Ritual versteht.

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Hallo,

ich hätte da eine Frage, die sich mir beim Lesen stellte und die bisher noch nicht beantwortet wurde: WARUM gehst Du denn mitten in der Nacht mit ihm raus?

Ich wohne auch in einer Reihenhaussiedlung und wenn ich mir vorstelle da läuft jemand nachts mit brüllendem Kind rum und weckt mein(e) Kind(er) auf und das noch mehrere Nächte in Folge: ich würde da leider auch die Krise kriegen.

Daher die Frage: warum machst du das? Fühlst du dich dann nachts draußen mit ihm wohler? Stört es Deinen Mann oder Geschwisterkinder?

Wir haben ja -größtenteils- alle hier mal abgestillt, aber auf solche Ideen wäre ich nicht gekommen. Du klingst total verunsichert und machst aus dem Abstillen ein gefühlt riesen Bohei. Die Nachbarschaft zu informieren, dass du gerade abstillst, dürfte nicht deren Verständnis fördern, sondern ich würde eher vermuten, dass sie dich dann etwas merkwürdig finden weil du sowas in solchen Umfängen machst. Dein Kind schreit doch nicht, weil er Schmerzen hat oder Hunger oder alleine gelassen wurde; Dinge die essentiell sind. Er schreit aus Protest, weil ihm die geliebte Brust verweigert wird. Ich würde ihn da gemeinsam als Eltern einfach durch begleiten mit Nähe und ihm alternativ Wasser anbieten. Es ist -sorry wenn ich da in der heutigen Zeit etwas zu radikal bin- einfach nur Abstillen #schwitz

Ich hoffe meine Worte waren nicht zu grob gewählt für Dich. Ich möchte Dich nicht noch weiter fertig machen wie Deine Nachbarin; ich wollte Dir nur gerne eine andere Sicht aufzeigen und Deine Hintergründe erfahren.

Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe, Ihr kommt schnell über diese Phase hinweg.

LG

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Danke!
Die Antwort auf das Warum ist vermutlich in dem langen Eröffnungspost etwas unter gegangen (sorry), steht aber in Ansätzen auch da schon.

Ich gehe mit ihm nach draußen, weil es da für ihn leichter ist, sich zu beruhigen. Drinnen möchte er um jeden Preis ins Bett oder auf's Sofa, also an die Plätze, die er mit dem Stillen verbindet. Er rennt im Halbschlaf fast blind wie irre durch's Haus und die Treppen rauf, um dorthin zu kommen und schreit dabei wie von Sinnen, panisch und wie besessen. Wenn er dort ankommt, rast er weiter. Ich habe Angst, dass er sich wehtut. Wenn ich ihn drinnen auf den Arm nehme, rastet er aus. Wenn ich ihm in dem Zustand Wasser (oder Saft oder Milch) anbiete, wirft er den Becher weg. Man kommt in der Situation nicht an ihn ran. Wenn der Papa auch nur mit ihm spricht, wird es noch schlimmer.

Es war schon immer so, dass ihn Spaziergänge draußen gut beruhigt haben, nur haben wir das bisher nie schreiend nachts machen müssen.
Nun habe ich es also in der Situation nachts probiert, und es war dort direkt um längen besser als drinnen im Haus. Ja, er war immer noch laut, aber eben nicht mehr so wahnsinnig. Und ließ sich teilweise innerhalb von 10 Minuten komplett beruhigen.

Und ja, natürlich bin ich verunsichert. Sonst würde ich doch nicht bei wildfremden Leuten in einem Forum verzweifelt um Hilfe suchen. Seit Monaten bis Jahren höre ich immer nur, dass abstillen kein großes Ding ist. Die anderen Kinder aus meinem Umfeld ließen sich im Alter von 6 Monaten bis 1 Jahr problemlos abstillen oder haben sich selbst abgestillt, ohne dass die Eltern es darauf ankommen lassen haben. Ich verstehe tatsächlich nicht, warum das bei uns nicht klappt.
Vielleicht hätte ich heute morgen einfach antworten sollen, der kleine bekommt Zähne und ist deshalb knatschig, vielleicht ist das ein akzeptabler Grund. Keine Ahnung.

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Was passiert denn, wenn euer Sohn dann nachts in euer Bett darf? Wird das verweigert, weil es ein „Stillplatz“ ist?

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Für mich klingt es so, als wenn der Hund tiefer begraben ist...
Wenn euer Sohn schon so eine große Welle macht, weil du kurz nicht zuhaus bist und er so über den Anrufe des Papas erreicht, dass du zurück eilst, weiß er ganz genau, dass er nur lange genug schreien muss, damit du zurück kommst. Ich finde es hat nichts mit liebesentzug zu tun, wenn man mal einen Nachmittag nicht verfügbar für das Kind ist - der Papa ist genauso wichtig und kann ebenso liebe geben. Und die Chance sollte der Papa auch erhalten, ebenso wichtig vom Kind angesehen zu werden. Wäre er jetzt unter einem Jahr, könnte ich es ja nachvollziehen... aber mit 2,5 kann er das lernen. Ich würde dem Papa die Möglichkeit geben, mit söhnchen mal ein paar Tage bei Oma und Opa zu verbringen. Mama kann ja am Tag vorbeikommen, aber in der Nacht gibt's dann nur Papa. Man kann ihm sagen, dass nur Papa in der Nacht da ist, er kann sich gut von dir verabschieden und weiß, was kommt. Und dann konsequent bleiben.
Dein Kind ist dabei weder alleine, noch schwebt er in Gefahr. Er ist beim Papa! Und es gibt ihm ein Stück mehr Selbständigkeit.

Ich wäre als Nachbar auch extrem angefressen. Tief in der Nacht möchte jeder schlafen und bei Schlafmangel sind eigentlich alle Menschen sehr gereizt. Ausgeschlafen würden sie dir vllt etwas ganz anderes sagen, viel höflicher. Aber bei Schlaf versteht halt keiner Spaß, das hat nichts mit Rationalität zu tun.
Ich würde mich für mich aufregen, aber nichts weiter zu den Nachbarn sagen. Auch keine Mail schicken. Wenn jemand nachfragt, kann man noch immer sagen "Sorry, ist bei uns gerade etwas schwer, tut uns sehr leid!".

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Danke auch dir für's Lesen und deine Gedanken.
Hatten das im Eingangspost nicht geschrieben, da alles eh schon so lang war.
Seit der kleine 6 Monate alt ist, gehe ich in Teilzeit arbeiten. Anfangs nur einen Tag die Woche, da war unser Sohn dann bei den Großeltern, seit dem 1. Geburtstag mehr. Nachdem die Kita Kündigung kam, hat mein Mann seine Elternzeit verlängert bzw. wir haben dann beide Teilzeit gearbeitet und abwechselnd auf das Kind aufgepasst. Aktuell ist er also regelmäßig an manchen Tagen mit dem Papa von früh bis spät zu Hause, an manchen mit mir, und wenn wir beide arbeiten müssen ist er bei den Großeltern. Das lief immer alles problemlos, solange ich abends zum Einschlafen und nachts da war. Tagsüber schlafen ging immer auch bei Oma, Opa oder Papa, und ich freue mich sehr, dass mein Sohn zu diesen Personen eine so enge Bindung hat. Trotzdem wollte er mit denen bisher nachts/abends nichts zu tun haben.

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So es tut mir Leid, aber bin ich die einzige die findet, dass das Stillen hier nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun hat. Sondern eher ggf. der vorangegangene Abstillversuch nach Gordon... Ich habe meine Tochter auch 25 Monate lang gestillt, musste sie dann leider wegen den Blutungen in der 2. SS ziemlich hart abstillen. D.h. von Stillen nach Bedarf auf gar kein Stillen. Nachts hat meine Tochter spätestens ab dem 2. Monat durchgeschlafen. Mit 20 Monaten wurde sie ohne eine einzige Träne in der Krippe gantags (9-16:30)eingewöhnt. Durfte aber natürlich vor der Krippe und sofort beim Abholen stillen so viel sie will. Das Abstillen funktionierte auch so gut wie tränenfrei. Dazu habe ich die Brust mit einem Pflaster zugeklebt und meinte "Titti hat Aua" Sie hat dann am 1. Tag sehr oft nachgeschaut und war Abends auch sehr traurig. Hat dann die Kuhmilch aus dem Becher bekommen. Am 2. -4. Tag hat sie auch noch ein Paar mal nachgeschaut. Am 5 Tag war die Milch komplett weg, wahrscheinlich wegen der Schwangerschaft. Da habe ich sie wieder drangelassen. Sie meinte dann:" Wo ist meine Milch!" Ich meinte:" Die Titti war krank , deswegen istbdie Milch iweggegangen. Wenn das Baby kommt, kommt auch die Milch wieder, dann darfst du trinken." Da ich erst in der 9 SSW war, hat sie als das Baby kam,selbst auf mein anbieten hin, die Brust leider nicht mehr haben wollen. Das baby ist derzeit 3,5 Monate und schläft auch seit dem 2 Monat durch, Nachts wird hier also keiner gestillt. Wie ich das gemacht habe? Ich bin bei beiden Kindern stets vor dem nächtlichen Stillen erstmal kurz auf die Toilette gegangen, zum Pipimachen, beide sind ab dem 2. Monat in den 2 Minuten die ich gebraucht habe schon wieder eingeschlafen. Und sind dann nach ein Paar Tagen nicht mehr nachts aufgewacht.

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Du Arme. Ich habe beim Lesen gerade echt Mitleid bekommen. Da macht ihr ja echt einiges mit. Ich kann mir gut vorstellen, dass das alles sehr belastend ist und an den Nerven zehrt.
Ich habe gar nicht so viele Tipps für dich, wollte dir aber sagen, dass ich finde, dass euer Weg sich gut anhört und ich finde, dass du mit dem Protest deines Sohnes, der ja verständlich ist, gut umgehst. Und wenn ich das richtig gelesen habe, habt ihr auch schon Erfolge? Eine durchgeschlafene Nacht ist doch schon mal toll!
Bitte lass dich nicht von so blöden Kommentaren wie den deiner Nachbarin fertig machen. Sie weiß nicht, was ihr durchmacht, sie wohnt nicht bei euch, führt nicht euer Leben. Es ist leider zu einfach, über andere zu urteilen.
Eine E-Mail an den Nachbarschaftsverteiler würde ich nicht schreiben. Falls dich noch jemand darauf ansprechen sollte, kannst du die Situation ja wieder erklären, aber ja, es muss jetzt nicht jeder wissen. Und ich bin mir sicher, dass es trotz Getratsche genug Leute gibt, die darauf nichts geben. In ein paar Monaten denkt da kein Mensch mehr dran.
Eine Stillberaterin hinzuzuziehen kann sicher helfen, das würde ich an deiner Stelle wohl machen, wenn sich an der nächtlichen Situation nichts ändert. Aber erst einmal würde ich noch ein paar Nächte so weitermachen wie bisher.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft. Ich bin sicher, dass es bald überstanden ist.

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Danke dir, das tut gut zu lesen!

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So es tut mir Leid, aber bin ich die einzige die findet, dass das Stillen hier nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun hat. Sondern eher ggf. der vorangegangene Abstillversuch nach Gordon... Ich habe meine Tochter auch 25 Monate lang gestillt, musste sie dann leider wegen den Blutungen in der 2. SS ziemlich hart abstillen. D.h. von Stillen nach Bedarf auf gar kein Stillen. Nachts hat meine Tochter spätestens ab dem 2. Monat durchgeschlafen. Mit 20 Monaten wurde sie ohne eine einzige Träne in der Krippe gantags (9-16:30)eingewöhnt. Durfte aber natürlich vor der Krippe und sofort beim Abholen stillen so viel sie will. Das Abstillen funktionierte auch so gut wie tränenfrei. Dazu habe ich die Brust mit einem Pflaster zugeklebt und meinte "Titti hat Aua" Sie hat dann am 1. Tag sehr oft nachgeschaut und war Abends auch sehr traurig. Hat dann die Kuhmilch aus dem Becher bekommen. Am 2. -4. Tag hat sie auch noch ein Paar mal nachgeschaut. Am 5 Tag war die Milch komplett weg, wahrscheinlich wegen der Schwangerschaft. Da habe ich sie wieder drangelassen. Sie meinte dann:" Wo ist meine Milch!" Ich meinte:" Die Titti war krank , deswegen istbdie Milch iweggegangen. Wenn das Baby kommt, kommt auch die Milch wieder, dann darfst du trinken." Da ich erst in der 9 SSW war, hat sie als das Baby kam,selbst auf mein anbieten hin, die Brust leider nicht mehr haben wollen. Das baby ist derzeit 3,5 Monate und schläft auch seit dem 2 Monat durch, Nachts wird hier also keiner gestillt. Wie ich das gemacht habe? Ich bin bei beiden Kindern stets vor dem nächtlichen Stillen erstmal kurz auf die Toilette gegangen, zum Pipimachen, beide sind ab dem 2. Monat in den 2 Minuten die ich gebraucht habe schon wieder eingeschlafen. Und sind dann nach ein Paar Tagen nicht mehr nachts