Sohn 4 Jahre extreme WutanfÀlle/ Aspeeger bzw ASS?

Hallo!

Ich hoffe, ich schaffe es, nicht total auszuufern hier 🙈. (Doch- Achtung, laaaang 🙈🙈🙈)

M ist gerade 4 geworden, war seit Geburt ein seeehr intensives und anstrengendes Kind (Viel geschrien, nur beim stundenlangen Tragen beruhigt) und war schon immer sehr willensstark und oft wĂŒtend.

In der Kleinkindphase haben mir die extremen WutanfÀlle noch keine Sorgen gemacht, da das ja normal ist (Autonomiephase).
Inzwischen ist es aber besorgniserrend fĂŒr mich.

Zum einen hat er die Geburt seiner Schwester und die Enthronung sehr schwer verkraftet - er hasst seine Schwester immernoch, sie darf ihn nicht berĂŒhren, in sein Zimmer etc. Wir bemĂŒhen uns, ihm Allein-Zeit mit Mama und Papa zu geben- ist nicht immer leicht.

Zum einen liegt das Problem sicher darin, dass er sich zurĂŒckgesetzt fĂŒhlt. Aber er hat oft (ca 4-5-6x die Woche) tĂ€glich extreme WutanfĂ€lle, wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen lĂ€uft. Wenn wir zb nachhause kommen darf ich mich erst ausziehen, wenn er ausgezogen ist. Wenn ich das aus Versehen frĂŒher mache folgt ca 1 Stunde extremes WĂŒten (er hĂŒpft vor Wut und weint/schreit in Daueeschleife, dass ich mich wieder anziehen muss). Dann hilft nichts, ich komme nicht an ihn ran. Nicht mit Spiegeln, Empathie, Strenge etc. Nix. nur 1 Std warten đŸ€Šâ€â™€ïž. zt fĂ€ngt er dann auch an, mit Sachen zu werfen. Wenn ich ihn daran hinder wird er natĂŒrlich noch wĂŒtender. Da ich auch noch auf die kleine Schwester aufpassen muss komme ich diesen WĂŒnschen oft einfach nach. Dann gibt es kein Problem đŸ€Šâ€â™€ïž.

Ansonsten ist er sehr phantasievoll, laut und wild- hat bisher viel allein gespielt, aber beginnt jetzt in einer neuen Kita (seit Oktober) auch mit 1 Jahr Ă€lteren richtig zu spielen. In der Kita ist er auch komplett unauffĂ€llig. beim KiA auch - weshalb unsere Ärztin mich nicht wirklich ernst nimmt. Das Ding ist die IntensitĂ€t und Dauer dieser WutanfĂ€lle, und die rigiditĂ€t bei bestimmten AblĂ€ufen, auf sie er besteht (Ich muss ihn morgens zuerst aus dem Bett holen, der Papa und die Kleine
Schwester dĂŒrfen eest danach aus dem Bett, sonst gibt es wieder stundenlang Geschrei.

Ich habe von der KiÄ jetzt eine Überweisung ans SPZ bekommen, wo wir im Juni einen Termin haben. Die Verdachtsdiagnose lautet "emotionale Störung des kindesalters". Dass es Autismus sein könnte hĂ€lt sie fĂŒr eine verrĂŒckte Idee.
Sie sagt, dass das Problem in unserem Familiensystem liegt, weil er in der Kita unauffÀllig ist. Eine Erziehungsberatung haben wir auch angefangen, um eben auch bei uns selbst anzufangen.

Falls ihr kleine Kinder mit ASS habt wĂŒrde mich einfach mal eure Meinung interessieren.

Meint ihr, ich pathologisiere unnötig und mache mich zum Depp, wenn ich auch noch einen Termin beim Kinder- und Jugendpsychiater mache?

1000 Dank fĂŒrs Lesen!!!

1

Hallo đŸ‘‹đŸŒ
ich habe bei mir zu Hause genau das gleiche Kind (grad 4 geworden, auch ein Junge mit fast zweijÀhrigem Bruder).
Er war ein schreibaby und hat bis jetzt noch nicht aufgehört fast jeden Tag zu weinen und teilweise böse WutausbrĂŒche zu bekommen.
Wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen lÀuft, flippt er genauso aus: erst muss sein Bruder angezogen werden, dann er. Oder wenn wir nach der Kita was aus der Reihe planen, geht gar nichts mehr.
Ich dachte auch eine Zeit an asperger, konnte aber vieles andere ausschließen.
Ich habe dann das Buch „Soviel Freude, soviel Wut“ von Nora imlau gefunden. Sie beschreibt dort gefĂŒhlsstarke Kinder und wie man mit ihnen umgeht. Das Buch hat mir so geholfen und es hat sich viel entspannt. Bei diesen Kindern laufen einfach andere Prozesse im Gehirn ab. Sie sind nicht schuld und du auch nicht!!!
Das Buch kann man im Internet anlesen. Ich habe mein Kind darin sofort wieder erkannt.
Vielleicht hilft es euch auch!

LG und bin gern fĂŒr weiteren Austausch unter Leidensgenossinnen bereit 😊

2

Lieben Dank fĂŒr deine Buchtipp, bin zwar nicht die TE habe aber sehr gefĂŒhlstarkes 3 jĂ€hriges Kind, wogegen die meisten Kinder in der Trotzphase eher noch lieb wirken, ich werde es mir ansehen.

4

Vielen Dank fĂŒr deine Antwort und den Buchtipp! Habe tatsĂ€chlich schon vom Buch gehört, aber das hat jetzt den Ausschlag gegeben, es mir endlich zu bestellen â€đŸ‘! Und es beruhigt mich tatsĂ€chlich auch schon, dass es bei euch Ă€hnlich ist 😅🙈.
Ich schreib dir gern nochmal eine PN. ❀

3

Hallo,

du beschreibst da eine ziemlich belastende Situation. Da du dein Kind als unauffĂ€llig im KiGa beschreibst und der Kleine ja erst 4 ist, nutzt eure Energie dafĂŒr, umzusetzen, was die Erziehungsberatungsstelle bzw. das SPZ euch raten. Falls die einen Verdacht auf ASS haben sollten (was ich nach deiner Beschreibung aber nicht glaube), werden sie es dir schon sagen. Aber in diesem Alter wird eine solche Diagnose sicher nicht aufgrund der von dir beschriebenen WutanfĂ€lle vergeben.
Mein Sohn ist auch gerade 4 geworden und er hat auch SEHR genaue Vorstellungen davon, wie etwas in welcher Reihenfolge abzulaufen hat. Wenn ich mich nicht daran halte, kann er ziemlich wĂŒtend werden. Zum GlĂŒck ist es bei ihm nicht so langanhaltend. Besonders schwierig war es aber fĂŒr ihn, als er in den KiGA kam, da waren seine WutanfĂ€lle deutlich hĂ€ufiger (tĂ€glich :-( und lĂ€nger. Eine ASS schließe ich bei ihm mit Sicherheit aus, auch wenn seine Befindlichkeiten manchmal recht zwanghaft auf mich wirken. Aber das ist bei Kindern in diesem Alter nichts Ungewöhnliches.
Versuche entspannt zu bleiben und denke daran, diese Phase geht sicher vorbei. Versuche ihm zu helfen, diese Frustrationen auszuhalten, rede ruhig und bestimmt mit ihm und suche dir Situationen aus, in denen du dir zutraust, konsequent zu sein. Deine eigene Sicherheit wird sich auf ihn ĂŒbertragen und er kann lernen, sich leichter zu beruhigen.
Alles Gute!!

5

Klingt recht unsympathisch dein Sohn und ich frage mich ernsthaft, wie sich ein erwachsener Mensch derart von einem 4-JÀhrigen tyrannisieren lÀsst. Vom eigenen Kind.
Ja ich weiß selbst - mein Beitrag war gerade Null hilfreich. Bin nur einfach fassungslos und gleichzeitig froh, dass mein Kind netter ist.
Okay, mal ĂŒberlegen, was ich machen wĂŒrde: Das schreiende Kind in ein Zimmer stellen, in dem ich nicht bin, damit ich das Geschrei nicht hören muss. Ich wĂŒrde dazu sagen, dass ich nicht im gleichen Zimmer wie er sein will, weil er so schreit und dass er gerne wieder kommen darf, wenn er fertig ist. Sollte er das extra machen um mich fertigzumachen und leiden zu sehen wĂŒrde ich nach AnkĂŒndigung auch die TĂŒr abschließen. Eigenschutz.
Danach wĂŒrde ich dem Kind in ganz strengem Ton erklĂ€ren, dass ich hier der Chef bin und bestimme und nicht er. Ich zieh mich aus, wann ich will, der Vater steht auf, wann er will und er - der Kleine 4-JĂ€hrige Pimpf - hat das zu tun was ich sage, und wenn nicht dann krachts hier gewaltig! So ein Benehmen lass ich mir nicht bieten.

6

Na Gott sei Dank bestimmt jeder selbst, wie er sein Kind erziehen will. Da ich mich an bedĂŒrfnisorientierter Erziehung orientiere, kommen fĂŒr mich Strafen nicht in Frage. Ist inzwischen auch belegt, dass Strafen nur dem SelbstwertgefĂŒhl des Kindes schaden und nicht nutzen.

Ich finde meinen Sohn ĂŒbrigens nett, und es gibt etliche, denen es auch so geht. Aber gut, dass du ĂŒber ihn urteilst, obwohl du ihn nicht kennst.

Du kannst natĂŒrlich weiter mit Gewalt dein Kind beherrschen- mein Ansatz ist das nicht.

Ich versuche weiter herauszufinden, woher seine Wut kommt und ihm zu helfen.

Nichts fĂŒr ungut.

7

Dann lerne den Unterschied zwischen BedĂŒrfnissen und UnverschĂ€mtheiten kennen.
Du wirst erstaunt sein