Eifersucht neues Geschwisterchen

Hallo zusammen,

Vor 2 Wochen haben wir unsere 2. Tochter bekommen. Die große (2,5) liebt sie sehr, kuschelt und küsst usw.
Leider zeigt sich doch dass sie mit der Veränderung schlecht klar kommt.
Und zwar folgt sie gar nicht mehr, Antworten sind ständig „Nein!“. Dabei geht es um banales: Komm Zähne putzen, Lass uns frühstücken, aufräumen, anziehen usw.
Es zerrt an den Nerven. Ständig muss man drohen - juckt sie aber auch nicht wirklich. Wenn jch schimpfe stört sie das im ersten Moment auch nicht - findet sie eher lustig, aber je öfter das vorkommt desto schlimmer wird ihr Verhalten. Sie weint weil mama immer schimpft, ich weil ich nicht mehr kann und sie mir leid tut.
Dabei beziehe ich sie wirklich mit in die babypflege mit ein, verbringe Zeit nur mit ihr usw.

Aktuell ist sie krank und deshalb nicht wie gewohnt in der KiTa. Vielleicht ist sie ja nicht ausgelastet? Ich kann einfach nicht mehr. Mir tut es auch weh ihr Verhalten so zu sehen da es ja zeigt dass sie mit der Situation zu kämpfen hat.

Legt sich das wieder? Bald? Was kann ich noch machen?

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War bei uns auch. Geholfen hat ganz viel Verständnis zeigen und jede Menge Exklusivzeit für die Große. Und wir haben manche alte Routinen umgestellt. Z. B. darf sie sich jetzt selbst anziehen auf ihrer Turnmatte mit unserer Hilfe, vorher waren wir da eher die treibende Kraft.
Und egal, wie nervig man das Verhalten findet: Es ist einfach eine riesige Veränderung für die Kleinen, und sie haben es sich nicht ausgesucht. Da müssen wir als Eltern durch und viel Rücksicht nehmen.
Bei uns hat es sich so nach fünf Wochen richtig gut eingespielt.
Fühl dich gedrückt. Es wird wieder besser.

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Danke Dir! Ich verstehe sie ja auch dass sie mit der Veränderung zurecht kommen muss.

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ich würde versuchen weniger zu schimpfen. Die 2 jährigen verstehen das noch gar nicht. Wie war es den vor dem Geschwisterchen? Hat sie da auf Aussagen wie komm Zähne putzen nicht mit nein geantwortet? Macht meine auch, ist ja auch blöd das spielen aufzuhören für lästige Sachen wie Baden, anziehen, Zähne putzen oder gar schlafen gehen.
Ich versuche es seit etwa 6 Monaten mit vorankündigen. Maus, mal das bitte fertig und dann gehen wir Baden oder wenn die Mama ihren Kaffee leer hat gehen wir wickeln usw. Manchmal kommt sie dann ohne Probleme mit, manchmal versucht sie noch ein "Deal" raus zu schlagen und sagt sowas wie "Mama ein bishen spielen noch". Ab und zu gehe ich drauf ein und sage "okay, dann räumt Mama noch die spühlmaschiene ein aber dann gehen wir hoch" Manchmal sage ich nein Maus, Mama hat gesagt fertig malen und dann hoch gehen. Kommt immer darauf an ob wir wo hin müssen bzw wie spät es ist zwegs schlafen gehen. Aber ich hab gemerkt um so mehr ich auf sie eingehe an Tagen wo es machbar ist und Kompromisse mache bzw auf ein nein eine Alternative anbiete um so weniger zickt, schreit oder bockt sie. Bei meinem Mann z.b ist es anders, er ist nicht so geduldig schimpft schnell, wird laut und da schreit dann sie auch rum. ich sage immer wieder zu ihm du bekämpfst Feuer mit Benzin statt mit Wasser das macht kein Sinn. Sie ist ein Kind du der Erwachsene, der der ruhig bleiben muss. Vielleicht versuchst du es mal und kommst ihr öfter entgegen. Bei uns bringt das sehr viel.

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Danke für deinen Rat! Ich werde mal einen Gang runter schalten.

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Es ist für euch alle eine große Umstellung und erfordert gerade viel Geduld. Schimpfen ist aktuell der falsche Weg, Verständnis ist wichtiger. Ihr müsst euch jetzt zu viert in ein neues Leben einfinden und das dauert eben. Und sie braucht viel Zeit mit dir alleine, wenn auch nicht immer einfach umzusetzen. Ich denke die typischen 6 Wochen braucht es.

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Mein 2. Sohn kam vo 9 Tagen. Praktisch die selbe Ausgangssituation. Mein großer (2 Jahre und 10 Monate) fing vor ca 3 Tagen auch mit solchem verhalten an.

Dieses knallharte ignorieren konnt er schon immer. Das ist nix neues. Aber er hat immer wieder diese Momente am Tag wo ich mir nur denke "Oha!" Vorgestern will mein Mann ihm die Zähne putzen und er tut erst so als würde er mitmachen, im nächsten beist er die Zähne zusammen und der Blick. So ein richtig von oben herab "was willst du Clown von mir"... Ich denke es ist völlig normal seine Grenzen neu auszuloten. Ob sich was verändert hat.

Natürlich hat sich was verändert. Und obwohl er seinen Bruder liebt und sich kümmert und sorgt. Aber schlimm ist, wenn er müde ist oder wird und gestillt werden möchte und ich ihn zum warten anhalten muss, weil ich den kleinen gerade wickeln muss oder er zu mir kommen muss und ich ihn nicht zu mir holen kann. Weil der kleine parallel schon angedockt ist. Gerade nachts im Halbschlaf löst das jedes mal kurz Zeit bittere Tränen aus. Damit kommt er noch nicht klar.

Manchmal muss ich schimpfen, weil er es regelrecht sucht. Mittlerweile reicht die Drohung "Soll ich schimpfen oder kommst du freiwillig /lässt das freiwillig?!" Wenn er merkt ich mein das ernst sag ich noch "Ich möchte dich nicht schimpfen müssen, ich hab es lieber wenn das ohne geht, aber du musst nicht den Mecker spielen nur weil dein Bruder jetzt da ist. Du bist genauso wichtig wie vorher, wir nehmen dich genauso ernst. Aber irgendwann ist es einfach zu viel und wenn du dann übertreibst und nicht aufhörst und uns ignorierst, seh ich mich zum schimpfen gezwungen." Das scheint er zu verstehen und macht dann auch mit. Auch wenn ich merke mein Mann ist kurz vor knapp laut zu werden. Sag ich ihm auch. "Hör bitte auf den Papa, der ist kurz vor knapp zu schimpfen und das willst du nicht!!!" Sprich er weiß vorher... geht er einen Schritt weiter, schimpfen wir. Aber ich nimm ihn auch so ohne Anlass oft in den arm und kuschel ihn. Tandem stillen klappt perfekt... und dann lächelt er seinen Bruder an und streichelt ihn und erzählt zwischendurch was ihm auffällt."

Ich würde sagen, etwas Geduld, das wird sich schon einspielen.

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Du hast schon gute Ratschläge bekommen, Verständnis haben etc. Ich würde wenn sie etwas machen soll, sie im Moment einfach spielerisch dorthin tragen (Bad zum Zähne putzen) und sie einfach in wenige Situationen bringen in der sie widersprechen kann/will/muss und so den Druck rausnehmen. es wird ganz sicher wieder besser, aber es ist auch wirklich eine anstrengende Zeit für alle. Ich fand es damals sehr heftig. Dir alles Gute

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Ich habe übrigens der Großen (23 Monate) damals in einer ruhigen Minute erzählt dass sie die Erstgeborene ist und aufgezählt wer in der Familie das noch ist. Das hat ihr unheimlich gut getan. sie war so erleichtert und fing direkt an zu weinen. Ich habe ihr das in der Anfangszeit noch oft erzählt. Auch von ihrer Schwangerschaft und wer sich alles soooo sehr gefreut hat das sie auf die Welt kam etc.

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Huhu, könnte es vielleicht auch zusätzlich das Alter sein? 2.5 Jahre war bei uns wirklich die intensivste Nein-Phase und dazu noch ein Geschwisterchen ist hart. Kann dein Mann mehr machen, wenn es bei dir nervlich grad nicht so gut geht? Ich habe vor 4 Monaten unser zweites Mädchen bekommen und hatte die ersten 4 Wochen nach der Geburt ein dünneres Nervenkostüm. Es ist aber wieder viel besser geworden. Ansonsten würde ich auch raten einfach wenig Termine, viel Ruhe, wenig Situationen, die große Kooperation verlangen bis ihr euch eingespielt habt.