Hippotherapie mit Kleinkind

Hallo
Hat hier jemand mit Kleinkindern und Hippotherapie Erfahrung? Mein Kind ist 2,5. macht das in dem Alter schon Sinn und wie genau kann man sich das vorstellen?
Hatten eure Kinder schon vorher engeren Kontakt Turn Pferden?

LG

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Hallo,

Geht es hier um Körpertherapie auf dem Pferd?

Ich bin früher geritten und fahre ab und zu mit meiner Tochter zu den Pferden.

Lg

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Ja. Es wird grob als physiotherapeutische Behandlungsmaßnahme beschrieben.

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Hallo,
Ich habe eine zeitlang mit Kindern, die Behinderungen haben gearbeitet (Kindergartenalter).
Die Kinder sitzen mit Longiergurt auf dem Pferd und werden natürlich von einer Person geführt. Dabei werden zielgerichtet mit der Therapeutin Übungen gemacht (Das ist es in ganz knappen Worten beschrieben).
Bei einigen Kindern saß ich mit auf dem Pferd, wenn sie sich alleine nicht trauten.
Die Kinder hatten außer bei uns keinen Kontakt zu Pferden. Der Vertrauensaufbau spielt erstmal also auch eine Rolle.

Ich reite selber und dadurch hat meine Tochter auch Kontakt zu Pferden. Obwohl ich sie oft mithabe, hat sie Angst. Streicheln mag sie nicht und draufsetzen brauche ich garnicht ausprobieren.
Auf vorherigen Kontakt kommt es also nicht unbedingt an.

Wenn du wirklich Interesse daran hast, solltest du dich direkt dort informieren, wo die Therapie angeboten wird. Die können dir am Besten weiterhelfen. Gerade mit Tieren handhabt das jeder ja doch etwas anders.

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Danke für die Antwort. Bisher ist es nur eine Überlegung. Es wurde uns als gute Möglichkeit für unser Kind empfohlen und wie sollen uns mal Gedanken machen.

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Hallo,

darf ich fragen was dein Kind bei dieser Therapie machen soll bzw. womit die anfangen?
Sollte es nur darum gehen, dass Tier zu streicheln, und ein paar Runden darauf zu sitzen, ist es keinesfalls zu früh.
Wir haben selbst Pferde und unsere Mädels sitzen seit sie sitzen können sooft auf dem Pony wie sie Lust dazu haben. Am Anfang eben nur mit mir und eben ganz viel streicheln und putzen. Habe öfters auch kleinere Kinder bei uns (ab 2 Jahre) die es lieben die Ponys zu streicheln und sich manchmal draufsitzen zu dürfen. Hatte auch mal einen Jungen da, der sehr schüchtern ist, der hat sich einfach nur neben das Pferd gestellt und dieses 30 min am Stück gestreichelt und war dabei einfach nur glücklich. Die Tiere geben Wärme, Nähe und auch Geborgenheit.

Versuch es. Dein Kind wird dir zeigen ob es zu früh ist. Lass dich bitte nur nicht unter Druck setzen. Du kennst dein Kind und wirst merken, wenn es genug ist oder es mehr davon möchte.

Viel Erfolg und ganz liebe Grüße
Muckel

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Grob gesagt ist es eine physiotherapeutische Behandlungsmaßnahme. Wie das genau aussieht, weiß ich nicht. Deshalb meine Frage. Die Userin unter dir hat beschrieben wie es bei ihr war. Das klingt toll, scheint aber eher eine Mischung zu sein. Reine (?) Hippotherapie scheint wohl hauptsächlich auf dem Pferd direkt abzulaufen.

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Ok. Danke für die Info.
Bei einer reinen Reittherapie wäre ich aber eher skeptisch. Würde immer auch die Arbeit Rund um das Pferd mit einbeziehen. Da bauen die Kinder wesentlich schneller Kontakt auf.

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Hallo,

also unser Kleiner hat das in dem Alter angefangen, hatte aber vorher Kontakt zu Ponies. Ich bin selber jahrelang in einem Therapiestall ein Therapiepferd geritten und bin überzeugt davon dass es wenn es gut gemacht ist auch sehr viel bringt. Wir haben es sogar selbst gezahlt wobei man sagen muss dass es hier über einen Förderverein auch erschwinglich angeboten wird.

Was gemacht wird und wie gut hängt aber leider vom Stall ab, bei uns war es ne bunte Mischung, die Reitlehrerin ist auch Ergotherapeutin, kannte sich zudem mit heilpädagogischem Reiten aus, ... Sie putzten das Pony, bauten dabei alles ein, Farben, Formen, Gefühle benennen, dann beim Reiten ging es auch vor allem ums Körpergefühl und alles was er so an Baustellen hatte wurde mit abgehandelt, er musste z.B. Ringe die nach Farbe benannt waren von Punkt x holen, wurde auf dem Pony dann zu Punkt y geführt, musste sie dann über den (wieder Farben) genannten Stab werfen, Dinge nach Formen sortieren, im Sommer balancierte er Wasserbecher auf dem Pferd sitzend von a nach b und auch da waren wieder Aufgaben eingebaut (den roten Becher Wasser in das Viereckige Gefäß), ---er turnt auf dem Pferd, ... es wird da bei uns alles mögliche aus Ergo, heilpäd. Reiten, auch Logopädieelemente eingebaut, ist aber wie gesagt privat finanziert und da heißt es einfach wir holen das Kind da ab wo es ist und machen das was es braucht. Wie das natürlich bei einem Kassenrezept aussehen würde weiß ich nicht.

Es gibt aber auch viele Scharlatane die die Kinder einfach ne halbe Stunde aufs Pony legen, rumführen und mal verkehrt rum draufsetzen und das wars dann. Man muss sich am besten den Hof und die Stunde mal vorher anschauen und dann entscheiden.

Alles Gute Euch!

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Danke für die ausführliche Antwort! Das hört sich ja wirklich toll an. Bei dem Ablauf, könnte ich mir das super für sie vorstellen.

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Lass Dir doch mal von der Ärztin (es geht um ne Kassenleistung?) sagen was auf dem Rezept stehen würde und welchen Stall sie empfiehlt und geh da hin und rede mit denen, oder wenn ihr die Wahl habt (hier gab es zwei) schau Dir beide an.

Bei Selbstzahler bin ich eh immer der Meinung dass "wer zahlt schafft an" gilt.

Wir hatten eh eher den Ergotherapeutischen Schwerpunkt, aber ich denke auch reine Physio klingt gut. Vielleicht darf sie ja auch - sollte es "nur" reine Reittherapie sein, auch einfach 10 Minuten eher kommen und für ne Spende in die Kaffeekasse beim Putzen mit dabei sein und helfen.

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Hallo
Vor vielen Jahren habe ich die „Ponys“, während der Hippo-Therapie geführt.
Diese Therapie haben Kleinkinder, Kinder und Erwachsene mit Beeinträchtigungen wahrgenommen.
Es waren Menschen mit muskulären Störungen, Versteifungen, bis hin zu Spastiken, außerdem Autisten und Menschen mit Haltungsstörungen.
Die Therapie fand ausschließlich auf dem Pferd statt. Die Therapeutin ritt mit dem Patienten oder lief nebenbei, um ihn zu stimulieren in Form von Druckpunkten am Rücken.
Das ganze ist jedoch schon knapp 20 Jahre her, da hat sich bestimmt einiges getan.
Aber so habe ich die Hippo Therapie kennen gelernt.
Viele Grüße

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Danke für die Antwort! Meine Tochter hat eine neurologische Störung, die sich leider immer mehr bemerkbar macht.

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Also ich fand die Therapie wirklich sehr hilfreich für die jeweiligen Patienten.
Außerdem war es für mich eine wunderbare Erfahrung.
Es ging auf der einen Seite um die Verbesserungen der jeweiligen „Störungen“, aber auch um Interaktion (Mensch zu Mensch oder Mensch zu Pferd)
Ich habe viele tolle Momente erlebt in diesen 3 Jahren und gesehen was möglich ist und wenn auch „nur“ für diesen Moment.
LG