So ein schlechtes Gewissen 😭

Hallo zusammen :)

Vor einer Woche wurde unser 2. Sohn Theo geboren. Zuhause haben wir bereits einen 2 Jährigen.

Natürlich ist das für unsern ersten Sohn eine totale Umstellung, er hat sich auch verändert und macht viel Blödsinn damit er unsere Aufmerksamkeit bekommt. Manchmal sagt er „Theo hauen“ und möchte ihn hauen. Andererseits mag er seinen Bruder aber auch, möchte ihn oft halten und helfen. Ich beziehe ihn in alles mit ein und mache auch noch mit ihm alleine ohne das Baby oft Dinge.

Jetzt schreit er allerdings wenn ich ihn zur Tagesmutter bringe ( war vorher nie ein Problem!) und möchte nicht dort bleiben sondern lieber Zuhause. Ich habe ihn bereits letzte Woche 2 Tage zuhause gelassen, merke aber auch dass ich noch nicht so gut kann und es mir eine Riesen Entlastung ist, wenn er bei der Tagesmutter ist. Dort ist er ja eh nur 8:30- bis 12 Uhr. Wenn er dort ist und ich weg bin dann spielt er mit seinen Kumpels und weint nicht. Nur das abgeben ist fürchterlich.

Wielang hat das bei euch gedauert bis der ältere sich an das Baby gewöhnt hat und sich alles einspielt? Wir sind ja erst seit 4 Tagen Zuhause..

Ich habe das Gefühl ich bin eine Rabenmutter, weil ich mein großes Kind „abschiebe“. Aber würde ich ihn jetzt ewig zuhause lassen würde das Theater doch später losgehen wenn er wieder hin muss! 😭😭

1

Ich bin nicht in der Situation, mein zweites krümelchen kommt Ende September, da wird unser erster Sohn 14 Monate alt sein.

Aber ich kenne das Drama von der Arbeit mit Kindern her :(
Es ist knifflig, jedes Kind reagiert anders auf ein Geschwisterchen. Du sagst, du bist erst vier Tage wieder zuhause, hast ihn letzte Woche aber schon zwei mal nicht zu Tagesmutter gebracht. Ich finde das gut, das du ihm am Anfang auch etwas mehr Zeit gibst. Tendenziell bringt es aber euch allen nichts, wenn du so schnell am Stock gehst und ihn jetzt z.b. die ganze Woche zuhause lässt. Denn wenn Mama nicht mehr kann, bricht ja das ganze System zuhause zusammen. Also erstmal für dich: kein schlechtes Gewissen haben. Jeder Mensch hat seine Grenzen und du musst keine Wunder vollbringen.
Für ihn ist es scheinbar aktuell sehr schwer, seinen Posten als einzelkind aufzugeben, was aber normal ist. Vorher musste er Mama und Papa nicht teilen und jetzt ist da noch jemand, der mindestens die Hälfte der Zeit abverlangt. Und mit dem kann er noch nicht mal richtig etwas anfangen. Blöd. Aber so ist das. Ich habe bis jetzt kein größeres geschwisterkind in den Einrichtungen kennen gelernt, das sein kleineres Geschwisterchen nicht mochte. Manche sind sofort begeistert, andere brauchen etwas länger. Es kommt auch drauf an, wie empathisch dein Sohn ist. Dieses Gefühl entwickelt sich ja in dem Alter nach und nach, in dem er jetzt ist. Da hilft nur durchhalten und immer wieder erklären...
Vllt helfen im neue Rituale, die es nur mit Theo gibt? Besonderes kuscheln im elternbett beispielsweise. Oft hilft es auch, wenn die größeren Verantwortung für Aufgaben übernehmen dürfen, das sie sich wichtig fühlen.
Ansonsten würde ich ihn trotz Drama am Morgen zur Tagesmutter bringen. Es gehört zu seiner Routine und gibt ihm eine gute Basis, vorallem weil er ja auch nur vormittags da ist. Da ist am Nachmittag noch genug Zeit, das er sich darin üben kann, großer Bruder zu sein. So kann er vormittags von alledem abschalten und sich auf anderes konzentrieren.

Wie lange es dauert, bis sich alles eingespielt hat, ist schwer zu sagen. Da sind alle Kinder unterschiedlich. Aber was Kindern immer hilft, ist Routine. Wenn sich alles einspielt, es einen Rhythmus gibt, auf den sie sich verlassen können, wo sie wissen, wann was ansteht.

Ich wünsche dir viel Kraft und gutes gelingen!
Im übrigen gibt es auch ohne neues Geschwisterchen immer wieder Phasen, wo Kinder sich morgens auf biegen und brechen nicht verabschieden möchten. Ihr packt das schon :)

2

Lass dich mal knuddeln!
Ich habe meine große sogar während des Mutterschutzes vor der Geburt zu ihrer Tagesmutti gebracht, und zwar von 8 Uhr bis 14.30 Uhr.
Und warum?
Weil ich ganz egoistisch auch mal kinderfrei haben wollte.
Mein Urlaub ist nämlich komplett für die Tagesmutti-Schließtage drauf gegangen, ich war also, wenn nicht auf Arbeit, dann mit Kind zusammen.

Meine große ist jetzt etwas über drei Jahre alt, ihr kleiner Bruder ist neun Monate.
Als er fünf Monate alt war wurde sie in den Kindergarten eingewöhnt, und sie fand es furchtbar.
Jeden Morgen Geschrei, und ich hatte ein super schlechtes Gewissen weil sie ja theoretisch gar nicht hin musste.

Aber inzwischen geht sie gern, von 8 Uhr bis 12 Uhr, und wir sind alle entspannter weil ich was im Haushalt schaffe, sie ausgepowert ist und der kleine Bruder in Ruhe sein Vormittagsschläfchen halten kann.

Zum Thema Geschwisterliebe...die Große liebt ihr "Bruderbaby", trotzdem bekommt er ab und an eins drüber, vor allem wenn er angefangen hat.
Klar zieht er ihr nicht mit Absicht an den Haaren oder beißt sie ins Bein, aber mit Reden kommt sie bei ihm halt noch nicht sehr weit.

Dafür toben beide inzwischen wundervoll zusammen, auch wenn mir da manchmal Angst und bange wird beim zusehen.

Also, du schiebst dein Kind nicht ab, und dass er sich jetzt erstmal an das neue Brüderchen gewöhnen muss ist auch ganz normal.
Geschwister sind toll!
Und wenn du arbeiten gehen würdest müsste dein großer ja auch zur Tagesmutti, auch wenn er mal einen schlechten Tag hat.

Ihr findet euren Rhythmus schon noch!

3

Herzlichen Glückwunsch!

Unser Großer war schon drei und ich direkt nach der Geburt wieder zu Hause und mein Mann auch. Er durfte erstmal auch zu Hause bleiben. Wir haben nicht besonders mit ihm gemacht und nach einer Woche wollte er von sich aus wieder in den Kindergarten. Zu Hause war es ihm dann langweilig und er hat gemerkt er verpasst nichts.

Ich weiß nicht in wie weit du Unterstützung zu Hause hast, aber vielleicht waren die zwei Tage plus Wochenende einfach noch zu wenig für ihn? Ansonsten, wenn er sich beruhigt und spielt, dann ist es doch okay. Auch Kinder die gerade kein Geschwister bekommen haben gehen phasenweise nicht gerne und weinen beim Abgeben.