Wutanfall 22 Monate wie geht ihr damit um

Hallo also wir hatten gerade Besuch von einer bekannten mit Tochter die im gleiche Alter ist wie unsere.
Beide sind sehr unterschiedlich - meine kleine ist sehr temperamentvoll und willensstark. Das andere Mädchen ist sehr ruhig auch wenn ihr meine kleine Spielzeug wegnimmt sie sucht sich was andererseits.
Wirklich ganz eine süße und sehr pflegeleicht.
Nun hat meine kleinen beim Spielen einen Wutanfall bekommen.
Meine bekannte war etwas irritiert weil er sehr heftig war mit schreien Füße stampfen usw. ich hab sie in den Arm genommen u versucht die Wut zu benennen u das ich sie versteh und ich bei ihr bin und das wir die Wut jetzt gemeinsam wegschicken.
Sie hat sich dann beruhigt aber meine bekannte fing zum Lachen an.
Bei ihren älteren Sohn hat sie kein so ein“Theater“ gemacht und ihn einfach ignoriert.....
Ok ist ihre Sache. Wir machen es halt auf unsere Weise.
Ihre Tochter hat bis jetzt nie getrotz oder Wutanfälle gehabt und sie meint das liegt erstens daran weil sie kein Einzelkind ist ... und zweitens ist sie so gewohnt das wenn sie was nicht bekommt oder was nicht so läuft das sie dann halt anders damit umgeht 😳 und es ist Erziehungsache.
Ich hab gesagt das ist Temperament und hat damit nix zu tun.
Was meint ihr ?
Und wie geht ihr mit Wutanfälle um - ist ignorieren wirklich der bessere Weg ...

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Hallo,

ich muss gestehen, dass ich es auch ganz schön viel Zenoba finde, was du betreibst.
ABER: Wie du sagt - jedes Kind ist anders.
Unser Wutzwerg hätte sich durch solch ein Vorgehen nur noch mehr rein gesteigert. Bei uns half auch Ignorieren am besten.
Ich hab vieles probiert: liebevoll in den Arm nehmen, gut zureden, laut werden .....
Nur ignorieren half.
Unsere Maus ist auch sehr temperamentvoll und willensstark. Auf was ein Kind anspricht, ist sehr unterschiedlich und hat nix mit Erziehung zu tun, sondern mit dem Kind selbst.

Lass dich nicht verunsichern und mach weiter so. Scließlich hilft es bei euch. Bei uns ginge das gar nicht.

LG#winke

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Huhu,

ich finde Deinen Umgang mit dem Wutanfall super! #pro

Mein Großer hat auch eher ein ruhiges, in sich gekehrtes Temperament. Beim ihm waren die "Trotzanfälle" wenig, aber dann ausdauernd.

Mein Kleiner, puh! #schwitz Oft und heftig. Und er war nie Einzelkind. ;-) Dafür reagiert mein Kleiner z.B. viel Besser auf das Spiegeln der Gefühle und lässt sich besser trösten.

Ich dachte nach meinem Großen auch, ich wüsste wie der Hase läuft. Mein Kleiner hat mich in sehr vielen Punkten eines besseren belehrt. Manche Dinge muss man am eigenen Leib erlebt haben.

Ihr habt einen für Euch guten Weg gefunden. Der ist auch noch liebevoll und zugewandt. Was soll es besserers geben?

LG Jelinchen

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Nachtrag:

Ich finde, dass ignorieren gemein und herzlos klingt. Meinen Großen durfte man auch nicht ansprechen oder anfassen. Aber ich habe ihn nie alleine gelassen oder mich angewendet. Ich habe einfach neben ihm gehockt oder gesessen und mit ihm gewartet, bis es ihm wieder besser ging. Hat einmal über eine Stunde gedauert, und ich hatte ein Neugeborenes auf dem Arm.

LG Jelinchen

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Das ist wohl toll, wenn du das so machst, aber wenn ich für jeden Anfall meiner Tochter anfangen würde auf die Knie zu gehen und zu spiegeln, käme ich zu gar nix mehr. Hier sinds so Gründe wie:
Socken sind angezogen,
Socken sind ausgezogen,
Joghurtbecher-Folie ohne ihre Zustimmung abgezogen,
Die Folie ist noch nicht abgezogen,
Das Mittagessen muss noch kochen,
Sie kann nicht mit dem Staubsauger staubsaugen,
Die Schuhe stehen woanders,
Jaja, kann ich ewig so weiterführen. Manchmal gehe ich einfach meiner Tätigkeit weiter nach und mache währenddessen den Abwasch.
Hoffentlich gibt sich das bald. 🙄

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Bei uns kommt es auf die Situation an. Trotzt sie rum weil sie keine Gummibärchen bekommt ignoriere ich sie. Ist es Wut weil ihr was weg genommen wurde erkläre ich ihr das sie Grund hat sauer zu sein, wir aber eine Alternative finden. Manchmal lass ich sie ihre Konflikte auch alleine lösen. Je nach Situation entscheiden wir spontan. Wenn sie am Tisch trotzt und bockt ohne Grund wird ihr Stuhl vom Tisch weg geschoben und sie wird kurz ignoriert. Danach ißt sie neustes normal weiter. Jeder muss seinen Weg finden.

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Wutanfälle mit auf den Boden stampfen und schreien kenne ich nicht, ob es Glück oder Erziehung ist, keine Ahnung. Meine weint halt wenn etwas nicht so läuft wie sie möchte, ich Frage dann was los ist und sie kommuniziert es auf ihre Weise. Ist es eine Situation die ich nicht ändern kann (z.b sie will zu einem Hund der auf der anderen Seite eines zauenes steht) dann erkläre ich ihr das sie nicht zum Hund kann, weil der dort zuhause ist usw und versuche sie dann abzulenken in dem ich was anderes erzähle oder ihr eine Alternative biete (z.b du kannst leider nicht zum Hund, aber lass uns zuhause mal schauen ob Charly, (unser kater), da ist) Wenn es etwas ist was ich ändern kann dann mache ich das, z.b Kind schreit los weil ich auf Terasse gehe um ein Kaffee zu trinken. Ich Frage dann ob sie mit möchte, sie sagt ja ich fordere sie auf sich ihre Schuhe zu holen und dann kommt sie eben mit.
Das mit dem wegnehmen habe ich tatzächlich "geübt" 🤣 wo sie anfing zu krabbeln kam sie ja auch an Dinge die nix für sie waren dann hab ich ihr gesagt das möchte Mama wieder haben aber nimm doch dafür den Ball z.b Oder spielte sie mit etwas und ich saß daneben gab sie mir oft ihr Spielzeug in die Hand ich sagte dann oh toll, danke, hier ich gebe dir dafür die Rassel. Hin und wieder habe ich auch gefragt darf Mama dein Ball haben? jetzt in der Kita lernt sie "Nein, xy spielt damit, nimm bitte was anderes" und das funktioniert bei meiner recht gut, ohne schreien. ob sie nun einfach so veranlagt ist das sie teilen, tauschend bzw abgeben kann oder ob mein "üben" dazu beigetragen hat weiß ich nicht. Sie wird jetzt aber auch beharrlicher wenn sie etwas nicht hergeben mag, dann schüttelt sie den Kopf und sagt nein. da sage ich dann Ah damit möchtest du also unbedingt weiter spielen? da kommt dann ein ja von ihr dann sag ich okay dann nehme ich mir was anderes. In der Kita gibt es ein Mädchen was sofort schrill losschreit wenn ihr etwas weggenommen wird, die Erzieher reagieren da aber auch mit erklären und Alternativen bieten. ignorieren finde ich nicht richtig bzw wenn es dem Kind hilft einfach dabei zu sitzen und nix zu sagen ist okay aber nicht einfach wegdrehen was anderes machen und dem Kind sich selbst überlassen, da gefällt mir deine Methode schon besser.

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Es kommt finde ich auf die Situation an.

Ich ignoriere sie manchmal auch. Bin nicht herzlos, aber manchmal habe ich keine Lust alles auszudiskutieren. Vor allem wenn es um Dinge wie Sûssigkeiten geht oder an der Strasse an der Hand laufen.

Meine Tochter hat zum Glück nicht lange Wutanfälle. Sie wehrt sich generell gegen alles mögliche, was gerade nicht für sie passt. Das geht oft den ganzen Tag so. Aber immer nur ein paar Minuten. Dann ist es wieder ok. Bis dann das nächste „Problem „ auftaucht 😬

Ich probiere wirklich zu erklären und lasse sie nie alleine damit. Manchmal kommt sie aber schneller runter, wenn ich einfach warte und nichts sage. Ja quasi einbisschen ignoriere.

Deine Freundin ist wohl die typische Supermami. Bei denen ist immer alles Erziehungssache. Mich nerven solche Menschen.

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Wutanfälle, ob nun kleine oder große, oft oder selten - sind ein wichtiger Schritt in der Entwicklung einen Kindes. Ich finde den Weg, den ihr geht total toll!
Mag ja sein, dass bei manchen Kindern ignorieren dazu führt, dass der Wutanfall schneller vorbei ist - aber ist das wirklich das Ziel und ist das gut?? Wenn das Kind aufhört zu schreien, weil es merkt, ihm hört niemand zu? Finde ich persönlich nicht. Andersherum kann ein Kind viel daraus lernen und mitnehmen, wenn man es durch einen Wutanfall begleitet und gemeinsam da raus findet. Es kann seine Gefühle verarbeiten, statt sie zu ignorieren - denn ich denke das würde ein Kind früher oder später tun: seine Gefühle ignorieren - die Eltern tun das ja auch.
Mach es weiter so, wenn es sich für dich gut anfühlt wäre mein Tipp :-)

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Hallo,

ich finde, du reagierst gut.

Das kommt bei uns auf Grund und Dauer des Wutanfalls an. Gestern hatte unsere Tochter einen Wutanfall, wie noch nie. Da half alles nichts. Trösten, schimpfen, ignorieren, hochnehmen, ablenken. Alles machte es nur noch schlimmer. Glaub sie hat 1 Stunde lang geschrien und geheult. Diese Wutanfälle hat sie erst seit ein paar Wochen so extrem. Vorher kannte ich das von ihr auch nicht.
Vll kommt das bei der Tochter deiner Freundin auch noch.

Ich glaube, es kommt auf alles mögliche an. Den Charakter der Eltern, die Gene, das Kind an sich, das Umfeld.

Aber stark, dass gleich wieder der Einzelkind-Schwarzer-Peter wieder ins Spiel gebracht wurde. :-(

Alles Gute!

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Unsere Tochter ist zwar noch jünger, aber seit einiger Zeit wird sie auch schonmal wütend.
Wir schauen weshalb sie wütend ist. Weil etwas nicht klappt, dann äußern wir Verständnis, trösten ein wenig und ermuntern sie es noch einmal (ggf mit etwas Hilfe) zu versuchen. Wenn sie aber "unangemessen" rumwütet, dann kommentieren wir die Situation, sagen ihr aber auch dass es nichts bringt und ignorieren sie ansonsten mehr oder weniger. Sie soll es ja nur verstehen bzw sich einordnen können und nicht zuviel Aufmerksamkeit bzw gar ihren Willen durchs Herumwüten bekommen.
Kuscheln bzw Spielereien (Wut wegschicken - wie du schriebst) finde ich persönlich auch zuviel. Finde, dass sie das Gefühl auch ausleben sollen - wenn sie dabei nichts kaputtmachen oder um sich schlagen oder so.

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Ich finde auch gut, wie du reagierst. Natürlich kommt es immer auf die Ursache der Wut und die Situation an sich an.

Aber ich finde es wichtig, die Wut zu benennen bzw. dem Kind zeigen, dass man es versteht. Die Kleinen wissen selbst noch nicht, was Wut ist und wo sie herkommt und sind meist selbst mit ihrem Verhalten überfordert.

Bei uns ist es unterschiedlich. Manchmal will sie getröstet werden und sucht Kontakt zu mir, aber manchmal, wenn die Wut sie dermaßen übermannt, will sie weder angesprochen noch in den Arm genommen werden. Ich bleib dann trotzdem bei ihr, also im gleichen Raum und schicke sie nicht raus oder entferne mich von ihr. Das kann dann schon mal in 30minütigen Gebrüll und Wüten enden. Leider sehr anstrengend, aber da müssen wir durch - sowohl sie als auch wir.

Jedes Kind "trotzt", aber eben auf seine eigene Art und Weise. "Trotzen" ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung und eigentlich etwas Positives. Dennoch sind solche Wutanfälle unglaublich anstrengend und kräftezerrend, aber ich versuche mir dann immer zu sagen, dass es gerade bei mir bzw. zuhause so extrem ausfällt, weil die Kleine weiß, dass wir ihr sicherer Hafen sind - bei uns kann sie es machen, weil sie weiß, dass die Eltern immer für sie da sind und sie lieben, egal wie sie sich aufführt. Schwer zu erklären, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

Ich wünsch euch weiterhin gute Nerven und alles Liebe!