Mein Kind isst nicht

Liebe Mamas, ich brauche dringend Rat, Erfahrungsberichte oder auch nur aufbauende Worte.

Bei uns ist es eben am Mittagstisch eskaliert. Und ich muss mich jetzt einfach an euch wenden, denn es wird nicht besser.

Meine Tochter wird in 2 Wochen ein Jahr alt. Seit Monaten versuchen wir sie langsam an feste Nahrung heran zu führen. Brei hat im Großen und ganzen immer gut geklappt. Davon will sie nun seit Wochen nicht mehr als 3 Happen. Und auch mit der festen Nahrung kommen wir einfach nicht voran.
Schnitte klappt mal gut, mal gar nicht. Genauso Brötchen.
Zum Mittagessen gab es bis jetzt immer fingerfood. Möhre, Blumenkohl, Wiener, Kartoffel usw. Da hat sie immer drauf rumgekaut und auch ein wenig gegessen, aber bei weitem nicht so viel, dass sie satt wurde. Jedoch hat uns jeder Bissen schon gefreut.

Jetzt haben wir uns gestern gedacht, wir fangen mit dem Familientisch an. Dann sieht sie uns essen usw. Gestern hat sie dadurch gelernt den Löffel zu "benutzen". Ich bin ja total stolz, dass sie die Grundbewegung jetzt beherrscht aber dadurch haben wir jetzt ein neues großes Problem. Sie lässt sich nicht mehr füttern.. Sie schreit so sehr, dass sie keine Luft kriegt und weint Krokodilstränen, bis wir ihr den Löffel geben und sie alleine in ihren zerdrückten Kartoffeln rumstochern darf. Sie führt sich den Löffel auch regelmäßigen zum Mund, nur ist da nie was drauf.

Jetzt dachten wir uns, lass uns pfiffig sein! Wir haben einen zweiten Löffel geholt und wollten sie nebenbei füttern. Leider fing das Geschrei wieder von vorne an, bis sie mit 2 Löffeln da saß.
Wir wollten also noch pfiffiger sein und haben einen 3. Geholt. Das hatte nur zur Folge, dass sie einen weggeschmissen hat und unbedingt auch diesen wollte.

Insgesamt haben wir 2 Löffel mit Kartoffeln in ihren Mund gekriegt. Gott sei Dank ist das wenigstens drin geblieben.

Im Kindergarten (Eingewöhnung) klappt es etwas besser mit dem Essen aber auch nicht so, dass sie satt wird. Und ich bin gespannt was da morgen los ist, wenn sie dort auch wieder alleine löffeln möchte.

Wir wissen wirklich nicht weiter. Wir sind jetzt wieder bei Milch angekommen. Selbst ihr großes Geschäft ist wieder das eines kleinen Babys.
Und ich mache mir allmählich Sorgen, dass die Nährstoffe in der Pre doch für so ein großes Baby/fast Kleinkind gar nicht mehr ausreichen. Wenn dann noch Leute zu mir sagen, dass sie ihren Babyspeck verliert, mache ich mir gleich noch mehr Vorwürfe und Sorgen.

Ich glaube in Sachen Ernährung haben wir bis jetzt alles falsch gemacht 😢

Tut mir leid für den langen Text.

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Lass dein Kind doch einfach machen, hab Vertrauen... Kein Kind braucht Brei, kein Kind braucht das Essen zerdrückt und vor allem muss kein Kind gefüttert werden, das schaffen die ganz allein...

Stellt einen Teller mit dem hin, was ihr auch esst, und dann lasst euer Kind essen, wie und was es will... Und eine Gabel ist einfacher als ein Löffel, wenn etwas aufgepiekst wird, fällt es selten wieder runter... Aber der Umgang muss erlernt werden und wenn es mit den Händen schneller geht, werden die genutzt, damit müsst ihr rechnen... Esst alle zusammen, Essen ist eine Learning by Doing Geschichte und vor allem wird es durch Abschauen gelernt...

LG

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Hm, kann man das wirklich so pauschalisieren auf ‚kein Kind braucht...‘?

Ich habe bei Beikosteinführung anfangs beides angeboten. Mal selbstgekochten Brei, mal Fingerfood. Brei fand er super, das Fingerfood (meist ungewürzte Komponenten unseres Essens) hat ihn kaum interessiert. Wir sind dann bei Brei geblieben. Im Laufe des letzten Jahres ging die Breiphase unkompliziert in Familientisch über, Sohnemann isst fast alles, gerne auch Gemüse und Salat, und auch der Umgang mit Besteck gelingt mittlerweile gut. Daher war Brei für UNS die bessere Variante. Ich würde das immer abhängig vom jeweiligen Kind machen. Liebe Grüße

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Huhu,

ich denke auch, dass kein Kind Brei braucht. Aber wenn damit verantwortungsvoll umgegangen wird, ist es sicher auch kein Schaden.

Manche Kinder mögen die Konsistenz von Brei, manche garnicht.

Bei Brei bekommt man relativ schnell und relativ kontrolliert viele Nährstoffe und Kalorien in das Kind hinein gelöffelt. Und kann so schneller Abstillen.

Mit dem Füttern sollte man auch sehr behutsam umgehen. Das Kind sollte signalisieren, wann es den nächsten Löffel haben mag. Ist sonst sehr übergiffig (ich weiß, Reizwort ;-)).

Auf jeden Fall macht eine Milchentwöhnung mit einem von Anfang an selbständig essenden Kind viel mehr Spaß und viel weniger Arbeit.

Im übrigen muss das Fingerfood keinesfalls ungewürzt sein (würde mir auch nicht schmecken). Nur salzarm ist natürlich wichtig.

LG Jelinchen

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Kinder verändern sich, was heute klappt muss morgen nicht klappen, oft geht es gefühlt 1 Schritt zurück bevor es zwei vorwärts geht. Das ist nicht nur mit dem Essen so, sondern mit allem.

Erstmal würde ich davon ausgehen, dass sie nicht gleich verhungert, nur weil sie ein paar Tage wenig isst. Sie holt sich was sie braucht. Sie erlebt mit dem Kitastart eine große Veränderung, vielleicht hätte sich das Essverhalten aber auch so verändert. Biete ihr an, wenn sie nicht will, bekommt sie erstmal wieder Milch. Sicherlich ist sie aktiver als noch vor ein paar Monaten, wächst und verliert dadurch ihren Babyspeck auch alles ganz normal und unbednklich.

Habt ihr bisher gar nicht mit ihr gegessen und hat sie bisher nie mit am Tisch gesessen? Weil Du schreibst ihr fangt jetzt mit Familientisch an?

Vertrau auf Dein Kind, dass sie sich holt was sie braucht und ich wüsste auch nicht was ihr falsch gemacht habt.

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Lustig
Wie identisch unsere Texte sind

Kinder holen sich was sie brauchen
Verhungern nicht
1 Schritt vor 2 zurück

Hihi

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Doch, seit sie sitzen kann, sitzt sie bei uns im Hochstuhl mit am Tisch. Ich meinte, dass wir nicht gleichzeitig gegessen haben. Wir haben ihr zu erst ihr fingerfood gegeben und dann unser Essen gemacht.

Danke für deine lieben Worte. Das hilft.

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Huhu
Ich muss Schmunzeln- unsere 2 jährige isst noch schlechter
Wir kochen sogar noch Brei teilweise für sie

Haben bei der u 7 mit unsere Ärztin gesprochen
Sie meinte- wenn sie mal 2 Mahlzeiten ausfallen lässt - ist auch nicht schlimm

Die Kinder holen sich das was sie brauchen
Ich stille sogar noch und wir versuchen mitm essen keinen Druck zu machen
Ich glaube dann wird es noch schwieriger

Nehmt den Druck raus und lasst sie im essen wühlen und mit spielen
Das gehört dazu und verhungern wird sie nicht
Ein Schritt vor und zwei zurück

Irgendwann kommt das schon und die Kita hilft auch dabei

LG

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Vielen Dank für deine lieben Worte! Das hilft mir gerade so sehr.

Eigentlich üben wir beim Essen keinen Druck aus. Wir füttern sie (oder sie isst mit den Fingern) so lange bis sie nur noch spielt und dann kriegt sie eine Milch. War bei uns jetzt relativ normal so. Aber wenn es seit Wochen (ich glaube schon fast Monate) keinen Fortschritt gibt, dann baut man vllt automatisch Druck auf, obwohl man gar nicht möchte und das merkt natürlich das Kind.

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Ich würde tatsächlich die Milch direkt nach dem Essen weglassen.
Wir haben nie ein Problem mit dem Essen gehabt, bzw hatten wir nie Stress, weil er einfach sehr groß und kräftig ist.
Ich habe ihm zu den Mahlzeiten immer etwas angeboten und wenn er nicht gegessen hat, dann hatten wir nachts immer den Stress, weil er sich dann geholt hat, was er tagsüber verpasst hat.
Wir sind dabei geblieben, zu den Mahlzeiten gibt es wirklich nur das, was es eben so gibt und zum schlafen bekommt er von uns eine 3er Milch, wobei ich da die Menge davon abhängig mache, was er den Tag über so gegessen hat. Die pre würde ihm nicht ausreichen, bzw holt er sich die Nährstoffe, aber wird nicht satt davon. Seit der Umstellung (nach und nach auf die 1er, 2er, 3er) ist er schmaler geworden und kommt eben gut über die Nacht.
Aber mir ist es wichtig, dass er da keinen Zusammenhang hat, wenn ich wenig esse, dann krieg ich ja noch die Milch, bei der man sich ja nicht anstrengen muss.

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Hallo!

Ich hab zwar keine Tipps, aber: Du bist nicht allein! Meine Tochter lässt sich kaum füttern, vlt auch 2-3 Bissen. Extra kochen ist mir schon lange zu blöd (für manchmal gar nichts essen), es gibt daher bei uns schon länger Familientisch - sie spielt, sie matscht, ein bisschen was isst sie auch.

Insgesamt würde ich sagen: 95% des Kalorienbedarfs deckt sie mit Milch. Ihr gehts gut, mir ists recht. Ist halt so.

Lg

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Hi,

was passiert denn wenn ihr sie mit den Fingern essen lasst? Unsere Kleine ist auch 11 Monate und motorisch gut dabei aber mit Gabel und Löffel essen wäre bei UNS wirklich zu viel verlangt...
Probier es doch mal aus ihr freie Hand zu lassen.
Unsere Kleine isst wirklich alles mit den Händen, klappt super.

LG

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Huhu!

Leider keine Tipps, aber vielleicht ein kleiner Trost:

Hier ist es ähnlich!
Wobei Brei nie besonders gut ging. Seit 3 Tagen hab ich beschlossen, Brei gibt’s nicht mehr (zumal sie bislang nur Gläschen gegessen hat, selbstgekocht wurde immer verweigert 😬).
Familientisch geht so lala, satt wird sie nicht und meist muss noch eine Milch hinterher 🙄

Sie wird Ende Juli ein Jahr alt. Bin gespannt auf die U6, welche Tipps die Kinderärztin vielleicht noch geben kann. Bin aber auch der Meinung, dass Pre einfach nicht ausreichend ist, zumal sie mittlerweile auch nachts aufwacht und eine Milch braucht (schlief sonst seit der 5. Lebenswoche durch).

Ich wünsche dir alles Gute und vor allem Geduld. Die fehlt mir leider auch oft genug.

Liebe Grüße!

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Pre ist der Muttermilch am nächsten, dss Schlafverhalten ändert sich die ersten Jahre ständig, Niemand schläft wirklich durch und, ganz wichtig: Ärzte können eine Menge, sind aber keine Schlaf-Experten.
Wieso erwarten eigentlich alle, dss Babys und Kleinkinder funktionieren? Waa ist so schlimm daran, nachts Hunger zu haben?
Ich empfehle zum Thema essen den Dr Gonzalez und zum Schlafen das Buch von Imlau und Renz-Polster.
Alles Liebe

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Wenn das mit dem zum Mund führen schon klappt kannst du es mit kindergabeln (bzw. fand ich die ikea Plastikgabeln ganz toll) probieren.
Du pikst was zum Essen auf und legst die Gabel damit zurück auf den Teller. Dann kann sie ihn allein zum Mund führen und so landet mehr im Mund als wenns beim Löffel wieder runter fällt.

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Hallo,
Ich kann dir nur raten, mach dir keinen stress!!! Ich habe mich auch verruckt gemacht. Meine Tochter hat NIE Brei gegessen. Fingerfood dann irgendwann auvh so gut wie garnicht. Sie hat an den meisten Tagen nicht mehr als 2 Löffel gegessen. Ansonsten nur Pre Milch. Sie ist sehr svhlank aber ansonsten super fit.
Es wurde erst langsam besser, als meine Tochter 19 monate alt war. Da fing sie langsam an etwas zu essen. (Immer noch total wenig, im Gegensatz zu anderen Kindern) und als sie dann mit 20 Monaten in den kindergarten kam ist der knoten geplatzt. Zuhause hat sie aber immer noch wenig gegessen. Jetzt ist sie 2 Jahre und 3 monate alt und isst seit 2 wochen ohne Ende :-P höre den ganzen tag nur Mama Hunger... Pre milch hat sie übrigens bis vor kurzem noch getrunken.
Achja. Und sie wollte auvh immer allein mit dem Besteck essen. Seit dem sie so viel isst, mochte sie immer gefuttert werden, obwohk sie mittlerweile sehr gut mit besteck essen kann. Wahrscheinlich weil es dann schneller geht :-)
Also ich wurde sie einfach machen lassen. Weiterhin Pre geben und fertig. Erstens wird sie nicht verhungern, wie ich selbst feststellen konnte :-P und zweitens lernt sie so den umgang mit dem Besteck :)

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Warum genau darf sie denn nicht alleine Löffeln? Sie wird eine Zeit brauchen sich daran zu gewöhnen und wird dann irgendwann mehr essen. Sicherlich wird sie auch die Finger wieder benutzen. Lasst sie das in ihrem Tempo machen.
Sobald man beim Essen mit Überlisten anfängt läuft etwas schief. Das sollte man nie machen. Lasst euer Kind machen und vor allem mit euch zusammen essen.
Immer wieder etwas anbieten und wenn sie mit euch isst, dann das was ihr esst. Sie wird es lernen und in der Kita ist es meistens weniger ein Problem.
Ja, ihr habt ein paar Sachen gemacht, die vielleicht nicht ideal waren (nicht mit euch zusammen essen, das Kind so lange füttern), aber das heißt nicht, dass das Kind langfristig in den Brunnen gefallen ist. Lasst ihr einfach den Freiraum den sie braucht. Wenn ein Kind mit 6 Monaten lernen kann alleine zu essen, dann wird es ein fast einjähriges auch können. Es braucht nur vielleicht etwas länger.
Und keine Angst das sie verhungert. Pre Nahrung bietet erst mal noch genug für sie. Drück ihr tagsüber auch ruhig Sachen zu essen in die Hand.
Meine Tochter isst zum Beispiel super gerne Banane im Pfannkuchenteig (ohne Zucker). Das kann sie super in die Hand nehmen und nachmittags snacken.
Es wird schon werden... bis jetzt hat noch jedes Kind essen gelernt :-)