*Silopo* Tägliches Drama bei der Tagesmutter

Meine Tochter (knapp 2,5) geht seit über einem Jahr zu ihren beiden Tagesmüttern. Die Eingewöhnung war ein Witz. Ab dem 4. Tag war sie ohne Probleme von morgens bis Mittags allein dort und ab der 2. Woche hat sie dort Mittagsschlaf gemacht. Jetzt seit kurzem gibt es aber bei jedem hinbringen und bei jedem Abholen ein großes Drama. Dazwischen ist sie laut den Tagesmüttern gut drauf.
Ende Februar war sie eine Woche mit Papa allein im Urlaub, im Mai erwarten wir ihr kleines Brüderchen. Den Urlaub hat sie zwar problemlos mitgemacht und genossen, ich denke aber dass diese beiden Umstellungen sie ein wenig verunsichern, so dass sie jetzt eben mehr Mama braucht.
Heute morgen ließ sie sich wieder so gar nicht abgeben. Nur Tränen, jammern, teilweise Panik. Freitags morgens werden dort immer Brötchen gebacken, dafür müssen die Kinder etwas früher kommen. Hab ich versucht, aber mein Kind konnte sich nicht von mir trennen. Als noch ein weiteres Kind später kam, musste ich mir von der Tagesmutter sagen lassen, dass das bei dieser "pädagogischen Maßnahme" (dem Backen) stört, wenn noch Eltern anwesend sind (wir waren leise im Flur, nicht in der Küche). Daraufhin haben mich meine Hormone überrannt und mir schossen auch die Tränen in die Augen. Das hat es natürlich nicht besser gemacht, aber ich konnte es nicht verhindern. Was sollte ich in dem Moment auch machen? Sie sagt mir, sie könne in dem Moment auch nichts machen, weil sie selbst die Hände im Teig hätte. Soll ich dann mein brüllendes Kind in den Flur schieben, während ich die Tür vor ihrer Nase zu ziehe und genau weiß, dass sich dann erstmal niemand um sie kümmert?
Ich seh ja auch ein, dass es nicht besser wird, je länger ich ihr das durchgehen lasse und noch bei ihr bleibe, aber ich wusste wirklich nicht, was ich hätte tun sollen. Ich war kurz davor, sie tatsächlich wieder mit nach Hause zu nehmen, aber das hätte es nächste Woche nur noch schlimmer gemacht. Diese und letzte Woche hatte ich als Lehrerin Ferien, die nächsten zwei Wochen muss ich wieder arbeiten und der Papa bringt sie morgens. Danach beginnt meine Mutterschutzfrist.

Weiß gar nicht, was ich jetzt von euch hören möchte. Ich glaube, ich musste meinen Nerven einfach mal Luft machen. Man fühlt sich in dem Moment so unfähig als Mutter...

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HI,

ich verstehe da aber auch die Tagesmutter nicht, warum nimmt sie dir die Kleine nicht direkt ab, wenn es im Moment eh Probleme gibt und du gehst dann mit einem kurzen Tschüss.

Es gibt ja wohl im Moment eh Tränen, egal ob langer oder kurzer Abschied.

Mein Großer hat ja zum Glück keine Probleme, aber letztens wollte er der Oma was zeigen und hat es nicht gefunden. Sein Erzieher hatte auch keine Ahnung, was er genau will. Er hat ihn dann einfach an die Hand genommen und gesagt: So, wir sagen der Oma jetzt Mal Tschüss und dann schaun wir einfach noch Mal oder gehen Autos spielen.
Thema erledigt. Oma wurde verabschiedet, Tränen getrocknet.

Das würde ich jetzt bei einer Tagesmutter auch erwarten. Und auch, dass eben, wenn es aktuell Probleme gibt, der Mama geholfen wird beim Abschied und wenn es nur so ist, dass das weinende Kind auf den Arm genommen wird und Mama rauskomplimentiert wird. Dann wärt ihr ja wahrscheinlich auch pünktlich gewesen.

Vielleicht hilft es ja, wenn der Papa sie dann die nächsten 2 Wochen bringt, und das beruhigt sich alles wieder.

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Danke für deine Lieben Worte. Ja, das hoffe ich sehr, dass es besser wird, wenn der Papa sie morgens bringt.

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Hallo..

du Arme - das ist echt hart. Mein Sohn geht seit 9 Monaten in die Krippe und hat auch immer wieder solche Tage. Da hilft bei uns wirklich nur, dass eine Erzieherin ihn auf den Arm nimmt und ich schnell gehe. Je länger sich der Abschied hinauszögert, desto schlimmer wird es.

Bei euch finde ich es irgendwie unglücklich, diese "pädagogische Maßnahme" (Backen) so zu legen, dass dann keiner Zeit hat, die Kinder in Empfang zu nehmen. Es sind doch 2 Tagesmütter, oder? Dann könnte doch eine beim Backen helfen und eine die Kinder in Empfang nehmen,.? Auch wenn man mal zu spät kommt, sollte das doch spontan möglich sein finde ich,

Ich würde das mal so ansprechen - und wenn dann wieder niemand kommt, um dein Kind in Empfang zu nehmen - einfach hingehen und einer der Tagesmütter auf den Arm/Schoß geben, Das habe ich im Kindergarten auch mal gemacht, als alle Erzieherinnen mit was anderem beschäftigt waren ( saßen am Maltisch o.ä. - also nichts, wo sie nicht weg konnten). Ist zwar irgendwie doof - aber ich musste zur Arbeit und mein Kind hat sich an mich geklammert und geweint. Hab dazu dann aber gesagt "Tut mir leid, wenn ich dir mein Kind so in den Arm drücke, aber ich weiß mir gerade nicht anders zu helfen." War dann absolut ok so..

Alles Gute!

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Danke dir auch für deine Lieben Worte. Als das Backen beendet war und alle die Hände gewaschen hatten, sagte sie mir nochmal, da müsse ich dann auch mal härter durchgreifen. Wir könnten von der Kleinen nicht erwarten, dass sie die Entscheidung trifft, wann ich gehen würde.
Sehr hilfreich einer heulenden Schwangeren vorzuwerfen, dass sie zu weich ist. Mag ja sein, dass sie recht hat, aber das war irgendwie der falsche Moment, mir das so zu sagen...

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Sonderlich intelligent und professionel scheint sie aber nicht zu sein?

Hart durchgreifen? Was sollst du machen...Ihr ne ordentliche Ansage machen und die Tür zu knallen?

Ich würde auf eine Kita setzen

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Wir haben auch jetzt mit 4 noch so Tage... und nein, ich schiebe mein Kind nicht in den Gruppenraum, wenn ihn da niemand auffängt und tröstet.

Zur Zeit funktioniert es ganz gut, wenn ich mich noch mal kurz in den Flur setze und wir nochmal sprechen.

Ich finde die TM da doof bei euch. Dann wäscht sie sich eben die Hände ab. Was soll das?

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Danke dir auch. Ihr seid echt lieb. Hatte schon befürchtet, ich würde nur Antworten in der Richtung bekommen, dass ich mein Kind schlecht erzogen hätte 🙈

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Hey,

also "durchgreifen" und "nicht durchgehen lassen" finde ich bei einem Kleinkind immer unangebrachte Begriffe. 🤔
Dein Kind ist 2! Und scheinbar grade etwas Mama anhänglich 😍😂
Ich habe auch eine 2jährige, die manchmal anhänglich ist und kenne das auch von der Großen (4).
Was du tun solltest: das Verhalten deines Mäuschens nicht überbewerten aber dennoch Ernst nehmen. Schwanger ist man natürlich etwas näher am Wasser gebaut 😉😅
Das war eine Ausnahmesituation. Natürlich wäre es aber für die Zukunft schön, wenn eine der TM dann auch zur Stelle ist. Also da würde ich dann im Zweifel auch warten, bis der Teig von den Händen ist 😬 Man sollte ein 2jähriges nicht so allein lassen mit seinen Gefühlen oder von "durchgreifen" sprechen!

Liebe Grüße

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Sieh es doch von der positiven Seite. Noch 2 Wochen und dann kannst Du für Deine Tochter da sein.

Wenn sie jetzt 2,5 Jahre alt ist, dann kannst Du die Zeit bis zur Aufnahme in den Kindergarten prima überbrücken. Das Geschwisterchen bringt genug Veränderungen, wozu dann noch der Stress mit den Tagesmüttern, die sie aus irgendwelchem Grund (Langeweile dort?) ablehnt

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Hallihallo

Bei meinen beiden habe ich die Problematik nicht, aber ich kann dir ja mal erzählen, wie ich als Kind war:

So ziemlich jedes Mal, wenn meine Mutter mich in den KiGa brachte, wollte ich nicht. Morgens schon Genöle, und sobald wir da waren dann das volle Programm:
Krokodilstränen heulen, schreien, auf den Boden werfen, an Mamas Armen/Hals/Oberkörper festklammern, oder am Bein, falls ich schon auf dem Boden war. Absoluter Kinder-Nervenzusammenbruch.

Meine Mama war jedes mal fix und fertig, hat es aber oft durchgezogen. Noch öfter, als ihr die Erzieherinnen erzählten, wie es ablief, nachdem die Tür zu und sie weg war.
Aufstehen, Tränen wegwischen, spielen gehen. Ganz nach dem Motto "War was?!"


Bei Mama ist es halt immer am Schönsten. Was natürlich nicht heißt, dass es im KiGa/bei der TaMu nicht schön ist 😉

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Ich danke euch allen für eure aufbauenden Worte!
Heute Nachmittag hat mein Mann sie dann abgeholt und mir erzählt, dass die Tagesmutter von sich aus schon sagte, dass es ihr leid täte, wie sie mich heute morgen angegangen war. War wohl auch nicht ihr Tag. Kann ja mal vorkommen. Und natürlich war den Rest des Tages gar nichts mehr los. Hat ohne weitere Tränen mit den anderen Kindern gespielt und Musik gemacht. Und ganz entgegen ihrer Art ruchtig gut gegessen 😉
Das es ihr da eigentlich ganz gut geht, merkt man ja auch daran, dass sie beim Abholen fast den gleichen Terz macht, dass sie da bleiben wolle 😉

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Hallo :-)
Ich habe das auch schon mit meiner Tochter durch.
Die Tagesmutter hat mir gleich von Anfang an gesagt, wie es nach der Eingewöhnung ablaufen könnte.
Und so war es auch...
Irgendwann fing dann meine Tochter an zu weinen und wollte nicht zur Tagesmutter rein.
Da ich auf so eine Situation schon eingestellt wurde, blieb mir nur eines. Kurzer abschied!
Ich hatte tränen in den Augen und dachte mir, was ich für eine böse Mutter bin.
Nach einer viertel Stunde erreichte mich ein Anruf von der Tagesmutter, dass alles in Ordnung sei und sie sich sofort wieder beruhigt hatte.
So läuft es wohl mit den meisten Kindern. Erst weinen sie und wenn Mama und/oder Papa außer Sichtweite sind, dann ist auch sofort wieder Schluss mit weinen. #gruebel
Die nächsten paar Male wo es dann so war, hat sie mich kurz danach immer angerufen und bescheid gegeben, damit ich beruhigt war. Und mir hat es sehr gut geholfen. :-)

Vielleicht könnt ihr das ja auch machen, dass sie dich kurz danach anruft und sagt, dass alles in Ordnung ist. :-)

Ich drücke die Daumen, dass es bald wieder besser ist.

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Wie läuft denn die Übergabe normalerweise ab?

Unsere wird an der Haustür in die Arme (oder an die Hand) einer der Tagesmütter übergeben. Es ist also jeden Morgen jemand da, der sie entgegen nimmt, begrüßt und mitnimmt. Wenn ich mal später komme (wenn schon Singkreis ist o.ä.) dann bringe ich sie zur Gruppe. Würde sie weinen würde ich so lange dort bleiben bis sich jemand um sie kümmern kann oder eine der Tagesmütter würde sie auf den Schoß nehmen.

Ich bin durchaus Fan von kurzen, knappen Übergaben (wir brauchen morgens vielleicht 30 Sekunden. 🙈) aber mein heulendes Kind durch in den Flur schieben würde ich definitiv nicht. Ich würde vermutlich schauen beim nächsten mal früh genug da zu sein. Und im Regelfall würde ich halt nicht mir reingehen sondern an der Haustüre Übergabe machen.

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Bei uns ist es eben üblich, dass die Eltern die Kinder ausziehen, die Sachen an die Garderobe hängen und Hausschuhe anziehen. Vor allem letzteres ist denke ich das größte Problem, da ich sie dafür auf den Schoß nehme. Hab mir schon überlegt, das mit den Hausschuhen sein zu lassen. Entweder drücke ich sie ihr noch in die Hand, dann kann sie sie entweder selbst anziehen oder eine Tagesmutter um Hilfe bitten, oder sie läuft einfach erstmal auf Socken rum. Aber dass ich sie gar nicht erst auf den Schoß nehme. Aber erstmal ist ja sowieso wieder Papa dran, sie hinzubringen.

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Läuft ihr dorthin? Unsere wird hin gefahren (auf dem Weg zur arbeit) und ich bringe sie in Hausschuhen. Die 2m von Auto zur Haustür wird sie getragen. 🙈

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