Ernährung 2-jährige total ungesund

Hallo zusammen!

Wahrscheinlich mach ich mir mal wieder zu viel Gedanken und sollte einfach abwarten, aber das Thema beschäftigt mich.

Meine 2-jährige Tochter ist grad eine sehr mäkelige Esserin.
Zum Frühstück geht nur Nutella. Anfangs konnte ich es auf Sonntags beschränken, aber ich konnte dem täglichen morgendlichen Theater diesbezüglich nicht lange stand halten. Also jetzt täglich Nutella zum Frühstück.

Zwischendurch Schokolade, Gummibärchen, Kekse, Fruchtzwerg. Ich versuche, es so gut es geht einzuschränken. Sie darf z.B. nicht 2x am Tag das Gleiche oder wenn sie z.B. heut schon drei Süßigkeiten hatte, gibts heut davon nichts mehr.
Grundsätzlich gibts aber immer nur jeweils 1 Stück davon, sie darf jetzt also nicht 10 Gummibärchen oder 5 Kekse essen.

Mittags ist grad das größte Problem. Ich versuche, gesund zu kochen. Diese Woche gibt es z.B. Kartoffeltopf mit Schinken, Tomaten und Bohnen oder Nudel-Erbsen-Auflauf.
Ich garantiere zu 100%, dass sie das nicht essen wird.
Sie möchte nur Nudeln pur, Pfannkuchen, Kaiserschmarrn, Knödel, Nudelsuppe...

Aber das ist doch total einseitig und ungesund??? Obst und Gemüse kann ich total knicken, allerhöchstens 2-3 mal in der Woche mal eine Banane oder einen halben Apfel.
Sollte ich auf Quetschies umsteigen? Die mag sie. Aber das geht 1. ins Geld und 2. find ich das für eine Zweijährige auch nicht grad altersgerecht.
Oder?

Abends sieht es auch nicht besser aus. Butterbrot/-brötchen oder mit Leberwurst. Alles andere wird verweigert.

Alles in allem: einseitig und ungesund.

Was kann ich also tun? Sowohl mein Mann als auch ich sind Übergewichtig. Bin aber schon am Abnehmen, daher versuche ich echt, gesund zu kochen.
Ich hab einfach total Angst, dass sie später auch mal in die Breite geht. Das ist echt nicht lustig, weder als Kind, noch später.
Momentan ist sie aber total normalgewichtig.

Habt ihr Tipps?

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Ich seh gar nicht so das Problem dass phasenweise wenig/kein Obst und Gemüse gegessen wird.. erschreckend finde ich den Konsum an süßem. Den würde ich einschränken.. dann lieber obstmus aufs Brot.. schmeckt quasi wie marmelade.

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Hallo,
Also ich würde auf jeden Fall den Süßigkeiten Konsum einschränken und das Nutella zum Frühstück weg lassen. Theater wird es geben, aber da musst du dann konsequent und standhaft bleiben.
Meine dreijährige würde auch öfter süßes essen wenn ich sie lassen würde aber das schränke ich ein.
Am Wochenende gibt es mal nen Schokoriegel oder Gummibärchen erst nach dem Mittagsschlaf, auch wenn sie morgens um 9 Uhr schon fragt.
In der Woche darf sie nach dem Kindergarten mal was süßes.

Ansonsten beim normalen essen gibt es hier auch immer wieder Phasen, da werden nur Nudeln pur oder nur Kartoffelbrei gegessen.
Wir haben z.b. Das Problem das meine kein Obst stückig isst, aber wir machen dann smoothies selbst oder mischen das obstpürree unter Joghurt oder Haferflocken.
Joghurt kaufe ich mal fertig aber finde das die alle viel zu viel Zucker haben, also lieber naturjoghurt mit Obst.

Auf Brot wird hier auch am liebsten Leberwurst gegessen, aber dafür gibt es dann selbst gebackenes Brot.

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Ich würde gewisse Dinge einfach nicht mehr kaufen (Nutella, Fruchtzwerge, ...). Das hilft zu mindest bei uns. Auch meine Kinder bekommen was Süßes, aber dass was es von Uroma, Kindergeburtstagen oder von Besuch gibt reicht für jeden Tag mal was naschen.

Ansonsten anbieten, gesunde Ernährung selber vorleben aber auch ein Stück weit entspannt bleiben. Als Alternative zu Quetschis funktioniert bei uns das Apfelmus aus den Portionsbechern von z.B. Hipp ganz gut. Die sind nicht ganz so teuer und sie werden bewusst mit dem Löffel gegessen. Ansonsten wird am Tisch gegessen, wer nicht das will was auf den Tisch kommt, kann entweder Brot oder Haferflocken mit Naturjoghurt haben. Gekochtes Gemüse wird hier auch wenig gegessen. Dafür Rohkost. So what. Dann gibt es eben Nudeln und rohe Karotten an stelle von Karottengemüse ...

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So ungesund finde ich das jetzt nicht, nur vielleicht nicht ganz so kindgerecht aber bei drei Kindern wird man flexibler. ;-) Es gibt tolle Kochbücher extra für Kinder. Ein großer Hit bei meinen beiden Großen war immer, Spagettimonster. Oder auch ein Obstkrokodil oder einen Sternenapfel. Niemand wird von einem Nutellabrot und einer Lebenwurststulle dick. Fünf Kekse finde ich persönlich auch gar nicht tragisch, nur Süßigkeiten geht natürlich nicht. Was trinkt sie? Bei uns gibt es nur Wasser ... außer bei Krankheit Tee.

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Sie trinkt nur Leitungswasser, ab und an (so ca. 1x pro Woche) darf sie auch mal einen Becher Saft oder Limo/Apfelschorle.

Danke für den Tip, ich stöber mal bei den Kochbüchern.

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Hallo,
habt ihr schon größere Kinder, bei denen sie sich das Nutella und die ganzen Süßigkeiten abschaut?
Ich habe einen Sohn, 19 Monate. Er kennt Nutella nicht , auch keine Fruchtzwerge und wir haben schon gar nicht täglich Süßigkeiten im Haus... er isst ein guter Esser und seit Beikoststart an Gemüse, Obst, Vollkornbrot und Hirseflocken gewohnt. Ohne jetzt päpstlicher als der Pabst sein zu wollen...
Was aß sie denn in der Bekostzeit? Mochte sie da Milchbreie aus Hafer oder Dinkel? Aß sie Gemüsebreie?
Falls ja, könntest du zB Gemüsesuppen oder -soßen machen, zur Suppe frisches Vollkornbrot , zur Soße Dinkelnudeln.

Zum Frühstück einfach mal Naturjoghurt (KEIN Fruchtzwerg oder Fruchtjoghurt), das liebt mein kleiner, ich rühre diese feinen Hafer - oder auch mal Hirseflocken aus der Babyabteilung darunter und dazu eine zerquetschte Banane oder Klecks Birnenmus... zur Brotzeit auf alle Fälle Vollkornbrot, dazu Philadelphia oder Hummus... dazu geschnittene Gurke oder Tomate... und zwischendurch Rohkostteller oder Obst.

Ehrlich ich hab mir da gar nicht so viele Gedanken gemacht, sondern einfach sämtlichen gesunden Nahrungsmittel, die man ja bei der Beikost täglich gibt, kleinkindgerecht weiterverwendet.

Ich kann dir das Buch 'Gesund essen mit Spaß' empfehlen. Daraus koche und backe ich regelmäßig.

Am sinnvollsten wäre natürlich Nutella und sämtliches Süße einfach nicht mehr im Haus zu haben, zumindest nicht regelmäßig.

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Nein, größere Kinder haben wir nicht. Aber wir selbst essen auch “mal“ gern Süßes. Anfangs hatte ich das bei ihr auch gut im Griff, irgendwie hat sich das so eingeschlichen...

In der Beikostzeit hat sie alles gegessen, das ganze Angebot (hab das nichtselbst gekocht).
Im Notfall hatte ich auch (in letzter Zeit) diese Hipp Gerichte zu Hause, da ist auch Gemüse drin. Hat sie anfangs auch alles gegessen, jetzt rührt sie es nicht mehr an.
Hab auch schon versucht, Rohkost mit Plätzchenausstechern interessanter zu gestalten, hat aber auch nicht geholfen.

Ich werd auf jeden Fall demnächst auf Vollkorn umsteigen und selber backen, Zutaten sind schon im Haus.

Naturjoghurt mit Banane mochte sie immer. Weiß gar nicht, warum wir damit aufgehört haben...

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Hey,

also erstmal: die meisten Kleinkinder sind phasenweise schwierige Esser! 🙄 Ich kenne das nur zu gut!
Was ich ganz persönlich raten würde bzw auch so handhabe bei meinen Kindern:

1. Nutella wirklich nur an dem einen besonderen Tag (bei uns ist es eher Marmelade)
2. Süßes nur am Nachmittag und dann auch nur soviel wie in die kleine Hand passt, grundsätzlich auch nur wenn explizit danach gefragt wird! Fruchtzwerg, Pudding und Co ist ebenfalls Süßes bei uns.
3. Regelmäßige Familienmahlzeiten gemeinsam mit ALLEN Anwesenden am Tisch. Dabei bestimmst du was auf den Tisch kommt und das Kind, was und wie viel es nehmen mag.
Bei uns steht zu jeder Mahlzeit Obst und/oder Rohkost mit auf dem Tisch. Es muss nicht genommen werden, ich kommentiere auch nicht, wenn eins der Kinder mal tagelang gar nichts nimmt. Mehr für mich! 😉
4. Immer mal geliebte und gewohnte Gerichte einstreuen wie Nudeln mit Soße oderso. Zu viele Experimente beim Essen mögen Kleinkinder wirklich nicht. Wenn man etwas aber stetig anbietet und auch selbat isst, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Kinder dann irgendwann auch probieren. Meine Große hat sich mit 3 das erste Mal getraut, Paprika zu probieren (steht fast täglich auf dem Tisch) und siehe da: sie mag es. Also Geduld haben.
5. Kein Thema davon machen. Lass dein Kind entscheiden aber koche keine Extrawürste mehr. Versuche viel mehr, die Gerichte wiederholt zu kochen, sodass sie merkt: okay, das gibt es nun regelmäßig.
6. Keine süßen Getränke geben. Bei uns gibt es zum Beispiel Osaft nur am Morgen mit Wasser verdünnt. So bleibt es ein Highlight.

Kleinkinder sind wirklich Gewohnheitstiere. Also wenn du neue Gerichte auf den Tisch bringst, ist es normal dass sie erstmal skeptisch sind. Umso wichtiger ist, dass sie sich abwechseln mit gewohnten Speisen. Es ist aber kein Drama, wenn ein Kind etwas mal so gar nicht mag. Ein Butterbrot ist dann als Alternative ja auch schnell geschmiert.

Liebe Grüße

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Ich kann deine Ängste total verstehen - vor allem bezüglich des Übergewichtes. Bei uns ist es nicht anders 😖

Euren Speiseplan finde ich jetzt gar nicht soooo schlimm. 😏 Zur Nutella fällt mir spontan keine Lösung ein, außer diese ganz dünn aufs Brot zu schmieren. Vielleicht statt Brot morgens ein Kindermüsli ohne Zucker anbieten oder Obstmus aufs Brot...

Mittags würde ich die Lebensmittel nicht so sehr verarbeiten. Kartoffeln, Fleisch, Gemüse - damit sie sieht was sie isst. Vielleicht kannst du sie auch vorher aussuchen lassen? Nur Nudeln finde ich noch besser als süße Hauptgerichte.

Quetschies als Obst- und Gemüseersatz sind natürlich nicht optimal... Aber 1. Man kann sie auch selbst machen (Obst & Gemüse pürieren + in wiederverwendbare Quetschtüte) und 2. Besser als nichts. Übrigens sind Gläschen billiger als Quetschies & dasselbe ist drin. Wichtig: Ein Quetschie ist auch eine Mahlzeit! Also nix einfach für zwischendurch.

Abends finde ich ok - Gemüse trotzdem anbieten. Vielleicht mag sie auch Naturjoghurt mit Obstmus?

Das Süße solltest du auf jeden Fall zu einer "Mahlzeit" zusammenfassen. Vielleicht eine Dose mit Süßkram und sie darf sich nachmittags 3 Dinge aussuchen. Die Süßigkeiten sollten nicht so über den Tag gegessen werden (Zähne und Blutzucker!)...

Ok, mehr fällt mir nicht ein. Hatten vor Kurzem eine lockere Gesprächsrunde mit meiner Hebamme darüber 😉

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Hey,

also als erstes würde ich den extremen Zuckerkonsum einschränken! Kein Kleinkind braucht Nutella zum Frühstück oder 3 Süßigkeiten am Tag. Ich gehöre echt nicht zu den Leuten, die ihren Kindern Zucker verweigern. Wir haben Süßigkeiten zu Hause und ab und an bekommt sie mal ein bisschen. Aber garantiert nicht jeden Tag. Mehr Zucker wird es nur, wenn wir zum Beispiel bei Oma sind oder sowas oder an besonderen Tagen. Da lasse ich sie auch essen, weil es nicht die Regel ist. Genauso gibt es hier ab und zu mal Hauptmahlzeiten mit Zucker wie Waffeln. Aber das würde ich auch eher auf einmal im Monat schätzen. Übrigens gelten hier auch Quetschies als Süßigkeit. Der Zuckergehalt ist auch nicht ohne. Also alles in allem würde ich im Bezug auf den Zuckerkonsum umdenken. Du schreibst, dass du versuchst es einzuschränken. Sie ist 2 und nicht 12! Sie kann nur das essen, was sie von euch bekommt. Da kannst du das doch super Steuern, so dass sie ein normales Verhältnis zu Süßigkeiten entwickelt.
In den ersten 3 Jahren prägst du dein Kind stark, was Ernährungsgewohnheiten bzw den individuellen Geschmack angeht. Wenn sie meckert, lass sie doch oder spielt stattdessen etwas schönes. Nutella würde ich übrigens ganz weglassen. Biete ihr immer wieder gesunde Alternativen an. Du hast selbst die Erfahrung gemacht, wie es ist von den Eltern "dick gefüttert" zu werden. Mach den gleichen Fehler nicht nochmal. Irgendwann wird es nämlich ansetzen.
Was einseitiges Essen angeht, können dir andere bestimmt eher helfen. Das kommt allerdings häufiger bei Kleinkinder vor. Auch hier würde ich immer wieder alles anbieten und ihr sonst als Alternative wieder die zuckerfreie Variante ihrer Lieblingsspeisen anbieten.

Ich wünsche euch noch alles Gute!

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Guten Abend.

Gerade wenn du und dein Partner übergewichtig seid, solltet ihr als erstes eure Ernährung umstellen. Dann zieht das Kind automatisch mit. Besonders versteckten Zucker, zB in süßen Getränken (Fanta, Cola, Saft usw) abschaffen, das macht schon mal echt was aus. Nutella und Fruchtzwerge würde ich gar nicht mehr kaufen. Wenn es nicht da ist, kann es keiner essen.

Ich finde es gut, dass du das Essverhalten deines Kindes kritisch siehst und etwas ändern möchtest. Du musst dir bewusst machen: du bist die Mutter, du entscheidest, was auf den Tisch kommt. Und wenn dein Kind deswegen Theater macht, dann ist das eben so und du musst es aushalten. Übrigens darf das Kind entscheiden, wieviel es essen möchte.

Mir hilft es, wenn ich mich darauf vorbereite, dass es gleich Geschrei gibt, wenn ich zu etwas Nein sage. Wenn ihr keine Süßigkeiten zu Hause habt, kannst du auch nicht einknicken und ihr welche geben. Wenn sie das Mittagessen nicht mag, wird sie nicht sofort vom Fleische fallen. Dann bietest du ihr einfach zwei, drei Stunden später einen Apfel an. Zum Abendessen Brot, Käse oder Kräuterquark oder Kochschinken und dazu Gemüse zum Knabbern. Man kann zB den Teller niedlich dekorieren (Tomaten als Augen, Gurke als Mund oder so, gibt's im Internet viele Ideen).

Das wird am Anfang bestimmt nicht einfach. Eure Tochter kennt ja keine ausgewogene Ernährung. Da ist durchhalten angesagt. Aber bis jetzt ist es noch nicht zu spät, das Ruder noch rumzureißen. Und immer dran denken: es ist noch kein Kind vor einem vollen Teller verhungert. Wenn sie eine Weile lang alles doof findet, was du auftischst, wird sie es trotzdem irgendwann essen. Solange sie nicht hinterher irgendwelche ungesunden Sachen zum Hunger stillen angeboten bekommt.

Alles Gute für euch!