Empathie mit Kuscheltieren

Hallo an alle!
Mal eine vielleicht seltsame Frage:
Versucht ihr euren Kindern sowas wie "Empathie" für Kuscheltiere (oder Puppen) beizubringen?
Mein Sohn (im Februar 2 Jahre ) spielt seit einigen Wochen ganz gerne mit seinen Plüschtieren, wickelt sie, setzt sie an den Tisch zum Essen, putzt ihnen Zähne oder setzt sie aufs Töpfchen etc. Naja und manchmal wirft er sie aber z.B. auch durch die Gegend, trampelt drauf rum und ruft "aua, aua" (also als wäre da ein Verständnis dafür, dass sowas eigentlich weh tut ).
( gegenüber anderen Kindern ist J. Überhaupt nicht aggressiv - eher im Gegenteil. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass er aus Wut heraus Plüschtiere "verletzt" sondern eher aus Übermut oder so)
Ich hab das nie so eng gesehn, werfe die Tiere selbst auch mal rum.
Ich bin dann aber ins Nachdenken gekommen, weil es in der KiTa ein paar Puppen zum spielen gab und mein Kleiner diese nach dem Fläschchen geben eher unsanft behandelt hat. Eine Erzieherin hat versucht ihn zum "trösten" zu animieren und zum liebevollen Umgang mit den Puppen.
Klar, wenn er ein Spielzeug so sehr "vermenschlicht", scheint es ja sinnvoll auch negativen Gefühlsausbrüche richtig zu reflektieren, ihm den Umgang damit beizubringen.
Andererseits ist es aber auch nur ein Spielzeug und vielleicht nicht die schlechteste Möglichkeit Frust (oder was es auch sein mag) abzubauen.
Oder? Wie seht ihr das?
Bin gespannt auf eure Antworten!

LG
Avocado

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Hallo,
Ich finde auch, dass Kuscheltiere als Kuschel und Frust-Objekte benutzt werden können. Auch Puppen zum Beispiel.
In der Einrichtung geht es wohl eher darum ordentlich damit umzugehen, damit es nicht kaputt geht. Wenn jedes Kind so damit umgeht, ist die Puppe schnell hinüber.
Außerdem soll damit emphatie geschult werden, denke ich mal.

Also für zu Hause find ich es ok. Meinem Sohn sag ich auch immer er kann ein Kuscheltier ausschimpfen, wenn er mal sauer ist.

Alles gute für euch
Liebe Grüße

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Ich finde es schon gut, wenn mit Puppen oder Kuscheltieren im Rahmen von Rollenspielen die Empathiefähigkeit gefördert wird. Dann tut der Puppe mal was weh oder sie ist traurig oder müde... Ja, selbst das entschuldigen finde ich jetzt nicht verkehrt - komnt halt auch ein bisschen auf die Situation / den Kontext an: Eine Puppe im Spiel erst zu wickeln und zu füttern und sie dann bewusst zu schlagen / treten / umherwerfen finde ich nicht ok. Wenn aber der Teddy oder die Puppe bei einem Wutanfall zufällig gerade da sind und mal in die Ecke gepfeffert werden, ist das mMn was anderes... Ich hoffe, der Unterschied war jetzt verständlich 😉

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Ich bin da ganz ehrlich... er gibt seinen Plüschis bussis als Zeichen von "lieb haben" oder macht ei... und dann wirft er sich umher. Er ist 19 Monate. Ich würde dem keinerlei Wertung beipflichten. Da es sich um Gegenstände handelt. Diese darf er umsorgen und diese darf er meinetwegen Foltern das ist mir egal. Ich meine, die Tochter einer Freundin hat bis sie in die SCHULE kam so nen gelben Plüschhund gehabt... irgendwann sah er eher braun aus als gelb... weils sie ohne ihm nirgendwo hin ist und auch nicht schlafen konnte. Mit 3 Jahren meinte sie mal, den Hund operieren zu müssen und hat ihm den Bauch aufgeschnitten sodass die Füllung rauskam. Als sie merkte was fürn Schmarrn sie gemacht hat ist sie zur Mama und hat geheult. Sie hat ihn gefüllt und zugenäht. Ich hab als Kleinkind nix mit Puppen anfangen können und hab Barbies gerne den Kopf abgerissen, als aber mal ein andres Kind meiner Plüschkatze den Schwanz abgerissen hat (weil wir uns damit geprügelt haben im Spiel) hab ich geheult wie ein Schlosshund.

Ich meine mein Sohn schmeißt auch 100 mal am Tag seine Autos vom Couchtisch runter, irgendwann wird bestimmt mal eines kaputt gehen. Deswegen geh ich aber nicht von aus das er mit 18 genauso mit seinem Auto umgehen wird weil er aufgrund seinem jetzigen Verhalten - einem echten Auto keine Wertschätzung und Achtsamkeit entgeben bringen kann.

Und Gewaltfantasien sind bis zu nem Gewissen Grad total normal... und ehe sowas ein echter Mensch abbekommt dann lieber ne Puppe. Vielleicht fühlt er sich vorher irgendwann oder am Tag vorher total ungerecht behandelt vor... im Spiel mit der Puppe ist er emotional in der Situation und lebt dann seine Gefühle an der Puppe aus. Ich meine Kinderspielsachen sollten körperliche Misshandlung abkönnen. Auch ein Kind kann ein Gegenstand von nem echten Menschen unterscheiden. Ein anderes Kind oder ein Erwachsener würde seine Grenzen klar machen wenn er das tuen würde.. eine Puppe kann das nicht also wird sie besonders "misshandelt" hat auch was mit Grenzen testen zu tun.