Warum hasst mein Kleinkind mich

Hallo
Ich bin echt verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Ich hoffe hier kann mir jemand Tips geben oder hat vielleicht eine ähnliche Situation erlebt und kann mir davon berichten.

Mein Sohn war von Geburt an ein Papakind. Er hat viel geschriehen und wenn überhaupt hat er sich am besten vom Papa beruhigen lassen. Wenn uch nicht gestillt hätte, hätte er wohl direkt auf mich verzichten können. Unsere Nerven waren gleich angespannt. Wir waren beide gleich oft überlastet, müde, sauer, etc. also alles was man so kennt, wenn das Baby ständig schreit. Ich schreibe das extra, damit ihr wisst, dass sie These, das mein Freund der ruhigere Part war, wo sich das Baby wohler oder sicherer gefühlt hat nicht sein kann.

Irgendwann fing dann das hauen an. Wenn ihm was nicht gepasst hat, hat mein Sohn gehauen, was wir natürlich versucht haben mit allen möglichen Tipps anderer Mütter in den Griff zu kriegen.

Nachher wurde nur noch ich gehauen. Ich durfte ihn nicht mehr anfassen, nicht wickeln, nicht neben ihm sitzen, manchmal nicht mal in einen Raum mit ihm sein. Wenn er gebrüllt hat und ich zu nah war hat er sich noch mehr reingesteigert, um sich gehauen und nee nee gesagt. Mittlerweile brüllt er Papa Papa. Nur mein Freund kann ihn hoch nehmen und in seine Nähe kommen. Oder auch andere Personen. Er lässt sich zwar von anderen nicht beruhigen, aber stößt sie auch nicht weg so wie mich.

Mittlerweile ist es etwas besser geworden und ich kann wieder was mit ihm machen, aber nur alleine. Mein Freund muss dafür weg sein. Zu Hause in ein anderes Zimmer gehen reicht nicht. Mein Sohn freut sich nicht, wenn ich nach Hause kommen und ihm ist es egal ob ich gehe. Wenn mein Freund aus dem Raum geht, will er mit und ruft die ganze Zeit, aber nur wenn ich mit ihm in einem Zimmer bin. Wenn das die Oma oder sonst wer ist, lässt er sich eher ablenken.

Er sieht den Papa so oft wie mich, vielleicht sogar mehr als mich, durch unsere Arbeitszeiten.

Daran kann es auch nicht liegen.

Ich kann mittlerweile nicht mehr. Ich liebe den kleinen Kerl so sehr und werde so von ihm weg gestoßen. Ich fühle mich nicht mehr als seine Mutter, sondern als ein Störenfried. Ich hasse meinen Freund mittlerweile, weil er mir mein Kind weg nimmt. Ich beneide Alleinerziehende Mütter, wo die Väter sich nicht kümmern. Das hätte ich auch gerne.

Ich wollte schon so oft gehen, aber ich weiß das ich mein Kind dann ganz verlieren. Ich wünsche mir jeden Abend, dass ich morgens nicht mehr aufwache, damit der Schmerz endlich aufhört.

Der kleine ist jetzt 2 1/2 und das geht jetzt seit ca. 1 Jahr so. Eine Phase ist wohl damit auch ausgeschlossen.

Ich werde da wohl nie was dran ändern können. Ich werde wohl nie Kontakt zu meinem Sohn haben, aber wie kann man das verkraften und überwinden?

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oh mein gott, ist das verfahren bei euch.
mein erster gedanke war, du brauchst professionelle hilfe. jemand drittes der dir zuhört und handlungsalternativen aufzeigt.
wäre das eine option für dich?
mein eindruck ist, du hast sehr viel in das verhalten deines sohnes hinein interpretiert, was er in dem alter überhaupt noch nicht beansichtigen konnte.

sehr oft ist es so, dass sich kinder dem gegenüber am "frechsten" benehmen, bei dem sie sich am sichersten fühlen. einfach weil sie sich der liebe so sicher sind, das sie sich ohne bedenken ausprobieren. mein sohn ist 22 monate und mitten in einer trotzphase. die heftigsten wutanfälle hat er nur bei mir. beim papa ist er viel zahmer. hauen, beißen und kneifen, das bekomme nur ich ab.
wenn du in der phase sein verhalten falsch interpretiert hast und schlechte gefühle entwickelst hast, bist du nun wahrscheinlich angespannt ihm gegenüber und strahlst das aus, ob du willst oder nicht. aber denk daran: er ist ein kleines kind! er kennt noch gar keinen hass!!! das ist blödsinn.
und was ich nicht verstehe, warum legst du deinem partner sein gutes verhätniss so negativ aus? freu dich über die gute beziehung. warum willst du deinen freund deshalb verlassen? liebst du ihn denn nicht?

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Das tut mir sehr leid für dich und ich kann nur erahnen was du durchmachst...
Gib nicht auf, vielleicht ist ein Familientherapeut eine Möglichkeit?

Ich kann verstehen, dass du sauer auf deinen Partner bist, aber er macht das ja nicht extra und kann auch nichts dafür. Es belastet ihn sicher auch, dass du so leidest. Hast du mal mit ihm über deine Gefühle gesprochen?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und dass es bald besser wird.
Liebe Grüße

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Ja das weiß er, ich weine ja auch andauernd. Ihn nervt das aber nur und ich soll das nicht so eng sehen. Er kann ja auch nichts dagegen tun.

Dagegen machen kann er ja wirklich nichts.

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Moin,

oh je das klingt schlimm, das tut mir leid für Dich.
Zum einen siehst Du in Deinem Kind Dinge die ein kleines Kind noch gar nicht kann, ein Kind hasst nicht, ein Kind mobbt nicht, ...

Das Hauen ist eine ganz normale Phase, was mich hellhörig macht ist dass ihr mit "allen möglichen Tipps anderer Mütter" versucht habt es in den Griff zu bekommen. Ich kenne so eine Familie in meinem Bekanntenkreis, da ist jede Unart gleich eine Katastrophe ständig wird was Neues versucht, das Kind ist dadurch mega verunsichert und total überfordert. Kann es sein dass ihr zuviel wollt? Zuviel verschiedene Linien ausprobiert habt und Euer Kind deswegen so extrem ist, weil es Dich nicht mehr einschätzen kann? Ich weiß von außen klugscheissen ist immer leicht aber vielleicht ist da ein Problem.

Ich denke Du solltest einen Familien / Erziehungstherapeuten suchen, zum einen um mit Deinen Gefühlen klar zu kommen, um sicherer in der Erziehung zu werden, und um eine klare Linie reinzubekommen bei der sich Dein Kind sicher fühlt. Bei der es genau weiß welche Aktion welche Reaktion folgt? Nicht eine Woche wird Beissen igrnoriert weil Mutter A meint das wäre richtig, dann gehts eine Woche dafür auf die Stille Treppe weil Mutter B damit Erfolt hatte und in der nächsten Woche kommt die nächste "Idee"?

Man kann in der Erziehung ruhig Fehler machen, Kinder passen sich an und Fehler kann man korrigieren, solange man authentisch bleibt und eine für das Kind erkennbare Richtung hat. Nichts ist schlimmer für ein Kind als keine Richung zu haben.

Außerdem ist das nun mal ein Problem dessen der das Kind seltener sieht, sonst haben Väter das Problem aber die sind nicht so emotional und es macht ihnen weniger aus. Wie gesagt gib nicht auf, such Dir Hilfe, dann wird das schon wieder ;-)

Alles Gute Euch
LG
Pikku

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Hallo

Doch das kann auch nach einem jahr noch eine ohase sein. Eine ohase nicht im sinne wie *er testet grad was passiert wenn er sachen fallen lässt * und nach 3 wochen ist es vorbei. Nein eine phase die sich manifestiert.

Ich kenne das.

Unsere großte tochter wurde an ihrem 3 lebenstag auf die neo gebracht. Stundenlang wusste ich nicht mal ob sie lebt.
Ich wurde 2 tge später entlassen. Mein kind musste bleiben und ich durfte nicht.

Sie lag knapp über 3 wochen da. Auf grund von personalmangel wurde meinem kind das bedürfnis körperlicher nähe abtrainiert.

Sie wollte nicht mehr auf dem arm gehalten werden. Stillen durfte ich sie wegen erstickungsgefahr sowieso nicht mehr und selbst wickeln oder hand halten war schlimm für sie.

Hat man sie wohin gelegt war sie friedlich. Hat man mit ihr kuscheln wollen war das kind nur am brüllen.

Als sie etwas fitter und mobiler wurde wurde papa interesaant. Er durfte sie halten. Er durfte sie für die flasche auf den arm nehmen. Dort machte sie bäuerchen ohne zu weinen.

Nach 4 jahren kiwu und 2 FG hatte ich nun endlich ein baby und "durfte" es nicht angassen.

Es tat so weh und tut es heute noch.

Die Phase hat sehr lange angehalten.

Sie wird in 6 tagen 4 jahre alt und noch immer ist sie papa kind und hat probleme mit körperkontakt.
Vorgestern kam sie kuscheln. Von sich aus. Hat es 10 min ertragen und ging wieder.

Auf das nächste kuscheln muss ich sehr wahrscheinlich 2,3,4 monate warten.

Es ist nicht einfach aber es wird.
Sie rastet nicht mehr völlig aus wenn ich sie ausversehen berühre. Ich darf ihr beim waschen helfen etc. Kurze berührungen gehen.

An der hand gehen war immer ein Kampf zwischen uns.

Die kleine schwester ist da skomplette gegenteil eine kuscgelmaus durch und durch. Es ist wundervoll. Mein "baby" muss öfter mal mamas kuschelwut ertragen.

Hab geduld es wird besser werden. Dräng ihn nicht. Gib ihm den freitaum den er braucht. Er wird irgendwann einen schritt auf dich zu machen. Aber dafür muss er platz haben.

Es tut weh. Es ist schwer. Aber ihr schafft das.

Alles gute

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Zwei Dinge möchte ich schreiben:

1. ruf sofort bei der nächsten Erziehungsberatungsstelle an! Das ist kostenlos und wenn du willst auch anonym. Aber dort kann man euch bestimmt helfen!!! Man hat immer so Hemmungen und denkt "da gehen doch nur assis hin", aber das stimmt nicht. Trau dich und sich dir Hilfe!

2. vielleicht solltest du an das denken, was meine Mutter (Erzieherin) immer gesagt hat, wenn ich traurig war, dass eine meiner Töchter nicht traurig war, wenn ich ging oder so: es gehört für ein Kind viel Urvertrauen dazu, einen geliebten Menschen einfach gehen zu lassen. Ein kind muss sich ganz sicher sein, dass Mama wieder kommt und Mama mich immer liebt, egal was ich tue. Nur dann kann es Mama ohne tränen gehen lassen und an ihr auch mal den Frust ablassen. Denn das Kind weiss ja, dass Mamas liebe das nicht erschüttern kann.

Verstehst du was ich meine? Evtl sieht es nur so aus, als liebte er den Papa mehr und im Grunde hat er nur viel mehr Sorge um Papas zuneigung...

Aber um das zu wissen, müsst ihr euch Hilfe suchen!

Viel Glück!