Wie NEIN lernen- 16Monate

Guten Morgen!

Mein Schatz ist 16Monate und wirklich toll!
Was aber absolut nicht funktioniert ist das auf "nein" horchen!

Ein Beispiel:
Waren vor kurzem bei einem Freund, dessen Vorraumtüre niedriger ist als die anderen.
Mein Sohn ist immer hingegangen und hat sie auf und zu gemacht. Ich bin jedes Mal hin und hab nein gesagt und ihn weggegeben.
Ich hab ihm auch andere Spiele angeboten, aber er wollte nur das tun.

2. bei einer Freundin sieht er eine Fernbedienung und will nur mit dieser rumspielen, obwohl alle mit ihm rumgespielt haben. Da interessiert ihn überhaupt nix anderes

Und wenn ich "nein" sage schaut er mich nur an und macht es trotzdem oder lässt es für 2sec und geht dann wieder hin!

3. zu Hause ist es die Playsation oder der Roomba die ihn hin und wieder soooo anziehen, dass er nix anderes tut als drauf rumzudrücken, obwohl ich 100 Mal nein sage!

Was kann ich machen?
Bin schon am verzweifeln, weil es so anstrengend ist jemanden zu besuchen!

Danke!

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Hey,
Das ist vielleicht zu viel nein. Zeig ihm den Gegenstand oder nimm ihn und sag nein.

Manches wird er trotzdem öfter machen.

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Ein Kind in dem alter muss beim selben Vorgang etwa 50-80 mal die immer gleiche Reaktion erleben um sie zu verstehen. Er braucht Wiederholungen um das im Gehirn abspeichern zu können. Also natürlich musst du dann immer nein sagen und ihn wegnehmen wenn er etwas nicht darf. Ja, das dauert aber so lernen Kinder.

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Ohh Gott, 50-80 Mal, das wird noch spannend!

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Das empfinde ich als normal. Meine Tochter ist auch 16 Monate. Ein nein interessiert sie grundsätzlich nicht. Ich wende das Wort nur bei wirklichen wichtigen Dingen an. Sachen wie Fernbedienungen werden einfach außerhalb ihrer Reichweite gelagert. Wenn ich etwa verbiete sage icb deutlich nein und nehme sie sofort aus der Situation raus. Lässt zum Beispiel der Bruder mal sein Lego rumliegen und sie erwischt das sage icb nein und nehme ihr das Lego aus der Hand. Das gibt Protest (logisch ich ärgere mich auch wenn ich etwas nicht kriege, was ich unbedingt haben möchte) aber da halten wir eben aus. Irgendwann reicht dann auch mal ein nein alleine.

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Guten Morgen!

Wir haben hier die Erfahrung gemacht, dass alles, was verboten wird, umso anziehender ist. Deswegen gibt es hier weniger “Nein!“ und mehr entdecken und zeigen.

Das heißt zB dass wir unsere TV-Geräte (haben im Sideboard ziemlich viel Technikkram, xbox, Rechner, CD-Player usw) damals als sie für unsere Tochter interessant wurden, erstmal zusammen erkundet haben. Das erfordert viel Geduld als Erwachsene, geb ich zu. Meine Tochter hat ewig überall rumdrücken dürfen. Heute mit 19 Monaten hat sie Ihre eigene CD dort, darf sie auch allein anschalten und nutzt das sehr oft.

Bei Türen bin ich locker (geworden). Am Anfang hab ich noch oft daneben gesessen und auf ihre Finger aufgepasst. Mittlerweile opert sie hier oft allein herum, öffnet und schließt sie, versteckt sich usw.! Unterwegs hätte ich deinem Sohn stattdessen einfach eine andere Tür in Sichtweite angeboten, stört ja eigentlich niemanden.

Fernbedienungen dürfen hier jederzeit bespielt werden, auch das Telefon/ Handy (mit Tastensperre), da dass für mich persönlich kein Problem darstellt. Ich hab sowas auch schon als Kinder-Version gesehen, meine Tochter fand solches Spielzeug allerdings nie sehr reizvoll.

Ich finde, solange es sich nicht um gefährliche Dinge handelt, kann man dem Kind ruhig auch zeigen, wozu sie genutzt werden oder wie sie funktionieren. Klar, gerade unterwegs hat man dafür vielleicht nicht viel Zeit und Lust. Anderseits versteh ich die Zwerge da auch, sie möchten alles Neue entdecken und probieren. Und mich persönlich hat das viele “Nein...Nein...Nein!“ den ganzen Tag mehr genervt, ich hatte abends manchmal das Gefühl nichts anderes gesagt zu haben.

Vielleicht findet ihr einen Mittelweg! Viel Erfolg! #winke

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Naja zuhause versuchen wir immer, alles wegzuräumen was er nicht haben darf, aber unterwegs kann ich ja nicht alles wegräumen.... die finden die Sachen dann niewieder ;-)

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Ich denke dass ist schon euer größter Fehler. Er wird zu Hause nie mit nein Konfrontiert weil ihr alle Situationen vermeidet. Wie soll er dann woanders drauf hören?

Wir hatten z.B.auch nie Schubladensicherungen oder sowas - viele offene Fächer.
Meine Tochter wusste schon mit 14 Monaten an welche Fächer sie hin darf und an welche nicht. Schubladen hat sie nie ausgeräumt.

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Ein "Nein" und auch viele andere Lernprozesse bedürfen beim Kleinkind zigfacher Wiederholung. Du wirst solche Situationen also immer wieder haben und musst deinem Sohn vielleicht - gerade bei anderen zu Besuch - immer wieder "hinterher rennen".

Du kannst tatsächlich nur versuchen, ihm Alternativen anzubieten oder eben immer wieder Nein sagen.

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Hallo,

es wurde ja bereits geschrieben, dass ein Lernprozess dauert.

Was ich aber mittlerweile praktiziere, ich sage ein nein sehr scharf und deutlich mit entsprechendem Gesichtsausdruck. Dieses neinneinneinnein Singsang, den viele praktizieren, verstehen Kinder erstmal ja gar nicht oder finden es erstmal gar witzig, ohne die Bedeutung zu erfassen.

Da meine zweite ein ganz schönes Früchten ist, bin ich in gewissen Situationen da sehr konsequent mit dem deutlichen Nein. Also versteht sie sehr schnell, dass manche Dinge definitiv doof sind.

LG

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Hallo!

Also wie einige schon schrieben: der Tonfall macht sehr viel aus UND: Blickkontakt. Geht meine Tochter an die Fernbedienung spreche ich sie mit Vornamen an, warte bis sie mich ansieht und sage dann deutlich und bestimmt "Nein". Sie schaut mich meist eine Weile an und ist etwas verunsichert wegen meinem strengen Blick. Dann lässt sie es aber normalerweise auch.
Blickkontakt ist das A und O. Mit einem "Nein, nein" hinter seinem Kind herzulaufen bringt gar nichts. Man muss die volle Aufmerksamkeit der Mäuse haben und sie müssen in deinem Gesicht den "Ernst der Lage" ablesen können.

Alles Liebe!

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Du musst einfach den längeren Atem haben.
Ich hab halt nein gesagt, wenn das nicht geholfen hat, bin ich hingegangen und hab es selbst "beendet". Auch mehrmals hintereinander. Hat auch das nicht geholfen, habe ich verhindert, dass sie nochmal zum Zuge kommt. Also in deinem Fall, nicht zulassen dass er an die Fernbedienung rankommt. Bei einer Fernbedienung ist das ziemlich leicht, die kann man auch einfach weg legen.
Den DVD-Rekorder, kann man eben nicht mal schnell abschließen. Also habe ich ihre Hand immer wieder wenn sie hingreifen wollte festgehalten. DAs muss man auch ein paar mal hintereinander machen. Sie hatte es dann aber ziemlich schnell verstanden.

Mit 16 Monaten saß das nein bei uns schon ganz gut. Was nicht heißt, dass sie es nicht doch immer wieder probieren - aber dieses langwierige austesten immer und immer wieder das hatten wir nicht mehr.

Wichtig ist auch nur nein sagen wo es wirklich nein heißt. also nciht erst nein und dann "Naja dann mach halt" oder "ist jetzt auch egal".

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Hallo,

ich lese gerade das Buch "das gewünschteste Wunschkind...". Hier steht etwas interessantes über "nein" und "nicht".

Rufst du "Nein" reagiert dein Kind darauf. Es schaut dich an und hält inne. Es bemerkt, dass du etwas willst, kann aber mit "Nein" noch nichts anfangen. Es wartet auf eine Reaktion, passiert nichts, macht es weiter.

Rufst du "Nein" musst du danach hingehen, wie du es ja schon getan hast und das Kind weg nehmen. Dann quasi "ja" sagen und lächeln (das Kind darin bestätigen, dass es gut war, dass es aufgehört hat). So lernt es nach und nach, was nein und ja für eine Bedeutung hat.

ZumThema "nicht".
Das gehirn von Kindern filtern das Gesagte anfangs in wichtiges (verb und Substantiv) und unwichtiges. Sagst du z.b. "gehe nicht an die Fernbedienung", hört das Kind "gehe Fernbedienung". Erst mit 2 wird allmählich der ganze Satz verarbeitet. Deshalb immer positiv formulieren "bleib weg von der Fernbedienung, die geht kaputt".

Vllt hilft es dir ja etwas :-)

LG
Miriam