Gute Vorsätze versus Realität

Geht euch das auch so, dass ihr so einige Vorsätze in der Erziehung usw dann doch nach einer Weile mit Kinder Realität verworfen habt?

Ich war zum Beispiel immer skeptisch, was Schnuller angeht, (warum auch immer *g*) ... nach der Entlassung aus der Klinik hat sie doch einen bekommen

In der Breiphase wollte ich eigentlich selber Brei kochen, nur ganz selten ein Gläschen füttern. Naja, dann mochte sie Hipp Brei lieber als selbstgekochten, also hat sie den bekommen. Jetzt mit bald 15 Monaten isst sie aber ganz gut vom Tisch mit.

Dann wollte ich bis sie 3 ist den Fernseher tagsüber ausgeschaltet lassen. Hab aber festgestellt, dass sie beim Wickeln einigermaßen ruhig liegen bleibt, wenn ich den Fernseher einschalte (am Besten eine Tiersendung). Ansonsten wehrt sie sich wie blöd gegen das Wickeln. Jetzt wird halt der Fernseher zum Wickeln eingeschalten.

Wie geht es euch so, auch s gut gedachte Vorsätze, die dann doch verworfen wurden?

LG
Chrysantheme

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Hallo
Bei mir gibt es da ehrlich gesagt nichts, ich bin aber auch eher Realist & Flexibel.Beim Schnuller zum Beispiel habe ich es einfach so gemacht das ich geschaut habe ob das Baby einen will oder nicht. Beides ok.

LG

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Ja, das war bei uns schon auch oft so.
Wie eine wilde habe ich riesige Kürbisse verarbeitet, Zucchinis, Pastinaken, kiloweise Möhren um dann festzustellen, dass meine Tochter höchstens mal ein Löffelchen Möhrenbrei wollte #mampf . Die Tiefkühltruhe war voll und letztlich landete alles im Müll #putz

In den meisten Sachen braucht es einfach viel Flexibilität, sonst macht man es sich unnötig schwer. Wenn das Kind meint, dass es einen Schnuller braucht... dann bitte.

Letztlich muss man ja für sich selbst entscheiden, wo man seinen eigenen Erwartungen dringend entsprechen möchte und man die Sache einfach laufen lassen kann. Bei uns gab es keinerlei Kompromisse zum Thema Lern/Lärmspielzeug. Das war für uns ein NoGo, wurde aber auch nie von unserer Tochter gewünscht.

Wenn es das Kind denn glücklich macht, kann man seine guten Vorsätze ruhig mal über Bord werfen #schein

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Hahaha, das mit dem kiloweise Gemüse verarbeiten kenne ich :-D
Ich habe natürlich auch das allerbeste Fleisch im Bioladen gekauft...
Und es wurde sowas von verschmäht, Gläschen (aber auch da nicht alle Sorten) haben unserem Sohn immer viel besser geschmeckt :-D

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Süßigkeiten & Fernsehr... Irgendwann wird man realistisch.

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Hallo,

hmm, ich habe mir im Vorfeld nicht allzu viele Vorsätze gemacht von daher passt das eigentlich ganz gut. Ich bin auch nicht so "stur" und passe viele Dinge eben den Gegebenheiten an.

Beim Thema schlafen und Flasche nachts bin ich aber wohl etwas "nachlässiger" wie ich es von mir selbst erwartet habe - aber ich habe einfach gemerkt das es mir wichtiger ist dass ich meinen Schlaf bekomme. Hin und wieder überkommt mich zu dem Thema dann aber doch manchmal das Gefühl das wir es vielleicht doch anders hinbekommen sollten. Beim Thema Essen bin ich hingegen sehr viel "strenger" als das ich es von mir vermutet hätte und so kennen meine Jungs bisher z.B. noch kein Eis (was von vielen nur mit Kopfschütteln kommentiert wird).

Was bei uns aber (leider) immer öfter vorkommt: mein Mann und ich haben uns zwar natürlich viel und hinreichend über die Zeit mit Kinder und auch die Erziehungsgrundlagen unterhalten, dennoch merken wir immer öfter das wir zu vielen Themen (die ja auch jetzt erst aufkommen und uns vorher überhaupt nicht bewusst waren) eigentlich eine völlig unterschiedliche Auffassung haben - das wird in Zukunft spannend werden! ;-)

#winke

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Ich wollte eine gechillte Latte Macchiato-Mama sein. Ihr liebes immer ruhiges und schlafendes Baby liegt im Kinderwagen, während Mama frisch erholt gerade vom Frisör kommt und nun genüsslich in der Sonne ihre Tasse Kaffee genießt und lässig den Kinderwagen ab und an bewegt.
Realität der ersten Monate: eine gehetzte unausgeschlafene Tragemama in meist bequemen, praktischen Klamotten, die natürlich fürs Baby die Wechselsachen immer mithatte, aber leider für sich das Wechselshirt fast immer vergessen hatte (Tochter war eine Spuckliese). Aus der entspannten Tasse Kaffee wurde ein coffe to go :-). Frisörbesuch ... ach Pferdeschwanz ist auch ok :-).

Brei selber kochen... :-). Was habe ich geschnippelt, gekocht, püriert, extra kleine Döschen zum einfrieren gekauft, untereinander variiert, gebacken .. und dennoch das Kochduell gegen Onkel Hipp & Co. verloren. Meine Tochter hat die Gläschen und anderen Knabberkrams meinen Koch- und Backkünsten vorgezogen.

Schnuller ... braucht meine Tochter nicht, gibt es nicht - naja nur zum Einschlafen :-). Den hat sie allerdings selber kurz vor ihrem 2. Geburtstag abgelegt.

Medienkonsum ... gibt es nicht :-). Mittlerweile weiß meine Tochter genau wo ihre Kinderlieder auf dem iPad zu finden sind. Zähneputzen geht am Besten zum Zahnputz-Lied und Fingernägelschneiden geht am super mit Biene Maja :-).

Du siehtst alles eine Frage der Perspektive :-)

reiskorn8

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Kennst du den Spruch: ,Ich war eine konsequente Mutter bevor ich Kinder bekam'?

So geht es mir auch recht häufig mit Medien, Süßigkeiten, Zähne putzen,... Kinder sind eben kleine Persönlichkeiten und wissen ganz genau, was sie mögen und was nicht. Solange man sich in der Mitte irgendwo trifft ist alles gut.

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Hihi, wenn ich das so lese, bin ich ja noch gut weggekommen. Ich hatte zum Glück nie gute Vorsätze, sondern nur so einen generellen "roten Faden" , der sich auch so gehalten hat, nachdem die Kinder da waren.... aber das mit dem Partner kenne ich auch: beim "roten Faden" in der Kindererziehung sind wir uns schon einig, aber mit der Zeit kommen immer wieder Situationen, die man vorher einfach nicht planen konnte und wo dann doch Konfliktpotenzial besteht. Auch bei Nervenstärke und Belastbarkeit haben wir uns als Eltern damals anders eingeschätzt, als es jetzt der Fall ist (ich bin eigentlich eher cholerisch veranlagt, kann aber mit den Kindern sehr ruhig umgehen und es dauert sehr lange, bis ich wirklich nervlich am Ende bin und laut werde, mein Mann ist ein sehr stiller Typ, aber mit den Kindern schnell nervlich am Ende usw... ganz im Gegensatz zum "normalen" Leben).

Aber im Umfeld habe ich viele Mütter, die sich gewisse Vorsätze gemacht haben, die sie dann doch umwerfen mussten (gerade was Schnuller, Essen, Fernsehen usw. angeht) und sich dann immer Vorwürfe gemacht haben, weil sie das "nicht durchgehalten" haben. Das tut mir dann immer so leid, weil sie sich dann selber das Leben so schwer machen... Finde es gut, wenn man solche Vorsatz-Realitäts-Dinge dann hinterher nicht als Fehler sieht, sondern drüber schmunzeln kann ;-)

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Genau, im Nachhinein kann ich über meine damaligen Vorstellungen schmunzeln. Vorwürfe mache ich mir keine. Was ich gelernt habe: es kommt wie's kommt und dann ist es auch richtig.

Wir als Familie haben einen "roten Faden" für uns. Alles Weitere ergibt sich und wird gelegentlich nachjustiert.

Jetzt erwarten wir unsere zweite Tochter. Vorstellungen habe ich keine, aber wir freuen uns sehr auf sie und sind einfach gespannt und neugierig wie das Leben dann zu viert sein wird.

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Vorwürfe mach ich mir da auch keine, sondern muss eher schmunzeln.

Ne Tiersendung beim Wickeln oder mal Die Sendung mit der Maus wird meiner Maus schon nicht schaden

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Latte Macchiatto Mama wär ich auch gern gewesen. Lol :-D
Ich hab mir das Familienleben viel toller und entspannter vorgestellt. Inzwischen bin ich getrennt und Alleinerziehend aber irgendwie froh, mich nicht rechtfertigen zu müssen und alles so zu tun wie ich es für richtig halte.

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Ich arbeite als Erzieherin und habe dadurch schon viele Kibder in ganz unterschiedlichen Verhältnissen aufwachsen sehen und die meisten sind gut geraten:-)

Darum habe ich mir wenig gute Vorsätze gemacht, also Schnuller, lärmendes Spielzeug und mal einen Bissen von mamas Süßigkeiten gab es von kleinauf.

Aber andere Vorsätze sind gescheitert :

Baby lang bei mir schlafen lassen, viel Körperkontakt -wollte sie nicht, sie schlief länger und besser in ihrem Zimmer.
Viel tragen- fand ich dann doch anstrengend und meine kleine war wirklich im Kinderwagen das brave Vorzeigebaby dass auch mit 8Monaten in der Wanne zufrieden brabbelte!
Ich wollte BLW und Brei (selbstgekocht und Gläschen flexibel kombineren) - leider wollte meine gar gar gar nix von alledem- nur meine Muttermilch bis 10Monate!!!!
Ich wollte jeden Tag bei Wind und Wetter raus- ähm das Frühstücken mit Freundinnen daheim war irgendwie entspannter;-)
Also ich fand mich ja sooo flexibel aber dass dann doch manches immer noch anders kommt hätte ich nicht gedacht;-)
Jetzt beim zweiten denke ich wieder ich wäre auf alles gefasst;-)