2-jährige: Trotzphase und Schlafensritual

Liebe Leser und Leserinnen,

ich brauche mal wieder Eure Hilfe. Ich hoffe sehr, Ihr könnt mir Tipps und Anregungen geben.

Unsere 2-jährige Maus ist momentan sehr schwierig. An sich nichts ungewöhnliches für das Alter, aber ich brauche dringend ein paar gute Ratschläge für den Alltag.
Das größte Problem ist das Schlafengehen. Sie kann nicht mehr im Gitterbett schlafen, da sie sehr groß und beweglich ist und dort mit Leichtigkeit hinauskommt (oben rüber, macht sich steif und drückt dann den gesamten Körper gleichzeitig über das Gitter). Sie hat sowieso schon monatelang nicht darin geschlafen, sondern auf einer großen Matratze in ihrem Zimmer. Leider, leider ist sie es auch so gewohnt, dass nur Mama sie ins Bett bringt und Mama neben ihr liegt, bis sie schläft. Manchmal ist auch nachts ihre Sehnsucht nach mir so groß, dass sie mich ruft und ich dann auf einer Matratze neben ihrer weiterschlafe. So weit erst mal. Klar, wir haben sie selbst verwöhnt durch dieses Ritual, aber sie war über einen längeren Zeitraum auch sehr krank, so dass es mir selbst wichtig war, bei ihr zu sein. Das ist aber eine andere Story und die Krankheit ist zum Glück vorüber, aber die "Überbleibsel" aus dieser Zeit sind halt noch da.

Momentan klappt es aber sogar mit dem gerade beschriebenen Ritual nicht. Vor 21:30/22 Uhr schläft unser Schatz nicht (obwohl morgens zw. 7 und 8 Uhr die Nacht für sie ein Ende hat und sie auch keine mehr als 2-stündige Mittagsschlafphase hat). Ich weiß, es liegt am Ritual, sie ist irgendwie verunsichert und mag am liebsten gar nicht mehr ins Bett abends, obwohl sie müde ist. Sie weigert sie partout, ihren Schlafsack anzuziehen, krabbelt immer aus dem Bett, macht Licht an, will in den Flur und in andere Zimmer. Und sie will auf den Arm. Ich soll sie stehend auf den Arm nehmen, ich darf nicht sitzen dabei und sie will nicht auf den Schoß. Sie schreit immer: "Arm, Arm!" Wenn ich ihr erkläre, dass ich sie nicht mehr tragen kann, weil sie zu schwer ist, interessiert sie das nicht. Sie schreit weiter: "Arm!". Wenn ich sie doch mal hochgenommen habe, beruhigt sie sich meist und schläft fast ein, aber sobald ich sie mit dem Hinweis, dass sie zu schwer ist und jetzt Schlafenszeit ist, hinlege, fängt sie wieder zu schreien an, auch wenn ich bei ihr bleibe. Ich kann machen, was ich will, es hilft nichts.

Ob es hilft, wenn mein Mann es einmal probiert (nach bisher schon mehreren abgebrochenen Versuchen, bei denen sie nach mir kreischte)? Oder ein ganz anderes Ritual? Buch an dann kuscheln auf dem Schoß? Aber sie wird auf den Arm wollen und immer wieder aufstehen und aus dem Zimmer kommen.

Was sollen wir bloß machen?

Die zweite Sache ist, dass sie in diesen Wochen so starke Trotzanfälle hat, dass sie sich, wenn ich sie manchmal im Auto anschnallen will, sie sich so durchbiegt, dass es absolut nicht geht. Sie schafft es locker, aufgrund einer Kleinigkeit oder eines Verbots eine Stunde am Stück extrem zu schreien. Danach ist sie natürlich völlig fix und alle und durchgeschwitzt. Außer liebevolle Konsequenz: was macht man da?

VIIIIIEEEEEELEN DANK schon jetzt für Eure Tipps! #herzlich

Liebe Grüße

Tine

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Seit mein Sohn 2 Jahre alt ist besteht unser Ritual aus Geschichte vorlesen. Er liegt dabei im Bett, hört zu, anschließend gibts einen Gute Nacht Küss und das übliche "bis morgen, ich hab dich lieb" und dann schläft er ein. Mein Sohn ist jetzt 4 Jahre alt und auch ich kenne diese Schreiphasen wenn er zornig ist. Er ist schon in einem Alter in dem ich ihn ruhig eine halbe Stunde alleine ausspinnen lasse. In seiner Wut darf ihn sowieso niemand ansprechen. Wenn er sich beruhigt hat rede ich mit ihm nochmal in Ruhe, dann ist alles wieder gut. Bei ihm begann die Trotzphase erst spät, nach dem 3. Geburtstag. Deine Tochter ist ja noch deutlich jünger. Hast du schon einmal an ein neues Bett gedacht, bzw. ist es möglich alle Stäbe aus dem Bett zu entfernen? Mein Sohn hat schon lange ein "großes" Bett, dazu einen Rausfall-Schutz. Einen Schlafsack hat er nie akzeptiert. Da er sich gerne aufdeckt ziehe ich ihn nachts ordentlich an - lange Hose, Socken, Unterhemd und Langarm-Shirt im gesamten Jahr, außer im Sommer. Das Problem mit dem einschlafen kommt mir bekannt vor. Bei uns gab es mit 2 Jahren eine ähnliche Phase. Ich habe mir dann immer gesagt "wenn er nicht will hat er Pech". Das hat mir geholfen um nicht durchzudrehen. Wenn deine Tochter partout nicht ins Bett will dann lass sie. Aber mach ihr klar, dass sie zumindest das Zimmer nicht verlassen darf. Vielleicht wird sie dagegen lautstark protestieren aber das muss sie eben akzeptieren. Ich würde sie auch keinesfalls mehr auf den Arm nehmen zum einschlafen. Das muss sie eben lernen, dass es nun nicht mehr nach ihrem Kopf geht. Das ist neu für sie und natürlich reagiert sie mit Zorn und Geschrei. Sie wird die Gefühle kennen lernen und lernen damit umzugehen. Wichtig ist, dass du liebevoll mit ihr umgehst. Aber ich sage jedem der eine Veränderung Will dass Konsequenz das a und o ist.

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Hallo,

bei uns hat sich das Schlafritual auch ziemlich geändert. Irgendwann wollte Sohnemann keinen Schlafsack mehr - also hat er eine Decke bekommen. Dann wollte er nicht mehr im Gitterbett schlafen - also Gitter abgemacht, zum Juniorbett umgebaut. Dann wollte er auch da nicht mehr schlafen - seitdem haben wir wieder ein Familienbett. Da schlief er ca. 2 Monate zwischen uns und jetzt verbringt er freiwillig fast jede Nacht in seinem Bett (steht direkt neben unserem Elternbett und er kann sich einfach rüberrollen.

Wir gehen abends mit ihm ins Bett (gegen 20 Uhr), mein Mann kann einfach nicht lange schlafen, er steht zwischen 2 und 3 Uhr auf und geht seinem Hobby nach. Zwischen 5 und 5:30 Uhr wird Sohnemann munter und geht zum Papa ins Wohnzimmer. Ich stehe dann so gegen 6 Uhr auf (ich bin ein furchtbarer Morgenmuffel und brauche morgens etwas Zeit für mich, wenn möglich). Mittags schläft Sohnemann nochmal zwei bis vier Stunden.

Am Anfang war es komisch für uns, so zeitig ins Bett zu gehen, aber nach wenigen Tagen haben wir uns daran gewöhnt. Das Ende vom Lied: Sohnemann ist glücklich, mit den Eltern ins Bett gehen zu können, mein Mann hat ausreichend Zeit ungestört seinem Hobby nachzugehen und ich bin fit für den nächsten Tag (bin aktuell schwanger und die Müdigkeit macht mich fertig ;-) ). Im Nachhinein betrachtet haben wir durch diese Änderung an Lebensqualität gut gewonnen.

Auch wenn ich damit allein da stehe, aber ich bin der Meinung, man muss nicht gegen das Kind kämpfen. In vielen Dingen können wir noch viel von den Kleinen lernen und nicht weniges davon ist auch für einen Erwachsenen besser. Man muss immer mal wieder etwas umstrukturieren, aber wir Erwachsenen können das besser als ein Kind. Von daher :-)
Was ist so schlimm daran, deine Kleine auf dem Arm einschlafen zu lassen? Wenn sie weiß, dass Mama alle Bedürfnisse erfüllt, dann entspannt sie sich viel eher und weiß dann einfach, dass du da bist. Anfangs wird es für euch sicher anstrengend, aber es lohnt sich.

LG Py #winke

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Guten Abend!
Meine Erfahrung: der Mittagsschlaf war schuld!
War bei uns ähnlich, allerdings haben wir den Mittagsschlaf schon auf 45 min gekürzt! Dennoch war terror bis 21:00! Nachdem der Mittagsschlaf konsequent 1,5-2 Wochen abgeschafft wurde, wurde es wieder besser! Jetzt schläft sie von 19:00-8:00!
Viele Grüße

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Tine,

du hast intutiv aber doch viele Sachen richtig grmacht,vjetzt grht ee um die Konsequenz.

Keinen Schlafsack mehr aber eine Decke. Dann große Matratze und dann liegst du dich um bedtimmte Uhrzeit automatisch hin. Bedenke immer, du bist das Vorbild. Und dann liegst du da. Du kannst anbieten einmallig, dass sie sic zu dir ankuscheln kann und dass du ihr macimal!!! für den Anfang Händchen hältst. Nichts mit Tragen,vArm. Das ist nur Gift.

Lichter haben Sicherungen;-):-p:-D
Türen haben Schlösser.

Tag für Tag leise hinlegen und geschehen lassen. Ob sie am Anfang Theater macht, ist egsl. Du bist da. Du tust aber aktiv nichts mehr. So bewuem wie möglich für dich, keine Anreize.

Das Kind wird es akzeptieren. Es kann dauern aber es kommt.

#winke

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Genauso kann ich das unterschreiben.

sie hat gelernt, dass sie nur lange genug brüllen muss, dann wird sie trotzdem hoch genommen oder weitergetragen.

Das Brüllen, dass dies nicht mehr so ist zu ertragen ist hart aber sie ist ja dabei nicht alleine. du bist da, sie kann kuscheln - aber sie muss es akzeptieren ob sie weint oder nicht.

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Ich würde ein neues schönes Abendritual einführen.
Ein paar neue tolle Kinder Bücher besorgen. Kuscheliges Licht anmachen. Mich mit dem Kind kuschelnd ins Bett legen und einige Geschichten vorlesen. Sie darf aussuchen was gelesen wird.
Bei uns wird danach das Licht ausgemacht (das mag meine 2 jährige natürlich nicht so gerne), dafür erzähle ich ihr noch eine Geschichte im Dunkeln, dann wird gekuschelt bis sie schläft.

Wir gehen gegen 20 Uhr ins Bett.
Wenn sie noch mehr Geschichten hören will, sage ich ihr, morgen ist auch noch ein Tag und Mami ist jetzt müde.

LG und viel Erfolg

Wenn das klappt, kann ja auch mal Papa Bücher vorlesen