Willkommen in der Trotzphase!!!!

So, oder so ähnlich könnte das Schild aussehen das mein Sohn Imaginär um den Hals trägt.

Ich frage mich schon seit Wochen was mit Ihm (fast 3) los ist. Er wechselt von Vernünftig, brav, unterhaltsam zu unausstehlich, gefährlich, grausam.

Hat ein bisschen gedauert bis ich eingesehen habe dass es wohl die Trotzphase ist. Der kleine hat begonnen seinen Willen mit treten, schlagen und beissen durchsetzen zu wollen.

Zum Glück haben wir das beissen und Haare ziehen so weit es ging in den Griff bekommen, Das treten und schlagen nehmen wir gerade in angriff. Ist er gerade in Rage, helfen leider auch gutgemeinte "nein, schlagen tut man nicht" Sätze, nicht weiter. Aber wir bleiben dran.

Oh, das Bett-gehen ist ein richtiges "Vergnügen". Er legt sich nicht mal mehr INS Bett, weil er meint er könnte doch versehentlich einschlafen. Alternativ schlägt er vor auf dem Boden liegen zu wollen. ER will entscheiden wo er schläft... und sei es auf dem kalten Laminat!!!! Sauber, sag ich da nur. Dann halt auf dem Boden. Aber meistens ändert er seine Entscheidung sofort wieder, wenn er merkt dass ich darauf eingehe und beginne Bettzeug auf dem Boden zu verteilen.

Ist er dann mal doch "versehentlich" IM Bett gelandet beginn ich mit dem "liebevollen" Einschlafritual(en). Ich beginne ein Buch vorzulesen... Er schlägt mich. O.K. vielleicht gefällt ihm das Buch nicht. Also beginne ich zu singen... Er tritt mich. Alles Klar, meine Stimme ist nicht Sängerhaft genug, bei Popstars wär ich wohl durchgefallen. Also erzähle ich eine selbst erfundene Geschichte... Er hampelt auf mir rum. Also ist an mir auch kein Autor verloren gegangen. Ich leg mich also ohne Irgendwas zu tun neben Ihn und sag, sing, erzähl nichts. Er steht auf, lacht mich an und geht aus dem Zimmer ins Spielzimmer. Ich lauf ihm hinterher und trag ihn zurück ins Schlafzimmer. Er steht auf und geht wieder. Ich wiederhole das vorgehen. Er wiederholt sein Vorgehen.

Der Große schläft schon längst alleine im Bett und hat die Nase von seinem kleinen Bruder voll.

Papa kommt und will es "besser" machen als Mama. Also wird erstmal wieder richtig getobt. Super! Jetzt ist der Kleine wieder HELL (wie Hölle) Wach. Ich "verfluche" den Papa... natürlich nur in Gedanken. Und wende mich wieder der monotonen "wieder-ins-bett-bring"-Tätigkeit zu.

Nach ca. 2 Stunden habe ich Gewonnen!!!! Bin am Ende und fall ins Bett. HOFFENTLICH NICHT INS FALSCHE!!!!!

Aber wie bei allen dingen:
ES IST NUR EINE PHASE.... ES IST NUR EINE PHASE..... ES IST NUR EINE PHASE

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"Ich beginne ein Buch vorzulesen... Er schlägt mich. O.K. vielleicht gefällt ihm das Buch nicht. Also beginne ich zu singen... Er tritt mich. Alles Klar, meine Stimme ist nicht Sängerhaft genug, bei Popstars wär ich wohl durchgefallen. Also erzähle ich eine selbst erfundene Geschichte... Er hampelt auf mir rum. Also ist an mir auch kein Autor verloren gegangen. Ich leg mich also ohne Irgendwas zu tun neben Ihn und sag, sing, erzähl nichts. Er steht auf, lacht mich an und geht aus dem Zimmer ins Spielzimmer."

Fällt dir beim Lesen deiner Worte etwas auf? Das ist nicht die Trotzphase, der Kleine tanzt dir gewaltig auf der Nase. Ich würde ihm einmal sagen, wie es läuft und dann gehe ich raus. Neuer Tag, neue Chance! Das Theater nehme ich dann sehr gerne in Kauf.

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Doch, das ist die "Trotzphase".
Je nachdem kann man unterschiedliche Motive dahinter sehen.

Du siehst dahinter nur, dass ein Kind einem auf der Nase rumtanzt. Man kann dabei aber auch sehen, dass das Kind Grenzen sucht. Und nicht nur die der Eltern, sondern auch seine eigenen und es dabei seine eigene Autonomie erlernt.

Es ist auch eine Grenze, wenn man merkt man ist müde, will aber auch nicht schlafen.
Das hat aber rein gar nichts damit zu tun, dass ein Kind einem auf der Nase rumtanzen will oder einem gar etwas Böses möchte und das mit Absicht macht.
In dem Moment, den die TE beschreibt, ist für mich das Kind gerade mit sich selbst überfordert. Es weiß selbst nicht, was es gerade möchte. Um ganz ehrlich zu sein, ist das auch wahrlich nicht besonders einfach. Die meisten Erwachsenen wissen das ja nicht.

Das bedeutet übrigens nicht, dass man dem Kind dann jeden Wunsch (was eh nicht geht, weil das Kind ja eben gar nicht weiß, was es will) erfüllt. Nur die Motive, die man beim Kind sieht, sind unterschiedlich.

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Hallo!
Und wenn das Kind keine Grenzen erfährt, wie das in der Bettbring-Situation der Fall ist, tanzt es der Mutter auf der Nase herum, was diese fröhlich geschehen lässt. Ich lasse mich jedenfalls weder treten, schlagen etc. - auch nicht von einem 2Jährigen. Auch ein Kind in dem Alter kann lernen, dass es keine Geschichte gibt, wenn es die Mutter tritt. Das müde/überdrehte Kind ist überfordert, aber das sieht die Mutter nicht und macht weiter Angebot nach Angebot. Mit Trotzphase hat das nichts zutun! Zumindest überhaupt nicht in der Situation. VG

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Ich glaube, da passt wie in der Pubertät der Spruch "wegen Umbau geschlossen".

Flix ist in der Phase auch schon angekommen. Auch mit diesen ständigem Meinungswechsel. Inzwischen versuche ich mich da dann komplett rauszunehmen. Wenn ich merke, dass er gerade mit sich selbst überfordert ist, biete ich ihm gar nichts mehr an, denn meist hat das bei uns alles nur schlimmer gemacht.

Ich sage ihm dann, dass wir noch einmal schauen, wenn er wieder unten ist.

Beim Schlafen würde ich versuchen (ich weiß nicht, ob es von Erfolg gekrönt wäre), ihn, wenn er noch ruhig ist, zu fragen, was er möchte (lesen, singen, Geschichte).

Ansonsten habe ich das "Glück", dass mein Mann sich da nicht einmischt. Er meint dann immer nur: Wenn Du Hilfe brauchst, sag was.
Vielleicht ginge das bei Euch ja auch?

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Na dann können wir uns ja die Hand reiche. Angekommen im trotzalter!!????

Mein grosser war etwas einfacher, aber er hatte diese Phasen auch... Nur hab ich es schon wieder vergessen.

Übrigens frag ich ihn was er will, ob Buch oder sonst was. Er sagt Buch. Ich: prima, such dir eins aus. Er sucht und gibt mir eins. Doch dann ist es doch nicht das richtige und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Ich muss sagen dass ich eigentlich immer ruhig bleibe und versuche ein paar wichtige Grenzen auch durchzusetzen wie z.b. Nicht hauen, beißen, usw. Gewisse Zeit zum "ins Zimmer gehen" usw. Und wenns sein muss kämpf ich dafür bis ich umfall????????????

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Hallo,

Zwei Stunden pro Abend Veranstaltet ihr so einen Zirkus? Wow!

Meine Tochter (wird im Juli 2) ging immer dann ins Bett wenn sie müde war, nicht dann wenn ich meinte sie soll schlafen.

Auch sie wird Einschlafbegleitet, schläft im Familienbett.

Bei uns ist es so, dass sie mittlerweile von ganz alleine ankommt und sagt "Betti", dann wird noch kurz gestillt und gekuschelt und innerhalb zehn Minuten ist sie weg.

In den zwei Stunden könntet ihr noch soviel tolle Dinge Unternehmen, aber doch nicht so ein Zirkus.

Lg Tinkerbell

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Danke für deine lieb gemeinte Antwort, mit zwei war er auch noch ein Engel. Ganz wie bei dir!

Nun, gibt es diese trotzphase wirklich und man muss da eben auch irgendwie durch????
Ich beschwere mich auch garnicht, wollte einfach nur mal einen kleinen Einblick in UNSERE trotzphase zeigen.

Vielleicht wird es ja bei euch nicht so schlimm. Bei meinem großen war es weitaus humaner ????

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Ich würde vielleicht nicht so viel diskutieren und mich auf Dinge wie "auf dem Boden schlafen" gar nicht erst einlassen. Es sei denn, dieses Mittel hilft zuverlässig, ihn ins Bett zu bekommen. Ich würde dann eine Sache anbieten, er soll aussuchen (singen, vorlesen, etc.). Schlägt er dann, würde ich das beenden und das Zimmer verlassen. Kommt er raus, trage ihn kommentarlos oder maximal mit einer knappen Ansage wieder zurück. Zugegeben, das braucht über mehrere Abende einen langen Atem. Bald aber wird er merken, dass er mit Treten und Schlagen nichts erreicht, weil er dann GAR KEINE Geschichte, etc. mehr bekommt.

Generell würde ich dieses Fehlverhalten durch Ignoranz strafen. Also runter setzen / weg setzen / ins Zimmer setzen.

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Danke für deine Antwort.

Genau so oder so ähnlich gehe ich auch damit um. Ich beschwere mich auch nicht sondern wollte nur mal einen Einblick in unsere "trotzphase" geben.

Ich gehe sehr ruhig mit der Situation um und setze meine Grenzen auch durch, und wenn es eben mal länger dauert. ????

Er meint es ja nicht böse und fällt mir am Ende auch völlig fertig um den Hals und versichert sich meiner Liebe.

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Meine Maus (19,5 Monate) habe ich fast von Beginn an allabendlich mit "Guten Abend, gute Nacht" in den Schlaf gesungen. Und wehe, ich habe zu früh aufgehört zu singen und zu summen - da war sie auf einmal wieder hellwach. Außerdem musste ich immer mindestens einen Arm um sie legen, manchmal sogar meinen Kopf noch leicht auf ihre Schulter. Sonst konnte sie nicht einschlafen. Die ersten Monate konnte sie sogar nur AUF mir schlafen.

Mittlerweile (wir schlafen noch immer in einem gemeinsamen Bett) möchte sie nicht mehr von mir berührt werden, wenn sie einschläft - sie kuschelt sich aber von sich aus mit ihrem Gesicht ganz nah an meines und krault mir beim Einschlafen den Kopf. Singen darf ich auch nicht mehr, noch nichtmal leise summen.

Und falls es Dich tröstet: Mit dem Papa haben wir das gleiche "Problem". Will er die Kleine ins Bett bringen, sitzen beide 2 Stunden später noch im hell erleuchteten Kinderzimmer auf dem Boden. Papa fix und fertig und die Kleine frohgelaunt (aber übermüdet) am spielen. Sobald ich mich dann aber mit ihr hinlege, schläft sie sofort ein.

Kann/möchte sie abends nicht einschlafen, stelle ich mich einfach schlafend. Sie darf dann noch im Bett mit der kleinen LED-Lampe oder einer anderen Kleinigkeit spielen. Zwischendurch kuschelt sie sich dann an mich, manchmal hampelt sie auch noch quer durchs Bett. Früher oder später schläft sie dann aber doch ein, meist mit dem kleinen Spielzeug in der Hand. Vielleicht hilft das bei euch auch?

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Es tut einfach immer gut, zu hören dass man nicht allein ist !

Alles wie bei uns. Grad ist die Phase wieder etwas besser geworden. Ich merke richtig dass er jetzt wieder "entspannter" ist. Wenn er merkt dass ich einfach SEINE Wünsche etwas berücksichtige geht es wieder besser.

Ja, das mit dem Spielzeug in der Hand praktizieren wir auch so. Manchmal hilfts manchmal fliegt es quer durchs Kinderzimmer :-)

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Eine liebe Mutti die ich kenne erzählte von ihrer ältesten Tochter (mittlerweile 7 Jahre alt). Thema Anschnallen im Auto!
Folgendes Szenario hatte sie mehr als nur einmal:

Mutter geht mit Tochter den wöchentlichen Einkaufen erledigen. Nach dem Einkauf geht es zurück zum Auto.

Mama packt die Einkäufe ins Auto, setzt das Kind in den Kindersitz und schnallte es Vorschriftsmäßig an. Was macht das Kind? Richtig: Es schnallte sich umgehend wieder ab. Also was tun? Versuchen wir es erstmal auf die freundliche Art: " XYZ schnall Dich bitte wieder an wir wollen nach Hause fahren."
Kind: "Nein, mach ich aber nicht."

Gut, Mama steigt aus, schnallt das Kind wieder an. Setzt sich wieder auf die Fahrerseite will gerade den Zündschlüssel umdrehen und hört wieder das "Klick" des Anschnallgurtes...
Ihr könnt euch denken wie sich das ganze fortgesetzt hat.
Das Ende vom Lied: Beide steigen aus dem Auto aus, Mutti packt die leicht verderblichen und tiefgefrorenen Lebensmittel in eine Einkaufstüte, Rest bleibt im Auto. Auto bleibt auf Parkplatz stehen und Mutti geht mit Einkaufstüten und Kind im Schlepptau wild fluchend nach Hause. Auto wird abgeholt wenn Kind im Bett liegt.
Und das war noch ein harmloses Szenario laut ihrer Aussage... die Kleine Madame hat noch ganz andere Dinge gebracht die für die Eltern gar nicht schön waren, weil sie lebensgefährlich gewesen wären.

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Wahnsinn!
Es ist aber auch echt blöd wenn die kleinen erst mal raus haben wie das mit der Technik geht.

Das mit dem Abschnallen hat meiner auch einmal probiert. Ich habe dann erklärt dass die Polizei das gar nicht lustig findet und die Mama richtig viel ärger bekommt.
Das hat dann glücklicherweise gewirkt, denn meine Jungs haben RIESEN Respekt vor der Polizei.

Gestern waren wir beim Eisessen, eigentlich ja was schönes, Aber irgendwas hab ich vermutlich falsch gemacht, denn mein kleiner hat einen schreianfall bekommen.

Ich war schon drauf und dran aufzustehen und ohne zu Essen zu gehen. Dann hab ich noch einen Versuch gestartet und gesagt: "Du kannst jetzt noch dein Eis essen, oder weiter schreien, wenn mama mit dem Eis fertig ist, dann gehen wir, egal ob du dein Eis gegessen hast, oder nicht."

Irgendwie hat das gewirkt. :-)

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Ich kenne mich mit so was nicht aus, das habe ich mit meinen noch nicht gehabt.

Trotzdem wundere ich mich... Wenn mein Kind mich hauen oder treten würde, dann gebe es bestimmt KEINE Geschichte und auch kein Lied mehr!!!

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natürlich lass ich mich auch nicht hauen,...
Es war eine "überspitzt" erzählte Geschichte.
Er versucht es leider schon, aber ich lasse es nicht zu. Ich halte seinen Arm und sag Ihm dass das nicht geht. Gehe aus dem Zimmer usw. Also keine Angst, ich komme schon zurecht.

Ich wollte einfach kurz den Horror einer Trotzphase widerspiegeln. Und hoffte darauf andere mit ähnlichen Erlebnissen zu treffen.