Kind lässt sich nicht trösten - Hilfe !

Mir fiel schon desöfteren bei meiner Tochter auf, dass wenn sie weint/ ausrastet/ schreit nicht trösten lässt.
Andersrum lässt sie sich trösten wenn sie sich weh getan hat.

Beispiel:
Um 19 uhr wollte ich sie wie jeden tag hinlegen. haben dabei nie probleme. Heute war es anders. Sie schlief schon bei der flasche nicht ein. Danach wollte sie direkt wieder aufstehen und spielen. Ich legte sie wieder hin. Ab da war sie bis 21 uhr am weinen/ schreien. Erst dachte ich, dass sie jetzt sauer ist, aber als ich dann kurz das zimmer verließ war es ganz vorbei. Dicke tränen kullerten und ich wollte sie trösten. Aber sie wollte es nicht, Sie drehte sich weg und schrieh immer lauter und mir zeriss es das herz.

Als ich sie hochnahm verbog sie sich und wollte runter. Unten aber ging es weiter. Ich blieb bei ihr und streckte mehrfach meine Arme aus. Jedesmal wurde sie wieder lauter und ging einige schritte weg. Mir kommt es aber so vor, dass sie getröstet werden möchte.

Der papa hats ebenfalls versucht. da war dann Weltuntergang und sie rannte zu mir. aber nicht in meine arme sondern nur in meine nähe.
Diese situationen haben wir häufig und jedesmal, wenn sie sich beruhigt hag, muss ich erstmal weinen.
Hat sie kein Vertrauen in mich? Eventuell sogar eine schlechte Bindung?

Ich glaube ganz fest, dass sie eigentlich getröstet werden will. aber es ist schlicht weg unmöglich sie auf den arm zu nehmen da sie sich so verbiegt und immer mehr reinsteigert. Und von alleine kam sie erst nach über einer stunde. Selbst ablenken ging nicht. Duese momente zerreißen mir so das herz =(

Kennt das hier jemand?
Bitte antwortet jemand ????

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Liebe Julia, ich kann mit dir mitfühlen, ich kenne solche Situationen auch mit meinem Sohn, 2 1/4 jahre alt und ich weiß, es ist für einen selbst sehr schwer auszuhalten. In solchen Situationen hift es uns am besten, wenn es mir gelingt, die Ruhe zu bewahren, ihm zu signalisieren, dass ich für ihn da bin. Wenn er keine direkte körperliche Nähe zulässt, bleibe ich in seiner Nähe, damit er weiß, er kann zu mir kommen. Ich denke, er ist in solchen Situationen von seinen eigenen Gefühlen so überwältigt und kann sie auch nicht ganz zuordnen und damit umgehen. Manchmal hilft es, wenn ich versuche, sie für ihn zu verbalisieren und Verständnis für ihn bzw. seine Gefühle äußere.

Ich wünsche dir alles Liebe

lilly

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Ich kann mich lilly nur anschließen. Es ist eine Phase... Mein Sohn 2,5 wollte es auch nicht ... Es hat 2 Wochen angrhalten. Er war nie ein kuschelkind. Nach dieser Phase schon :)

Signalisiere einfach das du da bist. Setze dich hin und erzähle was dein Kind mag. Oder nimm dein Kind zum schlafen zu euch.

Alles Gute...

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Bei uns auch so. Vorallem wenn er sich über etwas "aufregt". Momentan haben wir hier auch so ein Theater beim ins Bett gehen.

Ich bleib immer bei ihm. Und nehm ihm ab und zu im den arm indem ich auf seine höhe runter gehe. Manchmal akzeptiert er das dann kurz.
Was aber gut hilft bei uns in solchen situationen:
Ein Buch nehmen, sich gemütlich hinsetzten und fragen ob er mitschauen will. Meistens kommt ein "nein" aber ich schlage das buch auf und lese und erzähle was ich sehe. Als würde icb das buch für mich anschauen. Meistens hört er dann auf zu brüllen, hört mir zu und kommt irgendwann zu mir und wir schauen zusammen. Das hilft eigentlich in 90% der Fälle ihn aus seinem Gefühlschaos raus zu holen.

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Ich würde sagen, vollkommen normal und gehört mit dazu.

Kennst Du das nicht? Du willst etwas, kannst/darfst es aber nicht? Da regen wir uns doch auch auf, sind enttäuscht, traurig, sauer...
Nur äußern wir es nicht mehr so deutlich wie die Kleinen.

Und da kann es uns doch auch passieren, dass wir eigentlich getröstet werden wollen, aber in dem Moment halt irgendwie auch wieder nicht.

Ich würde sagen, Dein Kind wird autonom und stößt an Grenzen. An seine eigenen, an Deine, an die anderer Menschen. Das frustet ganz schön gewaltig. Und mit der Flut an Gefühl, die dann über einem hereinbricht, muss sie erst einmal fertig werden.

Da ist dann eben alles dabei. Trauer, Wut, Ärger, Enttäuschung.

Wie schon eine Vorschreiberin schrieb. Versuch ruhig zu bleiben. Das ist nicht immer einfach und, ich gebe zu, auch ich war in den Momenten manchmal schon wirklich genervt. Versuch ihr zu signalisieren, dass Du offen für sie bist, wenn sie möchte. Auch das ist nicht einfach. Ich habe bei mir selbst manchmal auch schon gemerkt, dass weniger manchmal mehr ist. Wenn Deine Tochter so weit ist, kommt sie ganz bestimmt zum Trösten. Bleib in ihrer Nähe, aber lass sie in Ruhe.