Muss ein Kind da wirklich durch!?

Hallo ihr Lieben,
Ich bin zur Zeit stark verzweifelt und weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich hoffe, dass ich von euch ein paar Meinungen und Ratschläge bekomme.
Zu meiner Situation...ich habe einen zwei jährigen Sohn und bin seit vier Wochen wieder angefangen zu arbeiten, zwölf Stunden die Woche, auf drei Tage verteilt. Mein Sohn wird in dieser Zeit von meiner Mutter betreut. Eigentlich habe ich har nicht daran gedacht, dass in irgendeiner Weise Probleme auftauchen, da mein Sohn eine sehr starke Bindung zu meiner Mutter hat und und er mehrmals die Woche bei ihr war und von ihr betreut wurde, so dass ich mal einkaufen oder andere Dinge erledigen konnte. Ich arbeite jetzt seit vier Wochen und mein Sohn weint nach mir und lässt sich nicht beruhigen. Er weint stundenlang. Hört vielleicht mal ein paar Minuten auf, fängt dann aber wieder an und ist quasi die ganze Zeit in einer depressiven Stimmung. Am Montag bin ich aus lauter Verzweiflung zum Kinderarzt gefahren. Der hat uns krank geschrieben, um aus dieser Situation den Druck zu nehmen. Sein Rat war, wir sollen die Betreuungszeit verkürzen und langsam wieder aufstocken. Nun ja, da sind wir jetzt bei. Und er weint. Er schreit wie am Spieß. Und möchte immer vor der Haustür warten, bis ich wieder komme.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Das kann doch so nicnt richtig sein??!! Ist jetzt der Punkt, wo man sagt, ich kündige, um das Wohl meines Kindes nicht zu gefährden?! Mittlerweile hat sich die Situation so zu gespitzt, dass nicht mal mehr der Papa mit dem kleinen im Zimmer spielen kann, wenn ich mich in einem anderen Zimmer aufhalte....
Was soll ich nur tun?!

1

Dass ein Kind weint, wenn Mama geht ist ja eine Sache. Aber dass es sich nicht beruhigen lässt und stundenlang weint eine andere. Ich finde nicht, dass ein Kind DA durch muss.

Wenn ihr nicht gerade verhungert, weil dann niemand mehr Geld verdient...lass es bleiben und kümmer dich weiter voll ums Kind und versuch das mit der Betreuug in einem halben Jahr oder noch später wieder.

Zumindest würde ich das so machen.

2

Hi,
hast Du ihn schon im Kiga angemeldet?

Evtl. ist es zu langeweilig, denn es sind ja jetzt regelmäßige Termine.

Kann Deine Mutter erstmal mit ihm spazierengehen, auf den Spielplatz etc. so "richtig" ablenken, nicht nur in die Wohnung gehen??

Ist evtl. noch ne Spielgruppe, Kinderturnen wo Deine Mutter mit ihm hingehen könnte?

Bist Du immer gesprungen, wenn er gequängelt hat?
Hat er schon alleine woanders übernachtet?
Schläft er alleine im Zimmer, oder bei Euch?

Thilo war 2 Jahre, da bin ich wieder 2x 8 Std. arbeiten gegangen. Dienstags auf Mittwoch hat er schon bei den Schweigerleuten geschlafen und ich holte ihn gegen 17.30 Uhr erst ab. Sonntags auf Montags hat er bei meinen Eltern geschlafen und es hat immer wunderbar geklappt.

Er hatte aber auch schon mit 6 Wochen alleine bei meinen Eltern geschlafen (400m wohnen wir auseinander), mit 10 Monaten alleine bei den Schwiegerleuten (18 km tagsüber, 80 km nachts wohnen wir auseinander).

Probier weiter aus, aber deswegen kündigen, wäre nicht Klasse.

Gruß Claudia

4

Nein, ich habe ihn nicht in der Kita angemeldet. Ich glaube auch nicht, dass er dieses Verhalten aus Langeweile zeigt. Meine Mutter unternimmt sehr viel mit ihm und ist viel draußen unterwegs. Aber er lässt sich auf keine Ablenkung ein.
Nein, er hat noch nicht wo anders übernachtet. Er schläft bei uns im Elternschlafzimmer.

24

Also, jetzt lass dir bloß von niemandem einreden, eine Kita wäre besser! Das ist völliger Quatsch! In dem Alter gehören Kinder zu ner Bezugsperson. Aus Langeweile, was n Quatsch! Wenn er nichtmal bei der Oma bleibt, wo denn bitte sonst??? - Immer vorausgesetzt, die Oma ist einigermaßen normal, aber das klingt bei euch ja so.

Ich finde es ein bisschen krass, dass dein Sohn noch nie woanders übernachtet hat und gar noch in eurem Schlafzimmer schläft. Wahrscheinlich wärst du besser dran gewesen, ihn VORHER etwas abzunabeln, aber gut, das hilft dir jetzt nicht weiter. Kannst du mal versuchen, es auf die Vernunftsschiene zu klären? Er ist ja doch schon 2, soweit ich das verstanden hab. Wenn er wirklich nicht anspricht, red mit deinem Chef, du könntest entweder Elternzeit verlängern oder unbezahlten Urlaub nehmen. Dann lass das Thema mal 2-3 Wochen ganz und dann schaut mal weiter.

Kommt denn die Oma zu euch oder geht er zur Oma?

3

Hi
Das hatten wir, als ich wieder anfing drei tage die woche zu arbeiten. Er schlief dann such plötzlich nicht mehr und wenn dann nur noch in meinem bett direkt an mich gekuschelt. Nach zwei wochen habe ich gekündigt. Ich habe drei monate gebracht, bis unser leben wieder wie vorher war. Er war damals genau 24 monate alt.
Seitdem hängt er immernoch sehr an mir und vergewissert sich, das mama nicht weggeht.
Lg conny

5

Puh. Deine Meinung gibt mir stark zu denken.... Meine Sorge ist wirklich, dass wenn ich das jetzt so durchziehe, ich ihn kaputt mache.... Deswegen tendiere ich auch dazu zu kündigen. Aber von allen Seiten höre ich, dass das nicht richtig wäre. Dass man das Problem nicbt löst, sondern nur verschiebt....

6

hi,

bin ich froh, dass ich nicht die einzige bin, deren kleinkind nicht sofort juhu schreit, wenn es "fremdbetreut" wird ;-). meine geschichte gefällig? bei uns war's zwar die KiTa aber der rest ähnlich. ich geb ihm jetzt noch zeit bis januar, dann ist er gut zwei und noch ein bisschen "reifer". aber ich hab den vorteil, mein eigener chef zu sein und kann meine arbeit auch abends machen. wenn du's dir aber leisten kannst, den arbeitsstart noch zu verschieben - ich würd's tun. hier also unser verkorkster fremdbetreuungs-start:

http://www.urbia.de/forum/3-kleinkind/4294074-krippen-neustart-ja-oder-nein-vorsicht-lang/27610336

in meinen augen sollte kein kleinkind stundenlang weinen. weinen wenn mama geht oder kommt und auch mal ne viertelstunde - okay, aber stundenlang, das ist nix - jedenfalls nix für meinen geschmack.

lg

steffi

7

Hi!

Auch ich finde, DA muss ein Kind NICHT durch! Kurzes Weinen ja; aber wenn sich das Kind nicht beruhigen lässt - dann NEIN!

Trotzdem würde ich jetzt auch nicht überstürzt kündigen...

Kannst du ausschließen, dass es bei deiner Mutter eine Situation gab, die dazu geführt hat, dass er nicht mehr dort hin möchte?
Gibt es die Möglichkeit, dass deine Mutter die Betreuung ganz oder zeitweise bei euch zu hause (also in gewohnter Umgebung) leistet?
Könntest du für eine gewisse Zeit die Stundenanzahl am Tag reduzieren?... 3-4 Stunden pro Tag ist für einen 2jährigen ja eine halbe Ewigkeit?
Gibt es Dinge, die er besonders gerne mag, mit denen Oma ihn evtl. etwas locken könnte?

Insgesamt denke ich aber: Wenn alles nichts nutzt, ist das für mich eine Situation in der Mama eben gefordert ist und auch da sein sollte, wenn es finanziell möglich ist!
Es ist auch gar nicht sooo selten, wie es oft getan wird, dass Kinder unter 3 Jahren noch nicht "Fremdbetreuungstauglich" sind... Ich bin Erzieherin und habe den ein oder anderen Fall erlebt in denen ein Kind nochmal für eine gewisse Zeit zu hause betreut wurde oder aber eben brüllend durch diese Zeit musste und auch das irgendwann OK war...
In dem Alter entwickeln sich Kinder gerade sooo schnell: Vielleicht versteht er gerade, dass du plötzlich wieder ein "eigenes" Leben hast - ein Leben in dem er keinen Platz hat (nämlich dein Arbeitsleben) und das ist ja schon unheimlich für so ein kleines Lebewesen...

Ich wünsche dir und deinem Kleinen alles Gute
und
ich finde es schön, dass du nach den Bedürfnissen des Kleinen schaust!!!

LG

25

3-4 Stunden bei der Oma sind für einen Zweijährigen m.E. überhaupt keine Ewigkeit - ganz abgesehen davon, dass ich deinen Beitrag ansonsten sehr gut fand. Keine Ahnung, ob mein Kind irgendwie anders tickt, aber bei ihm ist IMMER die Trennungs-/Umstellungsphase die kritische. Es gab Zeiten, da hat er beim Abliefern nach mir geweint (wenn auch nicht lang) und beim Abholen dann, weil ich da war und er noch bei Oma bleiben wollte. Momentan hat er wieder eine totale Omaphase und er juchzt, wenn er hindarf (naja, wir wohnen nebenan, er geht also einfach rüber), aber wenn er nicht so gut drauf ist (kommt immer mal vor, Krankheit und solche Dinge, wenn auch nciht oft), dann verzichte ich bewusst drauf, z.B. wenn ich zwischen zwei Terminen ne halbe Stunde Zeit hab, zu ihm zu gehen oder ihn gar zu holen. DAS war immer der größte Stress für ihn. Aber ich selber steh auch nicht so auf Veränderungen ;-).

29

Hi!
Ich finde auch nicht allgemein dass 3-4 Stunden bei der Oma eine Ewigkeit sind! Sie sind nur dann eine Ewigkeit, wenn ein Kind sich nicht wohlfühlt... Und diese Zeit über weinen, sich kaum mal beruhigen lassen - so wie es hier dargestellt wurde - finde ich schon waahnsinn!!!

Ansonsten hast du völlig recht: Für Kinder ist es wohl immer am Besten die Situation ist KLAR: "Du bist jetzt bei Oma, bis ich wieder Zeit habe" und nicht "Jetzt habe ich Zeit, jetzt habe ich keine Zeit,..."

LG ;-)

weiteren Kommentar laden
8

Hallo!

Für mich klingt das so, als müssten du und deine mutter mit deinem sohn in die erziehungsberatung, oder familientherapie.
Ich kann ja, ohne euch zu kennen nicht sagen, woran es liegt, dass der kleine so leidet.
Kündigen und daheim bleiben halte ich in der heutigen zeit für die absolute Notlösung, wenn gar nichts mehr geht.
Erst mal solltet ihr die erziehungsberatung aufsuchen und auch betonen, dass hier schneller handlungsbedarf da ist.
Vielleicht haben sich bei euch Handlungsweisen eingeschlichen, die das Problem nähren. Ihr selbst werdet diese vermutlich nicht erkennen, da es früher nie Probleme gemacht hatte, deswegen ist es ganz schlau, jemand von außen auf euren umgang mit dem kleinen schauen zu lassen.

Ihr müsst das aber selbst wollen und an euch arbeiten wollen. Die oder der Berater(in) wird euch keine 5 tipps geben und alles läuft wieder, sondern der erfolg der Gespräche und der Therapie hängt von eurer disziplin, mitarbeit und Kooperation ab.

Fang schon mal an selbst ein bisschen tagebuch zu führen. Ohne jetzt gleich alles in frage zu stellen. Schärfe einfach deinen blick für dich und dein verhalten.

11

Hallo,

"Erst mal solltet ihr die erziehungsberatung aufsuchen und auch betonen, dass hier schneller handlungsbedarf da ist."

meinst du nicht, dass du etwas übertreibst?

13

Nein.
Das kind leidet, laut Beschreibung, stark.
Und vermutlich ist der Arbeitsplatz der TE in Gefahr.

Ich habe selbst im Bereich Familienhilfe gearbeitet und sowas war immer eine Kombination, die schnellen Handlungsbedarf erforderte.
Oder soll die TE 6 Monate auf einen Termin warten?
Bis dahin hat sie entweder ihren job verloren, oder das Problem war doch nicht so krass, wie beschrieben (weiß ja keiner) und alle haben sich bereits mit dr Situation arrangiert und eine Intervention ist gar nicht mehr nötig.

weitere Kommentare laden
9

Hallo!

Ich finde auch nicht, dass ein Kind DA durch muss. Traurigkeit beim Abschied ist normal - aber das Kind sollte sich eigentlich trösten und ablenken lassen.

Wenn ich an deiner Stelle wäre, dann würde ich versuchen mit dem Arbeitgeber über eine Verlängerung der Elternzeit zu verhandeln oder die Arbeitszeiten so verlegen, dass du insgesamt nicht so lange wegbist. Dann würde ich versuchen, dass der Papa den Abschied zur Oma begleitet. Meistens hilft das in so verfahrenen Situationen schon.

Vielleicht solltet ihr auch nochmal überlegen, wie deine Mutter anders mit dieser Traurigkeit und dem Weinen umgehen könnte?

Vielleicht hilft deinem Sohn ein besonderes neues Beschützer-Plüschtier oder auch ein Fotobuch (wenn die Sehnsucht ganz besonders groß wird, dann kann er Fotos von Mama anschauen).

C.
(P.S.: Ob eine Eingewöhnung gelingt - ob nun bei Tageseltern, in der Kita oder bei den Großeltern - hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, ob das Kind schon von kleinauf daran gewöhnt ist auch mal auswärts zu übernachten oder stundenweise mal bei den Großeltern gewesen zu sein.
Meine Mädels waren immer bei mir - haben nichtmal ein paar Stunden alleine woanders verbracht geschweige denn woanders geschlafen. Trotzdem klappte die (sanfte) Eingewöhnung in die Kita bei beiden völlig problemlos.)

21

*Ob eine Eingewöhnung gelingt - ob nun bei Tageseltern, in der Kita oder bei den Großeltern - hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, ob das Kind schon von kleinauf daran gewöhnt ist auch mal auswärts zu übernachten oder stundenweise mal bei den Großeltern gewesen zu sein.*

Seh ich auch so.

Dass hier immer wieder so getan wird, als wäre das Schlafen im gemeinsamen Schlafzimmer oder ein nicht stattfindendes nächtliches Fremdbetreuen durch Großeltern DER Grund für Trennungsprobleme oder einen erfolglosen KiTa-Start o.ä. #augen

10

Hi,

hast du ihn schon mal mitgenommen? Meinem Sohn hat es geholfen zu sehen wo ich bin, was ich tue....

Ansonsten hast du ja auch noch Anspruch auf das dritte Jahr Elternzeit!

Vielleicht ist es echt noch zu früh.

Die meisten Kinder im Kiga brauchen aber auch 4 Wochen bis sie sich ein gewöhnt haben. Vielleicht muss er sich einfach noch daran gewöhnen.

12

Hallo,

kannst du nicht mit deinem Arbeitgeber reden, dass du ein halbes Jahr später beginnen kannst?

Wann kommt er offiziell in den KiGa?

Ich bin da schon ein MAmatier und ich leide da immer mit. Auf der anderen Seite freue ich mich auf die immer größere Selbständigkeit der Kinder, bin nicht traurig, wenn sie zB. auf Klassenfahrt sind, weil ich weiß, dass sie Freude haben.
Aber ich könnte nie arbeiten, wenn ich weiß, dass mein Kind total unglücklich ist.

Daher würde ich wie oben schon gesagt zuerst mit dem AG sprechen. Vielleicht gefällt es ihm im KiGa besser als bei der Oma (was ja nicht bedeutet, dass er die Oma weniger lieb hat.)

Lg Maja

15

Ich danke euch für eure Meinungen. Ich denke ich werde morgen einfach mal das Gespräch mit meinem Arbeitgeber suchen, denn so geht es nicht weiter. Dieses Woche war mein Kleiner ja krank geschrieben, aber im Moment ist es völlig undenkbar, dass ich ihn Montag für mehrere Stunden abgebe.

Ich glaube ich bräuchte einfach Zeit, damit sich alles mit ganz viel Liebe und Geduld wieder einpendelt. Aber die habe ich eben nicht, wenn mir der Job im Nacken sitzt. Aber selbst wenn ich jetzt kündige, ich habe ja vier Wochen Kündigungsfrist!!!