Regulationsstörung

Hallo

mein Kleiner ist mittlerweile 22 Monate alt und vom guten einschlafen und vor allem durchschlafen sind wir wohl Lichtjahre entfernt. Zudem kommt es öfter in der Woche vor das er den Nachtschreck hat. Mittlerweile waren wir auch schon beim Osteopath, Heilpraktikerin und inzwischen bei der Schreiambulanz bzw Familientherapie. Jetzt kam heraus das er Regulationsstörungen hat, d.h er ist immer voller Action aber findet selbst nicht wieder die Ruhe und somit abends auch nicht in den Schlaf. Egal wie wir die Tage gestalten es ist immer gleich "Schlecht".

Meine eigentliche Frage ist aber wer von euch damit Erfahrungen hat? Wie lange kann es dauern daran zu arbeiten?

Ich erwarte natürlich keine Wunder aber eventl. hatte jemand von euch auch schon mal so eine Diagnose erhalten und kann berichten ob es irgendwann besser wurde.

LG Hexe12-17

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Huhu,
Ist vielleicht ne blöde Frage, aber wie willst du denn daran arbeiten? Was hat man dir denn geraten?
Meine Tochter hatte und hat manchmal immer noch Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen. Sie hat bis vor ein paar Wochen nachts und tagsüber nach dem Schlafen auch sehr oft geschrien. Ich fand das allerdings nicht so alarmierend, dass ich deshalb zum Arzt gegangen bin. Ich weiß ja, dass sie gesund ist, aber ein Sensibelchen.

Warum bist du denn zu den Ärzten gegangen? Hattest du Angst, dass dein Sohn krank ist? Oder leidest eher du darunter? Ich frage wirklich nur interessehalber, weil ich deine Situation nachvollziehen kann.
LG

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Hi

ich komme in der nacht auf maximal 3 stunden schlaf am stück und bin danach wieder ewig wach bis er weiterschläft. Dadurch brauche ich ewig um auch wieder einzuschlafen und so zieht sich das durch. Ich muss auch morgens raus um zu arbeiten und gehe langsam am stock weil es sich auch auf die Gesundheit auswirkt. Mein Kind selbst ist auch selten zufrieden weil er ja gerne schlafen würde das aber nicht kann. Wir sollten auch an uns arbeiten indem wir schauen wie wir mit verschiedenen situationen umgehen. Ab 17/18 uhr nur Dinge machen die nicht viel mit Action zu tun haben....gar nicht so einfach weil man ja gerade im sommer auch mal auf den spielplatz geht. Mein kind nimmt einfach zu viel in sich auf und kommt nicht runter. Wir sollten versuchen ihn so lange es geht für eine sache zu begeistern, die stimme "leise" werden zu lassen etc. Hmmm echt schwer das so zu erklären...

LG

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Das hört sich tatsächlich sehr anstrengend an. Meine Tochter saugt auch alles ungefiltert in sich auf. Wenn wir den ganzen Nachmittag unterwegs waren und die anderen Mamas sich freuen, weil deren Kinder aus Erschöpfung schnell einschlafen, weiß ich, das bei uns das genaue Gegenteil eintreten wird. Je mehr Action, desto mehr Ein- und Durchschlafprobleme. ;-)
Ich weiß nicht, wie gut dein Sohn sich schon ausdrücken kann, aber bei uns hilft es, wenn wir mehrmals den Tag besprechen. Ich erzàhle dann immer, was wir tolles erlebt haben und meine Tochter ergänzt Sachen, die ihr noch einfallen. Sie ist 19 Monate. Wenn sie trotzdem schreit, dann versuche ich nachzuvollziehen, was sie "schlecht" verarbeitet haben könnte und rede nochmal drüber.

Ich "warne" sie auch mind. eine Stunde vorher, dass es bald ind Bett geht. Wir lesen dann noch ein Buch oder singen.
Vielleicht funktioniert das bei euch auch?

LG

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Wie äußern sich denn diese Shclafprobleme? Und was wurde dir geraten?

lg, verena

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Hi

er ist einfach sehr müde und findet nicht in den schlaf weil er immer neues findet das ihn davon ablenkt. Z.b hört er das jemand die Treppe runter/hoch geht im Treppenhaus, jemand auf Toilette geht etc. Er kommt bestimmt 20 mal am Abend aus dem Zimmer. Es bringt auch nix sich mit ihm hinzulegen, so lange im Zimmer zu bleiben bis er schläft etc. Haben wir alles durch. Er schafft 3 stunden schlaf am stück und das wars dann. Sobald ich zu ihm gehe wenn er ruft, weint oder so wird daraus ein richtiges schreien. Manchmal habe ich glück und er schläft bei mir/uns weiter (eher selten). Habe mich auch schon gleich mit ihm hingelegt aber er turnt nur rum (ist müde aber findet nicht runter). Schlafen tut er definitiv nicht sehr viel. Wir stehen um 6.45 uhr auf und danach geht er um 7.30 uhr in die krippe und schläft dort mittags eine stunde bis 90 min. Abends gehts so gegen 19.30/20 Uhr ins Bett. Die letzten tage waren wir bei 22.30 uhr bis er endlich erschöpft eingeschlafen ist....
Wir sollten ihn "runterholen" indem wir nachmittags alles ruhig gestalten. Aber das ist ja schon schwierig wie ich finde wenn man teilweise selbst erst um nachmittags von der arbeit kommt und der sommer einlädt draußen zu toben. Bis dato habe ich ihn so gegen 18 uhr abgeduscht/gebadet und buch angeschaut. Wir lesen auch gute nacht geschichte vor etc. Er bleibt halt auch nicht lange sitzen um Buch anzusehen oder etwas gemeinsam zu spielen.

LG

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Kling sehr anstrengend für euch beide!

Hast du aber vielleicht mal bedacht, dass es genau daran liegt, dass er in der Krippe ist und deshalb so viel Mama tanken muss? Dass es einfach diese Nähe ist, die er braucht dadurch? Für ihn ist es ja auch eine Umstellung und es braucht Zeit.

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Wurde ein Blutbild gemacht? Von "Regulationsstörung" habe ich nämlich in Bezug auf meine Tochter auch schon mal gehört. Letztlich war bei ihr aber eine Schilddrüsenunterfunktion "schuld" an den Einschlafstörungen. Ich musste damals auf die Barrikaden gehen, bis endlich mal ein Blutbild gemacht wurde.... da war sie schon 2,5 Jahre alt.

Durchgeschlafen hat sie dann aber immer noch nicht. Sie hatte den Nachtschreck, sie hat nachts gekreischt, gepoltert, gesprochen und geschrien. Das war bei uns vollkommen normal. Jetzt ist sie 7 und im Laufe des letzten Jahres wurde es ruhiger im Kinderzimmer.

Da sie in die Schule geht, wissen wir jetzt sicher, dass sie dem Stoff weit voraus ist. Es ist von Seiten der Lehrer von "Klasse überspringen und Hochbegabung" die Rede. Da ich mich natürlich informiert habe, bin ich auf einen Artikel gestoßen, der Hochbegabung mit Hochsensivität in Verbindung bringt. Und diese Hochsensivität (von der ich mir absolut sicher bin, dass sie das "hat") führt dazu, dass sie alles viel intensiver wahrnimmt als andere Menschen. Logisch, dass sie deswegen auch intensiver träumt. Es passt jetzt im Nachhinein einfach sehr vieles zusammen.

Was ich sagen will: Versuch nicht deinen Sohn zu ändern. Schließ organische Störungen aus (Blutbild etc.) und akzeptiere ihn ansonsten wie er eben ist. Ich denke, es wird sich mit der Zeit ebenso wie bei uns etwas finden, das dieses nächtliche Verhalten erklärt.

Bis dahin google doch mal nach "hochsensibles Kind". Und vielleicht schaust Du dir auch mal diesen Artikel an: http://www.intellegimus.de/files/intensive_emotionen_begabter_kinder.pdf

Da geht es zwar um Hochbegabung, aber Hochsensibilität gibt es auch unabhängig von der Hochbegabung, die man im Alter deines Kindes noch nicht festellen kann. Der Artikel beschäftigt sich auch nicht mit dem Schlaf, sondern eher mit dem allgemeinen Verhalten. Er erklärt aber, wie hochsensibele Kinder fühlen und ich denke, dass das auch erklärt, warum sie oft schlechter schlafen.

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Hallo

vielen lieben dank für deinen Beitrag. Ja ich habe auch schon gehört das der Kleine weit voraus wäre durch die Krippe. Man sagt einmal was und er macht es...weiß welchem Kind welche Flasche gehört etc. Er hört einfach sehr aufmerksam zu und wir sollten auf grund dessen gegen Abend weniger Fragen stellen sondern sein handeln eher kommentieren.

Blut wurde nicht abgenommen. Die lassen sich darauf nicht ein. Habe ich schon mehrmals angesprochen weil ich auch denke das man erstmal vieles ausschließen sollte.

Dein Artikel schau ich mir noch an....

LG

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Ärzte sind bescheuert... ehrlich! Lieber lassen sie die Eltern "arbeiten" und unterstellen damit ja unterschwellig, dass die Eltern das Problem durch ihr Verhalten verursachen/beeinflussen, als dass sie erstmal ihren Job vernünftig machen.

Blut abnehmen! Unbedingt! Das kann auch der Hausarzt.. egal. Und lass gleich alles abklären, also auch Allergien und Schilddrüsenwerte.

Vermutlich wird es aber doch in die Richtung gehen, die ich dir schon gesagt habe. Ein hochsensibeles Kerlchen, das zumindest sehr klug ist. Viel Spaß wünsche ich dir noch mit ihm ;-) Es wird ganz sicher nicht das letzten Problemchen sein, das Du hier postest. Und Ihr werdet Euch ziemlich oft "anders" fühlen und unverstanden. Das ist normal und gehört dazu.

Lass dich aber bitte, bitte nicht von der Therapeutenmühle zermahlen. Diese Blödmänner wollen immer alles gleich therapieren, was nicht der Norm entspricht. Sei wachsam, aber renn nicht gleich zum Arzt. Gelassenheit ist manchmal Gold wert. Musste ich aber auch erst lernen.

Dein Sohn scheint kerngesund zu sein und braucht nicht therapiert zu werden. Er hat Schlafprobleme, OK, aber die werden sich von selbst "regulieren", selbst wenn JETZT eine Regulationsstörung vorliegen sollte. Meine Tochter hatte mit 4 übrigens eine "Affektstörung", was ja ebenfalls ins Bild passt. Auch die hat sich reguliert. In der Schule nun wird ihre enorme Beobachtungsgabe als große Bereicherung für den Unterricht angesehen. Sie ist eine sehr gute Schülerin und kommt im Leben wunderbar zurecht. Und mit dem Schlafen ist es, wie gesagt, auch immer besser geworden.

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was für ratschläge hat denn das diagnostizierende institut auch mit auf den weg gegeben? Ich hoffe doch nicht das sie auch nach so einer diagnosestellung ohne auf den weg geschickt hat!

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Hi

du kannst dich gerne mal durchlesen, dann bräuchte ich nicht alles nochmal aufschreiben :-). Aber die kümmern sich schon sehr gut. Habe auch nicht das Gefühl das wir da so abgetan werden sondern auch sehr ernst genommen werden.

Wir sollten alles ruhig gestalten ab dem späten nachmittag....

LG

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du meinst deine antworten hier? ja, ich denke sie werden auch so gezielten ritualen raten.....
findest du dein kind besonders aktiv?

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Hallo Hexe,

ich habe damit zum Teil beruflich zu tun. Es nennt sich sog. frühkindliche Regulationsstörung.

Ihr seid an sich in den allerbesten Händen, da sich solche Störungen auf mehreren Ebenen auswirken. Ein schlecht schlafendes Kind, wie du merkst, leider dein Befinden beeinflußt und durch diesen Einfluß du dann auf das Kind wirkst.

Eine Familientherapie ist kein Schlüssel zum Erfolg, wo man dir statistisch sagen kann - ab da wird es besser. Eins macht es - es fängt dich mit deinen Problemen auf. Und du hast einen direkten Ansprechpartner, der dir eine Rückmeldung geben kann.

Obwohl solche Störung meistens keine organisiche Ursache hat, gehört es zur richtigen Diagnostik, auch nach organischen Ursachen zu suchen um diese auszuschließen. So haben Kinder mit Epilepsie oft Schlafprobleme....etc. etc. Ich würde immer parallel schauen, dass man auch da hinschaut!!! ob SPZ dafür der richtige Partner ist, weiß ich nicht. spreche deinen Kinderarzt darauf an, dass du es abgeklärt haben willst!!!!

Es gibt hier übrigens ein Club für hochsensible Kinder, falls für euch das Thema sein sollte.

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Beispiel: Ich habe einen auffälligen Leberfleck und ich mache mir Sorgen darum. Gehe ich gleich zur Selbsthilfegruppe für Hautkrebs oder vielleicht doch erst zum Arzt, der den Leberfleck untersucht?

Das Problem bei diesen Schlafgeschichten ist, dass man fix und fertig ist. Eigentlich braucht man keine Gespräche, sondern genau das Gegenteil, nämlich RUHE!!!! Im Grunde wäre es sinnvoller, das Geld für die Spritkosten ins SPZ für einen Babysitter auszugeben und sich einfach mal ins Bett zu packen. Ich schlafe noch heute jede Minute, die ich mal frei habe. Es könnte ja wieder kommen.... vielleicht hätte ich doch ne Therapie machen sollen ;-) Nein im Ernst: Ich plädiere dazu, zuerst die organischen Ursachen abzuklären, weil es einfach das Naheliegendste ist. Und dann kann man den Eltern sagen: "Es ist alles in Ordnung, machen Sie sich keine Sorgen, Ihr Kind ist einfach nur extrem, aber das geht vorbei. Entspannen Sie sich."

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Dir, Außenstehenden steht es nicht ansatzweise zu urteilen, was man tun soll, umso mehr wenn jemand in einer solchen Therapie ist.

Ist man im Teufelskreis, weil man mit eigenem Verhalten vielleicht dazu beiträgt, DASS es so ist, kommt man alleine nicht raus. Wenn dem so wäre, hätte man nicht solche Probleme.

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