Ich habe absolut keinen Plan wie es weitergehen soll, bin derzeit am Ende.. Depressionen

Eigentlich leide ich schon seit Jahren an Depressionen und diversen Ängsten. Früher mal besser, mal schlechter, aber ich konnte immer meinen Alltag gut bewältigen. Seit ein paar Wochen sieht das anders aus, da ist mir bewusst geworden, dass es so nicht weitergehen kann. Ich war beim Hausarzt und körperliche Ursachen wurden ausgeschlossen. Ich war beim Neurologen, die mir nach 5 Sätzen Gespräch Citalopram verschrieben hat. Bisher habe ich es nicht genommen, da ich auch eine starke Medikamentenangst habe. Seither habe ich trotz großer körperlicher und seelischer Erschöpfung es geschafft noch arbeiten zu gehen (obwohl mich meine Hausärztin krankschreiben wollte), aber seit gestern geht wieder gar nichts mehr. Gestern bin ich nur im Bett gelegen, hatte deswegen dann auch noch Streit mit meinem Mann. Heute habe ich mich krankgemeldet.
Und nun sitze ich hier und habe keinen Plan im Kopf wie es weitergehen soll. Ich habe 2 kleine Kinder, um die ich mich kümmern muss. Wie soll ich das alles bloß schaffen?
Ich bin auch schon auf der Suche nach einem Therapeuten, habe aber überall ewige Wartezeiten, was mir gerade überhaupt nichts bringt.

Ich habe auch eine Mutterkind-Kur beantragt, aber bis diese bewilligt ist und angetreten werden kann wird ja auch noch Zeit vergehen!
Vorhin war ich in der Apotheke um mir endlich die Medikamente zu besorgen, obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich mich nicht traue sie zu nehmen.

Eigentlich müsste ich nur zur Hausärztin, sie würde mich sofort krankschreiben, da bin ich mir sicher. Aber dann?
Bis jetzt wissen nur wenige, wie es um mich steht. Meine Kollegin hat mitbekommen, dass es mir nicht so gut geht und ich habe mit ihr auch darüber gesprochen.

Allerdings nicht darüber, welches Ausmaß das alles schon hat. Sie denkt nun eher, es wäre mir momentan einfach alles ein bisschen zu viel. Ähnlich bei meiner Mutter und Freunden.

Mein Chef weiß von gar nichts und keiner wäre erfreut, wenn ich jetzt schon wieder fehlen würde. Ich bin aufgrund von vorherigem Elternjahr erst seit 2 Monaten wieder im Büro (ÖD). Wie sieht denn das aus? Außerdem gibt es momentan einen großen Umbruch, da muss ich eigentlich da sein, sonst kann es sein, dass ich sonstwohin versetzt werde. :-(
..Wobei mir das gerade auch egal wäre, fährt ja eh alles gegen die Wand.

Mein Partner kennt die Wahrheit und macht sich große Sorgen, zeigt aber oft auch Unverständnis und kann irgendwann selbst nicht mehr. :-(

Ihr seht, ich sitze gerade in einem riesigen Chaos und komme da alleine nicht mehr heraus. Wie soll ich bloß vorgehen?

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Hallo,

Das tut mir sehr, sehr leid.
Du musst einen Schritt nach dem anderen gehen, nur so kommst du weiter.
Der erste Schritt ist der Gang zur Hausärztin, um dich krank schreiben zu lassen. Der nächste, die Medikamente zu nehmen. Sie werden dir erstmal helfen. Besprich mit deiner hä, wie es weitergehen soll, vielleicht kannst du deinen Mann mitnehmen, damit sie ihm erklärt, was du hast, dass du dafür nichts kannst und dass ihr gemeinsam einen Weg überlegt.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Danke für deine Antwort.

Ich habe mich seither so sehr dagegen gewehrt (innerlich) krankgeschrieben zu werden, weil meine Arbeit das ist, was meinem Tag Struktur gibt und mich eigentlich am wenigsten belastet. Allerdings geht es momentan gar nicht mehr. Wenn da nur nicht diese Ängste wären was im Büro dann über mich gedacht wird, usw.. :-(

Bei den Medikamenten habe ich solche Angst vor Nebenwirkungen, bzw. dass ich sie nicht vertrage. Ich weiß jetzt schon, dass ich mir Nebenwirkungen einbilde, selbst wenn ich keine hätte, und dann Panik bekomme. Ich traue mir das derzeit einfach nicht zu stark genug zu sein um mich dazu zu "zwingen".
Ich nehme normalerweise gar keine Medikamente außer Paracetamol, von dem ich weiß, dass ich es vertrage und selbst das nur wenn ich nicht alleine bin. Ich habe mittlerweile sogar schon Angst vor pflanzlichen Arzneimitteln. :-(

Mein Mann möchte nicht mit zum Arzt, er sagt es bringt ihm nichts, er weiß ja was Depressionen sind (hat etwas im Internet quergelesen). Nein, da muss ich alleine durch und alleine Entscheidungen treffen. Aber ich hasse es einfach so sehr keinen Plan mehr zu haben.. Das bin eigentlich nicht ich. :-(

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Das ist ja genau das Problem an deiner "Krankheit". Ängste, Panik und ein schlechtes Gewissen sorgen dafür, dass man wie gelähmt ist, ich kenne das in Ansätzen von mir selbst, aber noch mehr aus meinem direkten Umfeld.
Dein Mann muss mitziehen, ich denke nicht, dass er weiß, was du wirklich hast. Außerdem brauchst du Unterstützung, auch seelische.

Ich verstehe dein Problem, dass du durch die Krankschreibung Angst hast, dass es noch schlimmer wird, ich verstehe auch deine Sorge vor der Einnahme von Medikamenten. Ich nehme auch ungerne was, aber irgendwann sage ich mir, dass ich es jetzt einfach versuche...

Geh doch nochmal zu deiner Ärztin und sprich mit ihr, ansonsten drehst du dich im Kreis.

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Hallo liebe zweifachmama,

in dieser Situation war ich vor 3,5 Jahren auch, ich weiss also genau wie du dich fühlst.

Und wie Honolulu schon schrieb, du musst zu deiner HA und dich krank schreiben lassen, du musst erst einmal zur Ruhe kommen.

Danach sagst du ihr du brauchst sehr dringend einen Termin bei einem Therapeuten und bis du dann dorthin kannst, nimmst du schon mal die Citalopram. Ich nehme Paroxetin, dass ist auch ein AD und es hilft mir sehr gut.

Bitte nehme diese Tabletten, auch wenn du Angst hast, die Angst wird dann nach ca 5 Tagen viel viel weniger, bis sie irgendwann fast ganz weg ist.

Gehe alles ganz langsam an und gebe deine Kinder öfters mal zu deiner Mama oder zu Freunden und du wirst sehen bald wird es dir wieder viel besser gehen.

Wenn du gerne schreiben möchtest, schreibe mich einfach per PN an :-)

LG #liebdrueck

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Ich danke dir!

Wie lange wird mich die Ärztin erstmal krankschreiben und was sage ich im Büro? Das ist momentan eigentlich mein größtes Problem (also gefühlt). Hätte ich diese Sorgen nicht hätte ich mich schon krankschreiben lassen. #schmoll

Kann die Hausärztin bezüglich eines Therapeuten etwas machen? Sie hat mir schnell einen Termin bei der Neurologin besorgt und diese hat mir nur eine Liste mit Telefonnummern mitgegeben.

Ich weiß wirklich nicht wie ich mich überwinden soll die Tabletten zu schlucken. Um diese Angst im Griff zu haben muss man stark sein was ich einfach momentan nicht bin. Dabei weiß ich, dass es nicht rational ist, aber was soll ich tun?! #heul

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Die Hausärztin kann dich solange krank schreiben wie du möchtest, da es sich bei dir um ein psychologisches Symptom handelt. Ich wurde damals erstmal 2 Wochen krank geschrieben, er sagte dann zu mir, ich solle nach den 2 Wochen wieder kommen, wenn ich noch eine weitere Krankschreibung brauche.

Gehe doch nochmal zu diesem Neurologen? Oder hast du doch dort nicht sehr wohl gefühlt? Das wäre doch erstmal ein Anfang bis du zu einem "richtigen" Therapeuten kannst.

Und ja, wie überwindet man die Angst? Also bei mir war es so, ich habe bei meinem Neurologen damals die allererste Tablette genommen und bin 1,5 Std bei ihm im Wartezimmer geblieben, so dass ich gesehen habe dass mir nichts "passiert" und wenn dass ich gleich einen Arzt zur Stelle hätte. Vielleicht hilft dass bei dir auch?!?

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Hallo,

Guck doch mal ob es bei euch einen Therapeuten gibt welcher "systemische Therapie" anbietet. Bei dieser Art von Therapie helfen oftmals schon sehr wenige Sitzungen.

Wenn du bereit bist, diese selber zu zahlen, bekommst du meist schnell einen Termin!

Alles Gute für dich!

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Huhu du :)

Hast du dich schon mal erkundigt ob es bei dir in er Nähe einen Sozialpsychiatrischer Dienst gibt?
An die kann man sich wenden, wenn man nicht mehr vor oder zurück weiß.

Die Leute die da arbeiten, haben meist mehr Ahnung von den ganzen Möglichkeiten die einem bleiben. Gerade wenn es bei dir so akut ist, wie es ja im Moment zu sein scheint, gibt es sehr viele Anlaufstellen (auch die Arbeiterwohlfahrt, Diakonie etc.) die einem mit Rat und ab und zu auch mit Tat zur Seite stehen können.
Meist mehr als Ärzte bei denen die Hilfe meist leider auf dem Rezeptschein endet, da sie nicht mehr machen können.
Denn sagen wir es mal so... es gibt nicht nur Therapien! Es gibt die Möglichkeit sich zusätzlich noch auf die Warteliste von einer Tagesklinik setzen zu lassen, man kann auch zur Unterstützung einen Betreuer beantragen (beim Amtsgericht) :) und Betreuer, haben in meinen Augen sowieso viel zu wenig 'Popularität', sie sind für viele Menschen eine wertvolle Stütze und sehr hilfreich!

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Hallo,

es wird weitergehen. Du musst Prioritäten setzen... Arbeit ist wichtig, aber wichtiger ist dass es dir und deiner Familie gut geht!
In vielen Städten gibt es psychiatrische Ambulanzen. Dort bekommt man ohne viel Wartezeit einen Termin und kann erstmal reden, die schauen gemeinsam mit einem wie es weitergeht. Der Neurologe müsste solche Adressen kennen. Oder eine psychosoziale Beratungsstelle.
Ich kann verstehen dass du Angst hast. Aber es ist wichtig, dass du AKTIV bleibst, dass du dir Hilfe holst.
Ich habe seit der Kindheit psychische Probleme, habe (leider) schon jede Menge Psychopharmaka genommen, lange her zum Glück. Als mein Kleiner kam, hatte ich lange keine Medikamente, jetzt nehme ich wieder Citalopram, meiner Meinung nach ist das ein gutes Medikament. Es wird sicher nach ca. 1-2 Wochen gut gegen die Depression helfen, und ist auch kein so "heftiges" Medikament. Ich würde die ersten Tage, wo du die Tabletten nimmst schauen, dass dein Mann zuhause ist, oder Oma/Freundin auf deine Kleinen aufpassen können, weil es die ersten ein, zwei Tage sehr müde machen kann.

Wenn du magst kannst Du mir gerne eine PN schreiben.
Alles Gute für dich#liebdrueck

enola

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Eine Mutter-Kind-Kur wird Dir nicht helfen, Du solltest eine psychosomatische Reha machen!

Deine HÄ kann das beantragen, dafür brauchst Du keinen Therapeuten.

Die Idee meiner Vorschreiberinnen mit den Ambulanzen kann ich nur unterstützen, die werden Dir weiter helfen!

LG

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Ich schreibe hier eben an alle:

Komme grade von der Hausärztin. Auch sie wirkte sehr besorgt und wollte mich am liebsten sofort in eine Klinik einweisen lassen, zeigte aber auch Verständnis, dass das wegen meiner Siutation (Kinder) nicht geht.
Sie hat mir nun dringend empfohlen mich nochmal bei der Neurologin zu melden, die mir zeitnah einen Platz in der Tagesklinik hier in der Stadt vermitteln könnte. Das wäre eine -vielleicht gute?- Alternative.

Außerdem hat sie mich erstmal für diese Woche "aus dem Verkehr gezogen" und sagte ich solle mich bei ihr melden, wenn die Neurologin nicht hilft, dann schaut sie was sie weiter für mich tun kann.

Ich musste zwar wieder weinen und habe Angst vor den nächsten Schritten, aber es hilft nichts, sie müssen gegangen werden. Das gibt mir gerade etwas Auftrieb trotz lähmender Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen (weswegen ich mich heute übrigens auch krankgemeldet habe). Ist es realistisch, dass ein Arzt deswegen gleich eine Woche krankschreibt? Habe solche Angst im Büro Bescheid zu geben, vor allem weil ich weiß, dass es vermutlich bei dieser einen Woche nicht bleiben wird... :-(

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Hallo,

schön zu hören, dass du bei deiner HÄ warst und erst mal diese Woche etwas ausruhen kannst.

Hast du schon in deinem Betrieb angerufen? Wie verlief das Gespräch? Falls nicht, du musst keine Gründe angeben,weshalb du krank geschrieben bist. Du musst nur sagen, du hast diese Woche eine Krankmeldung und fertig, der Rest geht deinen AG nichts an.

Die Idee deiner HÄ in eine Tagesklinik zu gehen finde ich sehr gut, denn da war ich damals für 8 Wochen in unserer Stadt von morgens 8-16 Uhr abends und ich muss dir sagen, danach war ich ein neuer Mensch.

Ich kann diese Kliniken wirklich sehr empfehlen.

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Hallo,

Ich schicke Dir viel Kraft.
Kenne es, möchte hier aber nicht darauf eingehen.
Melde Dich gerne per Nachricht.

Lg Nicole

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Du brauchst keine Angst vor dem Citalopram haben.
Mir hilft es bestens!