Eifersucht auf ungeborenes Geschwister

Mein Neffe ist da noch krasser, der hat gesagt, dass wenn er einen Bruder bekommt (er möchte unbedingt eine Schwester), soll der wieder sterben. Und als der Arzt das Geschlecht festgestellt hat, und er nun weiß, dass es ein Junge ist, hat er gesagt, "dann schlage ich ihm Sachen auf den Kopf!"

Ich weiß nicht, wie es ist, wenn das Kind tatsächlich da ist, aber ich kann mir vorstellen, dass es sich auch umkehrt und alles gut wird!

Ich selbst bin total ausgerastet, als meine Mutter mir, als ich 14 war, gesagt hat, dass sie schwanger ist! Ich war so eifersüchtig auf das Kind und hatte so Angst davor, auf was ich alles verzichten müsste ... und als der Kleine da war, war ich eifersüchtig auf jeden, der ihn nehmen wollte, hätte ihn am liebsten nur für mich alleine gehabt!

Du bekommst hier sicher viele Tipps, wie du damit umgehen kannst! Ich denke, es gilt die Waage zu halten, die Große mit einzubeziehen, ihr das Gefühl zu geben, dass sie dir eine große Hilfe ist und dass das Geschwisterchen sie braucht, aber ihr auch Raum zu geben, dass sie noch die Kleine sein darf, mit Mama kuscheln etc.

Liebe Grüße!

Ich frage mich grad, wie solche Abneigung entsteht? Sie kennt ja keine Geschwistersituation, warum ist sie dann so negativ eingestellt? Kam da mal ein blöder Spruch von irgendwem? Oma, Opa...? Ich kenne die Situation nur andersrum. Habt ihr Bücher zum Thema? Darf sie mal mit zum Ultraschall?
Dass du deine Entscheidung für ein 2. kind nun in Frage stellst, finde ich allerdings sehr bedenklich.

LG
Susanne

Hallo!

Ein kleines Geschwisterchen ist eine riesengroße Veränderung für das ältere Kind. Das kann wahnsinninge Angst machen und schon zu eine Art Existenzangst führen. Es kommen beim älteren Kind ggf. Zweifel auf, ob Mama es noch liebt, noch genug Zeit hat usw. Deine Tochter hat Angst, dass das Geschwisterchen IHRE Spielsachen nimmt oder bekommt usw. Das sind reale Ängste, die sich unter Umständen nicht so einfach ausräumen lassen.

Unser großer Sohn war 3 1/4 Jahre alt als sein kleiner Bruder geboren wurde. Wir haben ihn nur dann mit einbezogen, wenn er das von sich aus wollte. Auch vor der Geburt haben wir das Brüderchen nicht "dauernd" zum Thema gemacht, Wenn er z.B. toben wollte und bei mir zu heftig war, habe ich z.B. gesagt: "Stopp, das tut mir weh!" anstatt "Du tust dem Baby weh!".

Er hatte auch später nie Interesse daran, beim wickeln o.ä. zu helfen. Wenn du merkst, dass das es nichts bringt, deine Tochter mit einzubeziehen, dann lass es! Nicht für alle Kinder ist das gut. Besorge also alles Nötige, wenn deine Tochter im KiGa ist, thematisiere die Schwangerschaft bzw. das Baby nicht zu oft. Damit meine ich nicht, dass man gar nicht drüber reden sollte.

Ich kann mich noch an eine Situation kurz vor der Geburt meines kleinen Sohnes erinnern. Wir bekamen von einer Freundin Besuch, die unser großer Sohn sehr mag. Er war und ist immer als erstes an der Tür, wenn sie kommt. Meine Freundin hatte bei diesem Besuch meinen Sohn weniger "ausgiebig" begrüßt, als er es sonst kannte. Die beiden haben ein Ritual, dass sie nach der Begrüßung erstmal für eine kurze Zeit mit ihm ins Zimmer geht und mit ihm spielt. Danach ist es für ihn auch völlig okay, wenn wir Erwachsenen Kaffee trinken und uns unterhalten.

Bei diesem Besuch zeigte meine Freundin viel Interesse an meiner Schwangerschaft, der bevorstehenden Geburt usw., so dass wir uns erstmal länger unterhalten haben. Uns war das gar nicht so bewusst, aber für unseren Sohn war es schlimm, dass das liebgewonnene Ritual plötzlich verändert wurde - wegen des Babys, das noch nicht mal auf der Welt war. Er war total knatschig und anhänglich und wir haben erst später verstanden, was los war.
Klar kann man sagen, dass Kinder sowas akzeptieren müssen. Aber es können eben viele kleine Dinge sein, die Ängste auslösen bzw. die Freunde auf das Geschwisterchen bremsen.

Oder das ältere Kind erfährt, dass "seine" Babyspielsachen "einfach so" an das Geschwisterchen weitergegeben werden. Natürlich braucht es die nicht mehr, empfindet es aber trotzdem als sein Eigentum.
Daher haben wir bei solchen Sachen unserem Großen dann doch mit einbezogen. Wir haben mit ihm besprochen, dass das Baby ja auch Spielsachen braucht und er durfte sagen, welche er keinesfalls hergeben möchte. Bei ihm war es z.B. die Spieluhr, die ihm wichtig war, obwohl er sie nicht mehr aktiv benutzt hat. Er wollte dann für seinen Bruder eine neue aussuchen und hat eine gewählt, die die gleiche Melodie hat. Unser großer Sohn hat einer anderen Freundin, die neulich ein Baby bekommen hat, ganz stolz erzählt, dass beide Spieluhren die gleiche Melodie haben...

Beobachte dich bzw. auch deine Familie/Freunde mal eine Zeit lang, ob und wie sich euer Verhalten gegenüber deiner Tochterr verändert hat, wie oft das Geschwisterchen bzw. die Schwangerschaft thematisiert wird usw.

LG Silvia

Hmmm, würde mir da glaub auch Gedanken machen weil es ja schon sehr heftig ist.

Mein Sohn weiß das ein Baby in meinem Bauch ist und fragt jetzt auch immer mal wieder ob das Baby heute raus kommt

Wir haben schon vor der SS ein Buch über Geschwister und Eifersucht, ist von Lindgreen glaub ich, gelesen und das ist grad auch wieder sehr wichtig. Ansonsten fragt er immer mal wieder ob das Baby dieses oder jenes auch kann/darf und ich erklär ihm dann z.B. das nur so große Kinder wie er schon Nutellabrot haben dürfen oder Apfelschorle trinken oder mit Murmeln spielen... Er sagt dann das er auch schon groß ist und trotzdem denke ich da kommt sicher noch was wenn das Baby erst mal da ist. Ich erklär ihm eben das er als großer Privilegiern hat weil er schon groß ist ABER das er sicher auch mal warten muß weil ein Baby nicht reden kann oder alleine essen und das eben ich dann machen muß. Ob er es versteht zeigt sich im Sommer Wenn er dann helfen will darf er, wenn nicht auch ok, müssen tut er nichts.

Da mein Sohn aber schon lange in jeden Kinderwagen schauen und jedes Baby streicheln und drücken muß mach ich mir da nicht wirklich viel Gedanken.

LG
Inka