Ratlos! Sohn (22 Monate) bockt, haut und brüllt nur rum

Hallo,

aja, es gibt ab und zu mal eine auf die Hand und das war es dann???

Und das ist nicht schlagen???

Ratlos??

aurora-chantal

wir haben zwar eine etwas andere situation, aber das machen wir auch grade durch (auch 22 monate, mädchen)

ich frag mich echt wie lange die bockzeit anhält

vielleicht kann mir das ja einer grob beantworten...

lg(durchhalten, alles kann jetzt nur besser werden)

Ohje kenn ich. Hinlegen, schreien oder einfach nur still sein und abwarten. schlagen, dinge werfen und beim wickeln brüllen und treten bis zum erbrechen haben wir auch durch. Meiner ist auch 22 Monate. Ich muss sagen ich bin noch nie so ein Freund von kinderratschlagsbüchern gewesen kann aber das hier nur empfehlen.
http://www.amazon.de/Das-glücklichste-Kleinkind-Welt-Trotzphase/dp/3442171253/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1310676128&sr=1-1

Habe mir das gekauft als meni Sohn 19 Monate alt war und er mit obengenannten anfing. Ok die erfolgsquote von 90% kann ich nicht bestätigen aber doch so bei 50 % liegen wir auch. Es geht um einen guten Tip wie man bei kleinkindern und männern (find ich übrigens auch witzig das es klappt ) innerhalb von sekunden einige dieser Trotzausbrüche unterbindet. Teilweise bringt es garnichts, aber ich muss sagen das wir am Tag bestimmt 2 - 3 ausbrüche sofort damit aus der welt schaffen. Würde hier jetztnoch alles schreiben was da steht aber ich geh jetzt heia machen. Wenn du das ncoh wissen magst dann schreib mir ne PM und ich schick es dir. Einen versuch ist es allemale wert

Hallo Du,
ich habe eine Menge Tips für Dich Also erstmal solltest Du versuchen zu verstehen WARUM Dein Kind so reagiert. Du gehst täglich von 17-20 Uhr arbeiten....... Das ist zwar eine kurze Zeit, ABER nur für unser Zeitgefühl. Dein Sohn hat ein anderes Zeitgefühl. Er empfindet das als sehr viel länger! Ebensofällt es in die Zeit, wo er bereits müde und überreizt von einem langen Tag ist. Zudem soll er sich - nach einem Tag mit Mama - mühelos umstellen auf den Papa, das noch dazu in müdem Zustand und er soll nicht wütend werden? Viel zu viel verlangt!
Dein Sohn zeigt Dir mit seinem Verhalten, daß er überfordert ist!!!!
Grundsätzlich ist es schon so, daß Gefühle wie Wut,Frust etc ein Kind in dem Alter regelrecht überwältigen und die Kleinen erst lernen müssen damit umzugehen. Sie sind damit überfordert. Du solltest Deinem Kind IMMER helfen mit solchen Gefühlen fertig zu werden. Das tust Du NICHT mit schimpfen! Im Gegenteil: schimpfen hemmt den Lernprozess ( immer übrigens! ) und bewirkt nur, daß es noch länger dauert bis er etwas gelernt hat...
Was Du tun solltest ist: ihm sagen WAS es ist, was er fühlt. Z.Bsp.:" Ich sehe Du bist jetzt sehr wütend" ( er weiß noch nicht was es ist was er fühlt. Beim Namen nennen hilft! ).
Ihm Verständnis zeigen:"Das verstehe ich"
Ihm sagen, daß es vorbei geht und er sich bald besser fühlt:" Ich hoffe das geht bald vorbei"
Ihm einen Weg zeigen die Wut auszudrücken ( er soll ja nicht lernen sowas in sich hineinzufressen):" Versuch mal gaaanz fest mit den Füssen zu trampeln bis die Wut weg ist" ( oder auf Kissen hauen, mit Stofftieren schmeissen oder laut schreien ).
Biete ihm Trost an :"Soll ich Dich mal in den Arm nehmen?"
Das alles solltest Du IMMER machen wenn er einen Wutanfall hat!
Dann - GANZ WICHTIG - gilt: DU BIST DAS VORBILD!!!!!!
Das heißt: Wenn Du ihn haust brauchst Du nicht von ihm erwarten, daß er damit aufhört! Er sieht ja bei Dir, daß Du so mit Deiner Wut umgehst und Du bist sein Vorbild! Also sei ihm ein gutes Vorbild und arbeite an Dir! Höre sofort damit auf. Sage ihm das und suche Dir einen neuen Weg, dem Du ihm zeigst.
Wenn Frieda mich haut schaue ich ihr in die Augen und sage ihr, daß ich sie nicht haue und deshalb erwarte, daß sie mich auch nicht haut. Ich gebe ihr ein Kissen zum draufhauen. Wenn sie mich nochmal haut sage ich, daß ich solange weggehe ( aus dem Raum) wie sie haut und dann aber wiederkomme wenn das vorbei ist. Ich gehe dann auch. Sie kommt aber immer sofort an und entschuldigt sich und dann ist die Wut vorbei und alles ist wieder gut.
In der abendlichen Situation bei Dir empfehle ich Dir ganz viel Geduld und Verständnis für Deinen Sohn, denn er ist 1. müde, 2. hat er Verlustangst, weil Du weggehst und 3. überfordern ihn seine Gefühle.
Ihn dafür auszuschimpfen oder zu bestrafen ( auf die Hand hauen ) ist ganz schlimm.
Bring Ruhe in die Situation. Nimm ihn auf den Schoss und sprich mit ihm:"Ich muss gleich arbeiten. Ich weiß, Du magst das nicht. Keine Angst, ich komme bald wieder. Dann gebe ich Dir erstmal ein Küsschen. Papa ist solange da bis ich wieder komme." etc etc Immer wieder dieslben Worte. Irgendwann hat er das verinnerlicht und verarbeitet. Das dauert aber.
Lass ihm ggf ein Teil von Dir da als Trost ( Halstuch oder so ). Wenn er wütend wird und haut bleib ruhig. Sag ihm, daß er keine Angst haben braucht, daß Du nicht wiederkommst. Tröste ihn. Mache etwas ruhiges mit ihm zur Entspannung: Buch vorlesen, Kindermassage, Puzzlen, kuscheln......... KEIN fernsehen!
Und vergiss nie: Er orientiert sich an DEINEM Verhalten!
So, viel geschrieben, nun muss ich zur Arbeit.........Hilft Dir das?


Ganz liebe Grüße,
Chris mit Frieda Lina 3 Jahre