knickfuss wer kenn sich aus ???

hey,

mein sohn hat - so glaube ich - mit seinen 16 monaten auch schon nen knickfuß, bzw. 2.
die ärztin hat gesagt, dass man erst mit 3 jahren schienen bzw. einlagen anfertigen lassen könnte.
also, den mordstipp konnte ich dir leider nicht geben, aber wenigstens zeigen: du bist nicht allein !
liebe grüße,
töröhexhex

Hole dir eine Meinung bei einem guten Orthopäden, am besten auch Kinder Orthopäden. Die Meinungen bezüglich der Behandlung oder nicht gehen auseinander. Kannst mir auch gern PN schreiben.

Sterni

Hallo,

meine Tochter wird am 24.07. 2 Jahre alt. Allerdings ist sie ein Frühchen aus der 28 SSW und daher auch unter ständiger ärztlicher Kontrolle und sie bekommt auch Krankengymnastik. Sie hat auch Knickfüße bds. Bei der letzten neurologisch/orthopädischen Kontrolle im März sagte uns der Arzt, wir sollen sie noch ein gutes Jahr einfach laufen lassen, obwohl der Knickfuß vor allem links stark ausgeprägt ist. Wenn sie Schuhe trägt sollen wir darauf achten, dass sie Schuhe trägt, die über den Knöchel gehen, also recht hoch sind, damit der Fuß gut gestützt wird, ansonsten sollen wir sie auch viel barfuß gehen lassen. Im Mai 2012 hat sie den nächsten Kontrolltermin und wenn sich die Knickfüße bis dahin nicht verwachsen haben, bekommt sie Einlagen. Von Schienen, zu denen uns unser Krankengymnast/ Manualtherapeut geraten hatte, hält der Orthopäde nicht viel, er sagte, sie behindern die Kinder mehr, als dass sie nützen würden.

Lg

Nadine

Hallo,

ich kenne mich zu diesem Thema etwas aus ;)

In den ersten zwei bis drei Lebensjahren ist es völlig normal, das sich die Fußgewölbe etwas absenken und die Füße bei Belastung leicht nach innen knicken.

Bei manchen Kleinkindern sind die Füßchen schon mit 30 Monaten so kräftig, dass die Fußgewölbe nur noch weniger als 15% einsinken und weniger als 5% einknicken - bei anderen dauert das etwas länger. Bis zum 3. Lebensjahr sollte die Fußfestigkeit allerdings die oben genannten Werte nicht mehr überschreiten!

Kinderärzte sind leider sehr oft die falschen Ansprechpartner in Sachen Entwicklung der Beine und Füße. Bedenke dass die Füße neben dem Gehirn das komplizierteste Bauwerk des Menschen sind und das eine ordentliche Fußuntersuchung der Kinder immer rund 30 - 60 Minuten dauern muss, um feststellen zu können, was und warum nicht so ist, wie es sein sollte.
Kinderärzte schauen oft nur kurz auf die Füße und sagen "Knick- Senkfüße, Innengang, X-Beine etc. verwachsen von selbst". So haben sie es irgendwann einmal gelernt,- das das nicht stimmt, kann sich jeder gleich direkt auf dem nächsten Schulhof ansehen!

TIPP: Auf www.kinderbeine.de erhält man zunächst die wichtigsten Infos zum Thema gesunde und natürliche Entwicklung von Kinderfüßen. Wer die Seiten kennt, bestätigt sicher, dass die Inhalte sogar mehr aussagen, als ein Besuch beim Kassenorthopäden.

Damit sind wir schon beim nächstem Thema. Auch der einfache Orthopäde nimmt sich nicht viel mehr Zeit für eine ordentliche Untersuchung. Ratz fatz werden ein paar Einlagen verschrieben, die dann (überwiegend) aus Weichschaum sind und keine nennenswerte Wirkung haben (Kasseneinlagen).
Das das so ist, regt mich schon seit mehr als 20 Jahren auf,- es wird mit unserem kranken Gesunheitssystem aber schlechter statt besser. Die Kassenbürokratie verordnet den Ärzten die "sparsame Untersuchung" und statt 30 Minuten werden nur noch 3 Minuten Zeit für die Fußuntersuchung honoriert. Die dazugehörende Beinstatikuntersuchung fällt somit schon mal aus und auch die Erkundung des Gangbildes....

Sanitätshäuser sind in den vergangenen 30 Jahren zu reinen Edelgeschäften motiert und die heftigen Gewinnspannen sind die Erklärung dafür. Einlagen werden oftmals für 17,--€ fix und fertig eingekauft und dann für 80,--€ und mehr an die Kinder weitergereicht (das bezahlt dann die Krankenkasse aus unseren Beiträgen). So werden in Deutschland Jahr für Jahr Milliarden an Kinderfüßchen verdient! Das Geschäft fluppt, weil sich die meisten Eltern blind auf das Gesundheitssystem verlassen und sich nicht vorab informieren.

Dieses "Spielchen" führte dazu, dass die Anzahl an Knie- und Fußoperationen an Kindern und Jugendlichen seit 2006 rasant angestiegen ist....

Ich bin mir sicher, das einige Leser bestätigen können, wie die Untersuchungen ablaufen und die Einlagen dann sind, denn immer mehr Eltern entscheiden sich dazu, die Kinderfüße bei einem auf Kinderfüße und Beine spezialisierten Privatarzt oder Therapeuten vorzustellen, der dann auch wirklich helfen kann und will.


Kurz um: Die Kinderärztin scheint 0 Ahnung von der natürlichen Entwicklung von Kinderfüßen zu haben und wird wahrscheinlich bei der U9 das selbe sagen, wie zuvor.

Gruß
Andreas Herr