Heute U7a gehabt: womöglich entwicklungsverzögert

Hallo zusammen,

ich bin ziemlich deprimiert. Heute war ich mit meiner Großen (fast 3) bei der U7a und die Kinderärztin legte uns nahe, einen entwicklungsneurologischen Test machen zu lassen.
Meine Maus war schon immer ein kleiner Spätzünder (erst mit 13 Monaten gekrabbelt, mit 20 Monaten gelaufen), hat aber für alles ihr eigenes Tempo und es kommt dann eben doch irgendwann. In der Grobmotorik ist sie jetzt ihren Altersgenossen auch nicht mehr hinterher - läuft und hüpft und schießt, wirft, fängt Bälle etc., obwohl sie damals eben erst spät gelaufen ist.
Sie hat eine Sprachentwicklungsverzögerung, wegen der wir auch in Behandlung sind (spricht jetzt ca. 200 Wörter und 3- bis 5-Wortsätze, was ja nicht unbedingt altersgemäß ist). Aber auch hier hat sie in den letzten Monaten riesige Fortschritte gemacht.
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass sie unheimlich schüchtern und zurückhaltend ist und erst mal warm werden muss in einer fremden Umgebung (wofür bei der Kinderärztin natürlich keine Zeit ist). Dementsprechend hat sie in der Praxis fast gar nichts gesagt und nur ganz
ängstlich geguckt. Es brauchte auch ein wenig Überredungskunst, damit sie überhaupt interagierte (z.B. Schere schneiden, Puzzle machen etc.). Dann war da noch der berühmte Vorführeffekt und Bälle fangen ging z.B. gar nicht mehr.
Trocken ist sie auch noch nicht, was auch bemängelt wurde.
Aber nun zu meiner Frage: hatte eins eurer Kinder auch schon mal den Verdacht auf Entwicklungsverzögerung? Und was ist dann dabei rausgekommen / was kann man konkret unternehmen? Hat sie ggf. überhaupt Chancen, alles noch aufzuholen?

Könnte nur noch heulen... und das, wo ich doch sowieso schon mit meinen Kräften am Ende war...

Liebe Grüße,

Rumpelstilzchen

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Ich hab da leider keine Erfahrung, aber wenn ich deinen Text so lese... du kennst doch deine Maus am besten...wenn sie schon immer bißchen hinterher wäre,wieso sollte es jetzt plötzlich anders sein? Wieso soll sie so plötzlich alles aufgeholt haben. Und was du beschreibst - da war sie ja in der Praxis wirklich ein ganz anderer Mensch, das sind ja Welten.
Laß dich nciht verrückt machen, du sagst doch selbst, sie ist halt langsamer und es kommt alles später - aber es kommt! Und bis zur Einschulung, auch wenn sie evtl ein Jahr zurückgestellt wird, hat sie sicher alles aufgeholt.
Mach halt diesen Test und dann bist du schlauer und viell. gibts dann was, womit man sie noch ein bißchen aus der Reserve locken kann etc.

LG k.s

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Hallo Rumpelstilzchen
Was sagt denn Dein Bauchgefühl, wenn Du sie mit anderen Kindern zusammen siehst?
Und was empfiehlt die Kinderärztin zum weiteren Vorgehen?
Vielleicht bekommt ihr ja einen Termin in einem SPZ? Ich würde noch einmal nachhaken, denn wenn Eure Ärztin Dinge bemängelt, dann soll sie ja auch Ideen haben, was man machen oder eben nicht machen kann.
Was Du schreibst, hört sich aber in meinen Ohren noch nicht allzu drastisch an...
LG Paula

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Hallo Rumpelstilzchen,

jetzt erstmal ganz ruhig werden und keine Panik...! Entwicklungsverzögert bedeutet nur, daß deine Süße vielleicht etwas länger braucht, als das " durchschnittliche Kind" in der Altersklasse...
Durch viel positive Bestärkung und viel Ausprobieren und Vormachen ( eventuell auch geeignete Therapien wie Ergo-, Spieltherapie, Logopädie usw..) kann deine Süße alles lernen und können, was andere Kinder auch tun...!

Wie du schon geschrieben hast, ist es oft so, daß Kinder diesen " Vorführeffekt" in fremder Umgebung verweigern..Deshalb ist es so wichtig, daß du zuhause in vertrauter Umgebung genau beobachtest, was die Kleine schon kann, oder wo sie noch Unterstützung braucht...

Ich arbeite schon seit mehreren Jahren in einem Kindergarten (hab auch über Jahre Erfahrung als Leitung) und das Schönste passierte letztes Jahr, als ein Junge, der damals auch entwicklungsverzögert war und als schwererziehbar galt (wobei da mehr die Eltern "schwererziehbar" waren) kurz vor den Sommerferien an meine Bürotür klopfte, mir sein ABI-Zeugnis zeigte und nen Ausbildungsvertrag in seinen Händen hielt :-)

Also, steck deine Ängste zurück und gib deiner Süßen die Hilfestellung, die sie benötigt und vorallem hab Vertrauen in Sie und ihr Können !!!!

Grüßle vom engelshexle

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Hallo!

Hmm, also ich bin sicher keien Expertin was entwicklungsverzögerung bei so kleinen mäsuen angeht (habe als Dipl. Pädagogin aber viele Jahre u.a. mit Entwicklungsverzögerten Schulkindern gearbeite) und habe einen Sohn von 28 Monaten.
Das was du beschreibst, hört sich für mich alles völlig normal an.
Wie du sagst, vielleicht braucht deien Tochter für das ein oder ander ein bißchen länger (sieh krabbeln und Laufen) aber immer noch völlig im Rahmen und dann ja auch sicher.

Um welche Punkte ging es denn da?
- trocken sein?
das ist mit 3 Jahren noch völlig normal. da kannste dir mit 4 oder 5 Jahren mal Gedanken drüber machen!
- sprache: auch da haben Kinder einfach unterchiedliche Tempi. Ich denke, so lange es vorwärts geht und nicht stagniert oder sich zurückentwicklet, ist das alles in orndung.
-Bälle fangen? auch das ist kein Drama wenn sie das nicht kann (oder eben nicht immer/ sicher) kann!

Mehr konte ich jetzt nciht rauslesen.
Ich habe das Gefühl, daß deine Kinderärztin da etwas vorschnell und unsensibel reagiert hat.
Hat sie dich weiterüberwiesen?
dann laß die Untersuchung machen. Keine ANgst- Kinder können immer auch aufholen.
ich habe Kinder erlbet, die mit 7 jahre noch nicht wirklich sprachen, oft nicht wirklich "sauber" waren, weder bälle fangen konnten noch richtig Scheiden oder ne Linie nachmalen.
Die allermeisten haben mit der richtigen Förderung riesen Fortschritte gemacht.

Das was ich also lese, ist eine völlig normale kleine 3 jährige, die eben ein bißchen länger braucht.

lisasimpson (die einen sehr guten Kinderarzt hat- der die Kinder eben nicht sachen vorführen laßt, sondern vieles im gespräch mit den Eltern erfragt, denn Kinder zeigen in den par Minuten Untersuchung sicher nur einen sehr kleinen, manchmal verzerrenden Einblick in ihre Fähigkeiten!)

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Hallo Rumpelstilzchen,

ich denke, deine Tochter wird den entwicklungsneurologischen Test auch nicht gerade toll finden´und verweigern.
DU bist die Mutter und kannst deine Tochter am besten einschätzen!
Aus welchem Grunde sollte eine knapp Dreijährige schon trocken sein?

Mal eine Frage: Seit wann habt ihr Logopädie und weswegen wurde sie verschrieben?
(Ist bei unter Dreijährigen ja eher aussergewöhnlich, würde ich mit meiner Tochter 26 Monate alt auch gerne machen!)

Meine beiden Kinder sind entwicklungsverzögert und es gibt Chancen aufzuholen bzw. die Kinder ein Jahr von der Schule zurückzustellen. Wenn du dir Sorgen machst, lass dir von deiner Kinderärztin eine Überweisung ins SPZ geben und mach da bald einen Termin (monatelange Wartezeiten).

LG Corinna

LG Ninna

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Erstmal vielen herzlichen Dank für deine Antwort! Wir sind bei der Sprachtherapie, seit meine Tochter 30 Monate alt ist, weil sie damals erst ca. 20 Wörter sprechen konnte und gerade so ein bis zwei Zweiwortsätze produzierte (mein Favorit und allererster Zweiwortsatz mit ca. 29 Monaten: "Mama Kaka" - prima, oder :-D?). Das muss ich unserer Kinderärztin schon hoch anrechnen, sie ist da schon sehr besorgt und als ich sie damals drauf ansprach, ob ich sie mal einer mir empfohlenen Sprachheiltherapeutin vorstellen dürfte (d.h. ob sie mir dafür eine Überweisung schreibt), hat sie mir sofort 10 Stunden verschrieben. Ich denke, die Ärztin ist eben eine eher "vorsichtige" Person und macht lieber zuviel als zu wenig.
Im Kinderzentrum waren wir wie unten geschrieben bereits, aber da fand ich es nicht so toll. Wie äußert sich denn die Entwicklungsverzögerung deiner Kinder bzw. wie wurde diese festgestellt (gerade wo die Kleine erst 26 Monate alt ist)?

Liebe Grüße,

Rumpelstilzchen

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Mmmh, ich find die Vorstellung Deiner Kinderärztin etwas überzogen, die U7a ist doch mit drei Jahren oder?
Ich kenn kaum eine Dreijährige die einen richtigen Ball fangen kann( vielleicht einen Wasserball).... Und mit der Schere schneiden hat meine auch erst im Kindergarten gelernt. Da hatten sie so Helferscheren...

Und trocken war bei uns in der Gruppe keiner der Dreijährigen, jetzt nach einem halben Jahr sind es alle.

Also find ich das alles eigentlich eher normal, vielleicht fragst Du mal einen anderen Kia, der sich die Zeit nimmt....

Mfg
Mel-t

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Hallo Rumpelstilzchen,

ich kann dich so gut verstehen. Mir ging es damals bei der U6 so. Mein Kind war entwicklungverzögert beckenabwärts, obwohl ich 6 Wochen vor der Untersuchung damals selbst beim Arzt war und ihn drauf angesprochen habe, dass bei meiner Tochter was nicht stimmt. Er hat sie nicht mal angeschaut und meinte alles wäre in Ordnung dem Alter entsprechend.

Naja, und 6 Wochen später bei der U6 eben dann Alarmstufe Rot.

Letzlich stellte sich heraus, dass sie mehrere Blockaden in der Wirbelsäule hatte und sich deshalb nicht richtig entwickelte. Lief dann mit 18 1/2 Monaten endlich und seither ist bei uns alles o.k.

Was ich dir damit sagen will ist, sei froh dass dich deine Ärztin eher vorsichtig reagiert. Wahrscheinlich wirst du jetzt zum Logopäden überwiesen und die sehen sehr schnell ob das eine normale Verzögerung ist oder ob sie krankheitsbedingt ist und wird auch dementsprechend gefördert.

Ich kann dich echt total verstehen, für mich brach damals auch eine Welt zusammen, weil ich ganz alleine dastand und mich mein KIA überhaupt nicht aufklärte ob meine Tochter jemals laufen lernen würde.

Aber glaub mir, so wie du deine Geschichte schilderst brauch deine Maus nur etwas mehr Zeit als andere, aber lass es fachmännisch abklären, dann bist du auf der sicheren Seite und sei froh, dass deine KIA nicht alles auf die leichte Schulter nimmt wie meiner damals.

Ich wünsch euch von #herzlich alles Gute.

Lg newmom

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Oh sorry, ich überlas total, dass ihr ja schon beim Logopäden seid.

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Wir waren vor 3 Wochen auch bei der U7a. Yannick ist was die Motorik betrifft richtig fit und mit den Reden ist er ca. 5-6 Monate hinten dran, aber schon immer. Mein KIA meinte solange er keinen Stillstand bei der Sprachentwicklung hat sieht er das locker. Vor 2 Wochen hatte er wieder eine Explosion (anders kann man es nicht nennen) gehabt. Er spricht viel deutlichen und hat seinen Wortschatz um viele Worte erweitert.

z.B. der Bus war immer der Sub
der Laster war der Sacker
und statt weg hat er immer beck gesagt

Und von heute auf morgen hat er es richtig ausgesprochen.

Aber Oma und Opa sind nachwievor Moma und Popa (ich finds sogar irgendwie süss) aber Omi und Opi sagt er. Manchmal denk ich er macht es absichtlich.

Ich denke, deine Tochter war schon immer etwas hinten dran und wie soll sie das alles auf einmal nachholen. Solange sie keine Stillstand und Rückgang in der Entwicklung hat ist das alles in Ordnung.

Geht sie schon in den Kindergarten? Falls noch nicht, wenn es dann soweit ist machen sie da auch nochmal einen riesen Sprung in der Entwicklung.

LG Mela mit Yannick 3 Jahre und 6 Wochen der erst seit seinem 3. Geburtstag sauber ist

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Schon mal vielen lieben Dank für eure lieben Antworten - ich bin jetzt schon ein wenig beruhigter! Wir waren mit der Großen sogar schon mal in einem SPZ (Kinderzentrum heißt das bei uns), weil sie mit 2,3 nur 5 Wörter gesprochen hat, waren damals dort beim HNO und bei der Logopädie. Ich fand es dort aber einfach nur furchtbar und habe deshalb damals diesen entwicklungsneurologischen Test nicht machen lassen. Deshalb hat mir meine Kinderärztin heute auch die Adresse von einer anderen Kinderärztin genannt, die so einen Test in ihrer Praxis durchführen würde - da ist es womöglich etwas entspannter. Trotzdem denke ich auch, dass meine Maus da dann auch nicht mitmachen würde. Und genau das ist auch der Grund, warum ich diesen Test nicht machen wollte - ich habe einfach Angst, dass sie aufgrund ihres Charakters einen falschen Stempel aufgedrückt bekommt.
Die allerschnellste ist sie zweifelsohne nicht, dessen bin ich mir ja durchaus bewusst. In einigen Bereichen kann das Durchschnittskind sicherlich mehr (z.B. Sprechen, Puzzlen, Gegenstände malen (außer Bällen kommt da bei uns noch nichts)), in anderen Bereichen ist sie dafür m.E. recht gut dabei (z.B. Hüpfen, Fangen, Werfen, Schießen, mit der Schere schneiden, Laufrad fahren, Trotzen ;-)).
Schwierig, schwierig.
Habe auch ein schlechtes Gewissen, weil ich selber nicht so wirklich viel Zeit habe, mich eingehend mit ihr zu beschäftigen. Auch wenn ihre kleine Schwester mittlerweile schon ein Jahr alt ist, arbeitsintensiv bleibt sie trotzdem (war ein Schreibaby) und deshalb gehen viele Dinge einfach nicht. Und das, wo der Großen wie ihr auch geschrieben habt intensive Förderung sicher gut tun würde...

Werde heute Abend nochmal eure Antworten individuell beantworten, jetzt wachen gleich die beiden Mäuse auf.

Vielen Dank nochmal und liebe Grüße,

Rumpelstilzchen