Paukenerguss - Sprachentwicklungsverzögerung

Hallo!

Wer von Euch hat damit Erfahrung und kann mir vielleicht weiterhelfen?

Unser Kleiner ist 2 1/2 und spricht noch gar nix - jetzt wurde bei ihm ein Paukenerguss und dadurch bedingte Schwerhörigkeit festgestellt. Ich nehme an, dass er deswegen wohl auch nicht spricht. Jetzt stellt sich für mich die Frage: Wie geht es weiter?

Gibt es hier jemanden, der vielleicht das Gleiche Problem hatte?

Danke schon mal.

Nippie

PS: Hab das gestern schon gepostet, aber heute ist hier mehr los, drum versuch ich es einfach nochmal.

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Hi,
durch Innenohrschwerhörigkeit trägt mein Sohn, mein Mann und ich Hörgeräte. Aber wie es mit Paukenerguss ist kann ich dir da leider nicht weiterhelfen. Frag am besten seinen HNO-Arzt oder frag Onkel Google.

Dein Kleiner wird hoffentlich (Höchste Eisenbahn!!!) BALD eine Sprachförderung bekommen.

Alles Gute für deinen Sohn
wünscht
Melli

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Hallo Nippie,

falls euer Kleiner noch schnullert, solltet ihr ihm den Schnuller so schnell wie möglich abgewöhnen. Durch das Schnullern wird die Luftzirkulation im Ohr behindert.
So könnt ihr zumindest den Paukenergüssen sehr gutvorbeugen.

Liebe Grüße
Heike

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Hallo Nippie,

hat ein HNO- oder Kinderarzt den Erguss festgestellt? Hat derjenige denn nichts zum weiteren Vorgehen gesagt?! #aerger

Aufgrund der vielerorts sehr langen Wartelisten (Wartezeit ca. 3 Monate im Schnitt) würde ich mich schnellstens beim Logopäden auf die Warteliste setzen lassen. Absagen kannst Du den Platz dann notfalls immernoch...
Geh am Besten mal mit Deinem Sohn zu einem Phoniater oder Pädaudiologen (das sind sozusagen besonders spezialisierte HNO-Ärzte). Die wissen am besten Bescheid und werden Dir ganz genau sagen, wie es jetzt weiter geht. Auf jeden Fall solltest Du schnell handeln, denn überall gibt es Wartezeiten und in diesem Alter sollte schon was unternommen werden, damit sich nichts "Falsches" festsetzt.

Liebe Grüße
Bine (selbst Logopädin) mit Fiona

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Wir haben genau das gleiche Thema komplett von A bis Z mit unserem Mittleren durchgekaut:
Er hatte auch eine Sprachentwicklungsverzögerung und beim HNO-Arzt wurden auch Paukenergüsse und Polypen festgestellt (da war er etwas älter als 1). Der Arzt hat uns damals gesagt, dass er lieber später als früher operiert (und am Besten gar nicht...), da der Kopf des Kindes (und damit auch die Gehörgänge) in den ersten Jahren ganz gut wachsen und sich dadurch 1. das Problem verwachsen kann und 2. wenn es sich nicht verwächst, der Chirurg mehr Platz bei der OP hat. Wir haben uns bis zum dritten Geb. mit Nasentropfen (immer in den Akutphasen) und ständigen HNO-Kontrollen durchgehangelt. Mir wurde dann irgendwann das Sprachdefizit zu gross, so dass ich dann auf OP gedrängt habe. Bei der OP wurden ihm Paukenröhrchen (kleiner als ein Stecknadelkopf) eingesetzt und die Polypen entfernt. Die OP war keine grosse Sache (meine Angst davor war das Schlimmste...) und hat viel gebracht. Sprachlich hat er fast alles aufgeholt (er ist jetzt 5,5), der Rest wird demnächst bei einer Logopädin im "Feinschliff" erledigt.
Zu frühe Logopädie kann übrigens nach hinten losgehen: Zum Einen können die Kleinen sich dann oft noch nicht ausreichend konzentrieren, dann geht der ganze Spass verloren und es ist für alle nur noch Krampf (und das Kind ist auf ewig "Logopädengeschädigt"), zum Anderen: was soll der Logopäde denn mit ihm machen, wenn er es nicht hören kann? Erst müssen die Ohren gut hören, dann kann die Sprache beginnen.
Ich wünsche Euch gute Besserung,
3wichtel

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Selbstverständlich wird die Art der logopädischen Therapie auf das Alter des Kindes zugeschnitten!

Was auf JEDEN Fall nach hinten los geht, ist zu späte Therapie! :-[
Ein Behandlungsbeginn mit 2,5 Jahren bei einem nicht sprechenden Kind, bzw. einem late-talker ist durchaus üblich und absolut angemessen! Dafür gibt es ganz spezielle Therapiemethoden - ebenso spezielles Hör-Training.
Und ebenso selbstverständlich ist die parallele ärztliche Behandlung, sei es nun konservativ oder operativ!

Bei solchen Äußerungen schwillt mir echt der Kamm! Wegen eben solcher Sprüche stapeln sich bei und die 4-6-jährigen Kinder mit dicken Sprachentwicklungsstörungen, die "noch mal eben schnell" vor der Einschulung beseitigt werden sollen! Und eben genau so eine Therapie dauert JAHRE - wohingegen man bei einem rechtzeitigen Beginn durchaus schneller Erfolg hat!

Gruß
Bine

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Vielleicht hast Du die Möglichkeit, mit kleinen Kindern zu arbeiten. Mir wurde von Kinderarzt, HNO-Arzt und 2 Logopäden geraten, zu warten, bis mein Kind mindestens 4 Jahre alt ist! Wenn ich von 4 Seiten eine eindeutige Empfehlung bekomme (die sich in unserem Fall auch noch bewarheitet hat), neige ich dazu, dieser auch zu folgen! Und ehrlich gesagt finde ich auch, dass heutzutage viele Kinder schon "übertherapiert" sind. Bei kleinen Auffälligkeiten (von eindeutigen Fällen einmal abgesehen) kommt schnell mal die Maschinerie Ergotherapie, Krankengymnastik und zur allgemeinen Abrundung noch mal Logopädie in Gang. Und so werden viele "Symptome", die sich altersmässig irgendwann von alleine geben, schnell mal therapiert. Und wenn dann ein Jahr vergangen ist, kann natürlich niemand sagen, ob es an der Therapie oder doch an dem einen Jahr Entwicklung lag.
Nicht falsch verstehen: Bei eindeutigen Defiziten muss gehandelt werden, ganz klar.

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Hallo Nippie,

meine Tochter ist 2 3/4 und spricht noch wenig. Sie hat immer wieder mit Paukenergüssen und MOE zu kämpfen. Durch die Ergüsse hört sie teilweise schlechter, aber zwischendurch, wenn die Ergüsse weg sind, hört sie gut.

Sie ist sprachentwicklungsverzögert, wurde ein halbes Jahr sporadisch logopädisch begleitet und bekommt nun einmal wöchentlich Logopädie, da sich von alleine keine größeren Entwicklungen zeigten.

Die Logopädiestunden sind sehr schön, sehr altersgerecht, sehr spielerisch. Meine Tochter liebt es. Für sie ist es eine wöchentliche Extraspielstunde. Dass sie daraus einiges mitnimmt, merke ich daran, dass an den Tage nach der Logopädie immer wieder die selben Worte bei ihr auftauchen, die in der jeweiligen Stunde Thema waren.

Wie jemand anders schrieb, von wegen "Krampf" und "Logopädiegeschädigt", das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ein Logopäde, der auf Kinder spezialisiert ist, gestaltet die Stunden durchaus so, dass ein kleines Kind seinen Spaß dabei hat. Was allerdings wohl stimmt, ist, dass es erst ab vier Jahren Sinn macht, an der Aussprache zu feilen, das wurde mir so auch gesagt. Allerdings ist es sinnvoll, schon vorher an Sprachanbahnung zu denken, damit man mit vier Jahren auch was hat, an dem man herumfeilen kann ;-)

Bei Schwerhörigkeit kann ein Logopäde Deinem Kind übrigens auch überbrückend Gebärden beibringen, damit er seine Bedürfnisse vorübergehend so ausdrücken kann.

LG Steffi