Alleinbeschäftigung und Schlafen, 22 Monate

Hallo Ihr Lieben,

Jonas kann sich seit einigen Wochen, fast Monaten immer schlechter mit sich alleine beschäftigen. Er ist aber auch kein Kind, das ständig bespielt wird oder wurde. Er läuft den ganzen Tag mit Daumen im Mund wie ein junger Hund hinter mir her, spielt nicht alleine, wenn ich den Haushalt mache. In kurzen regelmässigen Abständen kommt ein: Mama Arm!!! Wenn das nicht sofort passiert fängt er an zu kreischen und bekommt ein Spielfilmreifen Anfall. Man muss dazu sagen, Jonas weint nicht, er kreischt.... volles Programm, roter Kopf, patsch nass geschwitzt und ohne ein Träne. Kennt das jemand? Ich habe keine Ahnung wie ich mich noch verhalten soll, werde schon richtig agressiv. Ich kann mich keine 5 m von ihm wegbewegen. Teilweise steht er bei mir und hebt mich am Hosenbein fest, dass ich keinen Schritt mehr machen kann.

Ausserdem haben wir ein Schlafproblem. Er hat bis Dezember in seinem Zimmer mit geschlossener Türe und ohne Licht geschlafen. Er hat auch keine Mama oder Papa gebraucht, die neben ihm sitzen. Seit er an Weihnachten krank war, hat sich alles gesteiger.... er musste die Tür offen sein, dann musste ein kleines Licht brennen, dann musste Mama neben dem Bett sitzen. Seitdem sitze ich abends Stundenlang vor dem Bett in aufrechter Posititon und muss ihn anstarren. DAs wird alle 2 min. mit kritischem Blick kontrolliert. Ansonsten fängt er an zu wimmern kurz danach wieder an zu kreischen. Bin schon echt verzweifelt. Der Mittagsschlaf ist natürlich ähnlich. Sitze also ziemlich viele Stunden am Bett und hab so langsam echt "die Schnauze voll", sorry aber ich kann nicht mehr.

Hat jemand einen Rat für mich wie ich es ihm wieder abgewöhnen kann und er wieder so schläft wie früher?

Danke und sorry für den langen Text

Kerstin

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Hallo,
hast Du ihn einfach mal "austicken" lassen tagsüber? Ihn also nicht weiter beachtet und vorher einfach gesagt "Mama muss gerade mal was im Haushalt machen und du spielst grad mal was alleine?".
Und hast Du versucht ihm abends mal zu erklären dass ihr da seid und ihn hört falls was ist und dann das Zimmer verlassen?
Hm vielleicht hast Du diese Tipps selbst schon parat aber mehr fällt mir momentan nicht ein.
Grundsätzlich macht ein Kind ja nichts einfach so um einen zu ärgern ..
Hm .. schwierig ..
Ginger

2

Ja wir haben ihm das erklärt, er hört uns ja auch. Wir haben auch schon probiert zu erklären, rausgehen, schreien, erklären, rausgehen schreien..... da fördert nur die Aggression!!!

Und ihn ignorien, tagsüber erklären, austicken lassen, zwischendurch spielen, "mithelfen" lassen, nichts hilft. Es ist alles nur anstrengend.

Nur mein Mann erträgt alles noch recht ruhig, auch mich :-)

3

Hallo,
also ich würde ihm erklären das die Tür aufbleibt mit Licht im Flur an. Mittagsschlaf würde ich vermutlich streichen. Dann ist er abends so müde das du nicht stunden bei ihm sitzen mußt. Er braucht dich grad. Ich kann verstehen das es für dich "nervig" alles ist, aber bedenke das du ihm nur gutes tust wenn du ihm nun die Nähe gibst die er braucht.

Meine Kinder wollten dann oft das neue nicht mehr und haben wieder ohne Probleme von alleine geschlafen.
Keine Angst, dein Kind wird dir schon zeigen was er braucht und wie lange!

Übrigens schlief mein großer von der 10.Woche bis er 3 1/2 war DURCH. Seit August steht er manchmal nachts auf, macht Pipi oder schlafwandelt;-). Kinder verändern auch ihre Gewohnheiten.

LG Nana

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Habe auch schon daran gedacht, den Mittagsschlaf zu streichen, allerdings brauche ich auch die Zeit. Nicht für mich sondern um die Arbeit zu machen, die ich mit ihm nicht kann. Ausserdem wird in der KITA auch geschlafen und dort funktioniert es bestens... Gruppenzwang???

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Beschäftige ihn im Haushalt mit! Gib ihm Aufgaben.
Mein Kleiner saugt sehr gern mit mir und wischt mit. Hab ihm z.B. nen Kinderstaubsauger gekauft, das klappt prima!

Schlafproblem verändert sich meist mit der Zeit. Kuschel intensiv tagsüber mit ihm und natürlich vorm Zubettgehen!

Lg,
Sandra

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Ja, mithelfen tut er schon.... aber leider max. 2 min, das ist das Interesse wieder weg. Dann will er wieder auf dem Arm!!! Aber nicht dem Schmusen willen, denn ein Schmuser ist er nicht. Er will eher rumrennen, Fussball oder Handball spielen und mit der Mama auf dem grossen Bett rumtoben. Abends ist es sehr schwer ihn wieder "runterzukreigen".

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Grad abends solltest Du dann mehrere Gänge runterfahren.
Ich werd bevor ich ihn ins Bett bringe einfach ruhiger, spreche leiser usw. Und es läuft immer alles gleich ab. Er weiß genau, was als nächstes kommt und erwartet das auch!

Stukturier dann vielleicht einfach Deinen Tag ein wenig genauer mit ihm, das sollte helfen!
Mach Hausarbeit immer zu gleichen Zeiten, mach zwischendurch Pause und spiel mit ihm!

Hab zwei Kinder (4 Monate und 22 Monate) und muß den Tag sehr genau planen, damit ich was auf die Reihe bekomme und auch keiner zu kurz kommt!

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Hallo Kerstin!

Oh, das kommt mir bekannt vor. Super Schläferin mit geschlossener Tür etc. bis Krankheit im November und dann der totale Terror (ist jetzt 23 Monate). Vielleicht macht es Dir Mut: seit 2 Wochen wird es besser und seit 2 Tagen schläft sie wieder klaglos ein, mittags wie abends. Die Nächte können immer noch ein wenig anstrengend sein, aber auch das ist viel besser geworden.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht wieso es wieder gut ist, kam mehr oder weniger von alleine. Vielleicht war es der Besuch bei meinen Eltern, bei denen sie aufgrund einer Fortbildung für 4 Tage alleine war. Das war erst das 2. Mal überhaupt für sie. Seitdem und auch schon dort ging es rapide bergauf und viele haben mir gesagt, dass ein Milieuwechsel oft einen Entwicklungsschub bringt.

Auch ich habe neben dem Bett gesessen, habe erklärt, toben lassen, bis zu 10x wieder rein, gestreichelt, zugedeckt, zu trinken gegeben etc. Habe immer versucht konsequent zu vermitteln, das jetzt Schlafenszeit ist und nicht mehr gespielt oder sonst was gemacht wird. Am Besten war eigentlich rein, trösten, streicheln, zudecken, raus im Abstand von 1,5, alles andere hat den Einschlafprozess nur in die Länge gezogen, v.a. das daneben sitzen.

Zum Spielen: Klappt nicht wirklich, mal für 5 Minuten, aber länger nicht.Dafür hilft sie sehr gerne mit, besonders Putzen ist der Hit. Das Hosenbeinhalten habe ich auch, Wutanfälle scheinen zum Glück weitestgehend durch zu sein. Ich habe sie schweren Herzens ausgesessen, weil jede Reaktion darauf das alles nur schlimmer gemacht hat.

Auch ich war mit den Nerven völlig am Ende und nur mein
Mann hat immer wieder gesagt: Nur die Ruhe, sie meint das weder persönlich noch böse.

Ich weiß, das Dir das wahrscheinlich nicht hilft, aber vielleicht Hoffnung gibt und Du weißt: Du bist nicht allein.

Ganz viel Kraft und gute Nerven, Fati

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Juchuuu, ich bin nicht alleine, das hilft echt. Ich komme mir immer vor wie eine Rabenmutter, wenn ich ihn austoben, schreien lasse, aber Du hast recht. Alles andere macht es nur schlimmer und zögert es raus. Die Nerven von allen liegen am Schluss blank. Hast mir echt geholfen, vielen Dank!