Ist das noch normal? Junge 2,5 Jahre - Trotzphase

Hallo zusammen!

Leider bin ich und mein Mann mittlerweile echt mit dem Latein am Ende. Unser Kleiner (Ben, 2,5 Jahre) hat seit Wochen eine ganz furchtbare Phase. :-(
Ich versuche mal ein paar Situationen aufzuzeigen:
- Er läuft trotz Verbot mit Tasse oder Becher ins Wohnzimmer
und schüttet das Trinken einfach so auf den Boden.
- Wenn er keinen Hunger mehr hat, steht er einfach vom Tisch
auf und geht spielen. Auch wenn wir ihn bitten/ermahnen
noch kurz sitzen zu bleiben. Zwingen wir ihn, wirft er mit
Essen nach uns, schreit und haut.
- Wenn wir ihn wickeln wollen, will er nicht. Egal wo. Ob
Wickeltisch, Boden, Bett, Bad. Und wenn wir es dann doch
tun, gibt es Gebrüll, getrete und gehaue. (Er ist erst beim
Töpfchen-lernen und schafft es noch nicht immer. Daher die
Windel.)
- Spielen im Garten. Wir wollen wieder ins Haus. Keine
Chance wenn er nicht will. Lautstarker Protest. Keine List
und kein Erklären nutzt.
- Stellen wir ihn in sein Zimmer, damit er "ausspinnen" kann
verunstaltet er aus Bosheit das ganze Zimmer. Räumt
alle Schränke und Schubladen aus, klettert aufs Fenster-
brett, usw. Wenn wir dann nach 3 Minuten wieder kommen
um ihn zu holen, grinst er und sagt: "Ben Sauerei macht."

Ich könnte endlos so weiter machen. Mein Mann und ich wissen keinen Rat mehr. Es hilft kein ruhiges erklären, kein klares Ansagen, kein Schreien. Es gab noch nie einen Windel-Klapps und wird es hoffentlich auch nie geben. Aber manchmal ist man schon nahe dran, denn er tut uns ja auch häufig richtig weh und da sind Reflexe schwieriger zu kontrollieren.

So, jetzt habe ich viel erzählt. Mache mir einfach Gedanken ob das noch normal ist. Ist das die klassische Trotzphase? Eine Nachbarin bei uns ist beim Jugendamt und hat schon ganz viele Pflegekinder gehabt. Hat also mit Kindern sehr viel Erfahrung. Sie meint immer: "Alles o.k. Er ist halt sehr aufgeweckt und dazu auch nicht gerade auf den Kopf gefallen." Er ist für sein Alter schon sehr weit, was Motorik und Denken sowie Begreifen angeht.

Ist er einfach unterfordert? Er geht 3 mal die Woche vormittags in eine Ki-Ta. Da ist er völlig normal. Aber wir müssen halt auch mal eine Stunde am Tag abwaschen oder putzen und können ihn nicht rund um die Uhr bespielen. Obwohl wir schon fast so weit sind.

Jetzt aber wirklich genug. Kennt das vielleicht jemand und hat auch so ein Exemplar zuhause und kann mich beruhigen oder mir einen Tipp geben?

Danke schon einmal fürs viele Lesen!

Gruß Bine mit "Terror"-Ben

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Hallo,

da bin ich ja mal froh, dass es noch so einen Räuber gibt! Ich habe einen 2 jährigen Sohn und der verhält sich ähnlich... Ich habe außerdem eine 5jährige Tochter, von der ich so etwas wirklich nicht gewohnt bin.

Auch bei Tim nützt es nicht, auf ihn einzureden oder überzeugen zu wollen, Erklärungen werden nicht angenommen. So lass ich ihn einfach stehen und "ausspinnen" und austoben. Und siehe da, nach kurzer Zeit kommt er von alleine und hat sich wieder beruhigt.

Ich hoffe mal, das ist so eine Phase und sie wird vorübergehen!

Viel Kraft wünscht

Maude

2

dein beispiel zeigt deutlich dass viele kinder in dem alter abwechslung und förderung brauchen, soll heißen, dass ein kita besuch angebracht ist, da die kids dort ganz anders gefordert sind als daheim.

ferner lernen sie das verhalten in einer gruppe, also auch unterordnen, auf andere acht geben etc.

beteiligt ihr ihn an eurem leben, hilft er bei alltäglichen aufgaben. er braucht seinen platz in der familie, eine aufgabe, das gefühl gebraucht zu werden, auch mit 2,5.

alle anderen aktionen scheinen wie ein ruf nach aufmerksamkeit, was nicht heißen soll dass ihr ihm keine gebt, aber scheinbar reicht ihm das nicht aus.

erhlich...ich würde mein kind auch nicht bitten am tisch zu bleiben oder mit rein zu kommen. beim ersten mal..ja..aber dann...ich als familienoberhaupt befinde mich nicht in der position meinen sohn permanent um irgendwas bitten zu müssen. wie kommt er überhaupt mit dem becher ins wohnzimmer, unterbindet die situationen doch. trinken unter aufsicht, tasse sofort weg wenn er sich auf und davon schleicht,

sitzen am tisch: fertig essen lassen, klar, aber ansonsten essen ausser reichweite.!ein kind sollte schon generell am tisch sitzen bleiben können, wenn ihr aber sehr lange sitzt, dann egstattet ihm ruhig etwas eher aufzustehen.

wenn er sein zimmer verwüstet muss er auch mit aufräumen, ende, eher passiert nix anderes.
das ist sicher alles streng, klar, aber mit einiger konsequenz in eurem verhalten schwächen die probleme höchstwarscheinlich bald ab...

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Kann dir so grossartig nicht helfen, aber zu ein Paar Punkten, wollte ich doch meinen Senf abgeben.
- Als mein Sohn mich beim Wickeln getreten hat, und mit nichts zum Wickeln zu bewegen war, hatte ich die Nase voll! Habe einfach die Windel weggelassen. Das war für mich ein Zeichen, dass er die Windel nicht mehr wollte. Die ersten Tage, war ich nur am Umziehen. Aber irgendwann ging es dann doch. Er muss ja auch erstmal lernen, was passiert, wenn er in die Hose pieselt, wie sich das "vorher"-Gefühl anfühlt. Geht heute auch manchmal was daneben, aber damit kann ich besser leben, als mit dem ewigen Machtkampf.
- Wenn ihr aus dem Garten ins Haus wollt, würde ich ihm das vorher ankündigen, damit er sich auch mental darauf vorbereiten kann, dass er gleich aufhören muss zu spielen. Wenn ihr einfach so ins Haus geht, ohne es anzukündigen, wird er aus seinem Spiel rausgerissen und das macht ihn wütend. Wäre ich an seiner Stelle auch. Ich kündige meinem Sohn immer an, was als nächstes passiert.
Die Wutanfälle sind immer noch da. Aber ich versuche immer auf ihn einzugehen, auch wenn ich mir manchmal den Mund fusselig reden muss.

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HI,

ich will mal versuchen Dir zu helfen.

Wir haben auch einen 2,5 jährigen Sohn. Er hat auch "Trotzphasen", ich denke aber, dass ich ganz gut mit ihm zurechtkomme. WEnn reden nicht hilft, muss man eben handeln (d. h. Konzequenzen ziehen, auf keinen Fall schlagen!)

- Er läuft trotz Verbot mit Tasse oder Becher ins Wohnzimmer und schüttet das Trinken einfach so auf den Boden.

Ich würde meinem Sohn in diesem Fall das Trinken wegnehmen, und ihm nur noch am Tisch oder in meinem Beisein etwas zu trinken geben. Ist der Durst gelöscht, kommt das Glas weg und er soll, wenn er wieder durst hat, fragen. Oder er bekommt nur noch in auslaufsicheren Fläschen etwas zu trinken. (Sigg o. ä.)

- Wenn er keinen Hunger mehr hat, steht er einfach vom Tisch auf und geht spielen. Auch wenn wir ihn bitten/ermahnen noch kurz sitzen zu bleiben. Zwingen wir ihn, wirft er mit Essen nach uns, schreit und haut.

Kinder in dem Alter könnnen nicht ewig am Tisch sitzen und warten bis die Erwachsenen fertig sind. Unser Kleiner darf aufstehen, wenn er satt ist. Manchmal bleibt er aber auch von selbst sitzen und schaut uns zu. Oder er schaut nebenher ein buch an. Wäre doch ne Möglichkeit, wenn ihr darauf besteht, dass er sitzenbleibt.

- Wenn wir ihn wickeln wollen, will er nicht. Egal wo. Ob
Wickeltisch, Boden, Bett, Bad. Und wenn wir es dann doch tun, gibt es Gebrüll, getrete und gehaue. (Er ist erst beim Töpfchen-lernen und schafft es noch nicht immer. Daher die Windel.)

Wir haben auch immer noch die Windel, das Projekt "Windelfrei" nehmen wir im Sommer in Angriff, wenn man draußen leicht bekleidet rumrennen kann.
Er geht zwar aufs Töpfchen und macht rein, aber er vergisst sich immer noch viel zu oft.
Wenn er nicht gewickelt werden möchte, würde ich ihn eine Konzequenz androhen und nach 2x ermahnen auch durchsetzen. Z. B. WEnn Du Dich nicht wickeln lässt, können wir nicht auf den Spielplatz/rausgehen/Buch anschauen usw.

- Spielen im Garten. Wir wollen wieder ins Haus. Keine
Chance wenn er nicht will. Lautstarker Protest. Keine List und kein Erklären nutzt.

Das ist immer etwas schwierig. Wir haben gute Erfahrung damit gemacht, ihm rechtzeitig zu sagen, dass wir reinmüssen zum Essen z.B.
Also: Du kannst noch kurz 2 mal rutschen dann gehen wir rein. oder: Bau noch eine Sandburg, dann gehen wir rein. Und dann wenn es soweit ist, hilft dann die Verabschiedung. Bei uns z. B. von Oma und Opa oder von den Spielsachen usw. So, jetzt sagen wir "Tschüss - bis später" zu Oma oder dem Bagger usw. oder sowas.

- Stellen wir ihn in sein Zimmer, damit er "ausspinnen" kann verunstaltet er aus Bosheit das ganze Zimmer. Räumt alle Schränke und Schubladen aus, klettert aufs Fensterbrett, usw. Wenn wir dann nach 3 Minuten wieder kommen um ihn zu holen, grinst er und sagt: "Ben Sauerei macht."

Damit möcht er Euch strafen und schafft es auch. Als erstes würde ich ihn auffordern, die Sachen mit Euch zusammen wieder aufzuräumen, wobei er schon das meiste machen sollte.
Beim nächsten Mal nicht einfach in sein Zimmer "sperren" sondern ihm sagen, Du bleibst jetzt hier in deinem Zimmer auf dem Stuhl sitzen, bis Du wieder normal bist.

Meiner Erfahrung nach ist es ganz wichtig, solche "Wutphasen" von vornherein auszuschließen. Erkläre ihm, was jetzt zu tun ist und wenn er es nicht machen möchte, dann drohe ihm eine Konzequenz an, die direkt damit in Zusammenhang steht. Wenn er also vor dem Schlafen gehen nicht gewickelt werden möchte, dann gibt es auch keine Gute-Nacht-Geschichte. usw.

Bei uns funktioniert es und er "besinnt" sich dann immer sofort, wenn er merkt, hoppla so komme ich nicht weiter. Also reduzieren wir so die "Wutphasen" auf ein Minimum.

So ist jetzt lang geworden, aber ich hoffe, ich konnte Dir wenigstens ein bisschen helfen.

lg SAM