Wie verhaltet ihr euch, wenn sich die Kleinen um Spielzeug streiten?

Huhu,

mich interessiert, welche Strategie ihr fahrt, wenn es um Spielzeugstreit geht (Alter ca. 1 1/2 Jahre). Ich habe da schon so viele unterschiedliche Verhaltensweisen gesehen, und bin mir selbst ganz unsicher, was am Besten ist.

Eine Freundin von mir macht gar nichts, weil sie sagt, im Kindergarten oder bei der Tagesmutter müssen sie es auch alleine regeln.

Beim Kinderturnen neulich hat eine Mutter ihrem Kind das Spielzeug wieder weggenommen und zurückgegeben, was es einem anderen Kind aus der Hand gerissen hatte, obwohl das andere Kind weder geweint noch Widerstand gezeigt hatte.

Eine andere Mutter hat ihrem Kind gesagt, es solle das Spielzeug doch auch mal teilen, als das Spielzeug sowieso schon weg war. ;-)

Ich selbst fühle mich immer unwohl, wenn Julian anderen Kindern Spielzeug wegnimmt, aber ich weiss nie, wie ich mich jetzt am besten verhalten soll.

Ich weiss nicht, ob die Kinder das im Alter von ca. 1 1/2 schon richtig verstehen, wenn man ihnen erklärt, dass sie das Spielzeug nicht wegnehmen können. Sie können ja weder danach fragen, noch geben sie es selbst freiwillig her...

Was macht ihr?

LG

Hanna

1

Hallo Hanna,

also ich hab das immer vom Verhalten meiner Tochter und dem jeweiligen anderen Kind abhängig gemacht.

Klar, wir halle haben das Ziel, dass unsere Kinder gerne teilen! Aber einen einheitlichen Weg zum Ziel gibt es da meiner Meinung nach nicht.

Also, wenn Emily einem Kind etwas weggenommen hat und es fing an zu weinen, dann hab ich es Emily wieder zurückgeben lassen (ich hab es ihr nicht weg genommen). Und ich hab ihr erklärt, dass das nicht geht und das dem anderen Kind gehört.

Hat Emily das Spielzeug genommen und es passierte nichts, so war es in Ordnung. Aber wenn das andere Kind dann wieder damit spielen wollte (was ja meistens schnell der Fall ist), dann musste sie es auch wieder zurück geben.

Andersherum musste auch Emily mal was von ihren Spielsachen abgeben. Denn oft ist es ja auch so, dass die kleinen nem anderen Kind was wegnehmen und wenn das sich dann was vom eigenen Kind holen will, dann ist das Geschrei groß. Aber da musste sie dann durch.

Solche Situationen hast Du ja oft auf dem Spielplatz. Da bringt ja jeder Förmchen, Schuafeln usw. mit. Und da halte ich es dann auch immer so, dass jeder mit allem Spielen kann.

Jetzt ist Emily alt genug und spricht auch schon so gut, dass ich Ihr zusätzlich erkläre, dass man Dinge anderen nicht einfach weg nimmt, sondern fragt, ob man es haben kann.

Alles Gute

Susanne + Emily Fiona *05.08.05

2

hallo!
in dem alter brauchen sie noch unterstützung.sie wissen ja nicht wie es richtig geht!wenn meinem kind etwas weggenommen wurde,dann bin ich mit ihm hin und habe gesagt das louis damit gespielt hat und es gern wieder haben möchte.hat auch meistens funktioniert.
aber einfach wegschauen geht gar nicht in dem alter!

lg nana

3

Hallo,
bei mir gilt folgendes: Einfach aus der Hand reißen ist nicht in Ordnung. Das wird dann mit Erklärung zurückgegeben.
Er kann fragen oder etwas zum Tausch anbieten.
Wenn was sehr begehrt ist, versuche ich es auch mit Abwechseln, klappt immer besser.
Ansonsten gibts ja noch oft die Situationen, daß etwas weggelegt und nicht mehr beachtet wird und dann aus Prinzip wieder interessant ist, weil jemand anders es nimmt. In dem Fall gilt dann: Was weggelegt wurde ist frei.
Liebe Grüße,
Andrea

4

Hi Hanna,

ich glaube schon, dass Kinder in den Alter das "dir" und "mir" verstehen, aber es ist auch stark unterschieldich.

Neulich ergab sich so eine Situation. Leonard spielte mir ein Auto, das von ein anderes Kind (ein Treffen mit 65 Mütter und 5 Kinder) abgenommen wurde. Seine Mutter gab es uns nicht zurück, Leonard wurde wütend! Nur deswegen habe ich ihn aus den Situation rausgenommen und beruhigt, abgelenkt mit ein anderes Spielzeug. Dann ergab sich die Situation ein 2. mal. Da habe ich einfach das besagte Auto weggenommen und "versteckt"; schon war die Situation gelöst.

Ich finde, die andere Mutter sollte ihm das Auto zurückgeben in solch ein Moment, aber icherziehe leonard, nicht die andere Mutter oder ihr Kind. Und da er wirklich ausser sich war, war auch kalr, dass es um den prinzip ging, oder um etwas anderes, aber nciht um das Auto. Da leonard gerade in eine Phase ist, in den er manchmal unbedingt einfach das haben möchte, was er gerade will, lass ich es mir nur gefallen (dieses Verhalten, stur, bockig zu sein), bis er so wütend wird, da hört es auf.

Ich denke, das Spielzeug um den beiden sich streiten, kurzzeitig weg zu nehmen, ist eine gute Lösung um den Streit zu beruhigen. Es gitb meistens genug anderes zeug, was sie nehmen können.

#herzlich
mrs.



5

nicht 65 mütter, 5 mütter ;-)

6

Hallo!

Ich habe immer eingegriffen. Kleine Kinder sind noch nicht in der Lage, solche Situationen alleine zu regeln. Jedenfalls nicht so, ohne dass ein Kind sich dabei schlecht fühlt. Man zeigt den Kindern, wie sie essen können, wie sie sich ausziehen können usw. Daher meine ich, dass man ihnen auch zeigen muss, wie sie sich in sozial schwierigen Situationen verhalten können. Nur abschauen geht nicht, weil viele solcher Situationen bei Erwachsenen einfach nicht vorkommen.

André ist eher zurückhaltend und hat sich dauernd alles abnehmen lassen. Er hat dann immer geweint und war sehr verzweifelt. Warum sollte ich ihm in so einer Situation im Stich lassen?!? Das andere Kind lernt dann, dass es mit heftigem Verhalten durchsetzen kann und das bleibt, wenn es nicht von Erwachsenen gesagt/gezeigt bekommt, dass es nicht geht.

LG Silvia

7

Tja. Ich würd sagen, das kommt darauf an, wem es gehört, oder?
Wenn Emma ein Spielzeug von einem anderen Kind wegnimmt und das andere Kind reagiert nicht, ist das OK. Wird das andere Kind wütend/traurig, sag ich ihr sie soll das Spielzeug zurückzugeben. Klappt das nicht, dann muss sie was von ihrem Spielzeug anbieten. Besteht das andere Kind weiterhin auf seinem Spielzeug, muss sie es zurückgeben. Aus der Hand reißen tue ich auch nicht, weder ihr noch dem anderen Kind.
Wenn ein anderes Kind etwas von Emmas Sachen haben will, dann darf sie selbst entscheiden. Ist es "heiliges Spielzeug", wie ihr Hase (den gibt sie prinzipiell nicht her), dann muss das andere Kind das Spielzeug zurückgeben. Ansonsten versuch ich sie abzulenken mit was anderem. Wenn das auch nicht klappt, dann bekommt sie ihr Spielzeug zurück, muss aber ein anderes dafür anbieten.
Natürlich geht es nicht darum, die anderen Kinder zu erziehen. Aber ich finde, dass man ihnen so ein Verhalten schon früh "vorleben" sollte. Wirklich Teilen lernen sie ja erst ab ca. 3 Jahre, davor können sie sich ja noch gar nicht in andere Kinder hineinversetzen. Daher werden sie von sich aus solche Situationen nicht lösen können.
Das gleiche machen wir ja auch 1000mal zu Hause, wenn sie mit ihrem Bruder spielt. Der reißt ihr auch Spielzeug aus der Hand oder sie ihm. Wie man dann damit umgeht, sollte man ihnen schon vorleben. Auch wenn sie das Verhalten erst später selbst annehmen werden.
In der Krippe/KiGa gilt das Recht des Stärkeren. Dass das in unserer Gesellschaft aber eigentlich nicht so ist (oder sein sollte), ist eine wichtige Regel. Natürlich muss sie lernen sich durchzusetzen, das andere find ich aber viel wichtiger.
Gruß, Maria & Emma (2 Jahre) & Arthur (fast 10 Mon)

8

Huhu,

danke für Eure Antworten, ich sehe schon, es hängt wohl hauptsächlich mit der jeweiligen Situation zusammen.

LG

Hanna