Mein Kind hat ein TRAUMA! (lang!)

Hi ihr Lieben!

Ich bin schön langsam mit meiner Weisheit am Ende:

Meine Tochter Lea ist jetzt knapp 17 Monate alt und war bisher sowas von pflegeleicht! Auch das Schlafengehen war nie ein Problem, ich hab sie um 19:00 Uhr mit ihrem Fläschchen ins Kinderbett gelegt (sie hat schon ein großes Bett) und sie ist eingeschlafen und hat bis 7:00 Uhr früh durchgeschlafen.

In letzter Zeit funktioniert das aber überhaupt nicht mehr und ich bin mir sicher, dass wir auch falsch darauf reagieren. Nur weiß ich nicht, was ich machen soll!

Vor 3 Wochen war sie für ein paar Tage im Krankenhaus und bekam Infusionen, weil sie den Rotavirus hatte und plötzlich aufhörte zu trinken. Ich war die ganze Zeit bei ihr und hab versucht ihr zur Seite zu stehen, aber immer wenn jemand in weiß hereinkam wurde sie panisch und schrie, klammerte sich zitternd an mich und wollte, dass ich diese Leute verjage. Sie hatte einfach Angst, weil jedesmal etwas passierte, wenn so jemand kam.

Man muss dazu sagen, dass es auch der Horror für mich war, denn für 1 Infusion musste sie insgesamt 6x gestochen werden! Die Prozedur erstreckte sich über 2 Stunden und sie tat mir echt so leid, aber die Infusion war leider notwendig. Dann wurde ihr ca. 3x am Tag per Fingerstich Blut abgenommen usw.

Seit wir wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurden ist sie natürlich ein absolutes MAMA-Kind. Wenn sie was will, dann kommt sie nur zu mir, wenn sie müde ist, dann kann nur ICH mir ihr schlafen gehen und wenn sie sich wehgetan hat, dann kann nur ICH sie trösten.
Einerseits ist das schön, aber andererseits extrem anstrengend, denn ich bin in der 18.Woche schwanger zu Lea's Geschwisterchen und kann sie natürlich nicht ständig rumtragen!

Es ist zwar in den letzten 2 Wochen schon etwas besser geworden - sie bewegt sich schon wieder viel freier, ist nicht mehr SOOO Mama-fixiert (ich kann sie also schon wieder für ein paar Stunden der Oma anvertrauen) und die Krankheit ist auch überstanden, sodass sie wieder essen und trinken kann, was sie will.

Nur das Schlafen gehen bereitet mir halt noch Sorgen:

1. geht sie vor 22 Uhr kaum schlafen, egal wie lang sie schon auf ist und

2. kann sie nicht mehr alleine schlafen! Wenn ich sie in ihr Bett bringe, muss ich mindestens 45 min. bei ihr liegen bleiben und da schlaf ich fast immer selber auch ein. Und wenn sie um 22 Uhr mit uns schlafen geht, dann will sie natürlich bei uns schlafen, was meinen Mann nicht so begeistert, da die Kleine sehr viel Platz braucht und wir natürlich auch NULL voneinander haben!

Ich weiß, dass es nicht ihre Schuld ist, sie macht das ja auch nicht absichtlich und dass es nicht funktioniert kommt bestimmt auch daher, dass wir falsch auf ihre Situation reagieren. Aber ich weiß nicht, was ich machen soll!

Habt ihr vielleicht Tipps für mich oder wart ihr schon in einer ähnlichen Situation? Gibt es sinnvolle Abendrituale für so kleine Kinder?

Bitte helft mir, ich weiß nicht mehr weiter!

Sorry für das viele #bla, aber ich brauch echt Hilfe!

#danke schonmal für eure Antworten!

bianca, prinzessin lea (16,5 Monate) & krümel (18.ssw)

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Hallo Du,

das ist ja heftig. Bei uns hat es aber schon gereicht, dass wir mal am Woe wegen Fieber in die Notaufnahme mussten und schon ist sie total panisch bei Ärzten...

Also ich finde, ihr macht das schon richtig. Viel Nähe zulassen und einfach da sein, damit sie das Vertrauen in euch hat. Sie ist doch noch ein halbes Baby. In dem Alter kann man ihnen doch fast nichts erklären. Unsere tochter ist 26 Monate, der kann ich schon erklären, dass sie in ihrem Bett schläft und wir in unserem. Aber wenn ich merke, es geht ihr nicht gut und sie hat was, dann kann sie immer kommen...

Ich würde an eurer Stelle den späten Nachmittag gut strukturieren. Wir machen entweder einen Spaziergang oder Spielplatz zum austoben, danach wird noch ein wenig gespielt. Dann bereiten wir zusammen das Abendbrot vor und dann werden Zähne geputzt, gewaschen, umgezogen. Danach schauen wir ein Buch an und sie darf sich 2 oder 3 Lieder wünschen. 19 Uhr ist Schlafenszeit. Und meist klappt das auch super.

Auch wenns am Anfang schwierig ist, wenn ihr sie jetzt konsequent zu einer Uhrzeit ins Bett bringt, dann akzeptiert sie das irgendwann... Dauert eben.

Beste Grüße und habt Geduld, sie ist doch ein KLEINSTkind, und hat ne krasse Erfahrung machen müssen.

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Hi!

Danke für deine lieben Worte, das baut einen schon auf.

Dass sie eben noch soo klein ist, macht es insofern schwierig, weil man halt nichts erklären kann, da hast du vollkommen recht.

Mein Mann meint manchmal schon ich würde sie zu viel verhätscheln, weil ich mich zu ihr lege oder sie (seit dem Trauma) öfter bei uns schlafen lasse, aber ich KANN sie einfach nicht von mir wegstoßen! Sie braucht mich und ich spüre das und ich bin ganz sicher, dass sich das mit der Zeit wieder gibt, wenn ich nur jetzt für sie da bin, so wie sie mich halt eben braucht!

Am Nachmittag unternehmen wir eigentlich immer was, sei es Spazieren gehen, Oma besuchen oder sonstiges. Wir bekommen in letzter Zeit auch viel häufiger Besuch und das auch am Nachmittag.
Einerseits schön, andererseits auch oft "schlecht" für Lea, weil viele Besucher bis 20 Uhr bleiben und dann hat sie die Müdigkeit schon wieder übergangen. Aber wenn jemand da ist, dann ist an Schlafen gehen überhaupt nicht zu denken! Sie könnte ja was verpassen! Lea schläft ja auch sonst nirgendwo, auch wenn sie noch so müde ist! Sie schläft nur zuhause, in ihrem Kindersitz im Auto oder (in seltensten Fällen!) im Kinderwagen! Sie kann einfach nirgendwo schlafen, zB. wenn wir bei Oma sind, dann schläft sie dort nicht, auch wenn sie hundemüde ist! Erst wenn ich sie ins Auto setze und in den Kindersitz schnalle lässt sie sich fallen und schläft spätestens 5 Minuten später. Aber im Auto lass ich sie nicht allein, drum fahr ich dann immer heim mit ihr wenn sie schon so müde ist.

Ich glaube, ich muss die Besuche auch ein wenig reduzieren bzw. so hindrehen, dass spätestens um 18:30 keiner mehr da ist, damit wir entspannt ins Abendprogramm übergehen können.
Lea ist sehr feinfühlig und ich muss erst den richtigen Weg wieder finden, aber das schaffen wir schon irgendwie und irgendwann!

Jedenfalls danke für deine Tipps, werd mich davon inspirieren lassen!

lg bianca

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Es tut mir leid, aber ich hab grad ganz wenig Zeit.

ABER: Falls das für Dich irgendwie denkbar ist, würde ich mit Eurer Lea auf jeden Fall einen Homöopathen aufsuchen und/oder mich gezielt mit Bachblüten-Therapie auseinandersetzen.

Ich verlinke Dich einfach schon mal hierhin:
http://www.kinderarzt-augsburg.de/experte-schlafstoerung-homoeopathie1.php

Und hierhin:
http://www.kinderwunschhilfe.de/pages/kw_homoeopathie/aconitum.html

Und hierhin:
http://www.bachbluetenforum.com/forum-kinder-muetter.php3
Und hierhin:
http://www.gwx.de/cgi-bin/forum/yabb2/YaBB.pl

Ein letztes: kannst Du Dir irgendwo eine Tragehilfe wie den Ergo Baby Carrier ausleihen und ihr für eine Weile die körperliche Nähe zu Mama geben, die sie so dringedn braucht und einfordert?

Alles Gute!
- Katja

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#danke für die vielen Links, werd gleich mal reinschauen!

Das mit dem Tragesitz mach ich lieber nicht, sie ist mir einfach schon zu schwer, aber wir kuscheln dafür öfter auf der Couch oder im Bett!

lg bianca

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Mein Kleiner war im Januar 2 Wochen im Krankenhaus, da war er 22 Monate, es war nicht schön. Als wir zu Hause waren hat es circa 2 Wochen gedauert, bis wir wieder im normalen Rhythmus drin waren.
Ich denke, Du machst es richtig mit viel Nähe geben und jedes Kind reagiert anders, vielleicht braucht Deines länger. Dennoch würde ich jetzt langsam darauf bestehen, dass normale Bettzeiten und das Abendritual eingehalten werden. D.h. spätestens ab 8 ist Sendepause, selbst wenn Du dann noch eine Weile mit ihr kuschelst.
Wenn ich mit meinem Kind kuschele warte ich solange, bis er richtig bettschwer ist und sich kaum mehr bewegen kann und dann stehe ich auf kurz bevor er einschläft. Damit er ohne mich einschläft und ohne mich aufwacht.
LG Mare

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Danke für den Tipp, werds mal versuchen!

lg bianca

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Meine Tochter war mit 9,5 Monaten im KKH, sie hatte eine schwere OP. Sie hat etwa 3-4 Wochen gebraucht, bis sie nachts wieder gut schlafen konnte. Zwei Monate lang brüllte sie jedoch, wenn sich irgendjemand mit einer Nadel näherte... und Mama durfte sich tagsüber keine zwei Schritte von ihr entfernen.

Dann haben wir Cranio-Sacral-Therapie mit ihr gemacht. Schon nach der ersten Sitzung war sie wie ausgewechselt.

Heute sind Impfungen kein Problem mehr, auch andere Arzttermine verlaufen problemlos, sie ist so ausgeglichen wie nie zuvor in ihrem Leben.

Cranio-Sacral-Therapie hilft insbesondere bei Traumata sehr gut! Der Therapeut hat auch mich kurz behandelt und es hat mir geholfen, besser mit den Erlebnissen aus dem ersten Lebensjahr mit unserer Tochter klar zu kommen.

LG Steffi

8

Hallo Bianca,
ich habe jetzt hier öfter von Therapier gelesen. Versuche doch erstmal eure "eigene" Therapie!

Nick ist ein "Herz-Kind", wurde bereits im Alter von 1 Woche schwer am offenen Herzen operiert. Wir sind ständig bei Ärzten, Kardiologen, auch im Klinikum. Nick ist jetzt so "alt" (15Monate), dass er schon weiß, was passiert (od. passieren kann), wenn ein Arzt auftaucht.

Nach diesen Zeiten fordert er sehr, sehr viel von uns an Nähe. Wir geben sie ihm einfach. Beim einschlafen - wenn er nicht alleine einschalfen will oder kann (!) - dann schläft er bei uns im Bett ein, dann bringen wir ihn in sein eigenes. Er schläft dann auch weiter bis morgens früh. Zum Thema "Bett-Zeit" : Nick geht immer gegen 20 Uhr ins Bett. Vorher wird gespielt, getobt oder oder oder. Wir haben nicht immer den gleichen Rhytmus. Wird Lea vom baden oder duschen müde?! Prima, dann badet oder duscht mit ihr am Abend. Ein bischen cremen und schmusen.

Ich würde einfach sagen, dass sie momentan eure Nähe unheimlich braucht. Sie muss erst noch lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Sie ist noch klein!

Wenn ihr ein Abendritual braucht oder probieren möchtete, würde ich es mit baden/duschen, cremen, Buch ansehen und kuschen versuchen. Dazu ein ruhiges Lied singen.

Das legt sich bestimmt wieder! Wie gesagt, ich kenn das von unserem Sohnemann - der reagiert auf sowas genauso!

Alles, alles Liebe und noch ein bischen Kraft !

LG; Lindsey

9

Danke für die lieben Worte, das baut schon auf.

Ich hab Lea für Montag bei meiner Masseurin zu einer Cranio Sacral-Sitzung angemeldet. Mal sehen, ob das anschlägt und ansonsten hatte sie einfach ein paar ruhige schöne Minuten.

Sie bekommt jede Nähe die sie braucht, ich kuschle und spiele viel mit ihr und tröste sie wenn sie Trost braucht.

Leider wird sie vom Baden nicht müde, daher bringt das am Abend auch nix, aber ich werd mich einfach noch ein paarmal mit ihr hinlegen, dazwischen immer wieder versuchen, ob es schon alleine klappt und wenn nicht einfach Geduld haben! So ist das nun mal mit Kindern, oder?

Ich bin ihr ja auch nicht böse, sie macht das nicht mit Absicht und ich möchte ihr auch helfen. Ich bin mir sicher, dass sich das bald wieder legt, aber dazwischen ist es halt schon anstrengend, noch dazu weil ich ss bin.

Trotzdem danke für deine Tipps und Wünsche!

Alles Liebe

bianca, lea (16,5 monate) & krümel (18.ssw)

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Sorry, ich war gestern schon nicht mehr online!

Wollte Dir aber trotzdem jetzt nochmal Mut zusprechen! #liebdrueck

Bei Nick hat das auch laaaange gedauert, bis er endlich wieder alleine schlief. Dafür aber jetzt umso besser. Ich leg ihn hin, er dreht sich um (manchmal trinkt er auch noch kurz was) und schläft #freu Und dann wird ca. 12 Std. geschlafen.

Das schafft Deine Maus auch bald wieder - ganz bestimmt! Die Zwerge sind halt noch klein und verstehen noch nicht alles so genau. Da kann man schon mal ängstlich und verunsichert werden!
Ich fand die Zeit allerdings auch sehr anstrengend und nervenaufreibend. Aber böse sein kann man den Minis ja auch nicht, ist ja keine Absicht.

Wir müssen halt einfach für sie da sein und ihr "Weltbild" wieder gerade rücken!

Wenn Du wen zum ausweinen brauchst, meld Dich auch ruhig über VK, wenn Du magst!

LG und #liebdrueck#liebdrueck,
Lindsey mit Nick (der heute auch wieder Mama-Kind ist) ;-)