Frage: Um BV bitten ja oder nein?

Hallo zusammen,

Ich brauche einfach kurz eure Ansicht:
Ich arbeite seit Beginn der Schwangerschaft ohne Unterbrechungen und Wehwehchen im Büro (40 h Vollzeit ohne Homeoffice). Vor Weihnachten dann kurzer Anflug von Erkältung und 3 Tage ausgefallen, dann noch Kontakt zum Kollegen der Corona hat - zum Glück nicht angesteckt. Dann lag ich vom 30.12. an 2 Wochen komplett flach.

Letzte Woche war ich wieder arbeiten und habe direkt gemerkt wie alle in Panik verfallen dass ich demnächst „weg“ bin und die Aufgaben nun immer mit „bevor du weg bist…“ beginnen. Es wird keine Vertretung direkt geben (das ist aber ein anderes Thema).
Die Woche hat mich komplett geschafft, ich war müde, teils unkonzentriert und Hüftschmerzen, Nierenschmerzen etc waren tägliche Begleiter. Kannte diese Wehwehchen bis dato nicht.
Dann wieder die Meldung dass eine Kollegin mit Corona im Büro war (eher zufällig erfahren). Wieder die Angst ob es mich erwischt hat. Wieder einmal Glück gehabt.

Nun hab ich noch die Diagnose SS Diabetes bekommen und auch wenn es sehr gut zu behandeln ist, frage ich mich ob mein Körper nicht mehr Ruhe braucht. Über die Nächte wollen wir mal nicht reden, Schlaflose Zeiten helfen nicht blühenden Lebens ins Büro zu fahren.

Würdet ihr 6 Wochen vor Mutterschutz versuchen ein BV zu bekommen vor den oben genannten Beweggründen? Es ist meine 1. SS und ich habe das Gefühl dieser nicht gerecht zu werden sondern weiterhin auf 1000% funktionieren zu müssen und noch abzuliefern.

Ich habe Angst dass die Sorgen beim Arzt runtergespielt werden.

LG von mir und Krümel 🐣

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Liebe Sonnenblume,

hast du mit deiner Führungskraft mal offen darüber geredet? Ich teile meine Wehwehchen tatsächlich ganz offen mit meinem Chef.
Er soll ruhig wissen wie es mir geht und wie stark ich noch belastbar bin und was eben nicht mehr geht.
Ihm ist es lieber, mich noch bis zum Schluss da zu haben, als bereits jetzt auf mich verzichten zu müssen, weil ich überlastet bin.
Mit meinem Team handabe ich das genauso (bin Selbst auch Führungskraft). Die zeigen vollstes Verständnis dafür, dass eben nicht mehr alles so geht wie davor.

Wenn alle Stricke reißen, würde ich mich krankschreiben lassen.
Aber wie gesagt, es wäre nur fair deinen Chef vorzuwarnen, dass einfach alles etwas viel wird.

Bearbeitet von Nadi061283
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Hallo. Ich denke ein BV wird dir dein Arzt nicht ausstellen. Er könnte dich aber ja krank schreiben. Aber auch das einfach das Gespräch mit deinem Gyn und erklär ihm erst Mal alles....
Und ein BV darf zum Beispiel auch dein Hausarzt aussprechen wenn der Gyn es ablehnen sollte. Das wäre noch eine zweite Stelle wo du hin gehen kannst.
Hast du denn bei der Arbeit Mal mit deinem Chef oder Chefin gesprochen wie es dir geht? Weil meist stellt ja der Arbeitgeber das BV aus.

LG und halte durch

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Moin,
ich denke nicht, dass in deinem Fall ein BV ausgesprochen würde, weil Du einfach die Voraussetzungen nicht erfüllst. Das mit voranschreitender Schwangerschaft die Begleiterscheinungen mehr und stärker werden ist völlig normal. Es ist zwar nicht schön, gefährdet aber weder dich noch das Baby. Der Diabetes hat nix mit dem Job zu tun.
Das bedeutet also, dass nur eine AU, also eine Krankschreibung möglich wäre. Die sollst, kannst und darfst du auch in Anspruch nehmen, wenn du dich nicht mehr zum arbeiten in der Lage siehst. Bei 6 Wochen bis Mutterschutz gibt das ja auch keine finanziellen Probleme wg. Krankengeld, das sich später aufs Elterngeld mindernd auswirken würde.
Tatsächlich würde ich vorher aber auch das Gespräch mit deinem Chef suchen, vielleicht könnt ihr ja so umstrukturieren, dass es noch eine Weile für dich gut funktioniert. Vor allem muss m.E. klargemacht werden, dass man dich nicht plötzlich mit Arbeit fluten darf, weil es eine Art Torschlusspanik gibt.
Bringt das alles nichts, gehst du eben in die AU.
Liebe Grüße und viel Erfolg

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Danke für deine Antwort ☀️

Ganz ehrlich: Umstrukturierung geht nicht da ich die einzige Assistenz bin im Team, die Assistenz vom anderen Bereich arbeite ich diese Woche in meine Aufgaben ein, die soll dann nach Möglichkeit unterstützen. Eine Vertretung von extern wollte mein Chef nicht. Weiterhin interessieren ihn die persönlichen Belange des Teams leider 0. Das meine Kollegin Corona hatte vergangene Woche und ich somit den einen Tag mit ihr Kontakt hatte, habe ich auch nur durch Zufall erfahren, obwohl es in meinen Augen auch Aufgabe meines Vorgesetzten ist mich darüber in Kenntnis zu setzen, da erhöhtes Risiko.

Daher bleibt mir nur der direkte Weg. Meine FA hat leider Urlaub, daher werde ich versuchen Mittwoch morgen ggf bei meinem Hausarzt ein Gespräch zu bekommen.

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Na wenn das so ist, gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine 2.000 Mark ein…
Dann würde ich mich per direkt krankschreiben lassen. Es ist nicht deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass deine Vertretung sauber organisiert ist. Und wenn Du keine Unterstützung deiner Vorgesetzten zu erwarten hast, so dass Du vielleicht doch noch länger arbeiten kannst, dann müssen sie halt mit den Folgen leben.
Dein Hausarzt hilft dir bestimmt erstmal weiter. Eigentlich schickt niemand eine Schwangere mit andauernden Schmerzen ins Büro…

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Wenn man um ein BV bitten muss, dann kann der Anspruch nicht so wirklich gegeben sein.

Wenn du plötzlich mehr Arbeit als sonst hast, musst du es melden. Und eben konsequent nur die Arbeit erledigen, die du schaffst.

Einer Schwangerschaft musst du außerdem nicht gerecht werden oder sie genießen. Meistens ist sie im letzten Drittel anstrengender und gefühlt alles ist schwerer. Du warst doch auch krank geschrieben und hast eben nicht nur funktionieren müssen?! Eine Schwangerschaft ist an sich kein Grund, einfach mal faul sein zu dürfen.

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„ Würdet ihr 6 Wochen vor Mutterschutz versuchen ein BV zu bekommen vor den oben genannten Beweggründen?“

Nein. Wenn du dich körperlich nicht in der Lage fühlst zu arbeiten, dann bist du arbeitsunfähig, dafür gibt es eine Krankmeldung.


„ Nun hab ich noch die Diagnose SS Diabetes bekommen und auch wenn es sehr gut zu behandeln ist, frage ich mich ob mein Körper nicht mehr Ruhe braucht“

Naja, ein Gestationsdiabetes ist ja nicht unbedingt ein Grund dafür zu Hause zu bleiben, hättest du schon ein großes Kind, hättest du ja auch keine Ruhe sonder müsstest weiter funktionieren.

Ich kann verstehen, dass die letzten Wochen vorm Mutterschutz anstrengend sind, aber kein Grund für ein BV.
Wenn’s zu viel wird, kannst du dich krank melden

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Wenn das Gründe für ein BV wären, wären wahrscheinlich die allermeisten Schwangeren im BV. Ich glaube nicht, dass du da einen Arzt findest, der dir eines ausstellt.
Aber wenn du nicht mehr in der Lagr bist zu arbeiten, bekommst du sicherlich eine AU 🙂 Darauf würde ich den Arzt eher ansprechen.

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Hier sind deine Vorgesetzten gefragt, dafür zu sorgen, dass du nicht mehr Belastung als vorher hast, sondern im besten Fall weniger.
Die dürften ja ein Interesse daran haben, dass du noch 6 Wochen bleibst und nicht sofort über AU in den Mutterschutz gehst.
Dafür muss man aber die Kommunikation suchen und bei Anfragen der Kollegen auch genauso argumentieren.

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Hey,

also für ein BV reicht es nicht, da dein Beruf deine Schwangerschaft nicht gefährdet.
Wenn du dich dem nicht mehr gewachsen fühlst, musst du dich krankschreiben lassen.

Ich arbeite auch im Büro und kann deine Wehwechen absolut nachvollziehen.
Ich persönlich lasse mich aber auch nicht davon abbringen ab und zu um den Block zu gehen, da ich acht Stunden sitzen (aktuell in der 29. SSW) absolut nicht mehr abkann.
Das ist alles Absprache.

Persönlich würde ich es auf jeden Fall versuchen, so lange es geht. Wenn es halt überhaupt nicht mehr geht, lässt man sich krankschreiben - ich hatte auch schon Tage, an denen es nicht ging.
Möchte aber meine Firma auch nicht im Stich lassen, nur weil mal schlechte Tage dazwischen sind.
Solange ich kann - mache ich.
Du musst keine 100 % geben, kommuniziere einfach, dass das momentan nicht möglich ist.

Liebe Grüße :)

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Hey .. ich würde nach ein Teilbeschäftigungsverbot fragen . Das hatte eine Freundin von mir die genau das gleiche hatte wie du . Hat dann nur noch 4 Stunden gearbeitet . LG