Vorzeitiger Mutterschutz: Vertretbar?

Ich habe einen etwas holprigen Weg hinter mir - Konisation vor 2,5 Jahren, 3 Fehlgeburten und nun -endlich- eine intakte Schwangerschaft in der 15. Woche.
Ich habe zwei Jobs mit zwei Verträgen und arbeite dadurch ca. 10 Überstunden pro Woche. Meine Schwangerschaft gebe ich erst nach meinen Urlaub am 10.1. bekannt. Leider fallen die "Überstunden" dann aber nicht weg, da es sich um 2 Verträge handelt und nicht um klassische Überstunden. Wenn ich einen Job kündigen würde, würde sich das sehr negativ auf mein Karenzgeld auswirken.
Nun ist es so, dass es mir und dem Baby gut geht und es derzeit keinen Grund für ein BV gibt. Mir ist aber die Summe an Arbeit viel zu viel - ich merke einfach, dass ich jetzt nicht so belastbar bin wie sonst. Ich habe auch eine größere Tochter um die ich mich kümmern muss.
Meine Fä würde mich aufgrund meiner medizinischen Vorgeschichte sofort in den vorzeitigen Mutterschutz schicken.
Kann ich das ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen in Anspruch nehmen?

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Hallo 🙋🏼‍♀️
Wenn sogar schon deine Fachärztin den Vorschlag gemacht hat, dann kannst du das auf jeden Fall ohne schlechtes Gewissen machen! Es gibt ja bei dir neben der enormen Arbeitsbelastung auch einen medizinischen Grund ein BV auszusprechen.
Also mein Rat wäre diesen Vorschlag ruhigen Gewissens anzunehmen, sollte etwas passieren (egal ob das BV etwas geändert hätte oder nicht) würdest du dir das nie verzeihen.
Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft :-)
Liebe Grüße Anna mit 💙 in 31+6

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Angesprochen habe ich es bei meiner Frauenärztin, sie hat aber sofort zugestimmt und mir gesagt, dass sie das Ansuchen auf meinen Wunsch natürlich ausstellen würde.

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Du und dein Baby gehen jetzt erstmal vor, 2 Arbeitsplätze und Schwanger + Haushalt und Kind ist ja schon eine echte Hausnummer und verständlicherweise ein Nervenfresser und Stressbringer. Hinzufügend deine Vorgeschichte bezüglich der Schwangerschaften. 💕

Es ist doch super wenn deine Ärztin die Sitiation erkennt und dir den vorzeitigen Mutterschutz ausschreibt, dann nehme ihn an. 💚🍀 Da ist nichts egoistisch dran gesehen - es ist ärztlich indiziert und ganz ehrlich: Würdest du in deinem Pemsum weiter Arbeiten und es passiert was, deine Arbeitgeber werden dir dafür sicher kein Bonus als Dankeschön für deine Aufopferung geben. 😅🤐

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Was ist mit deinem Partner?

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Der ist auch voll berufstätig aber was hat das mit meinem Mutterschutz denn zu tun? Er möchte auf alle Fälle, dass ich in den vorzeitigen Mutterschutz gehe, da er gesehen hat wie anstrengend die letzten Wochen für mich waren...

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Weil du schreibst, dass du dich um deine Tochter kümmern musst.

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Das heißt: Du arbeitest ca. 50 Stunden die Woche? Wie lange schon?
Ihr versucht schon seit Jahren ein Kind zu bekommen. Kamt ihr nie auf die Idee, dass du einfach zu viel Stress hast durch die beiden Jobs? Das war ja vorher auch schon nicht so gesund ....
Hat dein Mann auch 2 Jobs mit dieser Gesamstundenzahl?

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Ich arbeite seit 4 Jahren über Vollzeit. Ich war da leider in einer Zwickmühle, da ich lange auf eine Fixanstellung bei dem einen Job warten musste. Ich habe sogar im Sommer meinen letzten Zweitjob gekündigt, da ich weniger arbeiten wollte. Dann kam es aber so, dass ich es in meinem Hauptjob plötzlich hieß, dass ich doch nicht das versprochene Stundenausmaß bekomme und ich habe notgedrungen einen neuen Zweitjob angenommen. Dann gab es in meinem Hauptjob doch mehr Stunden, die ich annehnen musste, da sich dadurch auch mein Fixvertrag erhöht hat. Ich weiß, dass es nicht gesund ist und spätestens im Sommer hätte ich dem sowieso ein Ende gesetzt, wenn ich nicht schwanger geworden wäre. Ich muss dazu sagen, dass die 50 Stunden schlimmer klingen als sie sind: ca. 15-20 Stunden pro Woche kann ich im Homeoffice machen.

Mein Partner ist ählich belastet: Er arbeitet Vollzeit und studiert nebenbei noch. Wird aber ab März nur mehr studieren, damit wir genügend Zeit für unsere Familie haben.
Finanziell geht sich das dann mit Karenzgeld und Stipendium schön aus. :-)

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Aber wenn es sich mit Studium und Karenzgeld (was ja weniger als das Gehalt) so gut ausgeht, dann frag ich mich erst recht, warum es euch bisher nicht gereicht hat.

Wie dem auch sei. Und WARUM möchtest du nun hier eine Art Absolution für dein Handeln, wenn du dir das BV erbittest?

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Wenn deine Ärztin es dir gibt, dann nimm es. 😊

Aber ich frage mich, ist das in Ö echt erlaubt? Ich glaube in D darf man trotz 2. Job nicht dauerhaft über die 40 Stunden kommen, bin mir jetzt aber nicht 100% sicher 😅

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Gehöre auch zu denen, die Jahre lang einen Teilzeitjob hatte und dazu gearbeitet habe. War nicht so einfach in meinem Bereich etwas gutes zu finden, deshalb ist es so "hin worden." Kann das also gut nachvollziehen...

In D ist es so, dass in der Regel im Arbeitsvertrag steht, dass der AG von deinem Hauptjob, dem Nebenjob zustimmen muss. Wenn die Stundenanzahl zusammen über 40 Std. liegt, kann er die Einverständnis ablehnen, da sein AN somit ggf. erschöpft ist und nicht innerhalb seiner zu leistenden Arbeitszeit zu 100 % fit ist. Stimmt er zu, ist es dein Bier, ob du das so fahren willst...

Bearbeitet von vorblida
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Wobei trotzdem die Ruhezeiten eingehalten werden müssen. Da bin ich mir zumindest sehr sicher.

Also wenn du deinen Nebenjob ausübst, musst du trotzdem eigtl 11 Stunden Ruhezeit bis zum Hauptjob haben. Daher auch das Einverständnis des Hauptarbeitgebers quasi.

Alles echt tricky und mit dem Mutterschutzgesetz (ok, für Ö kenne ich es nicht) sicher noch schwerer 😅