Schwanger in der Probezeit

Guten Morgen, ich habe soeben eine positiven Schwangerschaftstest in der Hand gehalten. Wir freuen uns sehr.
Ich arbeite als Krankenschwester in einem Krankenhaus und bin noch bis zum 30.3. in der Probezeit.
Ab Montag würde ich nun meine ersten Nachtdienste machen, was man ja schwanger aber eigentlich nicht darf… In der Ausbildung hatte ich Probleme mit Nachtdiensten, war totaler Stress für meinen Körper, hab mit Bauchweh,Durchfall etc. reagiert, da habe ich nun Angst,dass es sich negativ aufs Kind auswirken könnte.

Habe Montag früh einen Termin beim Frauenarzt, er könnte mich zwar ins BV schicken, alles gut, kündigen darf man eine Schwangere in der Probezeit ja eh nicht. Ich habe nun aber Angst, dass ich vielleicht doch gekündigt werden kann, da unser Krankenhaus jetzt Insolvenz angemeldet hat.. kenne mich da rechtlich nicht aus..

Zudem ist Pflege ja ein anstrengender Beruf, wir haben so viele Isolationszimmer in letzter Zeit, Corona(wurde übrigens während meiner Corona-Infektion schwanger :D ) RSV, Influenza,Durchfall etc. Die Infektionsgefahr wäre halt schon hoch.
Patienten mobilisieren, mit Rollstuhl / Wc-Stuhl fahren, im Bett lagern usw..

Ich hätte Angst, mir/und dadurch einen Schaden zuzufügen.. Was würdet ihr machen an meiner Stelle?

Morgen und Sonntag habe ich Frühdienst, da werde ich wohl normal hingehen oder soll ich mich krankmelden?

Ich würde mich über eure Antworten freuen!!

Bearbeitet von Inaktiv
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Das kannst nur du entscheiden. Ich halte es so früh für unwahrscheinlich, dass ein Nachtdienst eine FG auslösen würde oder der Job an sich. Aber das MuSchu-Gesetz gibt es nicht umsonst und wenn’s nachher schief geht, machst du dir vllt Vorwürfe, weil du arbeiten warst.

Vllt wäre krankschreiben erstmal eine Option. Denn wenn du jetzt ins BV gehst, es schief geht und der „Kündigungsschutz“ endet und die Klinik eh grade insolvent geht, bist du vllt die erste, die gehen darf 😅 schwierig abzuwägen…

Ich wünsche dir alles Gute!

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Moin :)
Bei Google findest du viel Hilfe zu dem Thema.
LG

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Liebe Lena,

Herzlichen Glückwunsch erstmal zu deinem positiven Test!

Ich kann deine Sorgen und Ängste gut verstehen. Ich bin selbst Krankenschwester und habe auf einer Coronastation gearbeitet als ich mit meinem Sohn schwanger war.

Zu dem Zeitpunkt war ich auch erst 6 Monate in dieser Klinik und hatte aber ein ganz ganz tolles Team um mich herum. Ich hatte mich meiner Chefin anvertraut und sagte zu ihr „ich sag dir was als freundin und nicht als meine Chefin“ sie hat sich dann meist mit mir eingeteilt und ich hab bissi getauscht mit Kollegen. Hab bisschen Urlaub genommen. Ich weiß nicht wie lange du schon dort bist. Ja du schreibst du bist in der Probezeit - kann ja sein das du schon 4 Monate oder so dort bist.

Grundsätzlich kann dein Arbeitgeber nur Schutzmaßnahmen für dich ergreifen wenn du die Schwangerschaft bekannt gibst. Allerdings brauchst du hierfür eine Schwangerschaftsbescheinigung deines Gyns. Wobei ich nicht glaube, das er die auf Grundlage eines positiven Urintests ausstellt. Und dann am gleichen Tag deines Nachtdienstes die Meldung machen …. Puh. Schwierig…und ganz ehrlich das wäre unheimlich dreist und würde ich niemals so machen. Und du bist natürlich auf ewig unten durch.

Bzgl Kündigung würde ich mir keine Gedanken machen. Kein Krankenhaus kann sich das aktuell leisten.

Ich würde dir raten:
Hast du vielleicht jemanden den du dich im stillen anvertrauen kannst? Seit ihr evtl zu zweit im Nachtdienst? Oder kannst du mit jemanden tauschen und einen wichtigsten Grund/Ausrede erfinden?
Vielleicht kriegst du so die ersten Wochen gut hin bis alles bisschen safe ist?

Darf ich fragen wieso du denkst direkt ein BV von deinem Gyn zu bekommen? Nur aus Interesse.
Normalerweise - wenn man die Schwangerschaft mit der gyn Bescheinigung beim AG bekannt gibt - wird durch den Betriebsarzt oder deine PDL eine sogenannte Gefährdungsbeurteilung gemacht. Und anhand der wird dann entschieden ob du ins BV kommst oder dein Arbeitsplatz angepasst wird.

Lg und alles gute 🍀

Bearbeitet von Inaktiv
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Dankeschön😊 Ich habe das darauf bezogen was ich so von anderen mal mitbekommen habe, zwecks BV. Alle sind schnell ins BV geschickt worden, ob’s nun gesundheitlich von FA war oder vom Bretriebsarzt weiß ich nicht, gehe halt davon aus, dass ich auch bald nicht mehr arbeiten darf.

Ich würde es ungerne jemanden bei der Arbeit im ,,Vertrauen“ sagen, da ich Angst habe es macht direkt die Runde… Auch wenn sich alle freuen würden usw..

Ich frage Montag mal meine FA was er dazu sagt😊

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Okay. Ich würde mich aber ganz ehrlich da gar nicht so sehr drauf einstellen oder versteifen. Man kann nicht hinter die Fassade der Leute schauen. Und wieso da direkt ein BV kam ist so individuell. Gehe grundsätzlich erstmal nicht davon aus „die war im BV dann geh ich auch“

Selbst ich habe mit meiner Vorgeschichte keins vom Gyn bekommen (5 FGs, gynäkologische Vorerkrankungen und zig OPs)
Und mein BV vom AG bekam ich auch deshalb nicht. Ich hatte „Glück“ das es in einer heftigen Coronawelle war und meine PDL da rigoros war und alle Schwangeren ins BV geschickt hat. Der Betriebsarzt hat sich da nämlich auch quer gestellt.

Vielleicht kannst du dich an eine Vertrauensperson aus dem Betriebsrat wenden und fragen wie du dich verhalten sollst? Die haben Schweigepflicht :)

Und am Rande: ein Team wo hinten rum getratscht wird, wäre niemals auf Dauer mein Team.

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Hallo,

Ich war in der selben Situation. Meine Probezeit wäre Ende nov 22 geendet, ich hielt einen Monat vorher den positiven sst in den Händen. Hab nur im Nachtdienst gearbeitet.
Ich war beim Fa, der hat mir Blut abgenommen um den hcg wert zu bestimmen und daraufhin habe ich die schriftliche schwangerschaftsbestätigung bekomme und bin damit zur PDL gegangen. Es wurde eine Gefährdungsbeurteilung gemacht und seit dem bin ich im BV.
Meine Probezeit ist sofort mit Bekanntgabe der ss beendet gewesen.

Alles gute ! 🍀

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Eine Krankenschwester bekommt ja nicht aus Jux ab Bekanntgabe der SS ein BV, sondern weil der Job für eine Schwangere zu gefährlich ist.

Drum ist es für dein Kind in der 5. SSW genau so gefährlich wie in der 25. SSW, oder nicht?
Was gibt es dann noch zu überlegen?

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Grundsätzlich wäre der Arbeitgeber für das BV zuständig, da es um deine Arbeitsbedingungen geht.
Der FA kann dir ggf. aber auch eins ausstellen, wenn deine Schwangerschaft in Gefahr ist.
Grundsätzlich musst du als Schwangere laut MuSchG keine Nachtdienste mehr machen.
Wenn dein AG sich mit dem BV querstellt und alles in die Länge zieht, kann dein FA dir ein vorläufiges ausstellen, bis die Gefährdungsbeurteilung erstellt wurde.

Kündigen kann man dich aus der Insolvenz heraus schon, aber nicht mal eben so. Zum einen muss dennoch die Zustimmung beantragt werden. Zum anderen muss die Kündigung für die Sanierung des Unternehmens notwendig sein. Letzteres ist sehr eng auszulegen und die Behörde prüft nach, ob die Voraussetzungen tatsächlich vorliegen. Man würde nicht dich einzeln kündigen, sondern es wären ganze Abteilungen betroffen.
Ändern kannst du daran aber sowieso erstmal nichts, also konzentriere dich auf dich und dein Kind. Solltest du gekündigt werden, ab zum Anwalt. Innerhalb von drei Wochen nach Zugang der Kündigung musst du Klage erhoben haben.

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Hallo

Kündigen können sie dir nicht.
Hast du einen Festvertrag?