Sorry, langer Text!
Hallo,
ich mache mir im Moment viele Gedanken um unsere Zukunft. Es sind wirklich Luxusproblemchen im Gegensatz zu dem, wie es anderen Leuten geht. Ich möchte auch nicht jammern und auch kein Mitgefühl, sondern einfach nur wissen, ob es anderen ähnlich geht und wie ihr damit umgeht. Es geht uns insgesamt sehr gut, ich habe nur das Gefühl, dass wir finanziell auf der Stelle treten.
Mein Partner und ich haben viel Zeit und Geld in unsere Bildung investiert. Wir kommen beide nicht aus reichen Familien. Wir haben neben staatlichen Darlehen auch beide sehr viel nebenbei gearbeitet um uns unsere Ausbildungen/Fortbildungen/Studium zu finanzieren. Wir haben nie auf großem Fuß gelebt, statt Markensachen wurde beim Discounter oder Secondhand eingekauft und Urlaub war auch nicht drin. Da wir auch nicht jünger wurden, haben wir Wunschkind1 in dieser Zeit bekommen. Es war finanziell nicht einfach, aber wir haben es geschafft. Mittlerweile sind wir finanziell durch unsere Jobs gefestigt, können uns auch mal was leisten ohne jeden Cent umzudrehen und Wunschkind2 ist unterwegs. Wir sind zum ersten Mal in der Lage auch Rücklagen zu bilden, was wir auch monatlich auf einem Sparbuch tun.
Aber wir sind auch immer noch dabei, die Schulden, die durch Darlehen wie Bafög und KFW und einen notwendigen Autokredit (sonst keine Möglichkeit zum Job zu kommen) entstanden sind, abzuzahlen.
Mein Partner möchte gerne ein paar Stunden auf Arbeit reduzieren um sich um die Kinder zu kümmern. Ich finde das gut, aber es würde wieder weniger Geld bedeuten. Wir leben zurzeit noch sehr günstig zur Miete, aber unser Herzenswunsch ist eine eigene Immobilie und die Wohnung wird spätestens wenn Kind1 zur Schule geht zu klein werden (also in 2 Jahren). Ich sehe im Moment nicht, wie wir in den nächsten Jahren genug Eigenkapital zusammen kriegen können wenn wir noch unsere Schulden abbezahlen. Wir können pro Jahr ca. 10000 Euro zurücklegen wenn nichts dazwischen kommt, in der Elternzeit natürlich weniger. Dazu kommt, dass Immobilien und Grundstücke in dieser Gegend wirklich unmögliche Preise haben und wir durch die Jobs hier gebunden sind. Ich weiß nicht, wie andere es schaffen hier ein Haus zu bauen ohne daran finanziell kaputt zu gehen. Und ich frage mich, wie man es schafft so viel Eigenkapital zusammenzukriegen, das schaffen wir nie glaube ich.
Wir haben immer gut und lange abgewogen, ob und wie wir uns Kind1 und jetzt eben Kind2 leisten können. Das war und ist auch kein Problem. Kind1 ist bestens versorgt, bei Kind2 wird es nicht anders sein. Der Unterschied zu früher ist jetzt nur, dass wir nach jahrelangem Pfennigfuchsen endlich auch mal hochwertigere Dinge einkaufen können und Freizeitaktivitäten wie ein Zoobesuch oder ein kleiner Urlaub sind ohne Probleme drin. Das genießen wir auch und wir sind auch der Meinung, das haben wir uns als Familie jetzt auch mal verdient. Deshalb möchten wir ungern wieder zurückfahren, vor allem weil wir ja diesen Lebensstandard halten UND sparen UND Schulden abbauen können. Nur habe ich das Gefühl, es wird nicht ausreichen wenn wir in nächster Zeit (2 Jahre) wirklich eine Immobilie erwerben wollen. Familie war uns immer wichtiger als ein dickes Portemonnaie, aber das rächt sich jetzt....Ich habe das Gefühl, wir kommen nicht weiter und werden ewig zur Miete wohnen müssen.
LG Schokoeismiterdbeere
Gibt es noch andere, denen es so geht?
Wir haben auch 2 Kinder. Die Große 7 Jahre, der Kleine 9 Monate.
Als unsere Tochter zur Welt kam, hausten wir in einer super kleinen Wohnung, ich mitten in der Ausbildung, mein Mann mitten in der Meisterschule. Das wenige Geld kam, und war sofort durch die Fixkosten wieder weg. Wir haben 2 Jahre lang nur Toastbrot gekauft und Leitungswasser getrunken... Dann war mein Mann endlich mit dem Meister fertig und ein Jahr später habe auch ich ausgelernt. Nächster Schritt, größere Wohnung, endlich mal vernünftig eingekauft und 2 Jahre lang in den Urlaub gefahren. Da haben wir es uns einfach mal richtig gut gehen lassen... 2018 haben wir dann unsere Immobilie gekauft. Mit einer 100% Finanzierung. Ohne Eigenkapital. Wichtig war uns nur das wir vor der Rente alles abbezahlt haben, und das wir weiterhin gut Leben können. Und das funktioniert einwandfrei.
Lasst Euch mal richtig beraten und Euch sagen wieviel Ihr Euch überhaupt Leisten könnt und welche Voraussetzungen dafür bestehen müssen. Manchmal ist es einfacher als man denkt.
Danke fürs Mutmachen :)
Ja ich denke eine Beratung wäre vielleicht ganz gut :)
Darf ich fragen, wie alt du und dein Partner wart als ihr das Haus gekauft habt?
Hallo.
Hab ich das richtig verstanden? DU bist in Elternzeit und dein Mann möchte seine Arbeitsstunden reduzieren?
Oder gehst du dann wieder arbeiten, wenn ER weniger arbeitet?
Weiß ja nicht, wie viel ihr verdient. Aber beides zusammen wird wohl etwas happig werden.
Lasst euch halt einfach mal bei eurer Bank beraten. Ganz unverbindlich. Dann wisst ihr am ehesten, OB, WANN & WIE ihr planen könnt.
Alles Gute!
Hi,
wir sind beide in Vollzeit arbeiten. Mein Partner wird EZ nehmen, ich gehe weiter Vollzeit arbeiten. Nach der EZ möchte er Stunden reduzieren.
Ich weiß ja nicht, wie alt ihr seid, aber wenn ihr noch BAföG-Schulden habt, dann evtl. noch relativ jung.
Vielleicht solltet ihr euch überlegen, ob das eigene Haus schon so schnell sein muss.
Ich würde mir zu den vorhandenen Schulden nicht auch noch einen Hauskredit ans Bein binden.
Und zum Haus und zum Eigenkapital:
Es hängt ja immer sehr davon ab, was für ein Haus und wo man eines will.
Es ist ja kein Geheimnis, dass man sehr unterschiedliche Preiskategorien findet.
Ich weiß ja nicht, was ihr sucht oder euch vorstellt.
Es gibt viele, die unbedingt ein sehr neues und großes Haus haben wollen und entsprechend auch zwischen 450 000 und 600 000 dafür zahlen müssen.
Die Frage ist aber: Muss man das unbedingt?
Das solltet ihr euch genau überlegen, es gibt schließlich auch andere Wege.
Die Frage wie man es schafft, "so viel" Eigenkapital zusammen zu bekommen, suggeriert mir, dass es sich eher um ein recht teures handeln soll oder?
Naja, keine Ahnung.
Wir hatten das Glück, schnell gut bezahlte Jobs zu bekommen und schnell die BAföG-Schulden abbezahlen zu können, allerdings hatten wir dann auch noch kein Kind und haben sehr preiswert zur Miete gewohnt, als Student war man das ja gewohnt und so haben wir weiter gemacht.
Und das erste Haus, das wir gekauft haben, war billig und hatten großen Sanierungsbedarf. Während wir saniert haben, haben wir eben auch billig drin gewohnt, aber es war zuerst auch nur teilweise fertig, dann später ein Teil vermietet, womit wir sehr viel tilgen konnten, irgendwann verkauft und ein anderes gekauft.
Also...kommt erstens drauf an, wann man studiert hat (ich war mit 29 erst fertig, fange jetzt mit 34 mit der Rückzahlung an).
Und zum Thema „so viel“: kommt ja auch drauf an, wo man kaufen will. Ein kleines Haus hier in Hamburg kostet schnell mal 500.000 Euro.
Ja, aber das meine ich doch.
Ich kenne ja nicht die Gegebenheiten der TE oder anderer Leute, die gerade vor solchen Fragen stehen.
Ich hatte auch erst mit Anfang 30 zurück gezahlt, war sowieso meine zweite Ausbildung, aber ich hatte gleich alles komplett gezahlt, so konnte ich noch ein paar 1000 DM sparen.
Wie auch immer.
Deshalb meinte ich ja auch, dass die Häuserpreise enorme Spannen haben können, je nach Lage und Zustand, Größe etc.
Aber man muss sich auch generell die Frage stellen:
WAS kann ich mir denn überhaupt leisten??? Und was geht eben gar nicht???
Ja, ich kenne das. Habe spät noch studiert und zahle jetzt und noch die nächsten Jahre Bafög und Co. ab (bin jetzt 34).
Wir wollen allerdings keine Immobilie haben, da wir beide nicht der Typ „sesshaft“ sind.
Vielleicht solltet ihr euch von den Stress frei machen? Ein Haus kann man sonst auch noch mieten ;)
Naja, man kann nicht alles haben im Leben: Freizeit oder Geld.
Oder auf eure Situation herunter gebrochen: Familie und Zeit mit dieser vs Karriere und Haus. Setzt eure Prioritäten. Was ist euch wichtiger? Demnächst ein Haus oder Zeit mit euren Kindern?
Wo könnte man Kompromisse eingehen - zb ETW statt Haus? Schlechtere Lage? etc.