Betriebsfeier: Besser "offensichtlich" lügen als direkt absagen?

Das Unternehmen in dem ich arbeite liebt Betriebsfeiern. Ständig (alle 1-2 Monate) gibt es irgendwelche Anlässe, an die man als Mitarbeiter eingeladen wird. 90% davon finden in der Privatzeit statt und werden natürlich nicht zeitlich vergütet.

Das wäre ja schön und gut, wenn es denn wirklich freiwillig wäre. Leider ist es bei uns so, dass es natürlich keine "offizielle" Teilnahmepflicht gibt, man aber zwischen den Zeilen schon mitgeteilt kriegt dass die Anwesenheit "stark erwünscht ist". Sagt man optional zu "ich muss vorher noch meine privaten Termine prüfen" kommt vom Vorgesetzen sofort ein "Bitte schauen sie, dass sie es einrichten können es ist wichtig dass alle dabei sind wegen des Teamgeistes". Auch wenn man an dem Tag z.B. Urlaub oder frei hat "Könnten Sie trotzdem vorbeikommen?".

Die Events selber sind meist harzig und hölzern. Jeder ist nur da, weil er "Muss" und geht frühstmöglich wieder. Nur einer sieht es jeweils als gratis Sauf- & Fesssgelage an. Trotzdem bestehen die Chefs weiterhin darauf.

Mir ist nun aufgefallen, dass eine Kollegin sich jeweils anmeldet, dann aber in 90% der Fälle "krank" ist. Für uns alle ist es offensichtlich, dass sie einfach keinen Bock hat. Allerdings muss sie sich nie was anhören vom Chef. Nur die, die von Anfang an absagen. Ist das wirklich so ein Ding? Lieber anmelden, schön brav Ja und Amen sagen und dann einfach wirklich offensichtlich lügen und sich krankmelden?

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Oh ich könnte deine Kollegin sein, vielleicht bin ich es ja sogar 😉 Bei uns ist es ähnlich, es wurde nach Corona noch etwas schlimmer weil da gefühlt alle Feiern, die 2 Jahre lang ausfielen, auf Teufel komm raus nachgeholt werden mussten.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man bei direkten Absagen Rede und Antwort stehen muss. Bei uns kommt das aber von ganz oben. Auch unser direkter Vorgesetzter hat keinen Bock auf diese erzwungenen "Feiern", bekommt aber Druck von seinem Vorgesetzten und reagiert ebenfalls mit viel Druck und negativen Kommentaren uns gegenüber, wenn man nicht zusagen möchte. Schlussendlich geht es nur um das Bild nach außen "Guck mal die Werbeabteilung hält toll zusammen, die treffen sich auch ausserhalb der Arbeit". Ich mach es inzwischen wie deine Kollegin: ich melde mich brav an, sage was für eine tolle Idee, wird sicher lustig, und in 7 von 10 Fällen bin ich dann "leider krank". Und das wird kommentarlos akzeptiert 🤷‍♀️

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Sag einfach ab, fertig bzw. sag einfach gar nicht erst zu oder ab. Ist halt freiwillig.

Bearbeitet von GalaRoyal
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Oh, das kenne ich.
Gehöre auch zu denen, die da nie hingehen (hat seine Gründe! - davon abgesehen).
Ich sage aber immer gleich vorweg: "Nein, danke für die Einladung. Ich komme nicht."
Und auch bei mir wird immer nachgebohrt, warum/weshalb/wieso...
Eine andere Kollegin, die auch immer sofort absagt muss sich deswegen nicht rechtfertigen. Aber für die gibt es so und so immer Sonderregelungen....

Mich nervt das Ganze zwar genauso wie dich. Aber ich steh drüber und schalte auf Durchzug, da ich weiß, da ich so und so nichts daran ändern kann.

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Wenn der Chef etwas für den Teamgeist machen und alle dabei haben will, dann muss er es innerhalb der Arbeitszeit machen. Du musst nicht deine Freizeit für Teambuilding opfern.

Bei uns gibt es 2x im Jahr große Teamevents in der Arbeitszeit und auch da gibt es Kollegen die ganz klar sagen „Ich bleibe lieber hier und arbeite weiter. Seid mir nicht böse, aber mit Euch wandern zu gehen das hat mir eine zu private Komponente und ich möchte das nicht.“. Finden wir etwas komisch, aber ist voll ok. Niemand wird gezwungen.

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Hi, wir haben auch regelmäßig Teamevents (teils während der Arbeitszeit, teils in der Freizeit).
Ich mag sowas nicht und gehe nur sehr sehr selten hin.
Lügen möchte ich nicht, aber im Detail erklären, wieso ich nicht teilnehmen mag, tue ich auch nicht.
Ich sage also vorher ab. Die Begründung ist einfach "passt mir vom Termin nicht".
Angesprochen hat mich da noch keiner drauf.
Es sind bei uns durchaus Events, an denen die Kollegen Spass haben - nicht sowas, was du als "Pflichttermin" beschreibst. Ich persönlich bin aber eher introvertiert und mag es im Kollegenkreis nicht so sehr privat.

Bei deiner Kollegin wäre für mich die Frage, wieso sie sich nie was anhören muss vom Chef. Hat sie eine Sonderstellung? Und woher weißt du das eigentlich?

LG N.

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Kenne ich von meinem AG so ähnlich. Immer wird der Teamgeist vorgeschoben. Hier hat keiner Bock auf den Anderen, in der Coronazeit (mit Homeoffice) wurde das noch verstärkt. Und dann soll ich noch meine Freizeit opfern? Im Leben nicht! :-D

Sag ab und fertig. Würde mich da gar nicht dumm vollquatschen lassen.

Ich sage hier auch deutlich, dass ich meine Freizeit nicht auch noch dem AG opfern will. Ja, auch in dem Wortlaut. Diskutiere da gar nicht.